DE1258588B

DE1258588B - Verfahren und Vorrichtung zum Zufuehren einer erwaermten Folienbahn zu einer Verarbeitungsmaschine

Info

Publication number: DE1258588B
Application number: DES60377A
Authority: DE
Inventors: Robert Albert Renoux
Original assignee: APPLIC IND PLASTIQUES SOC D
Current assignee: APPLIC IND PLASTIQUES SOC D
Priority date: 1957-12-23
Filing date: 1958-10-24
Publication date: 1968-01-11

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen einer erwärmten Folienbahn zu einer Verarbeitungsmaschine Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zuführen einer durch beidseitig einwirkende Warmluftströme in- einem Kanal kontinuierlich erwärmten Folienbahn zu einer diskontinuierlich arbeitenden Verarbeitungsmaschine, z. B. einer Presse.
Bei solchen Folienbahnen, die vielfach sehr dünn sind und z. B. eine Dicke von 20 bis 100 Mikron aufweisen, ergeben sich durch örtliche Temperaturunterschiede der Bahn dann Schwierigkeiten, wenn diese mit einem anderen Werkstoff in Berührung gelangt. Die Folge ist eine Blasen- oder Faltenbildung in der Folienbahn, deren weitere Verarbeitung, z. B. in einer Presse, dadurch beeinträchtigt wird. Ein besonderes Problem wird dadurch aufgeworfen, daß die von Zugspannungen weitgehend freizuhaltende erwärmte Folienbahn bei kontinuierlichem Vorschub einer diskontinuierlich arbeitenden Verarbeitungsmaschine zugeführt werden soll.
Diese Aufgabe läßt sich nicht durch eine vorbekannte Vorrichtung lösen, bei welcher die Folie einen etwa geschlossenen Raum durchläuft, ohne daß dieser jedoch stabile Temperaturverhältnisse aufweist. Die Folie wird innerhalb des Raums durch Luftströme praktisch in der Schwebe gehalten. Die Luft muß jedoch zu ihrer Abführung am Fuß der Düsen um etwa 1800 umgelenkt werden, so daß sich ungünstige Strömungsverhältnisse ergeben. Die Folge ist eine starke Bewegung und ein Flattern der Folie, die infolgedessen mittels besonderer Führungen gehalten werden muß. Diese Maßnahme ist aber für eine dünne Kunststoffolie, die bis nahe zum Erweichungspunkt erwärmt worden ist, untragbar, da jegliche Berührung mit einer Führung oder einem anderen festen Gegenstand ein Verkleben und somit die Zerstörung der Folie herbeiführen würde. Auch wird bei der vorbekannten Vorrichtung die Folienbahn durch außerhalb des Raums angeordnete Antriebswalzen transportiert, so daß die besonders nachteiligen Zugspannungen, deren Vermeidung ein wesentliches Ziel der Erfindung ist, unvermeidlich sind.
Die Erfindung geht davon aus, daß der kontinuierliche Durchlauf der Folie durch den Wärmekanal dadurch gewährleistet wird, daß ein Teil der Folienbahn vor Eintritt in die diskontinuierlich arbeitende Verarbeitungsmaschine kurzfristig gestapelt wird. Hierzu sieht die Erfindung vor, daß der am Ende des Kanals austretende Luftstrom bei geschlossener Verarbeitungsmaschine nach oben abgelenkt und dadurch die Bahn zu einer Falte auf- geworfen wird und daß der Luftstrom bei geöffneter Verarbeitungsmaschine durch diese hindurchgeführt und dadurch die Falte der Folienbahn in die Verarbeitungsmaschine abgetragen wird. Ein und dasselbe Mittel bewirkt dabei sowohl die Bewegung der Folienbahn durch den Wärmekanal als auch die kurzfristige Stapelung und die Aufgabe in die nachfolgende Verarbeitungsmaschine.
Neben dieser Verfahrensweise umfaßt die Erfindung auch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, wobei in dem Kanal Warmluftströme gegen beide Seiten der kontinuierlich durchlaufenden Folienbahn gerichtet sind und sich die Verarbeitungsmaschine für die Folienbahn an den Kanal unmittelbar anschließt.
Diese Vorrichtung zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß der Kanal schwenkbar gelagert und sein Austrittsende an dem beweglichen Teil der Verarbeitungsmaschine angelenkt ist und daß zwischen dem Austrittsende des Kanals von dem feststehenden Teil der Verarbeitungsmaschine ein nach oben führender Luftdurchlaß vorgesehen ist, der in Abhängigkeit von der Arbeitsbewegung des beweglichen Teils der Verarbeitungsmaschine zu öffnen und zu schließen ist.
In unmittelbarer Abhängigkeit vom Arbeitstakt der Verarbeitungsmaschine wird durch die Vorrichtung der Luftstrom gesteuert, der die Falte der Folienbahn zunächst aufwirft und diese Falte dann in die Verarbeitungsmaschine abträgt. Der Luftdurchlaß wird im gleichen Moment geschlossen, in welchem die Werkzeuge der anschließendenVerarbeitungsmaschine geöffnet werden. Die Folge ist eine Umsteuerung des Luftstroms in etwa horizontaler Richtung. Dabei trägt dieser Luftstrom die vorher aufgeworfene Falte in Richtung der Verarbeitungsmaschine ab, d. h., die Falte wird geglättet und damit die Verarbeitungsmaschine beschickt.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, daß die beiderseitigen Warmluftströme über jalousieartige Öffnungen in den Wärmekanal einmünden. Ebenso vorteilhaft ist es, daß in Richtung der Luftströmung vor den jalousieartigen Öffnungen verstellbare Leitbleche angeordnet sein können.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist unterhalb der Folienbahn in Strömungsrichtung hinter dem Leitblech ein Schaufelrad angeordnet, das gegebenenfalls durch einen vom Leitblech gerichteten Luftstrom antreibbar ist und zum Antrieb einer die Bewegung der Folienbahn unterstützenden Walze dient.
Schließlich kann die Ablaufrolle für die Folienbahn gemäß der Erfindung antreibbar sein und eine in Abhängigkeit von einer durchhängenden Bahnschleife arbeitende photoelektrische Steuerung aufweisen, um den zugspannungsfreien Transport der Folienbahn sicher zu gewährleisten.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform, die in der Zeichnung schematisch wiedergegeben ist.
Zwischen einem oberen-Luftkanal 1 und einem unteren Luftkanal 2 ist ein Wärmekanal 3 angeordnet, durch den die Folienbahn 4 hindurchgeführt wird.
Jedem Luftkanal 1 und 2 ist ein Gebläse 5 und 6 zugeordnet, welchem die Heizelemente 9 und 10 nachgeschaltet sind, die elektrisch, mit Dampf oder in anderer Weise betrieben werden. Die Warmluft tritt durch die jalousieartigen Öffnungen 7 bzw. 8 in den Wärmekanal 4 ein, wobei sie durch entsprechende Neigung der Jalousien eine der Vorschubrichtung der Folienbahn 4 entsprechende Bewegung nimmt. Die Vorrichtung ist um den Fußpunkt 12 der an ihr befestigten Strebe 11 in geringem Maße schwenkbar.
Die Folienbahn wird von der Vorratsrolle 16 abgespult, deren Achse 17 vorzugsweise angetrieben wird. Zwischen der Rolle 16 und dem Wärmekanal 4 bildet die Folienbahn 4 eine Schleife 18, die in den Raum zwischen einer Lichtquelle 19 und einer Photozelle 20 eingreift Durch die Photozelle 20 wird der Antrieb (nicht dargestellt) der Vorratsrolle 16 ein-und ausgeschaltet.
Die Einlaßöffnung 23 des Wärmekanals 4 wird von den beiden biegsamen Klappen 21 und 22 verschlossen, so daß Wärmeverluste weitgehend verhindert werden. An die Auslaßöffnung des Kanals 4 schließt sich eine Verarbeitungsmaschine, z. B. eine Presse an, die einen feststehenden Teil 13 und einen beweglichen Teil 14 aufweist. Dieser bewegliche Teil 14 ist mittels des Gelenks 15 an dem Gehäuse des Wärmekanals 4 angelenkt, so daß dieser den Aufwärts- und Abwärtsbewegungen des beweglichen Teils der die Folie 4 bearbeitenden Maschine folgt.
Zwischen dem Austrittende des Kanals 4 und dem feststehenden Maschinenteil 13 ist ein schlitzförtniger Luftdurchlaß 27 vorgesehen, durch den bei geschlossener Verarbeitungsmaschine die aus dem Wärmekanal 23 kommende Luft entweichen kann.
Unterhalb der durch den Kanal 3 geführten Folienbahn 4 ist in Bewegungsrichtung vor dem Austrittsende ein Schaufelrad 29 angeordnet, das durch einen von den im Luftkanal 2 angeordneten Leitflächen 25 gerichteten Luftstrom antreibbar ist und seinerseits zum Antrieb einer die Bewegung der Folienbahn 4 unterstützenden Walze dienen kann. Ein entsprechendes Leitblech 24 ist in entsprechender Weise im Luftkanal 1 vorgesehen.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die Folienbahn 4 wird von der Vorratsrolle 16 abgespult, wobei die Ablaufgeschwindigkeit durch die Anordnung der Photozelle 20 gegenüber der Lichtquelle 19 geregelt wird. Beim Durchgang durch den Wärmekanal 3 wird die Folienbahn 4 durch die von den Gebläsen 5 und 6 kommende Luft erwärmt und in Richtung der Verarbeitungsmaschine 14 bewegt.
Die Folienbahn 4 wird dabei in Schwebe gehalten.
Sind die beiden Teile 15 und 14 der Verarbeitungsmaschine, wie in der Zeichnung wiedergegeben, auseinandergefahren, so kann die Warmluft durch den Zwischenraum zwischen den beiden Werkzeugen aus dem Kanal 3 entweichen. Zu diesem Zeitpunkt wird eine bestimmte Länge 26 der Folie 4 zwischen die beiden Werkzeuge bewegt. Hierauf bewegt sich der Teil 14 der Maschine aufwärts, und dieser Bewegung folgt durch die Anlenkung 15 der Wärmekanal 3, wobei sich dieser um den Gelenkpunkt 12 dreht. Dadurch wird zwischen dem feststehenden Maschinenteil 13 und dem Wärmekanal 3 bzw dem darüber befindlichen Luftkanal 1 ein Luftdurchlaß geöffnet, durch welchen die Luft nun entweichen kann. Sie nimmt dabei die Folienbahn mit und wirft diese zu einer Falte 28 auf, die so lange erhalten bleibt, bis die beiden Maschinenteile 13 und 14 wieder auseinanderfahren. In diesen Moment wird der Luftdurchlaß 27 geschlossen, und die ausströmende Luft entweicht zwischen den Werkzeugen hindurch, wobei die Falte 28 der Folienbahn 4 zwischen die Werkzeuge abgetragen wird.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Zuführen einer durch beidseitig einwirkende Warmluftströme in einem Kanal kontinuierlich erwärmten Folienbahn zu einer diskontinuierlich arbeitenden Verarbeitungsmaschine, z.B einer Presse, dadurch gekennzeichnet, daß der am Ende des Kanals austretende Luftstrom bei geschlossener Verarbeitungsmaschine nach oben abgelenkt und dadurch die Bahn zu einer Falte aufgeworfen wird und daß der Luftstrom bei geöffneter Verarbeitungsmaschine durch diese hindurchgeführt und dadurch die Falte der Folienbahn in die Verarbeitungsmaschine abgetragen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Kanal, in dem Warmluftströme gegen beide Seiten einer kontinuierlich durchlaufenden Folienbahn gerichtet sind und an den sich eine Verarbeitungsmaschine für die den Kanal serlassende Folienbahn anschließt, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (3) schwenkbar gelagert und sein Austrittsende am beweglichen Teil 114) der Verarbeitungsmaschine angelenkt ist und daß zwischen dem Austrittsende des Kanals (3) und dem feststehenden Teil (13) der Verarbeitungsmaschine ein nach oben führender Luftdurchlaß » vorgesehen ist, der in Abhängigkeit von der Arbeitsbewegung des beweglichen Teils der Verarbeitungsmaschine zu öffnen und zu schließen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiderseitigen Warmluftströme über jalousieartige Öffnungen (7, 8) in den Wärmekanal (3) einmünden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Richtung der Luftströmung vor den jalousieartigen Öffnungen (7, 8) verstellbare Leitbleche (24, 25) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Folienbahn in Strömungsrichtung hinter dem Leitblech (25) ein Schaufelrad (29) angeordnet ist, das durch einen vom Leitblech (25) gerichteten Luftstrom antreibbar ist und zum Antrieb einer die Bewegung der Folienbahn (4) unterstützenden Walze dient.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Folienbahn von einer antreibbaren Ablaufrolle mit einer durchhängenden Bahnschleife (18) abläuft, die zwischen eine photoelektrische Steuerung (19, 20) eingreift, welche den Antrieb der Ablaufrolle steuert.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 98 677, 99 604, 452666; deutsche Patentanmeldungen A 13142 vIT/8b (bekanntgemacht am 27. 12. 1951),V 2766 VII/8b (bekanntgemacht am 15. 11. 1951); französische Patentschrift Nr. 958 939; britische Patentschrift Nr. 777 250; USA.-Patentschrift Nr. 2275348.