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Schutzvorrichtung für oberirdische Großraumbehälter zur Lagerung feuergefährlicher
Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für oberirdische Großraumbehälter
zur Lagerung feuergefährlicher Flüssigkeiten in Form einer den Behälter umfassenden
Auffangwanne.
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Bei bekannten Schutzvorrichtungen wird die Auffangwanne durch Erdwälle
gebildet, die auf verschiedene Arten flüssigkeitsdicht gemacht werden. So werden
z. B. der Erdwall und der Wannenboden mit Teerbeton ausgekleidet. Auch werden nach
neueren Methoden in die Wannen und Wallschüttungen Kunststoffolien eingelegt. Dennoch
wird die Dichtheit durch Sprünge und Risse, die sich als Folgeerscheinung von Erdsetzungen
einstellen, in Frage gestellt wobei auch Frostaufbrüche zu Beschädigungen der Schutzvorrichtung
führen können. Außerdem benötigen die bekannten Auffangwannen viel Raum, da ein
Fassungsvermögen von 40 bis 100 ovo des Behälterinhaltes vorgeschrieben ist und
die Bauhöhe des Walles aus Wirtschaftlichkeitsgründen höchstens mit 3 bis 4 m gewählt
werden kann. Es ist ferner bekannt den Wannenmantel aus Beton herzustellen. Dies
bedingt jedoch den Bau eines zusätzlichen, relativ teuren Betonringfundamentes,
so daß sich eine kostspielige Ausführung ergibt. Dabei unterliegt die Betonwand
mit einer Stärke von etwa 30 bis 50 cm der Rißgefahr durch Betonschwindung, Fundamentsetzungen
und Frosteinwirkung. Außerdem ergibt auch hier die verhältnismäßig geringe Bauhöhe
des Wannenmantels einen breiten Zwischenraum zwischen Behälter- und WannenmanteI.
Aus dem Behälter gegebenenfalls ausfließende Leckflüssigkeit verteilt sich dann
mit großer freier Oberfläche in diesem Zwischenraum, was bei einem Brand wegen der
großen Brandoberfläche zu bedeutenden Löschschwierigkeiten führt.
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Es ist auch schon bekannt, oberirdische Großraumbehälter mit einem
Doppelmantel aus Stahlblech zu versehen, wobei der Zwischenraum zwischen den Behältermänteln
allseits abgeschlossen ist und durch Gasdruck kontrolliert wird. Eine Gasfüllung
des Doppelmantelzwischenraumes unterliegt stark schwankenden Temperatureinflüssen.
Es muß daher der Hauptmantel zusätzlich auf Beulung berechnet werden, was bei großen
Behälterdurchmessern unwirtschaftliche Blechstärken mit sich bringt oder entsprechende
Versteifungen durch Schotten voraussetzt, die ebenfalls hohe Kosten verursachen,
oder es muß der Atmungsvorgang des mit Kontrollgas gefüllten Zwischenraumes durch
Abblasen und Verdichten gesteuert werden, was in Anbetracht des rauhen Betriebes
gleichfalls eine sehr kostspielige Konstruktion mit sich bringt. Trotz der Gaskontrolle
ist
noch eine Auffangwanne durch einen Schutzwall od. dgl. erforderlich, weil bei Ausfall
der tXberfüllsicherung ein überfüllten mit entsprechendem Überlauf möglich erscheint,
weil im Brandfall die Gefahr des Überkochens besteht, was ebenfalls eine Umbauung
notwendig macht, und weil es schließlich bei einer Explosion zu einem Anheben des
Behältermantels kommt, was bei einer versteiften Konstruktion zu Rissen in den Behältermänteln
führt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die geschilderten Mängel zu vermeiden
und eine Schutzvorrichtung zu schaffen, die größere Sicherheit bei wesentlich verringertem
Investitionsaufwand bietet.
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Diese Aufgabe wird bei einer Schutzvorrichtung für oberirdische Großraumbehälter
zur Lagerung feuergefährlicher Flüssigkeiten in Form einer den Behälter umfassenden
Auffangwanne erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die in an sich bekannter Weise
aus Blech bestehende Auffangwanne hinsichtlich ihrer Abmessungen auf einen engen,
aber das Begehen ermöglichenden Ringraum zwischen Wannen- und Behältermantel abgestimmt
ist. Durch die Ausbildung des Wannenmantels aus Blech ist es möglich, Einsparungen
an wertvollem Industriegrund zu erzielen, weil der Blechmantel höher als Erdwälle
und
Betonwannen gebaut werden kann, so daß der Wannenmantel bei gleich großem Aufnahmevermögen
des Ringraumes zwischen ihm und dem Behältermantel näher an den zu schützenden Behälter
herangebracht werden kann. Es gibt sich auch eine Einsparung an Rohrleitungen und
Kabeltrassen.
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Ferner führt die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung zu einem gewissen
- Schutz gegen direkte Sonneneinstrahlung, wodurch die Temperatur und damit auch
die Dichte der im Behälter befindlichen Flüssigkeit besser konstant gehalten werden
kann. Der Grundwasserschutz ist einwandfrei, da durch etwaige Bodensenkungen oder
Frostaufbrüche keine Rißbildungen zu erwarten sind. Da der Wannenmantel nahe am
Behältermantel angeordnet ist, wird die Brandoberfläche, d. h. die Ringfläche zwischen
Wannen- und Behältermantel, wesentlich verringert, so daß keine Löschschwierigkeiten
zu befürchten sind. Durch Wegfall der bei der Errichtung der bekannten Erdwälle
oder Betonwände auszuführenden Erdbewegungen ist es möglich, die Gesamtbauzeit zu
verringern. Da der Ringraum zwischen Wannen- und Behältermantel begehbar ist, können
sämtliche Wände des Flüssigkeitsbehälters besichtigt und laufend kontrolliert werden.
Es ist aber auch möglich, alle Armaturen, Schieber od. dgl. im Ringraum so anzuordnen,
daß sie von außen betätigbar sind. Bei Bruch einer Armatur wird das ausfließende
Medium im Ringraum aufgefangen, und die Schieber können auch im Katastrophenfall
betätigt werden. Bei obere füllung des Behälters wird das überlaufende Medium von
der Wanne aufgenommen. Auch bei Rohölbränden kann die Auffangwanne das überschäumende
Öl aufnehmen. Die Kontrollmöglichkeit des Behältermantels erübrigt sonstige Schutzmaßnahmen
gegen ein etwaiges Lecken des Behälters.
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In dem Ringraum zwischen dem Wannen- und Behältermantel kann erfindungsgemäß
ein unbrennbarer Schwimmkörper angeordnet sein, der den größten Teil der Ringraumoberfläche
abdeckt, die mögliche Brandoberfläche also weiter verkleinert, so daß die Brandgefahr
in bisher unerreichtem Maße herabgesetzt wird.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung,
an Hand derer die Erfindung näher erläutert wird. Es zeigt F i g. 1 einen mit einer
erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung versehenen Großraumbehälter in Ansicht, F i
g. 2 einen Vertikalschnitt im Bereich der Auffangwanne im größeren Maßstab und F
i g. 3 ein Ausführungsbeispiel mit Schwimmkörper bei einem Leck im Behältermantel,
wobei nur ein Ausschnitt aus Fig. 2 dargestellt ist.
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Mit 8 ist der aus Blech bestehende Mantel eines großräumigen Flüssigkeitsbehälters
bezeichnet, dessen Fassungsvermögen zwischen 5000 und 100 000 m3 liegen kann. Dieser
Behälter ist von einer den Behältermantel 8 in einem Abstand von vorzugsweise 1
bis 1,5 m umgebenden, ebenfalls aus Blech bestehenden Auffangwanne 1, 2 umschlossen.
Der Abstand des Wannenmantels 1 kann bei vorgegebener Höhe auch aus dem vorgeschriebenen
Fassungsvermögen des zwischen dem Behältermantel und dem Wannenmantel befindlichen
Ringraumes 11 ermittelt werden, er soll jedoch möglichst schmal gehalten und lediglich
auf die Möglichkeit des Begehens abgestimmt sein. Für die Herstellung der Wanne
1, 2
wird schweißbares Metall, z. B. schweißbarer Stahl, verwendet. Der Wannenmantel
1 ragt von einem metallischen Vollboden 2 auf, auf dem der Behälterboden 3 aufruht,
der mit dem Vollboden 2 dicht, z. B. durch längs des Umfanges des Behälterbodens
3 erfolgte Schweißung, verbunden ist. In den Hohlraum 4 zwischen dem Behälterboden
3 und dem Vollboden 2 mündet eine zu einer an sich bekannten Leckanzeigevorrichtung
5 führende Leitung 6 ein.
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Mit dem aus Metall bestehenden Wannenmantel 1 ist am oberen Rand
ein vollwandiger, rund umlaufender Mantelstreifen 7 verbunden, der einen sogenannten
Windträger bildet. Der Abstand des Mantelstreifens 7 vom Behältermantel 8 ist größer
als die Entfernung des Wannenmantels 1 vom Behältermantel 8. Der Mantelstreifen
7 ist über eine vollwandige Kegelfläche 9 gegen den Mantel 1 dichtend abgestützt.
Durch diese Anordnung ist es möglich, überschäumendes Öl aufzufangen. Da der Ringraum
11 zwischen dem Behältermantel 8 und dem Wannenmantel 1 zu besichtigen sein muß,
ist innerhalb des Mantelstreifens 7 ein Gehrost 16 vorgesehen. Ein Abstürzen in
das Innere des den Behälter umgebenden Ringraumes 11 wird durch Anordnung eines
Geländers 15 vermieden, das vom Gerost 16 aufragt.
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In dem Ringraum 11 zwischen dem Behältermantel und dem Wannenmantel
1 sind die an sich bekannten Armaturen 10 zur Füllung, Entleerung usw. des Behälters
angeordnet. Die Armaturen werden vorzugsweise über Gelenkwellen 12 von außerhalb
der metallischen Wanne 1, 2 betätigt. Der Ringraum 11 selbst ist über eine Entleerungsvorrichtung
14 an das Kanalsystem angeschlossen, kann aber im Falle eines Schadens am Behälter
auch über das Rohrsystem entleert werden.
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In die zwischen der Wanne und dem Behältermantel verlaufenden Leitungen
sind Federrohre eingebaut bzw. sind diese Leitungen selbst als Federrohre 13 ausgebildet,
so daß allfällige Relativbewegungen zwischen dem Wannenmantel 1 und dem Mantel 8
des Behälters ausgeglichen werden können, ohne daß hierdurch die Leitungen Schaden
nehmen.
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Gemäß F i g. 3 ist im Ringraum 11 zwischen dem Wannenmantel 1 und
dem Mantel 8 des Flüssigkeitsbehälters ein in sich ringförmig geschlossener, unbrennbarer
Schwimmkörper 17 angeordnet, wobei zwischen diesem und dem Wannenmantel 1 bzw. dem
Behältermantel 8 Spalten 18 frei gelassen sind. Durch diese Spaltenl8 kann gegebenenfalls
oberhalb des Schwimmkörpers 17 aus dem Behälter austretende Flüssigkeit abwärts
fließen und unter den Schwimmkörper gelangen, so daß der Schwimmkörper tatsächlich
aufschwimmen kann. Außerdem geben die Spalten dem Schwimmkörper, der auch geführt
sein kann, die erforderliche Bewegungsfreiheit.
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Der Schwimmkörper 17 kann als Hohlkörper ausgebildet sein. Ferner
ist es möglich, ihn in nebenemanderliegende Einzelkörper zu unterteilen. Es kommt
nur darauf an, daß im Leckfalle durch das über den Flüssigkeitsspiegel reichende
Schwimmkörpervolumen die freie Flüssigkeitsoberfläche auf das kleinstmögliche Maß
beschränkt wird.