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Sichter für Papierstoffsuspensionen Die Erfindung betrifft einen Sichter
für Papierstoffsuspensionen mit einem feststehenden Siebkorb und umlaufenden Reinigungsflügeln.
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Bei einem bekannten Sichter dieser Bauart (deutsche Auslegeschrift
1131081) sind die umlaufenden Reinigungsflügel an der Auslaßseite des festen Siebkorbes
an einem normal gelochten Siebzylinder vorgesehen. Bei dem Sichter nach der deutschen
Patentschrift 628 980 ist es bekannt, den feststehenden Siebkorb mit in Durchlaufrichtung
der Suspension sich erweiternden Durchbrechungen, sei es in Loch- oder Schlitzform,
zu versehen. Dort werden die Reinigungsflügel an der Einlaßseite des Siebkorbes
entlanggeführt.
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Sichter dieser Bauarten sind jedoch nur als Grobsichter geeignet,
denen für die Herstellung von Feinpapier noch ein Feinsichter nachgeschaltet werden
muß. Die bekannten Feinsichter sind entweder Sichter eines ganz anderen Systems,
z. B. Zyklone, oder sie arbeiten nach dem Vibrationssystem, bei dem der Siebkorb
in hochfrequente Schwingungen versetzt wird und meistens Durchbrechungen in Form
von sich in Durchlaufrichtung erweiternden Schlitzen hat.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sichter
zu schaffen, der ohne Nachschaltung eines Feinsichters unmittelbar eine Suspension
so hohen Reinigungsgrades liefert, daß die ihn verlassende Suspension sich unmittelbar
für Feinpapiere und gegebenenfalls sogar für Feinstpapiere verwenden läßt.
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Die Lösung dieses Problems gelingt überraschenderweise allein mit
einem feststehenden und mit Durchbrechungen versehenen Siebkorb bekannter Art und
diesem zugeordneten, umlaufenden Reinigungsflügeln, wenn gemäß der Erfindung eine
Vereinigung folgender an sich bekannter Merkmale vorgesehen wird, daß nämlich der
Siebkorb mit in Durchlaufrichtung erweiterten Schlitzen versehen ist und daß die
Reinigungsflügel an der Auslaßseite des Siebkorbes entlanglaufen.
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Nur bei dieser Art der Zuordnung der Reinigungsflügel zu dem in Durchlaufrichtung
erweiterte Schlitze aufweisenden Siebkorb ergibt sich ein derartiger Reinigungsgrad,
daß man mit einem einzigen Sichten also ohne Verwendung eines nachgeschalteten Feinsichters
eine Suspension erhält, die sich für Feinpapiere und bei entsprechender Feinheit
der Schlitzbreite auch für Feinstpapiere eignet. Die vorgesehene Anordnung der Reinigungsflügel
auf der Auslaßseite des Siebkorbs, in der also die erweiterten Schlitzenden liegen,
ermöglicht nämlich wegen der Rückspülwirkung der Reinigungsflügel eine derart geringe
Schlitzbreite, die bei einer Anordnung der Reinigungsflügel auf der Einlaßseite
des Siebkorbes zu einem Versagen des Sichters führen würde.
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Zu der neuartigen Zuordnung der bekannten, an der Auslaßseite des
festen Siebkorbes umlaufenden Reinigungsflügel zu den bekannten, in Durchlaufrichtung
erweiterten Siebkorbschlitzen konnte der Fachmann aus den vorbekannten Sichterbauarten
keine Anregung entnehmen, weil diese zu dem technischen Vorurteil verleiten, daß
bei sich erweiternden Siebkorbdurchbrechungen ein Reinigungsflügel nur dann seine
Reinigungsaufgabe erfüllen könne, wenn er an der zu Verstopfungen neigenden, also
der engen Einlaßseite der sich in Durchlaufrichtung erweiternden Durchbrechungen
entlangläuft. In Wirklichkeit ist diese Reinigungswirkung beim Vorbeigang des Reinigungsflügels
an der Auslaßseite der Durchbrechungen gerade auf der abgekehrten Einlaßseite besonders
stark wirksam, und zwar offensichtlich wegen der gesteigerten Rückspülwirkung gerade
an diesen dem Reinigungsflügel abgekehrten Engstellen der Schlitze. In Durchlaufrichtung
erweiterte Löcher mit einem der geringen Schlitzbreite entsprechenden Durchmesser
eignen sich auch bei Anordnung der Reinigungsflügel auf der Auslaßseite nicht so
gut, weil mit solchen Löchern offensichtlich die nötige Durchflußmenge nicht erzielt
werden kann.
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Eine einfache Herstellung solcher sehr schmaler Schlitze wird möglich,
wenn die Durchbrechungen aus in Richtung der Schlitze verlaufenden konischen und
an ihren Enden schiffskielartigen Vertiefungen in der Auslaßseite des Siebkorbes
sowie aus von dem Grunde der Vertiefung zur anderen Siebkorbseite reichenden Schlitzen
bestehen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigt
F i g.
1 einen senkrechten Axialschnitt durch einen Sichter, F i g. 2 einen Querschnitt
dazu längs der Schnittlinie 2-2 in F i g. 1, F i a. 3 einen Querschnitt durch ein
abgewickeltes Stück des Siebkorbes in größerem Maßstab, F i g. 4 eine Ansicht dieses
abgewickelten Stückes von der Auslaßseite des Siebkorbes her, also in Blickrichtung
des Pfeiles A in F i g. 3.
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Das Gehäuse des in F i g. 1 und 2 dargestellten Sichters besteht aus
einem Sockel 10 und einem Gehäuse 11. Beide Teile sind über einen Flansch 11 c des
Gehäuses 11 miteinander verbunden. Das Gehäuse 11 ist an seinem oberen Ende durch
einen Deckel 16 verschlossen, der an einem weiteren Flansch befestigt ist. Diejenigen
Teile des Sichters, mit deren Hilfe der Deckel 16 abgehoben und ausgeschwenkt
werden kann, sind der Einfachheit halber weggelassen.
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In das Innere des etwa zylindrisch ausgebildeten Gehäuses 11 ist ein
ebenfalls zylindrischer Siebkorb 12 fest eingesetzt. Dieser ist mit seinen Enden
über daran angebrachte Verstärkungsringe 21 und 22 im Gehäuse 11 zentriert.
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Das Gehäuse 11 weist an seiner Außenseite einen tan(yential einmündenden
Zulaufstutzen 11g auf, der also in den vom Gehäuse 11 einerseits und vom Siebkorb
12 andererseits sowie vom Deckel 16 einerseits und einer Gehäusezwischenwand 11
e andererseits begrenzten Ringraum einmündet. Die erwähnte, das untere Ende des
Siebkorbes 12 tragende Gehäusezwischenwand 11 e ist auf ihrer Oberseite als sogenannte
Spuckstoffrinne 11 e ausgebildet, aus der der Spuckstoff durch einen besonderen
Stutzen 11h ausgeschleust werden kann.
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Im Bereich des unteren Endes des Innenraumes des Siebkorbes 12 ist
das Gehäuse 11 zum Sockel 10 hin offen. Dieser Sockel 10 bildet in dem an das Gehäuse
11 angeschlossenen Bereich eine Wanne 10 b mit daran angeschlossenem Auslaufstutzen
10 a.
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Am Boden dieser Wanne ist ein Lager 23 einer senkrechten Welle 24
angebracht. Unterhalb des Bodens der Wanne 10 b läuft innerhalb des Sockels 10 eine
auf der Welle 24 sitzende Riemenscheibe 25 um. Diese erhält über einen Riemen 26
und eine Motorriemenscheibe 27 ihren Antrieb von einem Elektromotor 28 aus, der
an die Außenfläche der Wanne 10 b angeflanscht ist.
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An ihrem oberen Ende trägt die Welle 24 zwei Arme 29 und 30 von flachem,
hochkant stehendem Querschnitt. Diese tragen an ihren Enden rührwerksartige Reinigungsflügel
14 und 15 und laufen mit der Welle in Richtung des Pfeiles C um, wobei die Reinigungsflügel
14 und 15 nahe an der Innenseite des Siebkorbes 12 entlanggeführt werden
und durch ihre Schrägstellung zu dieser Innenseite auf die im Innenraum des Siebkorbes
befindliche Suspension eine zum Siebkorb hin gerichtete Druckwelle ausüben. Diese
Druckwelle bewirkt im Sinne einer Rückspülung entgegen der vom oben erwähnten Ringraum
zum Siebkorbinnenraum gerichteten Durchflußrichtung der Suspension eine Reinigung
von für diesen Durchfluß vorgesehenen Siebkorbdurchbrechungen 12a, 12b.
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Die F i g. 3 und 4 zeigen die Gestaltung dieser Siebkorbdurchbrechungen
12a, 12b in größerem Maßstab. Hieraus ist zu ersehen, daß die in der Wandung des
Siebkorbes 12 vorgesehenen Durchbrechungen aus in Richtung der Schlitze verlaufenden
konischen und an. ihren Enden schiffskielartigen Vertiefungen 12 b in der Auslaßseite
des Siebkorbes 12 sowie aus von dem Grunde der Vertiefung zur anderen Siebkorbseite
reichenden Schlitzen 12a bestehen. Diese haben die Form eines langen schmalen Rechtecks.
Zum besseren Verständnis der im Ausführungsbeispiel gewählten Größenverhältnisse
sei darauf hingewiesen, daß die Schlitze 12a beispielsweise bei einer Schlitzbreite
von 0,4 mm und bei einem 600 mm hohen Siebkorb 12 eine Länge von etwa 60 mm haben
und in mehreren Reihen übereinander angeordnet sind. Die diese Schlitze 12a nach
dem Siebkorbinnenraum hin trichterartig erweiternden Vertiefungen 12b haben im dargestellten
Beispiel bei einer Blechstärke des Siebkorbes 12 von etwa 4 bis 6 mm eine größte
Breite von z. B. 2,5 mm. Die Durchbrechungen 12 a, 12 b können beliebig ausgerichtet
sein. Außer der gezeigten Ausrichtung parallel zur Siebkorbachse ist auch ein quergerichteter
oder eine zur Siebkorbachse geneigte Ausrichtung denkbar.