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Verfahren und Vorrichtung zum Einstellen von Röntgenapparaten für
die Aufnahme von im Kiefer angeordneten Zähnen Zweck der Erfindung ist es, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Einstellen von Röntgenapparaten für die Aufnahme von im
Kiefer angeordneten Zähnen mit Hilfe einer die Zähne umgreifenden Vorrichtung zum
Gleichhalten der Abstände zwischen Film und Zahn einerseits sowie zwischen Zahn
und Röntgenapparat andererseits zu schaffen.
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Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, untereinander
vergleichbare Aufnahmen zum Zweck der Anthropologie und der Erbbiologie zur Erstellung
von statistischen Unterlagen mit Hilfe von Großreihenuntersuchungen gesunder Zähne
zum weiteren Zweck der Typisierung von künstlichen Zähnen zu schaffen.
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Bei bekannten ähnlichen Vorrichtungen ist es lediglich möglich, die
Abstände zwischen Zahn und Film sowie zwischen Zahn und Aufnahmeapparatur beim Wiederholen
der Aufnahmen gleicher Zähne oder bei Aufnahmen verschiedener Zähne gleicher oder
anderer Personen gleichzuhalten.
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Eine solche bekannte Vorrichtung wird durch den Aufbiß gehalten. Der
Nachteil ist dabei, daß keine geometrisch einwandfreie Orientierung der Filmebene
zur Zahnlängsachse möglich ist, so daß auch keine entfernt vergleichbaren Aufnahmen
geschaffen werden können.
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Bei einer anderen bekannten Vorrichtung wird der Film durch zwei Halteeinrichtungen
orientiert, von denen jede mit je einem Zahn beiderseits des aufzunehmenden Zahnes,
und zwar mit dessen Krone, in Eingriff gebracht werden. Auch diese Einrichtung ermöglicht
keineswegs eine einwandfreie Orientierung der Filmebene zu dem aufzunehmenden Zahn.
Dies vor allem deshalb nicht, weil die Vorrichtung ja mit ganz anderen Zähnen im
Eingriff steht, deren Stellung zum aufzunehmenden Zahn völlig anders sein kann,
als sie der aufzunehmende Zahn. selbst aufweist. Nachteilig ist dabei ferner, daß
die Einrichtung mit den Flanken der Zahnkrone im Eingriff steht, deren Neigungswinkel
bei verschiedenen Zähnen eine ganz verschiedene Orientierung zur Zahnlängsachse
aufweisen kann. Es ist daher offensichtlich, daß verzerrungsfreie, maßstabsgetreue
Bilder mit einer solchen Einrichtung ebenfalls nicht hergestellt werden können.
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Eine andere bekannte Einrichtung dieser Art betrifft ;einen Filmhalter
zur Herstellung von Röntgenbildern von Zähnen, bei welchen die Filmebene durch den
Aufbiß in einem Winkel von 120° zur Aufbißebene gehalten wird. Dadurch soll erreicht
werden, daß die Filmebene im wesentlichen parallel zur Zahnlängsachse verläuft.
Mit einer solchen Einrichtung aber, welche nur annähernd parallel zur Zahnlängsachse
orientierte Röntgenfilme ermöglicht, können nur in ganz besonderen Einzelfällen,
bei denen die Zahnlängsachse zufällig den gleichen Winkel zur Aufbißebene aufweist
wie die. Filmebene, hinsichtlich der Zahnneigung unverzerrte Aufnahmen durchgeführt
werden. Exakt vergleichbare Aufnahmen sind daher mit dieser Vorrichtung auch nicht
möglich, denn der Winkel zwischen Aufbißebene und Zahnlängsachse kann bei jedem
Zahn verschieden sein. Es kommt noch hinzu, daß auch der Abstand zwischen Zahnlängsebene
und Filmebene keineswegs definiert ist, sondern davon abhängt, wie weit die Vorrichtung
in den Mund hineingeschoben wird. Zu bedenken ist ferner der Nachteil, daß sich
die Aufbißebene nach längerer Zeit verändert und daß sich auf diese Weise hervorgerufene
Winkeländerungen, auch wenn sie am Aufbiß nur gering sind, sehr stark nachteilig
auswirken, weil die Entfernung zwischen Zahn und Röntgenapparatur relativ groß ist.
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Ein weiterer wesentlich ungünstiger Umstand, der mit diesem Verfahren
verbunden ist, besteht darin, daß die Aufbisse oft über Jahre aufgehoben werden
müssen, so daß ein erheblicher Platzbedarf für die Lagerhaltung entsteht.
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Deshalb schlägt die Erfindung vor, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Einstellen von Röntgenapparaten zu schaffen, bei .dem erfindungsgemäß die Gebrauchslage
der Vorrichtung an der Zement-Emaille-Grenze des Zahnes orientiert ist.
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Dies wird nach einem weiteren zweckmäßigen Vorschlag nach der Erfindung
dadurch erreicht, daß eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens geschaffen
wird, die erfindungsgemäß -aus einer U-förurigen
Klammer mit zum
Eingriff an der Zement-Emaille-Grenze des abzubildenden Zahnes ausgebildeten Greifern
besteht, an welcher parallel zur Eingriffslinie der Greifer ein an sich bekannter
Richtstab sowie eine an sich bekannte Röntgenfilmhalterung, die den Film senkrecht
zur Eingriffslinie der Greifer orientiert, angeordnet sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, die Einstellvorrichtung
um eine außerhalb des Strahlenbündels angeordnete Achse drehbar und mittels einer
Schraube feststellbar auszubilden. Dadurch ist es möglich, den Richtstab während
der Aufnahme aus dem Strahlenbereich herauszuschwenken.
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Als Hilfe zum Einbringen der Vorrichtung und zum Befestigen können
zweckmäßigerweise Haltestifte dienen, die an der Klammer als Stütze für eine Zange
angeordnet sind. Die Verwendung von Bügel und Greifer, welche an der Zement-Emaille-Grenze
angeordnet sind, ermöglicht sehr verschiedenartige Ausbildungen des Gerätes, insbesondere
dadurch, daß die Federeine eigene Einheit mit entsprechenden Handhaben bildet, so
daß die Benutzung einer Zange überflüssig wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
mit Hilfe von schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 die Gesamtanordnung
der Vorrichtung nach der Erfindung, F i g. 2 die Gesamtanordnung nach der Erfindung
von oben gesehen, F i g. 3 ein mit Hilfe der Vorrichtung nach der Erfindung hergestelltes
Röntgenbild.
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In F i g. 1 ist mit 1 die U-förmige Klammer bezeichnet, die mit Hilfe
einer Zange aufgespannt wird, wobei sie über den Zahn geführt wird und unmittelbar
auf diesen cervikal liegenden Punkten der Emaille-Zement-Grenze labial (buccal)
und lingual (palatinal) mit Hilfe der Greifer 2 festgespannt wird. Die Klammer wird
also an leicht erkennbaren Punkten der Zähne angesetzt, die jedesmal eine genaue
und leicht reproduzierbare Orientierung der Einrichtung sicherstellen.
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Durch dieses Prinzip ist auch die »Längsachse« des Zahnes gegeben,
da die Verbindungslinie der obengenannten Punkte und demzufolge auch die Verbindungslinie
der beiden Greifer nach dem Anbringen des Apparates erfahrungsgemäß normal auf der
Längsachse des Zahnes stehen wird. Diese Anordnung ermöglicht die Orientierung des
Röntgenfilmes und des Zentralstrahles in einem gegebenen Verhältnis zur Längsachse
des Zahnes, da der Filmhalter 3 mit der Befestigungsanordnung 4 für den Film. mit
der U-förmigen Klammer 1 fest verbunden ist. Zur Einstellung des Röntgenapparates
(in F i g. 1 rechts dargestellt) ist ein abnehmbarer und schwenkbarer Richtstab
5 angeordnet, der mit Hilfe der Schraube 7 auf dem Stift 6 befestigt werden kann:.
Der Richtstab gibt den Abstand des Röntgenapparates und die Richtung des Zentralstrahles
an und steht normal auf der Filmebene. Zum Festhalten der U-förmigen Klammern mit
Hilfe einer Zange sind zwei Haltestifte 8 angeordnet.
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Die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung geschieht wie folgt:
In dem Filmhalter 4 wird ein Film angeordnet und der Richtstab 5 mit Hilfe der Stellschraube
7 in der richtigen Position befestigt. Die U-förmige Klammer 1 wird mit einer Zange
so weit auseinandergespreizt, daß die Greifer an der höchsten Kurvatur vorbeigeführt
werden können, bis sie an der Emaille-Zement-Grenze des Zahnes angelangt sind und
dort durch Entlasten der Zange befestigt werden. Dann wird der Röntgenapparat so
weit an den Richtstab herangebracht, daß die Achsen beider Teile miteinander fluchten
und das Vorderteil des Apparates das Stabende berührt.
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Dann wird die Schraube gelöst und der Richtstab zur Seite gedreht,
worauf der Film exponiert werden kann.
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Durch dieses Verfahren werden immer gleichbleibende Abstands- und
Winkelverhältnisse zwischen Film, Zahn und Zentralstrahl gewährleistet. Wenn man,
wie in der Zeichnung angegeben, den Film normal zur Verbindungslinie der Greifer
anordnet und der Richtstab eine Verlängerung dieser Linie ist, steht der Film planparallel
zur Längsachse des Zahnes. Man bekommt dadurch immer »richtig« orientierte und maßhaltige
Bilder, so daß direkte Messungen der Zahnabstände durchgeführt werden können, wenn
eine kleine Korrektur für die Divergenzvergrößerung angebracht wird. Derartige zuverlässige
Messungen sind oft sehr wertvoll sowohl während der Zahnbehandlung als auch für
statistische Untersuchungen.
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Eine Variation des Verfahrens besteht darin, den Richtstab in einer
Seitenstellung zu fixieren, wo er außerhalb des Bildfeldes zu stehen kommt und auch
während der Aufnahme verbleiben kann. Die Achsenrichtung des Stabes wird dann keine
Verlängerung der Achsenrichtung des Röntgenapparates bilden, sondern liegt mit dieser
parallel verlaufend. Die Stellung der Konusspitze wird dann durch eine Querstange
aus strahlendurchlässigem Material, die am Ende des Richtstabes angebracht ist,
angezeigt. Bei diesem Verfahren kann auch die Konstruktion des Instrumentes zweckmäßig
dadurch geändert werden, daß der Befestigungszapfen 6 des Richtstabes nicht zylindrisch,
sondern quadratisch gemacht wird und eine entsprechende Anderung an der Befestigungsanordnung
des Richtstabes vorgenommen wird. Die Befestigungsschraube ist dann überflüssig,
weil der Richtstab in diesem Fall nicht drehbar, sondern fest angeordnet ist.