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Mittels eines Handgriffs lösbare Verriegelung für einschiebbare nachrichtentechnische
Geräteeinheiten in Plattenbauweise Die Erfindung betrifft eine Verriegelung für
nachrichtentechnische Geräteeinheiten in Plattenbauweise, die in Führungsschienen
einer Geräteaufnahme einschiebbar und dort durch hinter Vorsprünge der Geräteaufnahme
greifende Riegel gesichert sind, wobei ein bügelförmiger, an die Geräteeinheit ansetzbarer
und mit ihr verrastbarer Handgriff eine Freigabe der Verriegelung und ein anschließendes
Herausziehen der Geräteeinheit ermöglicht.
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In der elektrischen Nachrichtentechnik ist es bereits bekannt, steckbare
Baugruppeneinheiten zu steckbaren Geräteeinheiten zusammenzufassen, die als sogenannte
Einschübe in die Gestelle od. dgl. eingeschoben werden. Obwohl diese Einschübe im
eingebrachten Zustand und bei erschütterungsfreiem Betrieb allein durch die Reibung
in den Messerkontakten einen genügend festen Sitz aufweisen, kann es unter gewissen
Umständen dennoch vorteilhaft sein, zusätzliche Sicherungsmaßnahmen vorzusehen,
die ein Herauswandern der Einschübe aus dem Gestell od. dgl. verhindern.
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Es ist bereits eine Verriegelung für steckbare Karten mit gedruckten
Schaltungen oder von aus mehreren Karten bestehenden Baugruppen, die in Führungsleisten
oder Führungsnuten von Schrankgestellen oder Gehäusen eingeschoben werden, bekanntgeworden,
bei der neben der Führungsnut und parallel zu dieser ein federnder Arm angebracht
oder aus dem Material der Führungsleiste herausgearbeitet ist, der mit einer an
der Vorderseite angebrachten Nase um die eingeschobene Karte herumgreift und diese
verriegelt. Soll eine solche Karte oder Kartengruppe aus dem Gestell herausgezogen
werden, so muß mit der einen Hand der die Verriegelung bewirkende Arm zur Seite
gedrückt und mit der anderen Hand die Karte oder Kartengruppe erfaßt und herausgezogen
werden.
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Bei in Gestelle der Nachrichtentechnik eingeschobenen Geräteeinheiten
verursacht aber allein schon das Herausziehen derselben Schwierigkeiten, weshalb
bereits Handgriffe verschiedener Art vorgeschlagen worden sind, welche nach ihrer
Anbringung an die Geräteeinheit ein bequemes Herausziehen derselben aus der Geräteaufnahme
ermöglichen. Da sich die zweite Hand während des Herausziehens der Geräteeinheit
dabei am Gestell abstützt, ist es aber schwierig, mit dieser Hand auch noch eine
Sperre zu lösen.
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Abhilfe brachte hier eine bekanntgewordene Verriegelungseinrichtung,
bei der der Handgriff, der an seinem unteren Ende mit einer Nase versehen ist, in
Schräglage in die stirnseitige Nut einer in der steckbaren Baueinheit durchgehend
angeordneten, drehbar gelagerten Achse eingesteckt wird. Der Handgriff ist außerdem
an beiden Enden mit Abwinklungen versehen. Wird der Handgriff nach dem Ansetzen
an die steckbare Baueinheit in Vertikalstellung gedreht, so gleiten die Abwinklungen
desselben in entsprechende Gegenwinkel an der steckbaren Baueinheit. Gleichzeitig
rastet noch ein vorgesehenes Kugelrastwerk ein, und somit ist der Handgriff mit
der Baueinheit verbunden. Die Drehbewegung des Handgriffes hebt gleichzeitig über
die obenerwähnte durchgehende Achse eine Sperre auf, so daß die Baueinheit aus dem
Gestell herausgezogen werden kann. Das Einschieben der Baueinheit, Sperren und Abziehen
des Handgriffs vollzieht sich in umgekehrter Weise.
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Diese Konstruktion hat den Nachteil, daß zwecks Vermeidung von Verkantungen
beim Ansetzen des Handgriffs besondere Aufmerksamkeit aufgebracht werden muß, sie
ist kompliziert und damit aufwendig und teuer.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, durch eine Kombination an
sich bekannter Konstruktionsmerkmale eine einfache und sichere Verriegelung für
steckbare Geräteeinheiten sowie einen Handgriff zu schaffen, bei der sich sowohl
die Verriegelung und Entriegelung der steckbaren Geräteeinheit mit dem Gestell als
auch die Verriegelung des Handgriffs nach dem Ansetzen an die steckbare Baueinheit
automatisch
vollzieht und die Entriegelung zum Abziehen des Handgriffs
mühelos durch Drücken einer Auslösetaste im Handgriff erfolgt.
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Die Kennzeichen der Erfindung bestehen darin, daß bei einer Verriegelung
der eingangs erwähnten Art die Riegel in einer längs der Frontkante einer Aufbauplatte
der Geräteeinheit angebrachten Hohlprofilleiste längsverschieblich gelagert sind
und durch Druckfedern nach außen in die Verriegelungslage geschoben werden und daß
beim Ansetzen des Handgriffs an die Geräteeinheit hakenförmige Teile des Handgriffs
mit ihren abgeschrägten Vorderkanten durch Schlitze in der Frontfläche der Hohlprofilleiste
an ebenfalls abgeschrägten Kanten seitlicher Vorsprünge der Riegel angreifen, die
Riegel nach innen verschieben und mit ihnen verrasten.
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Die erfindungsgemäße Verriegelung ist konstruktiv besonders einfach.
Da die Riegel an der Vorderkante der Geräteeinheit angebracht sind, erübrigt sich
eine durchgehende Achse. Die Riegel stehen unter Federdruck und nehmen daher immer
eine definierte Stellung ein, die unabhängig von einer Drehbewegung des Handgriffs
und deren Vollständigkeit ist. Durch den Wegfall der Drehbewegung wird auch die
Bedienung vereinfacht. Der Handgriff kann durch einfaches Eindrücken seiner hakenförmigen
Teile in die Schlitze der Hohlprofilleiste mit der Geräteeinheit verrastet und durch
bloßes Betätigen einer Auslösetaste ebenso einfach wieder gelöst werden.
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Beispielsmäßige Ausführungsformen der Verriegelung gemäß der Erfindung
sind aus der Zeichnung zu ersehen, darin zeigt F i g. 1 eine axonometrische Ansicht
der teilweise geschnittenen Geräteaufnahme mit eingeschobener und verriegelter Geräteeinheit
sowie dazugehörigem bügelförmigem Handgriff in der Stellung vor dem Einsetzen der
Geräteeinheit, F i g. 2 einen Schnitt durch die Geräteaufnahme mit eingeschobener
Geräteeinheit und in die Geräteeinheit eingesetztem Handgriff, F i g. 3 einen Schnitt
durch die Geräteaufnahme mit eingeschobener und mit der Geräteaufnahme verriegelter
Geräteeinheit, F i g. 4 eine axonometrische Ansicht einer geringfügig geänderten
Ausführungsform einer Geräteaufnahme mit eingeschobener Geräteeinheit und dazugehörigem
Handgriff, letzterer in der Stellung vor dem Einsetzen in die Geräteeinheit und
ebenso wie die Geräteaufnahme selbst, teilweise geschnitten, F i g. 5 einen Schnitt
durch die Geräteaufnahme mit eingeschobener Geräteeinheit und in diese eingesetztem
Handgriff, F i g. 6 einen Schnitt durch die Geräteaufnahme mit eingeschobener und
darin verriegelter Geräteeinheit.
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Aus F i g. 1 ist eine Geräteaufnahme zu ersehen, die vorzugsweise
bei stationären Anlagen der elektrischen Nachrichtentechnik Verwendung findet. Mit
ihren Wänden 1 sind Führungsschienen 2 fest verbunden, in welche die in Plattenbauweise
gefertigte Geräteeinheit 3 mit ihrer Aufbauplatte 4 eingeschoben ist.
Im eingeschobenen Zustand der Geräteeinheit 3 treten deren Riegel 5 hinter die Vorsprünge
6 der Wände 1 der Geräteaufnahme und halten die Geräteeinheit 3 darin
fest.
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Die Riegel 5, deren Oberkanten zur Ermöglichung des Einschiebens der
Geräteeinheit 3 in Richtung zu den nicht gezeigten Messerkontakten abgeschrägt sind,
sind in der mit der Platte 4 fest verbundenen Hohlprofilleiste 7 verschieblich gelagert,
und zwar erfolgt die Verschiebung der Riegel 5 beim Einschieben der Geräteeinheit
3 dadurch, daß deren obenerwähnte abgeschrägte Oberkanten in bekannter Weise zuerst
selbsttätig unter die Vorsprünge 6 der Geräteaufnahme 1 treten und nach dem
Vorbeiwandern der Vorsprünge 6 wieder nach oben schnellen, wobei die geraden Vorderseiten
der Riegel 5 hinter die Vorsprünge 6 treten.
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Um diese Sperrstellung der Riegel 5 lösen zu können und auch das Wiederherausziehen
der entriegelten Geräteeinheit 3 aus der Gehäuseaufnahme 1
zu ermöglichen,
ist der aus F i g. 1 ersichtliche Handgriff 13 vorgesehen, dessen Teile 10 und 11
in die Schlitze 8; 9 der Hohlprofilleiste 7 eintreten können. Im gezeigten
Fall endet die Hohlprofilleiste 7 zwischen den Vorsprüngen 6 der Geräteaufnahme
1, und an beiden Enden der Hohlprofilleiste 7 sind Riegel 5 und diesen entsprechende
Schlitze 8; 9 vorgesehen.
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Der Handgriff 13 trägt an seiner der Hohlprofilleiste 7 zugekehrten
Längsseite Haken 10, welche in die Schlitze 8 der Hohlprofilleiste 7 eingeführt
werden können. Auf den Außenseiten der Haken 10 gleiten die Schenkel eines
U-förmigen Bügels 11, der im Innern des Handgriffs 13 verschieblich gelagert
ist und im gezeigten Fall durch eine Feder 12 in das Innere des Handgriffs 13 gedrückt
wird.
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Um nun die Schenkel des U-förmigen Bügels 11
entgegen der Wirkung
der Feder 12 nach außen drücken zu können, trägt der Bügel 11 innerhalb
der Grifffläche des Handgriffs 13 eine in eine Ausnehmung 19 dieser
Grifffläche hineinragende Auslösetaste 17.
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Wie aus F i g. 1 zu ersehen, kann der Handgriff 13 in Richtung
des Pfeiles 20 an die Geräteeinheit 3
angesetzt werden. Diese eingesetzte
Stellung ist aus F i g. 2 zu ersehen. Der F i g. 2 ist weiter zu entnehmen, daß
die Riegel 5 in der Hohlprofilleiste 7 längsverschieblich gelagert sind. an einer
ihrer Seitenflächen Vorsprünge 15; 16 tragen und von Federn 14 in Richtung ihrer
äußeren Endlage gedrückt werden. Diese letztgenannte Stellung der Riegel 5 ist aus
F i g. 3 zu ersehen.
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Wird der Handgriff 13 in Richtung des aus F i g. 1 ersichtlichen
Pfeiles 20 in die Hohlprofilleiste 7 der Geräteeinheit 3 eingesetzt, so treten vorerst
die Haken 10 in die Schlitze 8 ein, treffen mit ihrer abgeschrägten Innenkante auf
die ebenfalls abgeschrägten Außenkanten der Vorsprünge 15 und drücken die
Riegel 5 entgegen der Wirkung der Feder 14 nach innen, aber nur so lange,
bis die Haken 10 ganz in den Schlitz 8 eingeführt sind. Ist dies der Fall,
setzen sich die Vorsprünge 15 hinter die Haken 10, die Riegel 5 bleiben aber
noch außerhalb der Vorsprünge 6 und die dermaßen entriegelte Geräteeinheit 3 kann
vermittels des Handgriffs 13 aus der Geräteaufnahme 1 herausgezogen werden.
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Soll aber der Handgriff 13 von der Geräteeinheit 3
getrennt
werden, so genügt es, die Auslösetaste 17 in die Ausnehmung 19 der Grifffläche
entgegen der Wirkung der Feder 12 hineinzudrücken, wodurch die abgeschrägten
Enden des U-förmigen Bügels in die Schlitze 9 der Hohlprofilleiste 7 eingeführt
werden. Dabei gleiten die abgeschrägten Enden des Bügels 11
auf den ebenfalls
abgeschrägten Außenkanten der Vorsprünge 16 auf und drücken die Riegel 5 so weit
nach
innen, daß die Vorsprünge 15 aus dem Bereich der Haken 10 gelangen und die Haken
10 wieder aus den Schlitzen 8 der Hohlprofilleiste 7 herausgezogen werden können.
Während dieses Ausziehvorganges gleiten auch die Enden des U-förmigen Bügels 11
wieder von den Vorsprüngen 16 der Riegel 5 ab, worauf die Riegel 5 wieder nach außen
treten, und zwar so lange, bis die Außenkanten der Vorsprünge 16 an der Innenkante
der Ausnehmungen 18 der Hohlprofilleiste 7 anschlagen.
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Für vorzugsweise mobile Geräte ist die Ausführung nach den F i g.
4 bis 6 gedacht: Bei ihr weist die Geräteaufnahme 1 an ihren Außenkanten Ausnehmungen
22 auf, in welche die vorzugsweise rechtwinklig abgebogenen Enden 21 der
Hohlprofilleiste 7' eingreifen, die, ebenso wie die Hohlprofilleiste 7 in F i g.
1, mit der Aufbauplatte 4 für die Geräteeinheit 3' fest verbunden ist. Auch
in diesem Fall ist die obenerwähnte Aufbauplatte 4 in Führungsschienen
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der Geräteaufnahme 1 eingeschoben, jedoch ist nur an einer Seite der Hohlprofilleiste
7' ein Riegel 5' vorgesehen, der hinter den benachbarten Vorsprung 6 der Gehäuseaufnahme
greift und eine Verriegelung der Geräteeinheit 3' innerhalb der Geräteaufnahme 1
bewerkstelligt.
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Auch hier dient ein wesentlich einfacherer Handgriff 13' mit nur einem
feststehenden Haken 10' und nur einer parallel zu ihm verschieblichen Leiste 11',
die in die Schlitze 8'; 9' der Hohlprofilleiste 7' einsetzbar sind, dazu, den Riegel
5' vom Vorsprung 6 der Gehäuseaufnahme 1 zurückzudrücken, die entriegelte Geräteeinheit
3' aus der Geräteaufnahme 1 herausziehen zu können und dazu, den in die Geräteeinheit
3' eingesetzten Handgriff 13' auch wieder von dieser Geräteeinheit 3' zu trennen.
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Wie bereits vorstehend bei der Ausführung nach den F i g. 1 bis 3
beschrieben, weist auch der Riegel 5' nach F i g. 5 zwei Vorsprünge 15'; 16' auf,
von denen der innere Vorsprung 15' dazu dient, die Geräteeinheit 3' zu entriegeln
und anschließend die entriegelte Geräteeinheit 3' herausziehen zu können, während
der äußere Vorsprung 16', beim Einschieben der Leiste 11', es ermöglicht, den Haken
10' vom Vorsprung 15' zu befreien und damit den Handgriff 13' aus der Geräteeinheit
3' abziehen zu können.
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Der Handgriff 13' selbst kann ähnlich wie der Handgriff 13
bügelförmig ausgebildet sein, nur mit dem Unterschied, daß der dem Ausziehen dienende
Haken 10' eben nur an einer Seite des Handgriffs vorgesehen ist, während sich das
stumpfe zweite Ende an der Hohlprofilleiste 7' abstützt, um zu vermeiden, daß ein
Drehmoment und damit ein Verkanten des Einschubes hervorgerufen wird. Der Handgriff
kann aber auch bei leichten Geräteeinheiten nur als stabförmiges Zugglied ausgebildet
werden, mit dem lediglich eine Zugkraft auf die Hohlprofilleiste 7' ausgeübt werden
kann, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten.
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F i g. 6 zeigt schließlich noch die in die Geräteaufnahme 1 eingeschobene
Geräteeinheit 3' mit abgenommenem Handgriff, d. h. in verriegelter Stellung. Man
ersieht daraus, daß die Geräteeinheit 3' durch die umgebogenen Enden 21 der Hohlprofilleiste
7' so sicher in der Gehäuseaufnahme 1 geführt ist, daß ein einziger Riegel 5' genügt,
um einen sicheren Halt der eingeschobenen Geräteeinheit 3' in der Gehäuseaufnahme
1 zu gewährleisten.