DE1254679B

DE1254679B - Vorrichtung zum Vergroessern eines Fernsehbildes oder -bildausschnittes

Info

Publication number: DE1254679B
Application number: DE1961L0039634
Authority: DE
Inventors: Heinrich Reger
Original assignee: Loewe Opta GmbH
Current assignee: Loewe Opta GmbH
Priority date: 1961-07-26
Filing date: 1961-07-26
Publication date: 1967-11-23

Description

Vorrichtung zum Vergrößern eines Fernsehbildes oder -bildausschnittes Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vergrößem eines Femsehbildes oder -bildausschnittes unter gleichzeitiger Korrektur von Bildhelligkeit und -schärfe bei Fernsehempfängern.
In der Film- und Fernsehtechnik werden häufig, insbesondere für Reklamezwecke, optische Effekte angewendet, die beispielsweise in einer kontinuierlich ansteigenden Vergrößerung eines Bildausschnittes, z. B. eines Firrnennamens oder eines propagierten Gegenstandes bestehen. Durch eine derartige Vergrößerung, die in der Filmtechnik beispielsweise eine sogenannte Gummilinse hervorruft, entsteht ein Fahreffekt, d. h., der Beschauer hat den Eindruck, als ob das Objekt auf ihn zukomme.
Dieser Effekt ist auch bei elektronisch abgetasteten oder wiedergegebenen Bildern erwünscht, die in Elektronenstrahlröhren mit Hilfe eines Elektronenstrahls rasterförmig aufgelöst werden. Zur Verwirklichung dieser Forderung ist es nötig, das Rasterbild stark zu vergrößern, z. B. durch eine Verlängerung und Verbreiterung der Bildzeilen mittels Vergrößerung des Ablenkwinkels bei der Zeilen- und Bildablenkung.
Es ist bekannt, die Vergrößerung der Ablenkwinkel durch eine Erhöhung der Ablenkspannungen bzw. -ströme in den Ablenkspulen zu erzielen. Dazu ist jedoch ein erheblicher Aufwand an zusätzlichen Elektronenröhren, höher belastbaren Ablenkspulen und an Kompensationsmitteln zum Verringern dei durch die erhöhten Ablenkspannungen zwangläufig angestiegenen Anodenspannung für die Bildröhre nötig. Es ist ferner bekannt, mit einer Fernsehbild-Vergrößerung gleichzeitig die Bildhelligkeit und den Bildkontrast zu verändern. Weiterhin ist es bekannt, die Bildzeilen eines Fernsehbildes durch Zeilenwobbeln zwischenraumlos aneinanderzureihen, damit insbesondere bei einer Betrachtung des Fernsehbildes aus der Nähe die Zwischenzeilen nicht stören. Es gibt auch eine Vorrichtung zur Fernsehbildvergrößerung, bei der von einer Erhöhung der Ablenkspannungen Gebrauch gemacht wird, und zwar wird die Spannungserhöhung durch überbrücken von Reihenwiderständen erreicht. Schließlich ist es aus der Fernseh-Reparaturpraxis bekannt, daß ein vergrößertes und schwaches Bild auf eine zu geringe Anodenspannung für die Bildröhre hinweist.
Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zum Vergrößern eines Fernsehbildes oder -bildausschnittes unter gleichzeitiger Korrektur von Bildhelligkeit und -schärfe bei Fernsehempfängern derart ausgebildet, daß der Zeilentransformator des Fernsehempfängers mit einer überbrückbaren oder kurzschließbaren Zusatzwicklung zum Herabsetzen der Anodenspannung der Bildröhre versehen ist und daß mit dem Herabsetzen der Anodenspannung gleichzeitig Mittel zum Wiederherstellen der Bildhelligkeit und/oder Bildschärfe sowie elektronische oder optische Mittel zum zwischenraumlosen Aneinanderreihen der Bildzeilen eingeschaltet werden.
Bei einer Verringerung der Bildröhren-Hochspannung um z. B. 1/s der normalen Spannung ist die lineare Bildvergrößerung etwa 2fach. Die dabei gleichzeitig auftretende Verminderung der Bildhelligkeit wird durch eine Erhöhung des Elektronenstrahlstromes mit den bekannten Mitteln der Gitterspannungssteuerung am Gitter g, oder auch an der Kathode der Bildröhre ausgeglichen. Auf ähnliche Weise läßt sich auch die Verringerung der Bildschärfe ausgleichen, indem die Spannung am Gitter g.. der Bildröhre im positiven Sinn nachgeregelt wird.
Bei einer Bildvergrößerung durch eine Verringerung der Bildröhren-Anodenspannung wird auch die ZeiIenstruktur, d. h. die Dicke der einzelnen Bildzeilen, proportional vergrößert. Um die vergrößerten Bildzeilen zu einer homogenen Bildfläche zu vereinigen, kann von der bekannten Methode der Zeilenwobbelung Gebrauch gemacht werden. Bei dieser Methode wird dem Bildablenkstrom (vertikale Ab- lenkung) eine höhere Frequenz kleiner Amplitude überlagert, die die Zeile quer zur Schreibrichtung verbreitert, wodurch benachbarte Zeilen ineinanderfließen. Es kann auch von einer zusätzlichen elektrischen Linse in der Elektronenstrahlröhre Gebrauch gemacht werden, deren Aufgabe es ist, den Querschnitt des Elektronenstrahles ellipsenförmig zu gestalten, wobei die lange Symmetrieachse der Ellipse quer zur Schreibrichtung des Elektronenstrahles liegt. Darüber hinaus sind optische Mittel in Form von Rasterscheiben bekannt, die ebenfalls ein Ineinanderfließen benachbarter Zeilen bewirken.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Die F i g. la zeigt ein normales, schematisch angedeutetes Fernsehbild, von dem ein vergrößerter Bildausschnitt hergestellt werden soll, F i g. 1 b den durch eine Bildverschiebung in die Bildschirmmitte gerückten Bildausschnitt, F i g. 1 c den vergrößerten Bildausschnitt und F i g. 2 eine Prinzipskizze einer Anordnung der für die Bildaussehnittvergrößerung bei einem Fernsehempfänger benötigten Bauteile.
Von dem in F i g. la angedeuteten Fernsehbild soll ein durch strichpunktierte Linien umrahmter Bildausschnitt 1 vergrößert werden. Dazu ist es nötig, das Bild so weit nach links und nach unten zu verschieben, bis der gewünschte Bildausschnitt im Zentrum des Bildschirmes liegt (F i g. 1 b). Zur horizontalen und vertikalen Bildverschiebung dienen zwei an einer Bildwiedergaberöhre 2 (F i g. 2) vorgesehene ferromagnetische Korrekturscheiben 3, 4, die auf dem Bildröhrenhals 5 zwischen einer Ablenkspuleneinheit 6 und dem Röhrensockel 7 drehbar angeordnet sind und je nach ihrer Winkelstellung die Feldrichtung des nicht dargestellten Dauermagneten verändern.
Die Korrekturscheiben 3, 4 werden gemäß dem Ausführungsbeispiel mit zwei Bowdenzügen 8 und 9 verstellt. Zwei am Fernsehergehäuse angeordnete Bedienungsknöpfe 10 und 11 stehen mit den den Korrekturscheiben abgewandten Enden der Bowdenzüge 8 und 9 in Verbindung. Soll nun der in der Bildschirmmitte befindliche Bildausschnitt vergrößert werden, so wird eine Drucktaste 12 des gehäusefesten Drucktastensatzes 13 betätigt. Mit der Drucktaste 12 wird ein Drucktastenkontakt14 geschlossen, der eine auf einem Zeilentransformator 15 vorgesehene Wicklung 16 kurzschließt. Die Wicklung 16 besteht beispielsweise aus fünf Windungen eines verhältnismäßig dicken Drahtes. Sie bewirkt beim Kurzschließen eine bestimmte Verringerung der aus dem Zeilentransformator gewonnenen Bildröhrenanodenspannung und damit eine Vergrößerung der Elektronenstrahlablenkung und des Bildaussehnittes (F ig. lc).
Während bei der Verschiebung des Bildausschnittes 1 ii. die Bildschirmmitte der Bildrand 17 sichtbar wird, triti dieser bei der Vergrößerung nicht mehr in Erscheinung.
Da durch die Vergrößerung des Bildausschnittes auch der Abstand von Zeile zu Zeile vergrößert wird und die Bildhelligkeit und die Bildschärfe nachlassen, sind zusätzliche Mittel vorgesehen: Mit dem Betätigen der Drucktaste 12 wird ein in Reihe mit einem Helligkeitsregler 18 liegender Widerstand 19 durch einen Drucktastenkontakt 20 überbrückt, wodurch sich der Strom des Bildröhrenelektronenstrahles und damit die Helligkeit selbsttätig um einen bestimmten Betrag vergrößert. In ähnlicher Weise wird die Bildschärfe nachgeregelt, wobei ein Drucktastenkontakt 21 einen in Reihe mit dem Bildschärferegler 22 liegenden Widerstand 23 überbrückt, der mit dem Gitter - il der Bildröhre verbunden ist.
Die als dunkle Linien erscheinenden Zeilenabstände können entweder durch eine an sich bekannte Wobbelung der Bildzeilen oder durch eine Verformung des Elektronenstrahlquerschnittes zu einer Ellipse oder durch optische Mittel, wie z. B. Rasterscheiben, vermieden werden. Im übrigen ist es zweckmäßig, zur Erzielung einer schnellen Bildausschnittsvergrößerung die Verringerung der Hochspannung und die gleichzeitig notwendige Vergrößerung der Bildhelligkeit und Bildschärfe sowie das Verschieben des Bildausschnittes in die Bildschirmmitte durch eine Kombination der Regelglieder zu einem einheitlichen Bedienungsorgan zusammenzufassen. Dies kann mittels eines Regelknopfes oder einer Tastatur mechanisch und/oder elektrisch gelöst werden.
Weiterhin ist es zweckmäßig, zur Erzeugung eines Fahreffektes die Widerstände 19 und 23 regelbar auszuführen und in den Stromkreis der Kurzschlußwicklung 16 einen regelbaren Widerstand einzuschalten, damit der Grad der Bildausschnittvergrößerung und die dabei erforderliche Nachregelung der Bildhelligkeit und -schärfe kontinuierlich eingestellt werden kann. Die Regelglieder können auch in einem vom Fernsehempfänger getrennt aufstellbaren Fernbedienungsteil untergebracht sein, das elektrisch und/oder mechanisch mit dem Fernsehempfänger verbunden ist.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Vergrößern eines Fernsehbildes oder -bildausschnittes unter gleich-.zeitiger Korrektur von Bildhelligkeit und -schärfe bei Fernsehempfängern, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß der Zeilentransformator (15) des Fernsehempfängers mit einer überbrückbaren oder kurzschließbaren Zusatzwicklung (16) zum Herabsetzen der Anodenspannung der Bildröhre (2) versehen ist und daß mit dem Herabsetzen der Anodenspannung gleichzeitig Mittel (18 ... 23) zum Wiederherstellen der Bildhelligkeit und/oder Bildschärfe sowie elektronische oder optische Mittel zum zwischenraumlosen Aneinanderreihen der Bildzeilen eingeschaltet werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum überbrücken oder Kurzschließen der Zusatzwicklung (16) ein Schaltkontakt (14) vorgesehen ist und daß die Mittel zum Wiederherstellen der Bildhelligkeit und/oder Bildschärfe aus je einem einen in Reihe zum Helligkeitsregler (18) bzw. zum Bildschärferegler (22) des Fernsehempfängers liegenden Widerstand (19 bzw. 23) überbrückenden Schaltkontakt (20 bzw. 21) bestehen. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltkontakte (14, 20, 21) gemeinsam durch eine Drucktaste (12) am Fernsehempfänger betätigbar sind. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Zusatzwicklung (16) mit einem veränderbaren Widerstand verbunden sind. 5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in Reihe mit dem Bildhelligkeitsregler (18) und Bildschärferegler (22) liegenden Widerstände (19 bzw. 23) als veränderbare Widerstände ausgeführt sind. 6. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltkontakte (14, 20, 21) durch ein Fernbedienungsgerät betätigbar sind. 7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum zwischenraumlosen Aneinanderreihen der Fernsehbildzeilen eine Zeilenwobbelung vorgesehen ist. 8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum zwischenraumlosen Aneinanderreihen der Fernsehbildzeilen in der Elektronenstrahlröhre (2) eine elektrische Linse vorgesehen ist, die den Querschnitt des Elektronenstrahles elliptisch verformt. 9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum zwischenraumlosen Aneinanderreihen der Fernsehbildzeilen auf der Frontseite der Bildröhre eine Rasterscheibe vorgesehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 884 511; schweizerische Patentschrift Nr. 281619; britische Patentschriften Nr. 428 926, 458 750; USA.-Patentschriften Nr. 2 510 670, 2 666 867; ),>Profitable Television Troubleshooting« von A n t h o n y, Me Graw-Hill Book Comp. New York-Toronto-London, 1957, S. 291.