DE1254448B - Verfahren zur Herstellung von Papieren und Pappen mit hohem Harzgehalt - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Papieren und Pappen mit hohem HarzgehaltInfo
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Description
DEUTSCHES W7WQSS8> PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT D21h
Deutsche KL: 55 c - 3/10
Nummer: 1254448
Aktenzeichen: M 53444 VI b/55 c
254 448 Anmeldetag: 4.Juli 1962
Auslegetag: 16. November 1967
Bei der Papierherstellung werden seit langem harzartige Stoffe zur Erzielung einer wasserfesten Leimung
zugesetzt. Derartige harzartige Stoffe sind auch bereits in größeren Mengen zugegeben worden, um eine
Weichmachung des Papiers zu erzielen. Sobald jedoch der Gehalt an harzartigen Materialien etwa 4% der
zur Papierherstellung verwendeten Pulpe überschreitet, ist es schwierig, im technischen Maßstab die erwünschte
gleichmäßige Verteilung des harzartigen Materials durch die Papiermaße zu erzielen.
Die Patentliteratur enthält zahlreiche Vorschläge zur Erzielung einer im wesentlichen gleichmäßigen
Verteilung von harzartigen Substanzen in Faserstoffen. So wurden beispielsweise zur Erzielung einer Haftung
gewisser Harze an den Faserstoffen kationische Kupplungsmittel vorgeschlagen.
Ferner ist es bekannt, kationische Melaminderivate als Faserkonditioniermittel zum Ausflocken der imprägnierenden
Harze zu verwenden. Diese Vorschläge führen jedoch zu Schwierigkeiten hinsichtlich der
Steuerung der Verfahrensstufen zur Erzeugung der harzhaltigen Faserprodukte, wenn das Harz den
Fasern vor dem Verformen zu Bogen oder anderen geeigneten Formen zugesetzt wird.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Papieren und Pappen mit hohem
Harzgehalt vorzuschlagen, welches auf den vorhandenen Papiermaschinen ohne übermäßige Kontrolle
der Verfahrensbedingungen leicht und wirtschaftlich durchgeführt werden kann, die zugesetzten harzartigen
Materialien im wesentlichen vollständig und gleichmäßig in der Faserbahn verteilt, die bisherigen Schwierigkeiten
des langsamen Ablaufens auf dem Drahtsieb, des Verstopfens des Drahtsiebes und der Filze
und des Anklebens am Sieb, den Filzen und den Trockenwalzen im wesentlichen vermeidet und harzhaltige
Produkte liefert, die in der Wärme unter Druck verformt und nachfolgend bedruckt und beschichtet
werden können und in ihren Eigenschaften je nach den Anforderungen durch geeignete Wahl der Zusatzstoffe
zweckentsprechend abgewandelt werden können.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß man durch Zusammenwirken von mehrwertigen Metallionen mit
einem durch diese fällbaren, wasser- oder alkalilöslichen harzartigen Material in Gegenwart von dispergierten
Pulpefasern und nachfolgende Behandlung der erhaltenen Mischung mit einer verdünnten Lösung
eines hochmolekularen Polyäthylenoxyds, gegebenenfalls in Kombination mit anderen Zusatzstoffen, ein
verformbares Material mit im wesentlichen gleichmäßig verteiltem Harzgehalt erhält.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Herstellung von Papieren
und Pappen mit hohem Harzgehalt
und Pappen mit hohem Harzgehalt
Anmelder:
The Mead Corporation, Dayton, Ohio (V. St. A.) Vertreter:
Dr.-Ing. K. Boehmert
und Dipl.-Ing. A. Boehmert, Patentanwälte,
Bremen, Feldstr. 24
Bremen, Feldstr. 24
Als Erfinder benannt:
Robert Arthur Petters,
Hanns Ferdinand Arledter,
Chillicothe, Ohio (V. St. A.)
Robert Arthur Petters,
Hanns Ferdinand Arledter,
Chillicothe, Ohio (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 5. Juli 1961 (121 821) - -
Verfahren zur Herstellung von Papieren und Pappen mit hohem Harzgehalt, bei welchem man im Faserstoffbrei
aus wasserlöslichen Ausgangsstoffen wasserunlösliche Harzsäure- und/oder Fettsäureseifen bildet
und die erhaltene Pulpe auf bekannte Weise zu Papier oder Pappe verarbeitet, dadurch gekannzeichnet, daß
man in den Faserstoffbrei mehrwertige Metallionen und mit diesen wasserunlösliche Seifen bildende lösliche
Alkalisalze von Harz- und/oder Fettsäuren und unmittelbar anschließend, bezogen auf den Feststoffgehalt,
etwa 0,002 bis 0,1% hochmolekulares Polyäthylenoxyd in wäßriger Lösung einbringt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bringt man in den Faserstoffbrei
maximal das Dreifache der stöchiometrisch erforderlichen Menge an wasserlöslichen Calcium-,
Strontium-, Barium-, Magnesium- oder Aluminiumsalzen sowie lösliche Alkalisalze, insbesondere lösliche
Natriumsalze von Holzharz, Holsharzsäuren, Tallölfettsäuren, Kiefern- oder Fichtenholzpech, Abietin-,
Olein-, Stearin- oder Linoleinsäure, Schellack, alkalilöslichen Teilestern von Styrol-Carbonsäure-Copolymeren
oder alkalilöslichen Polyvinylacetatcopolymeren ein.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es zur Erzielung einer im wesentlichen
gleichmäßigen Verteilung der harzartigen Stoffe in der
709 688/3«
Faserbahn zweckmäßig, die in jeder Verfahrensstufe zugegebenen Bestandteile vor dem Einbringen des
nächstfolgenden Stoffes gründlich einzumischen. Abgesehen von der zum gründlichen Mischen erforderlichen
Zeit ist die Reaktionszeit der einzelnen Verfah- S rensstufen nicht wesentlich, sofern jeweils mindestens
einige Sekunden zur vollständigen Ausflockung zur Verfügung stehen. Nach Zugabe des Polyäthylenoxyds
soll zweckmäßig jedes übermäßige Rühren vermieden werden. Die Harzlösung kann der Pulpe auch vor der
Zugabe der mehrwertigen Metallionen zugesetzt werden. Die Metallionen werden den Pulpefasern
zweckmäßig in Form eines löslichen Salzes, insbesondere eines Chloridsalzes zugegeben, obgleich auch bestimmte
Nitrate, Acetate und Sulfate ebenfalls mit Erfolg eingesetzt werden können. Erfindungsgemäß
können die mehrwertigen Metallsalze im Überschuß bis zu etwa der dreifachen stöchiometrischen Menge
zugemischt werden. Die Verwendung von Erdalkalisalzen wird bevorzugt. Erfindungsgemäß wurden beispielsweise
mit Erfolg Calciumchlorid, Aluminiumsulfat (Papiermacheralaun), Aluminiumchlorid, Bariumchlorid,
Zinksulfat, Magnesiumsulfat, Berylliumnitrat, Cadmiumchlorid, Kobalt(II)-chlorid,
Kupfer(II)-Chlorid, Eisen(II)-chlorid, Mangan(II)-chlorid, Quecksilber(II)-acetat, Nickel(II)-chlorid,
Zinn(IV)-chlorid und Strontiumchlorid benutzt. Die Salze können als feinteilige Feststoffe oder in wäßriger
Lösung zugegeben werden.
Geeignete harzartige Materialien sind die Reaktionsprodukte von Alkalihydroxyd, beispielsweise Natriumhydroxyd,
und Harzsäuren und/oder Fettsäuren. Derartige Reaktionsprodukte sind verhältnismäßig wasserlöslich
und können in Form ihrer wäßrigen Lösung mit den Pulpefasern innig vermischt werden.
Als harzartiges Material wird vorzugsweise eine Mischung der Natriumsalze von 85 % Tallölfettsäuren
und 18% Holzharzfettsäuren verwendet. Dieses Material wird im folgenden als »Harz A« bezeichnet.
Andere geeignete harzartige Materialien sind die Natriumsalze von Holzharz, Tallölfettsäuren, extrahiertem
Kiefern- oder Fichtenholzpech, Abietin-, Öl-, Stearin- oder Linoleinsäuren sowie deren Mischungen
in unveränderter oder chemisch modifizierter Form. Auch Schellack, alkalilösliche Teilester von Styrol-Carbonsäure-Copolymeren
und alkalilösliche Vinylacetatcopolymere sind brauchbar. Die Art des harzartigen
Materials und des mehrwertigen MetaIIions bestimmt den Schmelzpunkt der harzartigen Komponente
und damit in erheblichem Ausmaße auch die Eigenschaften des erhaltenen harzhaltigen Produktes.
Es wurde gefunden, daß Polyäthylen oxy d hohen Molekulargewichtes ein besonders wirksames Mittel
zur Regelung der Flockengröße der ausgefällten Harz-Metallsalze darstellt und deren Aufnahme durch das
Fasermaterial verbessert. Andere Flockungsmittel wurden ebenfalls probiert, ergaben jedoch nur begrenzten
Erfolg. Die Wirkungsweise des Polyäthylenoxyds scheint in einer geregelten Flockung des durch
Umsetzung der mehrwertigen Metallionen mit dem harzartigen Material gebildeten, sehr feinen Niederschlages
zu liegen. Darüber hinaus fördert das Polyäthylenoxyd anscheinend eine sehr gleichmäßige Verteilung
der Flocken im Fasermaterial. Es wurde festgestellt, daß zur Erzielung dieser Ergebnisse, je nach
der Stoffdichte des Materials, ein Gehalt von, bezogen auf den Gesamtgehalt an Harz und Fasern, 0,002 bis
0,1% Polyäthylenoxyd wirksam ist. Die optimalen
Ergebnisse wurden durch Zusatz von etwa 4,2 g Polyäthylenoxyd pro Kubikmeter des Ausgangsmaterials
erzielt. Die jeweils im Einzelfall für die gewünschte Flockung optimale Menge an Polyäthylenoxyd kann
durch einfache Untersuchung bestimmt werden. Wenn genügend Polyäthylenoxyd zugesetzt wurde, zeigt eine
nach Zugabe des Flockungsmittels gezogene, das gefällte Harz enthaltende Probe des Pulpematerials nach
dem Absetzen eine im wesentlichen klare Wasserphase. Ein Zusatz übermäßiger Mengen an Polyäthylenoxyd
führt zu einem schleimigen Aussehen des Ausgangsmaterials. Der Fachmann kann auf Grund derartiger
Beobachtungen leicht die geeignete Menge an Polyäthylenoxyd einstellen. Im allgemeinen erfordert ein
nach Zugabe des Flockungsmittels stark gerührtes Material einen höheren Prozentsatz an Flockungsmittel.
Entsprechende Korrekturen können vom Bedienungspersonal der Papiermaschine leicht und rasch
vorgenommen werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren können auch noch geringe Mengen anderer Stoffe zugesetzt werden.
So ist es beispielsweise bei der Herstellung von harzhaltigen Bogen gelegentlich vorteilhaft, bezogen auf
den Gesamtgehalt an Harz und Fasern, bis zu etwa 0,4% eines Melamin-FormaIdehyd-Harzes oder Polyäthylenimin
zuzusetzen. Dieser Zusatz kann vor oder nach der Zugabe des Flockungsmittels erfolgen. Zur
Regelung der Schaumbildung können ferner ohne wesentliche Beeinträchtigung des Verfahrens Entschäumer
zugesetzt werden. Zur Regelung des pH-Wertes der harzhaltigen Bogen und der Harzeigenschaften
können Schwefelsäure und Aluminiumsulfat (Papiermacheralaun) eingemischt werden.
Die zum Verformen der harzhaltigen Bogen erforderliche Temperatur kann durch Verwendung einer
Säure oder eines sauren Salzes in Verbindung mit den mehrwertigen Metallionen reguliert werden. So führt
beispielsweise die Zugabe von Schwefelsäure oder Papiermacheralaun bei einer Pappe mit einem mit
Calciumionen gefällten Gehalt von 20 % des Harzes A zu einer Senkung der zum Verformen erforderlichen
Temperatur um etwa Il0C Diese Einstellung der Verformungstemperatur verbessert in starkem Maße die
Breuchbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens, da das Produkt den im Handel erhältlichen Verformungspressen angepaßt werden kann. Eine derartige gemeinsame
Fällung der Harzlösung durch Säuren oder saure Salze in Verbindung mit mehrwertigen MetaIIionen
liefert vermutlich eine gemischte Harzfällung, welche neben den Metallsalzen der Harzsäuren noch freie
Harzsäuren enthält.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Verwendung bei Papier- und Pappemaschinen,
läßt sich jedoch leicht auch auf die Herstellung von harzhaltigen Pulpematerialien zur Erzeugung
von harzhaltigen Formkörpern nach den bekannten Methoden zur Verformung von Pulpe anwenden.
Im folgenden wird zur Kennzeichnung des Ablaufverhaltens von Pulpe der sogenannte »Tappi-Mahlgrad«
benutzt, welcher durch das Volumen der aus dem Tappi-Standard-Testgerät unter genormten Bedingungen
bei Verwendung einer Mischung von]3 g Pulpe und 1000 ml Wasser ablaufenden Flüssigkeitsmenge definiert
ist. Dieses Testverfahren wurde von der »Technical Association of the Pulp and Paper Iiidustry« entwickelt.
Das zugehörige Testgerät wird von der Firma R. Mitchell, Co., Ltd., Montreal, Canada, unter Prü-
fung durch das Pulp & Paper Research Institute of Canada hergestellt. Das Testverfahren ist beschrieben
in Official Standard Testing Method C 1. Technical Section, Canadian Pulp and Paper Association.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens an Hand
von Beispielen weiter erläutert.
In einer Dispergiervorrichtung herkömmlicher Bauart wurden 400 g Kraftpapierschnitzel in 20 1 Wasser
dispergiert und mindestens 60 Minuten durchmischt. Das erhaltene Pulpematerial zeigte nach Verdünnen
auf eine StofiFdichte von 1% einen TAPPI-Mahlgrad von 565 ml.
In einer Versuchsreihe wurden in jede Charge von je 380 ml des erhaltenen l°/0igen Pulpematerials
85 ml einer 3,0%igen Lösung des Harzes A langsam eingerührt und mit Wasser so weit verdünnt, daß das
Gesamtvolumen einschließlich der im folgenden erwähnten Zusatzstoffe 790 ml betrug. Dies entspricht
einer Harz-Pulpe-Stoffdichte von 0,8%· Als Zusatzstoffe wurden 35 ml einer 0,lmolaren wäßrigen
Calciumchloridlösung, 6,35 ml einer 0,1 %igen wäßrigen Lösung eines kationischen Polyamid-Epichlorhydrin-Harzes
sowie 3,15 ml einer 0,l%igen wäßrigen Polyäthylenoxydlösung zugegeben und das harzhaltige
Pulpematerial nach jeder Zugabe vor Einbringen des nächsten Zusatzstoffes unter Vermeidung übermäßigen
Rührens gründlich durchmischt.
Unmittelbar nach gründlicher Durchmischung der Bestandteile wurde das die Zusatzstoffe enthaltende,
harzhaltige Pulpematerial in eine bis zum Drahtsieb mit Wasser gefüllte Handbogen-Papiermaschine eingefüllt
und ohne weitere Wasserzugabe ein Handbogen hergestellt, gegautscht und getrocknet. Dabei
wurden für jeden Satz mehrere Handbogen hergestellt und die bei jedem Bogen zum Ablaufen benötigte Zeit
in Sekunden aufgezeichnet. Zur Kontrolle wurden nur
'5 aus Pulpematerial ohne Harz und sonstige Zusätze hergestellte Kontrollbogen verwendet. Alle Bogen
wurden bei 104 bis 118 0C auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 6 % getrocknet. Die prozentuale Harzaufnahme
wurde aus der Gewichtsdifferenz des ofen-
2i trockenen Bogens und des ofentrockenen Kontrollbogens durch Division durch das berechnete Trockengewicht
des zugesetzten Harzes multipliziert mit 100 berechnet. Die in dieser Versuchsreihe für jeden
Bogensatz erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt:
Handbogen
sa tz |
Reihenfolge der Zugabe der Zusatzstoffe | pH-Wert |
Ablauf
zeit Sekunden |
Harz aufnahme % |
Sieb
wasser |
|
I-A | Harz A, | 8,33 | 1,3 | 3,2 | dunkel | |
I-B | Harz A, CaCl2 | 7,95 | 3,5 | 76,4 | trüb | |
I-C | Harz A, Polyamid-Epichlorhydrin-Harz | 8,65 | 1,8 | 3,9 | dunkel | |
I-D | Harz A, Polyäthylenoxyd | 8,3 | 1,4 | 8,8 | dunkel | |
I-E | Harz A, CaCl2, Polyäthylenoxyd | 8,3 | 2,6 | 90,6 | klar | |
I-F | Harz A, Polyamid-Epichlorhydrin-Harz, Polyäthylenoxyd | 8,7 | 1,7 | 9,6 | dunkel | |
I-G | Harz A, CaCl2, Polyamid-Epichlorhydrin-Harz | 8,3 | 2,9 | 92,8 | klar | |
I-H | Harz A, Polyamid-Epichlorhydrin-Harz, CaCl2, | 8,4 | 3,1 | 91,3 | klar | |
Polyäthylenoxyd |
Die vorstehenden Daten zeigen die synergistische Wirkung der Kombination von mehrwertigen Metallionen
(Ca++) und Polyäthylenoxyd auf die prozentuale Harzaufnahme. Während das kationische Polyamid-EpichIorhydrin-Harz
(I-C) die Harzaufnahme nur geringfügig beeinflußte und das Polyäthylenoxyd (I-D)
eine nur wenig stärkere Wirkung zeigte (+ 5,6%), hatte die Zugabe von Calciumchlorid (I-B) eine erheblich
größere Wirkung (+ 73,2%). Die kombinierte Verwendung von Calciumchlorid und Polyäthylenoxyd
(I-E) ergab gegenüber der durch Addition zu erwartenden Harzaufnahme (— 78,8%) eine synergistische
Steigerung der Harzaufnahme auf 87,3 %· Die Kombination aus Polyäthylenoxyd und dem kationischen
Polyamid-Epichlorhydrin-Harz (I-F) besitzt dagegen keine synergistische Wirkung, wie auch durch die
Bogen I-G und I-H bestätigt wird. Die in der Tabelle aufgeführten Ablaufzeiten zeigen, daß auf Fourdrinier-
oder Zylinder-Papiermaschinen in allen Fällen ein zufriedenstellender Ablauf erhalten würde.
In einer weiteren Versuchsreihe wurde die Auswirkung der Reihenfolge der Zugabe der Zusatzstoffe
auf die Harzaufnahme untersucht. Dabei wurde gemäß Beispiel 1 gearbeitet, jedoch die Reihenfolge der Zugabe
der Bestandteile variiert. Das zur Verdünnung auf 790 ml zugegebene Wasser wurde dabei vor dem
Einbringen des Harzes und der übrigen Zusätze zugegeben. Die Ergebnisse dieser Versuchsreihe sind in der
folgenden Tabelle II zusammengestellt:
Handbogen-
satz |
Reihenfolge der Zugabe der Zusatzstoffe | pH-Wert |
Ablauf
zeit Sekunden |
Harz aufnahme 7o |
Sieb
wasser |
|
II-A | CaCl2, Harz A. Polyäthylenoxyd | 8,3 | 3,2 | 92,0 | klar | |
II-B | CaCl2, Polyäthylenoxyd, Harz A | 8,3 | 2,9 | 84,3 | trüb | |
II-C | CaCl2, Harz A, Polyamid-Epichlorhydrin-Harz, | 8,3 | 4,1 | 90,1 | klar | |
Polyäthylenoxyd |
Tabelle II (Fortseszung)
Handbogen-
satz |
Reihenfolge der Zugabe der Zusatzstoffe | pH-Wert |
Aublauf-
zeit Sekunden |
Harz aufnahme % |
Sieb
wasser |
|
II-D | CaCl2, Polyamid-Epichlorhydrin-Harz, Harz A, | 8,2 | 3,3 | 91,2 | klar | |
Polyäthylenoxyd | ||||||
II-E | Polyamid-Epichlorhydrin-Harz, CaCl2, Harz A, | 8,3 | 3,2 | 92,1 | klar | |
Polyäthylenoxyd | ||||||
II-F | Polyamid-Epichlorhydrin-Harz, Harz A, CaCl2, | 8,3 | 2,6 | 93,3 | klar | |
Polyäthylenoxyd |
Die vorstehenden Daten zeigen den Einfluß der Reihenfolge der Zugabe der Bestandteile zum Pulpematerial.
Wenn das Polyäthylenoxyd als letztes zugegeben wird (II-Α, II-C bis II-F), ergibt sich im wesentlichen
kein Unterschied in der Harzaufnahme. Durch Zugabe des Polyäthylenoxyds vor dem Harz A (II-B)
wurde die Harzaufnahme verringert, und die Trübung des Sieb wassers zeigte einen Gehalt an gefälltem Harz
an. Die Ablaufzeiten zeigen wiederum, daß auf Fourdrinier- oder Zylinder-Papiermaschinen ein guter
Ablauf erhalten würde.
15
In einer weiteren Versuchsreihe wurde gemäß Beispiel 1 gearbeitet, jedoch an Stelle von 6,35 ml einer
0,l°/oigen wäßrigen Lösung des kationischen PoIyamid-Epichlorhydrin-Harzes ähnliche Mengen eines
kationischen MeIamin-Formaldehyd-Harzes oder eines flüssigen Polyamidharzes oder Polyäthylenimin ersetzt.
Die Ergebnisse dieser Versuchsreihe sind in Tabelle III zusammengestellt:
Handbogen-
satz |
Reihenfolge der Zugabe der Zusatzstoffe | pH-Wert |
Ablauf
zeit Sekunden |
Harz aufnahme % |
Sieb
wasser |
|
III-A | Harz A, CaCl2, Melamin-Formaldehyd-Harz, | 8,1 | 2,8 | 93,6 | fast | |
Polyäthylenoxyd | klar | |||||
III-B | Harz A, CaCl2, flüssiges Polyamidharz, Polyäthylenoxyd | 8,3 | 3,2 | 90,7 | klar | |
III-C | Harz A, CaCl2, Polyäthylenimin, Polyäthylenoxyd | 7,8 | 2,9 | 92,5 | klar |
Die vorstehenden Bogen zeigten durchweg eine mit den Ergebnissen der Bogen I-G vergleichbare gute
Harzaufnahme.
In einer weiteren Versuchsreihe wurde die Auswirkung verschiedener mehrwertiger Metallsalze auf
die Harzaufnahme mit und ohne Zugabe von Polyäthylenoxyd untersucht. Dabei wurde ein gemäß Beispiel
1 aus Kraftpapierschnitzeln hergestelltes Pulpematerial mit einer StofFdichte von 1 % zu Handbogen
verarbeitet.
Es wurden jeweils 380 ml des l%igen Pulpematerials mit Wasser so weit verdünnt, daß das Gesamtvolumen
nach Zugabe des Harzes und der übrigen Bestandteile 790 ml betrug. In die Mischung wurden dann 85 ml
3,0°/oigen Lösung des Harzes A langsam eingerührt, dann unter leichtem Rühren 35 ml einer 0,lmolaren
wäßrigen Lösung eines mehrwertigen Metallsalzes eingemischt und gegebenenfalls 3,15 ml einer 0,l%igen
wäßrigen Lösung von Polyäthylenoxyd zugegeben. In einem Fall (IV-DD) wurden noch 6,35 ml einer
0,l%igen Lösung des kationischen Polyamid-Epichlorhydrin-Harzes nach Zugabe des Aluminiumsulfats eingemischt.
Nach langsamem Einrühren der 0,l%igen. Lösung des Polyäthylenoxyds wurden gemäß Beispiel 1
für jeden Satz mehrere Handbogen hergestellt. Die Ergebnisse dieser Versuchsreihe sind in Tabelle IV zusammengestellt:
Handbogen-
satz |
Mehrwertiges
Metallsalz |
Polyäthylen
oxyd |
pH-Wert |
Ablaufzeit
Sekunden |
Harzaufnahme % |
Flockung |
IV-A | BaCl2 | 7,6 | 2,5 | 82,0 | ausreichend | |
IV-B | BaCl2 | ja | 7,9 | 2,5 | 96,4 | hervorragend |
IV-C | ZnSO4 | 6,3 | 3,3 | 45,1 | ausreichend | |
IV-D | ZnSO4 MgSO4 |
ja | 6,3 | 3,1 | 62,9 | hervorragend |
IV-E | 8,0 | 4,0 | 73,0 | ausreichend | ||
IV-F | MgSO4 | ja | 8,0 | 3,3 | 89,0 | hervorragend |
IV-G | CaCl2 | 6,5 | 2,2 | 79,1 | ausreichend | |
IV-H | CaCl2 | ja | 7,8 | 2,7 | 91,6 | hervorragend |
IV-I | Be(NO3)2 | 5,4 | 6,6 | 91,3 | ausreichend | |
IV-J | Be(NO3)2 | ja | 5,4 | 3,9 | 94,5 | hervorragend |
Tabelle IV (Fortsetzung)
Handbogen
sa tz |
Mehrwertiges
Metallsalz |
Polyäthylen
oxyd |
pH-Wert | Abiaufzeit |
Harzaufnahme
°/ /0 |
Flockung |
IV-K | CdCI2 | — | 6,3 | 2,7 | 93,0 | ausreichend |
IV-L | CdCl2 | ja | 6,4 | 2,3 | 98,6 | hervorragend |
IV-M | CoCl2 | — | 6,9 | 4,0 | 87,0 | ausreichend |
IV-N | CoCl2 | ja | 7,2 | 3,4 | 94,2 | hervorragend |
IV-O | CuCl2 | 5,4 | 7,5 | 93,4 | gut | |
IV-P | CuCl2 | ja | 5,4 | 4,9 | 1 C\f\ C 100,5 |
gut |
IV-Q | FeCl2 | 6,4 | 6,2 | 85,3 | ausreichend | |
IV-R | FeCl2 | ja | 6,4 | 6,4 | 89,7 | gut |
IV-S | MnCl2 | — | 7,1 | 3,6 | 78,3 | ausreichend |
TA/ rT
IV-J |
Jvind2 Hg(Ac)2 |
ja | /,.Ζ | gut | ||
IV-U | 4,9 | 8,4 | 84,7 | ausreichend | ||
IV-V | Hg(Ac)2 | ja | 4,6 | 4,0 | 98,6 | hervorragend |
IV-W | NiCl2 | 7,1 | 5,6 | 86,1 | gut | |
IV-X | NiCl2 | ja | 7,1 | 3,8 | 94,1 | hervorragend |
IV-Y | SnCl4 | 1,9 | 3,7 | 75,9 | ausreichend | |
IV-Z | SnCl4 | ja | 1,6 | 3,7 | 96,5 | hervorragend |
IV-AA | SrCl2 | 7,9 | 2,9 | 71,1 | ausreichend | |
IV-BB | SrCl2 | ja | 7,9 | 2,7 | 85,6 | hervorragend |
IV-CC | Al2(SO4)3 | 3,8 | 16,4 | 82,9 | ausreichend | |
IV-DD | Al2(SO4)3* | ja | 3,8 | 4,4 | 91,7 | hervorragend |
* Nach Zugabe des Aluminiumsulfats wurden noch 6,35 ml 0,l%iger Lösung des Polyamid-Epichlorhydrin-Harzes zugesetzt.
Bei dieser Versuchsreihe wurde der Flockungsgrad durch Beobachtung der Flocken und der Klarheit der
wäßrigen Phase bestimmt. Durch das Polyäthylenoxyd wurde die Harzaufnahme in allen Fällen wesentlich
verbessert und die Ablaufzeit in den meisten Fällen verkürzt.
Durch Erwärmen von 100 g Ölsäure mit 20 g Natriumhydroxyd in einer für ein Ansatzgewicht von
500 g hinreichenden Wassermenge wurde eine Natriumoleatpaste hergestellt und dann in Wasser auf einen
Feststoffgehalt von 3,56% verdünnt. Ein Teil dieser Lösung wurde mit Calciumchlorid ungesetzt, getrocknet
und untersucht.
Eine Charge von 380 ml des Pulpematerials gemäß Beispiel 4 wurde mit so viel Wasser verdünnt, daß das
Gesamtvolumen nach Zugabe des Harzes und der übrigen Bestandteile 790 ml betrug. Zu dieser Mischung
wurden 71,5 ml der 3,56%igen Natriumoleatlösung, 34,5 ml einer 0,lmolaren Calciumchloridlösung und
3,15 ml einer 0,l%igen wäßrigen Lösung von Polyäthylenoxyd zugegeben und das harzhaltige Pulpematerial
nach jeder Zugabe vor dem Einbringen des nächsten Stoffes gründlich durchmischt. Die Eigenschaften
des gemäß Beispiel 1 hergestellten Handbogens sind in Tabelle V aufgeführt.
B eispiel 6
Beispiel 5 wurde wiederholt, wobei jedoch jetzt die 100 g ölsäure durch 100 g Abietinsäure ersetzt wurden.
B e i s ρ i e 1 7
Beispiel 5 wurde wiederholt, wobei jedoch jetzt 50 g Abietinsäure und 50 g Ölsäure verwendet wurden.
Beispiel 5 wurde wiederholt, wobei jedoch jetzt 100 g Linoleinsäure verwendet wurden.
Beispiel 5 wurde wiederholt, wobei jedoch jetzt 100 g Palmitinsäure und 17,1 g Natriumhydroxyd verwendet
wurden, die Paste auf einen Feststoflfgehalt von 3,90% verdünnt wurde und die Charge von 380 ml mit 65 ml
der 3,90%igen Natriumpalmitatlösung, 50 ml einer 0,lmolaren Calciumchloridlösung und 3,15 ml einer
0,l%igen wäßrigen Lösung von Polyäthylenoxyd versetzt wurde. Die Ergebnisse dieses Versuches sind in
Tabelle V aufgeführt.
Beispiel 9 wurde wiederholt, wobei jedoch jetzt 100 g Holzkolophonium und 14,63 g Natriumhydroxyd verwendet
wurden.
Beispiel 9 wurde wiederholt, wobei jedoch jetzt 100 g einer anderen Holzkolophoniumsorte und 14,63 g Natriumhydroxyd
verwendet wurden.
Beispiel 9 wurde wiederholt, wobei jedoch jetzt 100 g einer destillierten Tallölfettsäure mit einem Gehalt
von 5% Harzsäuren sowie 15,14 g Natriumhydroxyd verwendet wurden.
Beispiel 9 wurde wiederholt, wobei jedoch jetzt 100 g Stearinsäure und 14,06 g Natriumhydroxyd verwendet
wurden.
709 688/346
1
Beispiel 14
Eine Mischung aus 100 g eines teilweise veresterten Styrol-Carbonsäure-Copolymeren und 870 g Wasser wurde mit 30 g 28%igam Ammoniumhydroxyd versetzt, auf 57° C erwärmt und bis zur Auflösung des Harzes gerührt. Dieses im folgenden als »Harz B« bezeichnete ammoniaklösliche Harz wurde abgekühlt und mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 2,96 % verdünnt.
Eine Mischung aus 100 g eines teilweise veresterten Styrol-Carbonsäure-Copolymeren und 870 g Wasser wurde mit 30 g 28%igam Ammoniumhydroxyd versetzt, auf 57° C erwärmt und bis zur Auflösung des Harzes gerührt. Dieses im folgenden als »Harz B« bezeichnete ammoniaklösliche Harz wurde abgekühlt und mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 2,96 % verdünnt.
Eine Charge von 380 ml Pulpematerial gemäß Beispiel 4 wurde mit so viel Wasser verdünnt, daß das
Gesamtvolumen nach Zugabe des Harzes und der übrigen Bestandteile 790 ml betrug. Hierzu wurden
86 ml der 2,96%igen Lösung des Harzes B, 50 ml einer 0,lmolaren Aluminiumchloridlösung und 3,15 ml
einer 0,l°/oigen wäßrigen Lösung von Polyäthylenoxyd zugegeben und die Mischung jeweils zwischen den
einzelnen Zugaben gründlich durchrührt. Die Eigenschaften des gemäß Beispiel I hergestellten Handbogens
sind in Tabelle V aufgeführt.
Beispiel 14 wurde wiederholt, wobei jedoch jetzt eine mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von etwa 3 %
verdünnte Lösung von 100 g eines handelsüblichen, alkalilöslichen Vinylacetatcopolymeren und 5,5 g Natriumhydroxyd
in 900 g Wasser verwendet wurde.
Beispiel 14 wurde wiederholt, wobei jedoch jetzt 100 ml der 0,lmolaren Calciumchloridlösung züge-
448
geben und an Stelle des Harzes B ein »Harz C« verwendet wurde, welches durch Vermischen von 50 g
Orangeschellack, 540 g Wasser und 5 g 28° lagern Ammoniumhydroxyd, IOminutigem Erhitzen der
Mischung auf 60°C und Verdünnen mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von etwa 3% erhalten worden
war.
In einer Lösung von 20 g Natriumhydroxyd in 375 g Wasser wurden 150 g pulverisiertes, extrahiertes
Fichtenholzpech dispergiert, die Mischung 30 Minuten gerührt und das im folgenden als »Harz D« bezeichnete
Harz mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von etwa 3 °/o verdünnt.
Zu einer Charge von 400 ml einer Aufschlämmung von Kraftpapierschnitzeln mit einer Stoffdichte von
0,97% und einem TAPPI-Mahlgrad von 565 ml wurden 84 ml einer 3%igen Lösung des Harzes D und
dann 40 ml einer O5Imolaren Calciumchloridlösung zugegeben, der pH-Wert der Mischung durch Zugabe
von verdünnter Schwefelsäure auf 5,0 eingestellt und dann 6,35 ml einer 0,l%igen Lösung eines kationischen
Melamin-Formaldehyd-Harzes und 3,15 ml einer 0,l%igen wäßrigen Lösung von Polyäthylenoxyd zugesetzt
und mit Wasser auf ein Gesamtvolumen 790 ml aufgefüllt. Die harzhaltige Fasermischung wurde
gründlich gemischt und gemäß Beispiel 1 zu Handbogen verarbeitet. Die Ergebnisse der Beispiele 5 bis 17 sind
in der folgenden Tabelle V zusammengestellt.
TabeUe V
Beispiel | Verwendetes Harz | pH-Wert |
Ablaufzeit
Sekunden |
Harz
aufnahme % |
5 | Natriumoleat | 9,6 | 4,0 | 84,1 |
6 | Natriumabietat | 9,6 | 5,0 | 72,6 |
7 | Natriumoleat-Natriumabietat 50: 50 | 9,8 | 5,5 | 89,6 |
8 | Natriumlinoleat | 9,6 | 6,0 | 89,5 |
9 | Natriumpalmitat | 8,1 | 4,6 | 86,6 |
10 | Natrium-Holzharzsalz | 8,5 | 5,7 | 81,4 |
11 | Natrium-Holzharzsalz | 8,6 | 5,4 | 85,5 |
12 | Natrium-Tallölfettsäuresalz | 7,2 | 5,0 | 82,0 |
13 | Natriumstearat | 8,1 | 4,4 | 92,7 |
14 | HarzB | 4,3 | 79,4 | 102,8 |
15 | alkalilösliches Vinylacetatcopolymeres | 4,3 | 3,7 | 93,0 |
16 | HarzC | 8,2 | 45,7 | 88,3 |
17 | HarzD | 5,0 | 8,0 | 84,1 |
Zur Herstellung einer zu 40% aus Harz und zu 60% aus Fasern bestehenden Pappe wurden 3400 g
Kraftpapierschnitzel in einem Schlaggerät auf einen TAPPI-Mahlgrad von 575 ml geschlagen, das Pulpematerial
dann in eine Bütte eingebracht, mit verdünnten wäßrigen Lösungen von 1338 g trockenem
Harz A und 935 g trockenem Holzharz versetzt und die Mischung mit Wasser auf eine Stoffdichte von 0,8%
verdünnt.
Eine Lösung von 400 g trockenem Calciumchlorid in der Mindestmenge Wasser wurde unter Rühren
langsam eingemischt, um eine vollständige und gleichmäßige Harzausfällung zu erzielen. Anschließend
wurden 700 ml 10%ige Schwefelsäure und 94,5 ml einer 6%igen wäßrigen Lösung eines Melamin-Formaldehyd-Harzes
zugegeben und gründlich gemischt. Schließlich wurden noch 284 ml einer l%igert wäßrigen
Lösung von Polyäthylenoxyd mit möglichst geringem Rühren eingemischt. Das erhaltene Produkt besaß
einen pH-Wert von 5,4.
Aus diesem Ausgangsmaterial wurde auf einer Fourdriniermaschine bei einer Geschwindigkeit von
60 cm/Min. eine harzhaltige Pappe mit einem Gewicht von 330 g/m2 hergestellt. Während des Versuches
wurde zur Sicherstellung einer guten Ausflockung unter Durchrühren des Ausgangsmaterials in der Bütte eine
geringe Menge einer l%igen Lösung von Polyäthylenoxyd zugesetzt. Die Papierbildung und der Ablauf
auf dem Drahtsieb waren gut. Die prozentuale Harzaufnahme wurde nach folgender Formel berechnet:
% Harzaufnahme = 100 (l - j ,
in welcher Fs das Trockengewicht der filtrierbaren Feststofie in Siebwasser und Fa das Trockengewicht
der filtrierbaren Feststoffe in der Ausgangsmischung darstellt. Im vorstehenden Beispiel ergab sich hiernach
eine Harzaufnahme von 99,8 %■
Es wurde gemäß Beispiel 18 gearbeitet, wobei jedoch die Pulpe auf einen TAPPI-Mahlgrad von etwas über
500 ml geschlagen und in der Bütte 1265 g des Harzes A und 885 g des Natriumsalzes des Holzharzes zugesetzt
wurden und nach Einmischen von 323 g Calciumchlorid in der Mindestmenge Wasser 278 ml einer
l%igen wäßrigen Lösung von Polyäthylenoxyd zugegeben wurden. Der pH-Wert der Mischung betrug
7,1. Auf der Fourdriniermaschine wurde dann bei einer Geschwindigkeit von etwa 72 cm/Min. eine harzhaltige
Pappe mit einem Gewicht von 406 g/m2 hergestellt. Die Papierbildung und das Ablaufen auf dem
Drahtsieb waren gut, und es trat weder ein Verstopfen des Drahtsiebes oder der Filze oder ein Ankleben an
der Presse oder den Filzen auf. Die Harzaufnahme betrug 98,9%.
Zur Herstellung einer 25,8% Harz und 74,2% Fasern enthaltenden Pappe wurden 3400 g Kraftpapierschnitzel
im Holländer auf einen TAPPI-Mahlgrad von etwa 500 ml geschlagen, die Pulpe in eine Bütte
übergeführt und mit verdünnten wäßrigen Lösungen von 695 g trockenem Harz A und 485 g trockenem
Natriumsalz von Holzharz versetzt und dann mit Wasser auf eine Stoffdichte von 0,8 % verdünnt.
Nach Zugabe einer Lösung von 32 g trockenem Bariumchlorid in der Mindestmenge Wasser wurde
gründlich gemischt, 229 ml einer l%igen wäßrigen Lösung von Polyäthylenoxyd zugegeben und das
Produkt bei möglichst geringem Rühren durchmischt. Der pH-Wert des Ausgangsmaterials betrug 7,05.
Aus diesem Material wurde auf einer Fourdriniermaschine bei einer Geschwindigkeit von 72 cm/Min.
eine harzhaltige Pappe mit einem Gewicht von 406 g/m2 hergestellt. Die Ausflockung wurde gemäß Beispiel 18
durch Zugabe von geringen Mengen einer l%igen Lösung von Polyäthylenoxyd in die Bütte geregelt.
Die Papierbildung und das Ablaufen auf dem Drahtsieb waren gut, und es wurde kein Verstopfen des
Drahtsiebes oder der Filze und kein Ankleben an der Presse oder den Filzen beobachtet. Die Harzaufnahme
betrug 99,9%.
Zur Herstellung einer 46,8% Harz und 53,2% Fasern enthaltenden Pappe wurden 3240 g Kraftpapierschnitzel
im Schlaggerät bis zum TAPPI-Mahlgrad von 562 ml geschlagen und die Pulpe in einer
Bütte mit einer verdünnten wäßrigen Lösung von 2812 g trockenem Harz A vermischt und die Mischung
mit weiterem Wasser auf eine Stoffdichte von 0,8%
verdünnt. In diese Mischung werden nacheinander eine Lösung von 422 g trockenem Calciumchlorid in
einer Mindestmenge Wasser und eine Lösung von 6,052 g des kationischen Polyamid-Epichlorhydrin-Harzes
in 1212 ml Wasser zugegeben und nach Zugabe jedes Bestandteiles gründlich gemischt. Nachfolgend
wurden 606 ml einer 0,5%igen wäßrigen Lösung von Polyäthylenoxyd zugegeben und das Produkt bei
möglichst geringem Rühren gemischt. Der pH-Wert ίο der Mischung betrug 5,5.
Aus diesem Ausgangsmaterial wurde auf einer Fourdriniermaschine mit einer Geschwindigkeit von
122 cm/Min. eine harzhaltige Pappe mit einem Gewicht von 406 g/m2 hergestellt und gemäß Beispiel 18
die Flockung durch Zugabe von geringen Mengen einer 0,5%igen Lösung von Polyäthylenoxyd in der
Bütte geregelt. Die Papierbildung und der Ablauf auf dem Drahtsieb waren gut, und es trat kein Verstopfen
des Drahtsiebes oder der Filze und kein Haften an der Presse oder den Filzen auf. Die Harzaufnahme betrug
98,5%·
Zur Entfernung großer Faserklumpen wurden etwa
as 1610 kg Kraftpapierschnitzel in einem Hydrapulper bei einer Ausgangsstoff dichte von etwa 4% auf einen
TAPPI-Mahlgrad von 430 ml geschlagen. Kurz vor der Beendigung des Schlagens wurden 91 kg 76%iges
technisches Calciumchlorid in den Hydrapulper eingebracht. Nach Entwässern und Überführen des Materials
in die Bütte der Schlagvorrichtung wurde es bei einer Stoffdichte von 4,45% bis auf einen TAPPI-Mahlgrad
von 265 ml durch die Jordans gefeint. Anschließend wurde die Mischung mit etwa 540 kg einer
20,4%igen wäßrigen Lösung des Harzes A gründlich vermischt. Dann wurden etwa 7601 einer 0,6%igen
Lösung eines Entschäumers und eine Lösung von 13,6 kg Aluminiumsulfat in einer möglichst geringen
Menge Wasser zugegeben. Das erhaltene Material besaß einen pH-Wert von 6,5 und einen TAPPI-Mahlgrad
von 285 ml.
Das Ausgangsmaterial wurde kontinuierlich der Aufgabebütte einer Zylinderpapiermaschine zugepumpt
und in diese pro Minute 1750 ml einer 2,5%igen wäßrigen Lösung des kationischen Polyamid-Epichlorhydrin-Harzes
eindosiert. Durch Rückführung des Siebwassers aus den Zylindertrögen wurde das Material
auf eine Stoffdichte zwischen 0,42 und 0,49% verdünnt. Unmittelbar vor dem Eintreten des Ausgangsmaterials
in den Boden der Zylindertröge wurden pro Minute 7500 ml einer 0,077%igen wäßrigen Lösung
von Polyäthylenoxyd zudosiert. Das Material wurde dann auf dem Zylindersieb entwässert, getrocknet und
maschinell kalandriert. Bei einer Geschwindigkeit von 49 m/Min. wurde eine 0,64 mm starke Pappe mit einem
Gewicht von etwa 450 g/m2 erhalten, welche 25,2% HarzA und 74,8% Pulpefasern enthielt. Jeweils drei
Schichten der Pappe wurden mit wärmehärtendem Klebstoff zusammengeschichtet. Die erhaltene Schichtpappe
konnte nach einer Vordämpfzeit von 60 Sekunden in einer auf 710C erhitzten Presse leicht verformt
werden.
In einem Laboratorium-Dispergiergerät wurden 400 g Kraftpapierschnitzel in 201 Wasser dispergiert
und mindestens 60 Minuten durchmischt. Die Pulpe wurde dann auf eine Stoffdichte von 0,76 % verdünnt
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Papieren und Pappen mit hohem Harzgehalt, bei welchem man
im Faserstoffbrei aus wasserlöslichen Ausgangsstoffen wasserunlösliche Harzsäure- und/oder Fettsäureseifen
bildet und die erhaltene Pulpe auf bekannte Weise zu Papier oder Pappe verarbeitet,
dadurch gekennzeichnet, daß man in den Faserstoffbrei mehrwertige Metallionen und
mit diesen wasserunlösliche Seifen bildende lösliche Alkalisalze von Harz- und/oder Fettsäuren und
unmittelbar anschließend, bezogen auf den Feststoffgehalt, etwa 0,002 bis 0,1 % hochmolekulares
Polyäthylenoxyd in wäßriger Lösung einbringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in den Faserstoffbrei maximal
das Dreifache der stöchiometrisch erforderlichen Menge an wasserlöslichen Calcium-, Strontium-,
Barium-, Magnesium- oder Aluminiumsalzen einbringt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in den Faserstoffbrei
lösliche Alkalisalze, insbesondere lösliche Natriumsalze von Holzharz, Holzharzsäuren, Tallölfettsäuren,
Kiefern- oder Fichtenholzpech, Abietin-, Olein-, Stearin- oder Linoleinsäure, Schellack,
alkalilöslichen Teilestern von Styrol-Carbonsäure-Copolymeren oder alkalilöslichen Polyvinylacetatcopolymeren
einbringt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in den Faserstoffbrei ein
im wesentlichen aus Natriumsalzen der Säuren einer Mischung aus 85 °/0 Tallöl und 15 % Holzharz
bestehendes harzartiges Produkt einbringt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1254448B true DE1254448B (de) | 1967-11-16 |
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ID=22399017
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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1962
- 1962-07-02 GB GB2523962A patent/GB1017732A/en not_active Expired
- 1962-07-04 DE DEM53444A patent/DE1254448B/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB1017732A (en) | 1966-01-19 |
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