DE1253831B - Mechanische, auf dem Reibungsprinzip basierende Abbremsvorrichtung - Google Patents
Mechanische, auf dem Reibungsprinzip basierende AbbremsvorrichtungInfo
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Description
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 21 g - 21/31
Nummer: 1253 831
Aktenzeichen: C 38089 VIII c/21;
j[ 233 831 Anmeldetag: 1. Februar 1966
Auslegetag: 9. November 1967
Die Erfindung bezieht sich auf eine mechanische, auf dem Reibungsprinzip basierende Abbremsvorrichtung
zum Abbremsen eines sich längs einer geraden Bahn bewegenden Bauteils, insbesondere eines Kernreaktorregelstabes,
mit einem ortsfest angeordneten zylindrisch gewendelten Bauteil, an dem der abzubremsende
Bauteil mit einem zylindrischen Abschnitt anderen Durchmessers unter Deformierung des gewendelten
Bauteils entlanggleitet.
Die Abbremsvorrichtung ist insbesondere zum Verzögern und Stillsetzen eines Bauteils gedacht, der frei
herabfällt. Sie soll ab einer bestimmten Stelle des Fallweges den Bauteil zunächst abbremsen und
schließlich stillsetzen, ohne daß ein Rückprallen des Bauteils eintreten kann.
Eine für diesen Zweck gedachte und in der obigen Art aufgebaute Vorrichtung ist in der französischen
Patentschrift 1352 881 beschrieben. Gemäß dieser Patentschrift ist zum Abbremsen eines in den Kern
eines Kernreaktors eingeführten Steuerstabes eine reaktorfeste Bohrung vorgesehen, in der der Steuerstab
Aufnahme finden kann. Die Innenwandung dieser Bohrung oder ein Teil des Steuerstabes selbst ist
dabei spiralig mit einem hohlwandigen Körper aus nachgiebigem Material bewickelt, und die Durchmesser
der Bohrung und des Stabes sind so aufeinander abgestimmt, daß eine Einführung des Steuerstabes
in die Bohrung nur unter Zusammendrückung wenigstens einiger Windungen des Hohlkörpers möglich
ist. Es kommt also beim Einbringen des Stabes zu einer Reibung zwischen dem Hohlkörper einerseits
und dem Stab bzw. der Bohrung andererseits, wobei die kinetische Energie des fallenden Stabes in Verformungsarbeit
an dem Hohlkörper umgesetzt wird. Durch die Anbringungsart und die Auswahl des Materials für den Hohlkörper läßt sich ohne weiteres
jede gewünschte Bremswirkung erzielen. Jedoch weist die bekannte Anordnung den Nachteil auf, daß sie sich
einer Bewegung des Steuerstabes in der Bohrung nach unten und nach oben in gleichem Maße widersetzt. Die
Vorrichtung übt also außer der erwünschten Bremswirkung beim Herabfallen des Stabes auch eine sich
der Entfernung des Stabes aus der Bohrung nach oben widersetzende und unerwünschte Kraft auf den Stab aus.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Abbremsvorrichtung der obenerwähnten Art in
solcher Weise abzuwandeln, daß sie eine wesentliche Bremswirkung nur für eine der beiden Bewegungsrichtungen des abzubremsenden Bauteils ausübt. Einer
Bewegung des Bauteils in der anderen Richtung soll sich entweder gar keine oder zumindest nur eine
stark verminderte Bremswirkung entgegenstellen.
Mechanische, auf dem Reibungsprinzip
basierende Abbremsvorrichtung
basierende Abbremsvorrichtung
Anmelder:
Commissariat ä !'Energie Atomique, Paris
Vertreter:
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Beetz und Dipl.-Ing. K. Lamprecht, Patentanwälte, München 22, Steinsdorfstr. 10
Als Erfinder benannt:
Albert Six, Maisons-Alford, Seine (Frankreich)
so Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 8. Februar 1965 (4729)
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der gewendelte Bauteil eine in axialer Richtung
ausziehbare Metall-Schraubenfeder ist, die mit der einen Stirnseite an einem ortsfesten Träger befestigt
ist und bei der zwischen benachbarten Windungen Zapfen vorhanden sind, die eine gegenseitige Verdrehung
der Windungen verhindern, solange diese aneinanderliegen.
Dabei gibt es für die Bemessung der Feder und des mit ihr zusammenwirkenden zylindrischen Abschnitts
des abzubremsenden Bauteils zwei Möglichkeiten: Entweder läßt man den zylindrischen Abschnitt in
das Innere der Feder eindringen und muß dann seinen Durchmesser ein wenig größer wählen als die lichte
Weite der Feder im Ruhezustand, oder man läßt den zylindrischen Abschnitt außen an der Feder entlanggleiten,
wobei die lichte Weite des zylindrischen Ab-Schnitts ein wenig kleiner als der Außendurchmesser
der Feder im Ruhezustand zu bemessen ist. In beiden Fällen ergibt sich, daß die aneinander anliegenden
Windungen der Feder dem von dem zylindrischen Abschnitt des abzubremsenden Bauteils auf sie
ausgeübten Radialdruck wegen der zwischen ihnen angeordneten Zapfen nicht nachzugeben vermögen,
eine Reibungskraft zwischen der Feder einerseits und
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dem abzubremsenden Bauteil andererseits, deren Größe sich durch Wahl der Abmessungen der Feder
und des zylindrischen Abschnitts des abzubremsenden Bauteils ohne weiteres auf jeden gewünschten
Wert bringen läßt. Wird jedoch der abzubremsende Bauteil einer Kraft ausgesetzt, die seinen zylindrischen
Abschnitt in Axialrichtung von der Feder zu entfernen sucht, so lösen sich die zunächst aneinander anliegenden
Windungen der Feder voneinander, die Klammerwirkung der Zapfen verschwindet, und die
Windungen können eine gegenseitige Verdrehung erfahren. Damit verschwindet aber die radiale Spannung
zwischen der Feder und dem zylindrischen Abschnitt des abzubremsenden Bauteils, und dieser kann
reibungsfrei von der Feder entfernt werden.
Als günstigste Unterbringungsart für die zwischen benachbarten Windungen anzuordnenden Zapfen hat
sich deren Einsetzen in in die Berührungsfläche benachbarter Windungen eingearbeitete Radialbohrungen
erwiesen. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es von Vorteil, die beim Abheben des Bauteils
und der Feder auftretenden Lösekräfte dadurch zu verstärken, daß man die Feder mit zumindest zwei
radial gerichteten, fest mit zwei verschiedenen Windungen verbundenen Fingern versieht, die jeweils mit
einem von zwei schraubenlinienförmigen Schlitzen von einander entgegengesetzter Neigung zusammenwirken,
die in dem Mantel einer mit geringem Abstand koaxial zur Feder angeordneten ortsfesten Hülse vorgesehen
sind. Beim Abheben des Bauteils und der daran haftenden Federwindungen erfahren dann die
Finger eine Verschiebung in Umfangsrichtung der Federwindungen und befördern also eine gegenseitige
Verdrehung der Windungen. Für die Form der Windungen selbst hat sich schließlich ein rechteckiger
oder quadratischer Querschnitt als am günstigsten erwiesen, da dann die Berührung zwischen den einzelnen
Windungen am intensivsten ist.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden eine spezielle Ausführungsform an Hand
der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigen
F i g. 1 und 2 vertikale Axialschnitte durch eine Abbremsvorrichtung bei zwei verschiedenen Stellungen
der Feder und
F i g. 3 eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht einer durch eine äußere Hülse vervollständigte
Abbremsvorrichtung, deren Aufbau im übrigen der nach den F i g. 1 und 2 entspricht.
Wie man aus den F i g. 1 und 2 ersieht, besitzt die Abbremsvorrichtung eine Schraubenfeder 1, deren
Windungen 2 einen quadratischen Querschnitt haben und in der in F i g. 1 dargestellten Ruhelage der
Feder unmittelbar aneinander anliegen. Die Feder 1 weist jeweils in den Berührungsflächen ihrer Windungen
2 radiale Bohrungen 4 auf, in die Zapfen 3 eingesetzt sind, welche die Windungen der Feder gegeneinander
festlegen und ein gegenseitiges Verschieben dieser Windungen in Umfangsrichtung im Wickelsinn
der Feder, d. h. im Sinne einer Änderung des Federdurchmessers, verhindern. Die unterste, die untere
Stirnseite 5 der Feder bildende Windung 2 ist mit einem ortsfesten Träger 6 in irgendeiner Weise, insbesondere
durch eine Schweißnaht 7, starr verbunden.
Diese soeben kurz beschriebene Bremsvorrichtung mit Feder gestattet es, irgendein Element oder einen
Bauteil, der sich längs einer geradlinigen Bahn bewegt, abzubremsen und stillzusetzen, insbesondere
einen Bauteil, der frei vertikal herabfällt. Insbeson-
dere kann ein solcher Bauteil aus einem Stab bestehen, wie sie in Kernreaktoren für die Steuerung
und die Sicherheitsabschaltung benutzt werden. Ein solcher Bauteil oder Stab weist einen ersten zylindrisehen
Abschnitt 8 auf, dessen Durchmesser ganz wesentlich kleiner als der Innendurchmesser der
Feder 1 in ihrer Ruhelage ist, so daß sich dieser Abschnitt frei in Richtung der Achse durch die Feder
hindurchbewegen kann. An diesen zylindrischen Abschnitt 8 schließt sich nach oben ein zweiter Abschnitt
9 an, dessen Durchmesser nicht nur größer als der des Abschnitts 8, sondern auch größer als der
Innendurchmesser der Feder 1 sitzt; das Durchmesserübermaß des Abschnitts 9 hängt von der Stärke
der Bremswirkung ab, die man erhalten will. Die beiden Abschnitte 8 und 9 des abzubremsenden Bauteils
sind durch einen konischen Ubergangsabschnitt 10 miteinander verbunden.
Bei einem freien Fall, d. h. einer Bewegung des abzubremsenden Bauteils in Richtung des Pfeils 11,
schiebt sich der Abschnitt 8 frei in die Feder hinein, bis der konische Abschnitt 10 mit der obersten Windung
der Feder 1 in Berührung kommt. Beim Eindringen dieses konischen Abschnitts in die Feder
kann diese sich nicht durch gegenseitiges Verschieben ihrer Windungen in Umfangsrichtung aufweiten, weil
die in den Bohrungen 4 sitzenden Zapfen 3 eine derartige Verschiebung der Windungen 2 gegeneinander
unterbinden. Die Feder 1 verhält sich unter diesen Bedingungen wie ein Rohr, in das sich mit hohem
Axialdruck der zylindrische Abschnitt 9 des Stabes hineinpreßt. Beim Fortsetzen der Bewegung nach
unten wird der Abschnitt 9 an seinem gesamten Umfang durch die Federwindungen mit einer radialen
Druckkraft belastet. Von diesem Augenblick ab setzt sich jeder weiteren Verschiebung des Stabes in der
gleichen Richtung eine Reibungskraft entgegen, die abhängig von der Enge der »Reibungspassung« zwischen
abzubremsenden Element und Feder bzw. der radialen Umfangsdruckkraft ist und die das reibende
Abbremsen und schließlich das Stillsetzens des Elements bewirkt.
Wenn man jedoch durch irgendein geeignetes (nicht darstelltes) Mittel das abgebremste Bauelement bzw.
den Stab in der Richtung des Pfeils 12 wieder nach oben zieht oder drückt, d. h. in der zur Bewegung
beim Bremsen umgekehrten Richtung, nimmt das Element die zunächst noch an ihm durch Reibung haftenden
Windungen der Feder mit, und die Feder sucht sich zu strecken. Die Windungen 2 heben sich von
den Zapfen 3 ab, und diese Zapfen 3 verhindern nicht mehr das dehnende »Aufwickeln« der Feder
(s. F i g. 2). Der hohe, am gesamten Umfang wirkende Radialdruck wird so aufgehoben, so daß der
Bauteil bzw. der Stab in seiner Aufwärtsbewegung frei ist und ohne großen weiteren Kraftaufwand in seine
Ausgangsstellung zurückgezogen werden kann.
Zweckmäßigerweise sind — wie in F i g. 3 dargestellt — Mittel vorgesehen, die das Aufwickeln oder
Aufweiten der Feder und damit die Freigabe des abgebremsten Bauteils in der vorhergesehenen Richtung
unterstützen.
Zu diesem Zweck ist die Feder mit geringem radialem Abstand von einer koaxialen, offenen Hülse
13 umgeben, die ihrerseits am festen Träger 6 festgelegt ist. In ihrer Mantelfläche hat diese Hülse zwei schraubenlinienförmig
verlaufende Schlitze 14 und 15, die mit einander entgegengesetzter Neigung relativ zur
Claims (4)
1. Mechanische, auf dem Reibungsprinzip basierende Abbremsvorrichtung zum Abbremsen
eines sich längs einer geraden Bahn bewegenden Bauteils, insbesondere eines Kernreaktorregelstabes,
mit einem ortsfest angeordneten zylindrisch gewendelten Bauteil, an dem der abzubremsende
Bauteil mit einem zylindrischen Abschnitt anderen Durchmessers unter Deformierung des gewendelten
Bauteils entlanggleitet, dadurch gekennzeichnet, daß der gewendelte Bauteil eine
Metall-Schraubenfeder (1) ist, die mit der einen Stirnseite (5) an einem ortsfesten Träger (6) befestigt
ist, deren andere Stirnseite frei beweglich ist und bei der zwischen benachbarten Windungen
(2) Zapfen (3) vorhanden sind, die eine gegenseitige Verdrehung der Windungen verhindern,
solange diese aneinanderliegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (3) in in die Berührungsflächen
benachbarter Windungen (2) eingearbeiteten Radialbohrungen (4) sitzen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenfeder
(1) zumindest zwei radial gerichtete, fest mit zwei verschiedenen Windungen verbundene Finger (16
und 17) aufweist, die jeweils mit einem von zwei schraubenlinienförmigen Schlitzen (14 und 15)
von einander entgegengesetzter Neigung zusammenwirken, die in dem Mantel einer mit geringem
Abstand koaxial zur Feder angeordneten ortsfesten Hülse (13) vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Windungen (2) der Schraubenfeder (1) einen quadratischen Querschnitt aufweisen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1 352 881.
Französische Patentschrift Nr. 1 352 881.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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