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Radiophotolumineszenz-Dosimeterkörper Es ist bekannt, für den Nachweis
radioaktiver Strahlung, beispielsweise Gamma- und/oder Neutronenstrahlung, sogenannte
Dosimeter zu verwenden.
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In Dosimetern sind bisher als für die nachzuweisende Strahlung empfindliche
Dosimeterkörper photographische Filme und Festkörperdosimeter, die eine durch die
nachzuweisende Strahlung in einen fiuoreszenzfähigen Zustand übergehende Substanz
enthalten, bekannt.
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Der Nachteil der als Film ausgebildeten Dosimeterkörper ist darin
zu sehen, daß diese Filme zur Auswertung entwickelt und dann photometriert werden
müssen, was einen erheblichen Zeitaufwand erfordert. Die Festkörperdosimeter sind
hinsichtlich ihrer Auswertung an sich wesentlich einfacher zu handhaben, da dazu
lediglich eine die Fluoreszenz anregende Lichtquelle und ein Meßgerät erforderlich
sind, das die Intensität der Fluoreszenz zu messen gestattet. Die Festkörperdosimeter
weisen jedoch einen anderen erheblichen Nachteil auf, der darin zu sehen ist, daß
die Festkörper vor der Auswertung erst außerordentlich sorgfältig gereinigt werden
müssen, weil jede auf den Oberflächen des Festkörpers befindliche dünnste Fettschicht,
Staub u. dgl. eine die Meßergebnisse erheblich verfälschende Eigenfluoreszenz besitzen.
Es sind daher für diesen Zweck bestimmte Reinigungsverfahren unter Anwendung einer
Reihe von Chemikalien vorgeschrieben. Trotzdem ist immer wieder festzustellen, daß
Messungen am gleichen Festkörperdosimeter erhebliche Unterschiede ergeben, auch
wenn diese zwischenzeitlich keiner weiteren Bestrahlung ausgesetzt wurde.
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Es ist bereits bekannt, bei den Auswertegeräten unterschiedliche
Lichtfilter im Beleuchtungs- und im Beobachtungsstrahlengang anzuordnen. Dabei läßt
das Lichtfilter im Beleuchtungsstrahlengang nur das in den Dosimeterkörper eintretende
die Fluoreszenz anregende Licht, das im Beobachtungsstrahlengang angeordnete Filter
nur das aus dem Dosimeterkörper austretende Fluoreszenzlicht durch. Die Verwendung
dieser Filter im Auswertegerät macht jedoch die obenerwähnte außerordentlich sorgfältige
Reinigung des Dosimeterkörpers nicht überflüssig.
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Radiophotolumineszenz-Dosimeterkörper,
bei dem diese Nachteile grundsätzlich vermieden sind und das außerdem zur Auswertung
noch nicht einmal einer Reinigung bedarf. Ein solcher Dosimeterkörper, beispielsweise
aus Silberphosphatglas, kann die Form eines kleinen Glaswürfels haben.
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Ein Radiophotolumineszenz-Dosimeterkörper zum Messen von Kernstrahlung
mit einer Eintrittsfläche,
durch die bei der Auswertung das die Fluoreszenz anregende
Licht eingestrahlt wird, und mit einer Austrittsfläche, durch die das dabei emittierte
Fluoreszenzlicht zu einem Meßgerät gelangt, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß die Eintrittsfiäche mit einem Filter belegt ist, das nur im Wellenlängenbereich
des für die Fluoreszenzanregung wirksamen Lichtes durchlässig ist, und daß dieAustrittsfläche
mit einem Filter belegt ist, das nur im Wellenlängenbereich des Fluoreszenzlichtes
durchlässig ist. Diese Anordnung der Filter hat den Vorteil, daß irgendwelche Verunreinigungen
auf den Oberflächen des Dosimeterkörpers das Meßergebnis nicht mehr verfälschen
können. Die etwa angeregte Eigenfluoreszenz von Verunreinigungen auf der Eintrittsfläche
kann nicht in den Dosimeterkörper eindringen, weil das auf der Eintrittsfläche angebrachte
Filter, das nur das die Fluoreszenz anregende Licht durchläßt, das verhindert. Andererseits
kann das die Fluoreszenz anregende Licht nicht durch die Austrittsfläche hindurchdringen
und etwa auf der Austrittsfläche vorhandene Verunreinigungen zur Fluoreszenz anregen,
weil das auf der Austrittsfläche angebrachte Filter das die Fluoreszenz anregende
Licht sperrt.
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Die Filter werden vorzugsweise als Interferenzschichtfilter ausgebildet.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn die übrigen Flächen des Festkörperdosimeters
verspiegelt sind.
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Die Interferenzschichtfilter und die Verspiegelung der übrigen Flächen
können vorzugsweise im Vakuum aufgedampft sein.
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Die Wirkungsweise dieser Filter auf den Flächen des Festkörperdosimeters
ist folgende: Wenn der Durchlaßbereich des Interferenzschichtfilters auf der zur
Einstrahlung des anregenden Lichtes vorgesehenen Fläche des Dosimeterkörpers beispielsweise
zwischen 350 und 405 nm liegt, dann kann das durch dieses Licht angeregte Fluoreszenzlicht
von Fettschichten,
Staub u. dgl. nicht in das Festkörperdosimeter
eindringen, da die Fluoreszenz der genannten Substanzen fast durchweg im Spektralbereich
zwischen 500 und 600 nm liegt. Wenn andererseits das Interferenzschichtfilter auf
der Fläche des Festkörperdosimeters, durch die die Beobachtung der im Dosimeterkörper
angeregten Fluoreszenz erfolgt, einen Durchlaßbereich um etwa 560 nm besitzt, wie
es beispielsweise für Silberphosphatgläser sinnvoll ist, dann kann an dieser Seite
das die Fluoreszenz anregende Licht nicht austreten. Dadurch kann die Anregung einer
Fluoreszenz von Fettschichten, Staub u.dgl., die sich auf dieser Fläche befinden,
nicht erfolgen. Das Fluoreszenzlicht des Dosimeterkörpers selbst, das aus dieser
Fläche austritt, ist jedoch aus energetischen Gründen nicht in der Lage, eine solche
Fluoreszenz anzuregen. Durch die Verspiegelung der restlichen Flächen des Festkörperdosimeters
kann die an diesen Flächen reflektierte anregende Strahlung zusätzlich zur Fluoreszenzanregung
dienen.
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Bei der Verwendung von Interferenzschiehtflltern hängt die Zahl der
Schichten, deren Dicke und das zu verwendende Material in an sich bekannter Weise
von der anregenden Strahlung bzw. von der Fluoreszenzstrahlung ab. Die höheren Herstellungskosten
von Festkörperdosimetern nach der Erfindung scheinen tragbar, da die Filter in entsprechenden
Bedampfungsanlagen relativ billig aufgebracht werden können. Der Zeitgewinn bei
der Auswertung und die höhere Meßgenauigkeit wiegen diesen höheren Preis auf jeden
Fall auf.
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Patentansprüche: 1. Radiophotolumineszenz-Dosimeterkörper zum Messen
von Kernstrahlung mit einer Eintrittsfläche, durch die bei der Auswertung das die
Fluoreszenz anregende Licht eingestrahlt wird, und mit einer Austrittsfläche, durch
die das dabei emittierte Fluoreszenzlicht zu einem Meßgerät gelangt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eintrittsfläche mit einem Filter belegt ist, das nur im Wellenlängenbereich
des für die Fluoreszenzanregung wirksamen Lichtes durchlässig ist, und daß die Austrittsfläche
mit einem Filter belegt ist, das nur im Wellenlängenbereich des Fluoreszenzlichtes
durchlässig ist.