DE1253740B - Verfahren zur Regelung des Volumen-verhaeltnisses von Wasserstoff/Wasserdampf einer wasserstoffhaltigen reduzierenden Atmosphaere in einem Gluehofen waehrend der Entkohlung von Stahlbunden - Google Patents
Verfahren zur Regelung des Volumen-verhaeltnisses von Wasserstoff/Wasserdampf einer wasserstoffhaltigen reduzierenden Atmosphaere in einem Gluehofen waehrend der Entkohlung von StahlbundenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
loi. CL:
C2ld
Noamen 1253 740
Die Erfindung betrifft die Entkohlung von Stahlbunden und insbesondere eine durch AusglUhung
offener Bunde erfolgende Entkohlung.
Die Entkohlungsglühung von Stahl zur Beseitigung
der beim Kaltwalzen aufgetretenen Spannungen sowie
zur Entfernung von Kohlenstoff aus dem Stahlband ist one bekannte Maßnahme, und es wurden bisher
verschiedene Methoden zur Verbesserung der Entkohlungsbcbandlung vorgeschlagen. So wurde z.B.
vor einiger Zeit erkannt, daß Wasserdampf ein besonders wirksames Entkohlungsmitld darstellt, was
besonders dann zutrifft, wenn Wasserdampf in geregelten Mengen in wasscrstoffhaltigcn Gasen zugegen
ist. IXc für gewöhnlich verwendeten Atmosphären
sind die handelsüblichen und relativ billigen Gas« wie HNX (4 bis 8·/« SL Rest ΝΛ oder DX (11,5V. H1,
5«/» GOf, 10·.'· CO, Rest N^. Audi dissozüertcr
Ammoniak kann verwendet werden. Bei Verwendung von HNX- oder DX-Gas werden diese normalerweise
mit so viel Wasserdampf und Wasserstoff oder dissoziierten Ammoniak gemischt, daß sich ein Taupunkt
im Bereich von 32,2 und 54° C einstellt. Im Idcalfall
ist das wirksamste Gas reiner Wasserstoff, der unter Aufrechterhaltuflg eines nlchtoxydkrendcn Potentials so feucht wie möglich gemacht wird; jedoch auch
Gasmischungen mit unterschiedlichen Wasserstofgchaltcn und mit geeigneten Taupunkten tür Erzielung vergleichbarer Ergebnisse können verwendet
werden. In jedem Fall ist die sich abspielende Hauptcntkohlungsrcaktion immer
C + HJO =s= CO + H1
und im IdealfaU soll das Verhältnis von H3: HLO im
Gleichgewicht gehalten werden, so daß die Atmosphäre in dem Glühofen zwar entkohlend, jedoch zu
keiner Zeit oxydierend ist.
Die Aufrechterhaltung des gewünschten Gleichgewichts hat bisher beachtliche Schwierigkeiten verursacht. Während der Entkohlung wird ein Teil des
Wasserdampfs in dem eintretenden Gas verbraucht, wobei dieser Verbrauch mit der Reaktionsgeschwindigkeit variiert. Wenn ungenügend Wasserdampf zugegen ist. um die verbrauchte Menge wieder auszugleichen, wird der Enlkohtungsprozeß verlangsamt,
da Entkohlunguninel fehlt. Wenn andererseits zu viel
Wasserdampf zugegen ist, verursacht die überschüssige Feuchtigkeit eine Zunderbildung, was wiederum
die Entkohlungsgcschwindigkcit herabsetzt, bis der
Zunder reduziert ist. Außerdem bildet dieser reduzierte Zunder eine unerwünschte Verunreinigung bei
der späteren Weiterverarbeitung, z. B. beim Emaillieren.
Verfahren zur Regelung des Voluracnverhiheisses von Wasserstoff/Wasserdampf
einer wasserstoffhaltigen reduzierenden
Atmosphäre in einem Glühofen wahrend
der Entkohlung von StaMbumdcn
Anmelder:
Vcftrelcf:
Dipl.-Ing. E. Prinz, Dr. rcr. nat. G. Häuser
und Dipl.-Ing. G. Leiser, Patentanwälte,
MUnchcn-Pasing, Ertiibcrgcrstr. 19
Bisher bestand die übliche Praxis zur Einstellung
des gewünschten Taupunkts in dem Ofen darin, den Taupunkt der eintretenden Gase auf einem konstan-
»5 ten Wert zu halten. Das heißt, während der Entkohlungsteils der Glühung wurde der Taupunkt der eintretenden Gase auf den Gk(ch$cwichtswert eingestellt, und zwar entweder durch Vermischen von
Wasserdampf mit den Gas vor seiner Einleitung in
den Ofen oder durch gleichzeitige Einleitung von
Wasserdampf zusammen mit dem Gas. Die Schwierigkeit bei dieser früheren Praxis liegt indes in den
vielen variablen Faktoren, welche die Entkohlung*· geschwindigkeit und somit den Verbrauch an Wasser
dampf beeinflussen. Solche Faktoren sind z.B. die
Geschwindigkeit, mit welcher der Kohlenstoff in dem
Stahl an die Oberfläche diffundiert, wo er dann mit dem Wasserdampf reagieren kann, die Geschwindigkeit, mit welcher die Reaktion zwischen dem Koh-
tension* und dem Wasserdampf abläuft, sowie die Geschwindigkeit, mit welcher das feuchte Gas mit der
Steinoberfläche in Berührung gebracht wird; all diese Faktoren bccinfhwwn die bnlkohlungjgeschwindigkeit. Da im IdeaUaU die maximale Entkohltingsgc-
4$ schwindlgkclt unter Bedingungen erreicht wild, bei
welchen die optimale Wasserdampfmenge fir die Reaktion zur Verfügung steht, unabhängig davon, wie
schnell oder wie langsam die Entkohlung ablaufen mag end wobei doch nicht so viel Wasserdampf zu-
y> gegen ist, daß eine Zundcrbildung eintritt, gewährleisten die bisherigen Methoden, bei welchen der
Taupunkt der eintretenden Gase auf dem Gleichge-
TM «Τ (712
wichtswert gehalten wird, nicht die Aufrechterhaltung
solcher Bedingungen in dem Glühofen, und zwar infolge der zahlreich auftretenden und nicht genau vorhersagbaren
Variablen.
Eine Hauptaufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines verbesserten Verfahrens, welches es
ermöglicht, das H2/H2O-Gleichgewicht der Ofenatmosphäre
automatisch aufrechtzuerhalten, so daß die Entkohlung mit maximaler Geschwindigkeit vor
sich geht, unabhängig davon, wie schnell oder langsam die Reaktion zu einem gegebenen Zeitpunkt
während des Entkohlungszyklus abläuft.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in einer Steuerung der Atmosphäre des Glühofens während
der Entkohlung durch Aufrechterhaltung des gewünschten H2/H2O-Gleichgewichts in dem austretenden
Gas, wobei der Wasserstoffgehalt und/oder der Taupunkt des eintretenden Gases so variiert wird,
daß das gewünschte H2/H2O-Gleichgewicht in dem
austretenden Gas bewahrt bleibt. Mit anderen Worten, wird das H2/H2O-Verhältnis des austretenden
Gases konstant gehalten und nicht das H2/H2O-Verhältnis
des eintretenden Gases, wie dies bisher üblich war.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Regelung des Volumenverhältnisses von Wasserstoff/Wasserdampf
einer wasserstoffhaltigen reduzierenden Atmosphäre in einem Glühofen während der Entkohlung von
Stahlbunden bei Ofentemperaturen von 593 bis 816° C besteht darin, daß der Taupunkt des Eintrittsgases so variiert wird, daß der Taupunkt des Abgases
nahezu konstant ist und das Volumenverhältnis Wasserstoff/Wasserdampf 2,0 bis 3,5:1 beträgt und
dabei so gewählt wird, daß das Abgas jederzeit für den zu behandelnden Stahlbund entkohlend und
nichtoxydierend wirkt.
Vorzugsweise wird dem Eintrittsgas Feuchtigkeit zugesetzt, die den Taupunkt des Abgases zwischen
21,1 und 71° C hält. Außerdem wird vorteilhaft der
Taupunkt des Abgases so lange konstant gehalten, bis der Kohlenmonoxydgehalt unter etwa 1 Volumprozent
abgesunken ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ergibt einen wesentlich kürzeren Entkohlungszyklus bei Anwendung
einer einzigen Kontrolle, nämlich der Kontrolle des Taupunkts des austretenden Gases, unter Einhaltung
im wesentlichen optimaler Entkohlungsbedingungen ohne Zunderbildung* Diese Kontrolle beruht
auf der Feststellung, daß, wenn das austretende Gas entkohlend und nichtoxydierend ist, der Stahl
entsprechend reagiert, und zwar unabhängig von der Zusammensetzung des eintretenden Gases, was auf
die hohe Zirkulationsgeschwindigkeit der Atmosphäre und die große Geschwindigkeit der in dem
Ofen stattfindenden Wassergasreaktion zurückzuführen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in Verbindung mit jeder reduzierenden Glühatmosphäre durchgeführt
werden, einschließlich von DX-Gas, HNX-Gas, Wasserstoff oder dissoziiertem Ammoniak.
Nachstehend werden beispielsweise Ausführungen der Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht eines Glühofens für Stahlwickel, wobei Teile weggebrochen und Teile im
Schnitt dargestellt sind,
F i g. 2 eine graphische Darstellung einer üblichen Entkohlung,
F i g. 3 eine graphische Darstellung ähnlich F i g. 2, welche jedoch die erfindungsgemäße Entkohlung erläutert,
und
F i g. 4 eine graphische Darstellung, welche die Abhängigkeit des H2/H2O-Verhältnisses von der Ofentemperatur
zeigt.
In der Kurve von Fig. 1 sind H2/H2O-Gleichgewichte
bei verschiedenen Glühtemperaturen aufgezeichnet. Um eine Oxydation des Stahls zu verhindem,
muß die Atmosphäre innerhalb des Ofens auf der rechten Seite der Kurve liegen, wobei man optimale
Ergebnisse erzielt, wenn das H2/H2O-Verhältnis
dem Kurvenverlauf entspricht. Wenn somit der Entkohlungsanteil der Glühung bei einer Temperatur von
677° C erfolgt, erzielt man optimale Ergebnisse, wenn das Verhältnis von Wasserstoff zu Wasserdampf 2,5:1
beträgt. Für eine gegebene Atmosphäre mit einem bekannten Wasserstoffgehalt kann dieses Gleichgewichtsverhältnis
zu Beginn durch Erhöhung des Taupunkts der Atmosphäre auf einen vorherbestimmten
Wert, der bei 54° C liegt, eingestellt werden.
Bei den früheren Methoden, welche durch die graphische Darstellung von F i g. 2 erläutert werden,
wird der Taupunkt der mit Feuchtigkeit beladenen, während der Entkohlung in den Ofen eingeleiteten
Atmosphäre auf einem konstanten Wert gehalten (54° C in dem Beispiel), und es sei bemerkt, daß
während der ganzen Entkohlung der Taupunkt des austretenden Gases wesentlich niedriger ist als der
des eintretenden Gases. Es sei weiter bemerkt, daß die Entkohlung mit verhältnismäßig konstanter Geschwindigkeit
— gemessen durch den Kohlenmonoxyd-(CO)-Gehalt des austretenden Gases — vor sich
geht, und daß der Entkohlungsanteil des Zyklus etwa 13 bis 14 Stunden dauert. Da die Hauptentkohlungsreaktion
unter Verbrauch von Wasserdampf und Entwicklung von Wasserstoff vor sich geht, wird das
Gleichgewicht auf die rechte Seite der in F i g. 4 dargestellten Kurve verschoben, und die Entkohlung verlangsamt
sich aus Mangel an dem entkohlenden Reagens.
Die Erfindung hat nun ergeben, daß das H2/H2O-Verhältnis
des austretenden Gases genau die innerhalb des Ofens herrschenden Betriebsbedingungen
widerspiegelt und daß durch Änderung der Zusammensetzung des eingeleiteten Gases derart, daß in
dem ausströmenden Gas Gleichgewichtsbedingungen aufrechterhalten werden, die Entkohlung mit maximaler
Wirkung und in wesentlich kürzerer Zeit durchgeführt werden kann. So kann durch Änderung des
Taupunkts des eingeleiteten Gases und/oder seines Wasserstoffgehalts das Verhältnis in dem ausströmenden
Gas so gesteuert werden, daß man ein im wesentlichen konstantes Reduktionspotential bei Gleichgewichtsbedingungen
aufrechterhält. Man nimmt an, daß das eintretende Gas die Oberflächen des zu behandelnden
Wickels erst berührt, wenn es durch die bereits in dem Ofen anwesenden Gase verdünnt wurde
und damit reagiert hat. Das austretende Gas dürfte somit die durchschnittliche Zusammensetzung der
Gase in dem Ofen wiedergeben und ist somit ein genauer Anzeiger des H2/H2O-Verhältnisses.
Durch Messung sowohl des Taupunkts als auch des Wasserstoffgehalts des austretenden Gases ist es somit
möglich, die relativen Mengenanteile von Wasserstoff und Wasserdampf in dem eingeleiteten Gas derart
zu variieren, daß in dem abfließenden Gas Gleichgewichtsbedingungen aufrechterhalten werden. Diese
Überwachungen sind jedoch verhältnismäßig verwickelt, und zwar infolge der vielen zu berücksichtigenden
Variablen. Obwohl daher das H2/H2O-Verhältnis
der austretenden Gase gesteuert werden kann, wurde doch auch gefunden, daß die gewünschten
Gleichgewichtsbedingungen weitgehend dadurch erreicht werden können, daß man einfach den Taupunkt
des eintretenden Gases so variiert, daß sich in dem austretenden Gas ein konstanter Taupunkt bei dem
Gleichgewichtswert für das verwendete Gas ergibt. Geht man so vor, so erzielt man eine beträchtliche Erhöhung
der Entkohlungsgeschwindigkeit. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
welche in der graphischen Darstellung von F i g. 3 erläutert ist, wo der Taupunkt des austretenden Gases
auf einem konstanten Wert von 54° C während des ganzen Enkohlungsteils des Ausglühzyklus gehalten
wird, ist somit die Entkohlungsgeschwindigkeit — wiederum bestimmt durch den Kohlenmonoxydgehalt
des austretenden Gases — viel höher, und der ganze Entkohlungsanteil des Glühzyklus beträgt nur
zwischen 8 und 9 Stunden, verglichen mit 13 bis 14 Stunden, wie sie in dem Beispiel von F i g. 2 erforderlich
sind. Wie die gestrichelte Linie in F i g. 3 anzeigt, steigt der Taupunkt des eintretenden Gases
während des anfänglichen Stadiums der Entkohlung stark an; er genügt jedoch jederzeit, um den Taupunkt
des austretenden Gases auf dem gewünschten konstanten Wert zu halten. Im wesentlichen ist der
Spitzenwert des Taupunkts des eintretenden Gases eine Funktion der Spitzengeschwindigkeit der Entkohlung
und variiert mit der entfernten Kohlenstoffmenge. Ein typischer Spitzenwert für den Taupunkt
der eintretenden Gase liegt jedoch bei 71° C, wenn der Taupunkt der austretenden Gase auf einem Wert
von 54° C gehalten wird.
Die Erfindung kann in Verbindung mit bekannten Entkohlungs- und Glühmethoden durchgeführt werden.
Man fängt so an, daß man das Stahlband zu offenen Bunden aufwickelt. Bei einem solchen offenen
oder losen Bunden werden Abstandhalter eingefügt, welche aus zwischen die einzelnen Windungen des
Bundes eingelegten Schnüren, Metallbändern oder Draht bestehen können. Auf diese Weise erhält man
einen gleichmäßigen Abstand zwischen den einzelnen Windungen, so daß das Gas zwischen diesen Windungen
frei hindurchtreten und mit der gesamten Oberfläche des lose aufgewickelten Bandes in Berührung
kommen kann. Für diesen Zweck stehen übliche Aufwickeleinheiten zur Verfügung.
Anschließend an die Herstellung des offenen Bundes wird dieser auf den Boden eines Glühofens gesetzt,
dieser wird mit einem Deckel verschlossen, und der Ofen wird für die Entkohlung und Ausglühung
fertig gemacht. Ein solcher Ofen ist schematisch in F i g. 1 dargestellt, wobei sich die offenen Bunde 1
auf dem Boden 2 befinden und von einer Innenhülle 3 umgeben sind, die zweckmäßig dicht mit dem Boden
verbunden ist, um das Ganze vollständig gasdicht zu machen. Der äußere Ofenmantel ist mit 4 bezeichnet;
der Ofen ist mit geeigneten Erhitzungsmitteln 5 versehen. 6 bezeichnet einen Gaseinlaß zur Einleitung
der gewünschten Atmosphäre in den von dem Mantel 3 umschlossenen Innenraum; 7 bezeichnet einen
Gasauslaß. Ein Gebläse 8 bewirkt eine rasche Umwälzung der Atmosphäre innerhalb des Ofens und
bewirkt, daß diese zwischen die einzelnen Windungen der Bunde eintritt. Bei einem normalen Betrieb
wird eine trockene Atmosphäre mit einem Taupunkt von — 40° C in den Ofen eingeführt, während dieser
auf Temperatur gebracht wird, worauf der Taupunkt der Atmosphäre für den Entkohlungsanteil des Ausglühzyklus
auf den gewünschten Wert erhöht wird.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Feuchtigkeitsgehalt des austretenden
Gases mittels des Meßgeräts 9 gemessen, welches mit dem Gasauslaß 7 in Arbeitsverbindung steht und
ίο den Feuchtigkeitsgehalt des austretenden Gases mißt;
dieses Meßgerät wiederum ist mit einem Aufzeichnungsgerät 10 verbunden, das seinerseits an das Regelventil
11 angeschlossen ist, durch welches Wasserdampf durch die Leitung 12 in den Gaseinlaß 6 gelangt.
Bei dieser Anordnung wird das Regelventil 11 derart geöffnet und geschlossen, daß zusätzlicher
Wasserdampf in das eintretende Gas eingeleitet wird, wenn der Feuchtigkeitsgehalt des austretenden Gases
unter den vorherbestimmten Wert absinkt; gleicherweise bewirkt das Meßgerät 9 eine Herabsetzung
oder Abschaltung der Wasserdampfzufuhr bis zur Wiedereinstellung des gewünschten Taupunkts des
austretenden Gases, falls dessen Taupunkt über den gewünschten Wert ansteigt.
Das Ende der Entkohlungsperiode wird durch Messung des Kohlenmonoxydgehalts (CO-Gehalt) des
austretenden Gases bestimmt, und wenn das Reaktionsprodukt der Entkohlung einen vorherbestimmten
niedrigen Wert (etwa 1% oder darunter) erreicht, kann erneut trockenes Gas für die Abkühlperiode in
den Ofen eingeblasen werden. Natürlich muß in dem eingeführten Gas etwa enthaltenes CO bei der Bestimmung
des Endpunkts in Betracht gezogen werden. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen,
daß die Regelung der Atmosphäre in dem Glühofen sowohl vor als auch nach dem Entkohlungsanteil
des Glühzyklus durch die vorliegende Erfindung nicht beschränkt wird; vielmehr können bekannte Glühmethoden
Anwendung finden.
Aus vorstehendem ergibt sich, daß die Erfindung eine wesentliche Beschleunigung der Entkohlung
ergibt, und zwar infolge einer laufenden Überwachung des Taupunkts der Glühatmosphäre. Mit anderen
Worten, wird einer der Reaktionsteilnehmer, nämlich Wasserdampf, mit einer seinem Verbrauch und seinem
Bedarf für die Entkohlungsreaktion entsprechenden Geschwindigkeit zugeführt. Außer der Erhöhung der
Kapazität dient die konstante Überwachung des Taupunkts der austretenden Gase auch noch der Verhinderung
der Oxydation des Metalls. Tatsächlich wurde gefunden, daß äußerst hohe Taupunkte des eintretenden
Gases, d. h. wesentlich über dem gewünschten Gleichgewichtstaupunkt liegende, keine Verzunderung
des auszuglühenden Bandes bewirken, vorausgesetzt, daß der Taupunkt des austretenden Gases
nicht von den Gleichgewichtsbedingungen abweicht. Wie bereits betont wurde, nimmt man an, daß die gewünschten
Gleichgewichtsbedingungen in dem Ofen unabhängig von der Anwesenheit überschüssiger
Wasserdampfmengen in dem eintretenden Gas infolge der raschen Zirkulation des Gases und seiner Verdünnung
und Reaktion mit dem bereits in dem Ofen vorhandenen, relativ trockenen Gas erzielt werden.
Die vorliegende Erfindung umfaßt die Verwendung jeder Glühatmosphäre mit reduzierendem Charakter, z.B. des vorstehend erwähnten DX-Gases, HNX-Gases, von dissoziiertem Ammoniak oder Wasserstoff und Mischungen derselben. Der maximale Tau-
Die vorliegende Erfindung umfaßt die Verwendung jeder Glühatmosphäre mit reduzierendem Charakter, z.B. des vorstehend erwähnten DX-Gases, HNX-Gases, von dissoziiertem Ammoniak oder Wasserstoff und Mischungen derselben. Der maximale Tau-
Claims (3)
1. Verfahren zur Regelung des Volumenverhältnisses von Wasserstoff/Wasserdampf einer
wasserstoffhaltigen reduzierenden Atmosphäre in einem Glühofen während der Entkohlung von
Stahlbunden bei Ofentemperatur von 593 bis 816°C, dadurch gekennzeichnet, daß der Taupunkt des Eintrittsgases so variiert wird,
daß der Taupunkt des Abgases nahezu konstant ist und das Volumenverhältnis Wasserstoff/
Wasserdampf 2,0 bis 3,5 :1 beträgt und dabei so gewählt wird, daß das Abgas jederzeit für den zu
behandelnden Stahlbund entkohlend und nichtoxydierend wirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Eintrittsgas Feuchtigkeit
zugesetzt wird, die den Taupunkt des Abgases zwischen 21,1 und 71° C hält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Taupunkt des Abgases
so lange konstant gehalten wird, bis der Kohlenmonoxydgehalt unter etwa 1 Volumprozent abgesunken
ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 687/282 10.67 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1963A0044891 DE1253740B (de) | 1963-12-27 | 1963-12-27 | Verfahren zur Regelung des Volumen-verhaeltnisses von Wasserstoff/Wasserdampf einer wasserstoffhaltigen reduzierenden Atmosphaere in einem Gluehofen waehrend der Entkohlung von Stahlbunden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1963A0044891 DE1253740B (de) | 1963-12-27 | 1963-12-27 | Verfahren zur Regelung des Volumen-verhaeltnisses von Wasserstoff/Wasserdampf einer wasserstoffhaltigen reduzierenden Atmosphaere in einem Gluehofen waehrend der Entkohlung von Stahlbunden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1253740B true DE1253740B (de) | 1967-11-09 |
Family
ID=6934434
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1963A0044891 Pending DE1253740B (de) | 1963-12-27 | 1963-12-27 | Verfahren zur Regelung des Volumen-verhaeltnisses von Wasserstoff/Wasserdampf einer wasserstoffhaltigen reduzierenden Atmosphaere in einem Gluehofen waehrend der Entkohlung von Stahlbunden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1253740B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2758221A1 (de) * | 1977-12-27 | 1979-07-05 | Vasilev | Verfahren zur waermebehandlung von magnetleiter-blechen aus stahl mit relativ hohem kohlenstoffgehalt |
WO1998003291A1 (en) * | 1996-07-22 | 1998-01-29 | Höganäs Ab | Process for the preparation of an iron-based powder |
-
1963
- 1963-12-27 DE DE1963A0044891 patent/DE1253740B/de active Pending
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2758221A1 (de) * | 1977-12-27 | 1979-07-05 | Vasilev | Verfahren zur waermebehandlung von magnetleiter-blechen aus stahl mit relativ hohem kohlenstoffgehalt |
WO1998003291A1 (en) * | 1996-07-22 | 1998-01-29 | Höganäs Ab | Process for the preparation of an iron-based powder |
US6027544A (en) * | 1996-07-22 | 2000-02-22 | Hoganas Ab | Process for the preparation of an iron-based powder |
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