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Flaschenzug Zusatz zum Patent: 1 218683 Gegenstand des Hauptpatentes
ist ein Flaschenzug mit mehreren Laufrollen, deren eine das Ende eines Zugseiles
aufnimmt, welcher dadurch gekennzeichnet ist, daß in den einen Flaschenzugteil eine
Zugspannungsmeßeinrichtung eingebaut ist, deren eines Ende am Gehäuse des einen
Flaschenzugteiles und deren anderes Ende an der das Ende des Zugseiles aufnehmenden
Laufrolle befestigt ist, und daß die gemessene Zugspannung auf einer am Gehäuse
angebrachten Anzeigevorrichtung ablesbar ist.
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Es hat sich gezeigt, daß dann, wenn die einzelnen Teilc eines derartigen
Flaschenzuges nicht genau genug gearbeitet sind oder sich Fremdstoffe zwischen den
einzelnen Rollen festgesetzt haben, eine gleichmäßige Belastung des gesamten Zugseiles,
z. B. beim Verlegen von Freileitungsseilen, nicht erzielt wird und damit ein falsches
Meßergebnis an der Anzeigevorrichtung angezeigt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Zugkraft nicht. wie im Hauptpatent
beschrieben, an der abgehender Schleife des um die Laufrollen gelegten Zugseiles
zu messen und von der in diesem Abschnitt gemessenen Kraft (1/n der Gesamtbelastung,
wobei n = Anzah der Laufrollen ist) auf die Gesamtbeanspruchung zu schließen, sondern
diese Gesamtbeanspruchung direkt zu messen.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß den Laufrollen
des Flaschenzuges in bei Ausgleichsrollen in Überlastsicherungen für Hubwerke an
sich bekannter Weise ein Exzenter zugeordnet ist, dessen Winkelverdrehung in jedem
Augenblick ein Maß für die an der Anzeigevorrichtung ablesbare Zugbeanspruchung
des um die Laufrollen gelegten Zugseiles ist. Hierbei ist - wie aufgezeigt - bereits
eine Überlastsicherung für Hubwerke auf Laufkatzen von Brückenkranen u. dgl. mit
einer Ausgleichsrolle bekannt. die auf einem exzcntrisch gelagerten Bolzen ruht,
und mit einer untcr Federkraft stehenden Vorrichtung, die bei Überlast mittels eines
Hebels einen Endschalter betätigt. Somit kommt es hierbei ausschließlich auf die
Abschaltung bei Überschreitung der maximal zulässigen Belastung an, während im Fall
der Erfindung eine fortlaufende, kontinuierlich erfolgende Anzeige notwendig ist.
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Die Laufrollen des Flaschenzuges der Erfindung sind z. B. im Gehäuse
des Flaschenzugteiles, der den Zughaken trägt, angeordnet und nehmen in einer allen
Rollen gemeinsamen kreisförmigen Bohrung den Exzentcr auf. Dieser Exzenter beeinflußt
die Zugspannungsmeßvorrichtung vorzugsweise unmittelbar, wobei die Zugspannungsmeßvorrichtung
beispielsweise im Inneren des Exzenters untergebracht sein
kann. Zu diesem Zweck
besitzt der Exzenter eine Innen bohrung, in der die Zugspannungsmeßvorrichtung angeordnet
ist. Diese Zugspannungsmeßvorrich tung ist z. B. als Drehstab ausgebildet, dessen
eines Ende fest eingespannt ist und dessen anderes Ende proportional der von den
Rollen auf ihn übertragenen Belastung verdrehbar ist. Die Größe der Verdrehung wird
dabei an einer Anzeigevorrichtung am Flaschenzug direkt oder indirekt zur Anzeige
gebracht.
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Der Exzenter besitzt an seinen Enden jeweils in Fortsetzung seiner
zylindrischen Mittelbohrung zwei zylindrische Ansätze, die in Kugellagern laufen,
so daß der Exzenter durch diese Kugellagerung nahezu keiner Reibung unterliegt.
Die feste Einspannung des einen Endes des Drehstabes erfolgt am Gehäuse. das vorzugsweise
gekapselt ausgefiihrt ist. um das Eindringen von Fremdstoffen völlig auszuschalten
und dadurch eine gleichbleibend hohe Genauigkeit zu gewährleisten.
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Die Verdrehung des frei beweglichen Endes der Zugspannungsmeßvorrichtung
wird auf eine Anzeigevorrichtung übertragen, die z. B. in Einheiten der Zugspannung
(kg, cm2, kg/mm) der Zugkraft (kg) oder auch in willkürlichen Werten (1, 2, 3 .
geeicht sein kann. Die Art der Skala hängt im wesentlichen von der Verwendung des
Flaschenzuges ab. Es lassen sich auch mehrere Skalen gleichzeitig verwenden, z.
B. für verschiedene Meßbereiche. oder um Temperatureinflüsse auszugleichen. Beim
Verlegen von Freileitungen treten z. B. zwischen Sommer und Winter maximale Temperaturdifferenzen
von 5f) C und mchr auf, die sich dadurch in der Skala berücksichtigen lassen, daß
der Nullwert der Skala entsprechend verstellt wird oder daß für verschiedene Temperaturwerte
verschiedene Skalen vcrwendet werden.
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Der Meßbereich der Vorrichtung gemäß der Erfindung läßt sich dadurch
verändern, daß der Exzenter relativ zu seiner Normallage verdreht wird.
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Dadurch wird erreicht, daß der Ausschlag bei ein und derselben Kraftwirkung,
die von dem Drehstab ausgeübt wird, für verschiedene Ausgangsstellungen verschieden
groß wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Ausbildung gemäß
der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 den Flaschenzugteil nach der Erfindung
in schematischer Darstellung, Fig. 2 eine Ansicht des Flaschenzugteiles nach F i
g. 1 um 900 verdreht, und F i g. 3 in vergrößerter Darstellung den Exzenter mit
dem Drehstab.
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Der erfindungsgemäße Flaschenzug ist so ausgebildet, daß er an dem
den Zughaken enthaltenden Ende die Meßvorrichtung aufnimmt. Der Zughaken 1 ist an
einem Gehäuse 2 befestigt, das aus einer oberen Deckplatte 3, Seitenplatten 4 und
einer unteren Deckplatte 5 besteht. Es sind drei Laufrollen (; vorgesehen, die das
Zugseil aufnehmen. Diese Laufrollen 6 sind durch Zwischenwandungen 7 voneinander
getrennt. Die Laufrollen 6, die auf Kugellagern laufen, weisen eine zentrische Bohrung
8 auf, die den Exzenter 9 aufnimmt, welcher sich durch die Bohrung 8 der Rollen
6 erstreckt. Die Ausbildung des Exzenters ist in F i g. 3 deutlich wiedergegeben.
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Der Exzenterkörper 10 besitzt eine zylindrische Axialbohrung 11, die
an den beiden Enden in zylindrische Ansätze 12 und 13 übergeht. In der Bohrung 11
ist ein Drehstab 14 angeordnet, der an einem Ende bei 15 starr eingespannt und am
entgegengesetzten Ende bei 16 unter Einwirkung einer Drehkraft verdrehbar ist. Der
Exzenter 9 ist an seinen beiden Enden im Gehäuse 2 über Kugellager 17 und 18 gelagert,
so daß die Reibungsverluste weitgehend ausgeschaltet werden können.
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Der Exzenter ist in der Bohrung der Laufrollen so angeordnet, daß
seine zylindrische Außenfläche genau in die Bohrung der Laufrollen eingepaßt ist,
wenn auf die Laufrollen 6 des Flaschenzuges eine Zugkraft ausgeübt wird, wird diese
Kraft von den Rollen auf den Exzenterkörper 10 und von dort auf den Drehstab 14
übertragen, dessen freies Ende eine Meßvorrichtung beaufschlagt. Der an der Meßvorrichtung
angezeigte Wert ist direkt proportional der Zugkraft im Flaschenzug. Beispielsweise
kann die Winkelverdrehung des freien Endes des Drehstabes 14 direkt zur Anzeige
auf einer Skala 19 verwendet werden, der Winkelausschlag des Drehstabes 14 kann
aber auch durch Übersetzungen 23, wie in Fig. 1 auf der Skala 19, zur Anzeige kommen.
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Durch die Änderung der Größe der Exzentrität läßt sich der Flaschenzug
für beliebige Zugbeanspruchungen auslegen. Vorteilhafterweise ist bei ein und derselben
Vorrichtung der Exzenterkörper 10 aus seiner Normallage verstellbar, wodurch der
Meßbereich in ein und derselben Vorrichtung durch einfache Verstellung, z. B. durch
Lösen von Befestigungsschrauben, verändert werden kann. Dies wird dadurch erreicht,
daß auf der Seite des Flaschenzugteiles, auf der der Drehstab fest eingespannt ist,
bei 15 eine Scheibe 20 mit Schlitzen 21 und darin verschiebbaren und feststellbaren
Schrauben 22 vorgesehen wird, bei deren Lösen der Exzenter aus
einer bestimmten Stellung
heraus verdreht werden kann. An den Einspannstellen (bei 15 und 16) des Drehstabes
14 sind Schrauben 24, 25 vorgesehen, die einmal das starre Ende des Drehstabes h
festhalten und zum zweiten den Drehstab 14 mit dem Exzenterkörper 10 verbinden und
damit die Nullage des Drehstabes definieren.
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Die Skala 19, auf der die auf den Drehstab 14 über den Exzenter 9
und die Zugrollen 6 ausgeübte Zugspannungskraft angezeigt wird, kann nach Kilogramm
Zug geeicht sein, sie kann jedoch auch eine andere, zweckmäßiger erscheinende Eichung
aufweisen, z. B. bestimmte Markierungen, die dem Bedienenden anzeigen, daß er die
für das Spannen z. B. von Freileitungsdrähten u. dgl. erforderliche Zugspannung
erreicht hat. Des weiteren läßt sich eine Skala vorsehen, mit deren Hilfe die auf
Grund verschieden hoher Temperaturen auftretenden Abweichungen der Zugspannung in
Leitungsdrähten u. dgl. von dem Normalwert, bei z. B. 200 C, ausgeglichen werden
können, so daß der Bedienende keine Umrechnungen vorzunehmen braucht oder von sich
aus nicht besondere Erfahrungswerte zugrunde legen muß, die sich bei von der normalen
Temperatur abweichenden Temperaturen ergeben.