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Beidseitig gezahntes Gattersägeblatt Die Erfindung bezieht sich auf
ein beidseitig gezahntes Gattersägeblatt mit parallelen Zahnspitzenlinien und hat
zum Ziele, die Diagonalverziehungen bzw. deren Auswirkungen, die durch das zum Schneiden
erforderliche Anspannen des Blattes auftreten, zu beseitigen.
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Die ungünstigen Auswirkungen der Diagonalverziehung eines Sägeblattes
sind sehr umfangreich. So entsteht durch die Diagonalverziehung z. B. ein Druck
der Randzonen des Sägeblattes auf dessen Mittelzone und hat zur Folge, daß seine
Ebenflächigkeit in Mitleidenschaft gezogen wird und das Sägeblatt auf Buckelbildung
überaus empfindlich und anfällig ist. Des weiteren nützt die Diagonalverziehung
das Spiel der Sägeangelhälse in den Gatterrahmenbalken dahingehend aus, daß der
in das Sägeblatt gegebene und somit auch darin enthaltenen überhang um dieses Spiel
der oberen plus der unteren Angelhälse geändert wird, was so weit führen kann, daß
es sich z. B. bis zum negativen Überhang steigert, aber die Diagonalverziehung des
Sägeblattes nach wie vor erhalten bleibt. Ein weiterer überhangfehler durch die
Diagonalverziehung ergibt sich bei Verwendung von Einschubangeln und entsprechend
beleisteten Sägeblättern, indem der vor dem Anspannen der Sägeblätter eingestellte
Überhang sich beim Anspannen der Blätter je nach Glätte und Härte der Beleistung
derselben und der Leisten der Angeltaschen mehr oder weniger vergrößert. In allen
Fällen bewirkt die Diagonalverziehung eine Reduktion der Schnittleistung sowie durch
das Verlaufen der Sägeblätter (Abweichen aus ihrer Schnittrichtung) auch eine Verminderung
der Schnittgüte.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, der Diagonalverziehung eines beidseitig
gezahnten Sägeblattes dadurch zu begegnen, daß das Blatt um die doppelte überhanggröße
konisch gehalten wurde, d. h., daß die Blattbreite an seinen oberen Zähnen größer
war als an den unteren. Diese Ausbildung stellte einerseits eine Materialverschwendung
dar und bot beim Schärfen und Schränken auf den verschiedenen Automaten und Apparaten
Schwierigkeiten, anderseits war Voraussetzung, daß die Angriffstellung der Zähne
der beiden Zahnreihen in gleicher Richtung, also nach abwärts gerichtet sein mußte,
was die Inkaufnahme der bekannten Mängel und Nachteile dieser beidseitig gleichsinnig
gezahnten Sägeblätter bedeutete.
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Allgemein bekannt ist das Angelgelenk, das wohl eine Verminderung
von möglichen überhangfehlern erbrachte, mit der Beseitigung der Diagonalverziehung
eines Sägeblattes bzw. deren Auswirkung aber nicht viel zu tun hat. Zum Zwecke der
Unterbindung der Diagonalverziehung wurden Nietangeln bekannt, deren Lochung für
die Verbindungsnieten (zwischen den Angeln und dem Sägeblatt) der überhanggröße
entsprechend asymmetrisch zur Längsmittellinie des Sägerahmens angeordnet ist, während
die Lochung für die Ober- sowie Unterangel im Sägeblatt den gleichen Abstand von
der Zahnspitzenlinie hat. Bei dieser heute kaum mehr gebräuchlichen Einnietangel
wird ein paralleler Zugkräfteverlauf im Sägeblatt erzielt und daher die Diagonalverziehung
des Blattes unterbunden.
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Abgesehen davon, daß eine Einnietangel in keiner Weise mehr den heutigen
Anforderungen entspricht, äußert sich aber auch hier (genau so wie bei allen andern
bisherigen Lösungen zur Unterbindung der Diagonalverziehung des Sägeblattes) die
Wirkung der im Sägeblatt unterbundenen Diagonalverziehung, indem das Spiel der Angelhälse
in den Rahmenbalken den (hier nicht dem Sägeblatt, sondern den Angeln durch deren
asymmetrische Lochung gegebenen) überhang im Sägegatter reduziert. Bleibt dann aber
noch ein im Sägegatter wirkender Überhang erhalten, so drücken die Angelhälse diagonal
nach außen in beiden Rahmenbalken auf deren Riegel, so daß die Rahmenbalken sich
verkanten können, was sich auf die an ihnen angebrachten Führungsklötze des Gatterrahmens
auswirkt. Außerdem entsteht durch diese Verkantung der Angelhälse Reibung, die unter
anderem je nach Glätte und Härte der einzelnen Angeln sowie des Rahmenbalkens bewirkt,
daß die pro Sägeblatt aufgewendete Spannkraft nicht zur Gänze auf das Sägeblatt
kommt, so daß z. B. bei Verwendung
eines hydraulischen Sägespanners
auch dieser Umstand dazu beiträgt, daß sich keine Übereinstimmung zwischen dem vom
Manometer angezeigten Öldruck und der im Sägeblatt tatsächlich vorhandenen Zugspannung
ergibt.
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Dieselbe Angel wurde auch mit einem im Sägeblatt befindlichen Schlitz
zur stufenlosen Rückversetzung bei Abnutzung des Blattes angewandt, ohne dabei die
oben genannten Auswirkungen der unterbundenen Diagonalverziehung des Sägeblattes
auszuschalten. Unter den weiteren Mängeln dieser Angel ergab sich mit zunehmender
Rückversetzung eine Verlagerung der Zugkräfte zum überwiegenden Teil in den Sägeblattrücken,
so daß die Zahnseite zu flat- -tern begann und die Schnittleistung und Schnittgüte
so herabsetzte, so daß auch diese Angel heute kaum mehr gebräuchlich ist.
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Mit Zwei- oder Mehrlochangeln, deren Lochung ebenfalls asymmetrisch
zur Längsmittellinie des Sägerahmens angeordnet war, wollte man ebenfalls eine Unterbindung
der Diagonalverziehung des Sägeblattes erzielen. Es wurde dabei übersehen, daß die
der Längsmittellinie des Sägerahmens näher gelegene Lochung der Angeln bzw. die
dort befindlichen Nieten, Bolzen od. dgl., einer größeren Belastung ausgesetzt sind
als die weiter gelegenen und daher die Diagonalverziehung des Sägeblattes nach wie
vor erhalten bleibt. Die Lochung in der Angel als Schlitz, zum Zwecke stufenloser
Rückversetzung oder überhangveränderung ausgebildet, konnte ebenfalls an dieser
Tatsache nichts ändern.
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Auch bei allen weiteren bisherigen Lösungen (von Blatt- als auch von
Angelseite her) zur Unterbindung der Diagonalverziehung bei überhängenden Gattersägeblättern
wurde nicht berücksichtigt, daß jedwelche Lösung die einen im Blatt gleichbleibenden
Zugkraftverlauf außer acht läßt, nicht vollkommen und in Verbindung mit einem einseitig
gezahnten Sägeblatt illusorisch ist, da sich durch dessen dauernd einseitige Arbeitsbelastung
und die dadurch entstehende Dehnung der Zahngrundlinie bzw. der dahinterliegenden
Blattzone eine Änderung in der Winkelstellung der die Zugspannung von den Angeln
auf das Blatt übertragenden Mittel des Sägeblattes ergibt. Somit ist es nur bei
Verwendung von beidseitig gezahnten Sägeblättern möglich, die vorteilhafte Wirkung
auch mit zunehmender Benutzung der Blätter zu erhalten. Im Zuge der heute üblichen
Rationalisierungsbestrebungen ist es weiters auch von großer Wichtigkeit, daß eine
Verbesserung insbesondere bei Verwendung von Einschubangeln anwendbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die angeführten Mängel und Nachteile
der bisherigen Sägeblätter zu beseitigen.
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Gelöst wird diese Aufgabe bei diesen Sägen dadurch, daß eine an sich
bekannte in Querschnitt oder/ und Materialfestigkeit geschwächte Blattmittelzone
etwa um das überhangmaß geneigt zu den beiden Zahnspitzenlinien Z verläuft und/oder
die die Zugkräfte von den Angeln auf das Blatt übertragenden Mittel je Sägeblattende
mit ihrer Wirkungslinie zu den beiden Zahnspitzenlinen eine von der Winkelnormalen,
also von 90° abweichende Richtung aufweisen. Zur Verdeutlichung werden zwei Ausführungsbeispiele
aufgezeigt und an Hand der Zeichnung erläutert: Die beiden Figuren zeigen mit Überhang
eingespannte Sägeblätter mit gleichbleibendem Zugkraftverlauf. Die Mittelzone, die
in F i g. 1 durchbrochen, in F i g. 2 gestreckt ist, verläuft um das überhangmaß
geneigt zu den Zahnspitzenlinien Z. Die Wirkungslinien A -B der die Zugkräfte
von den Angeln auf das Blatt übertragenden Mittel a (z. B. Nieten, Schrauben, Bolzen,
Leisten, Beleistung, Löt- oder Schweißverbindungen u. dgl.), in F i g. 1 Leisten,
in F i g. 2 Bolzen, weisen zu den Zahnspitzenlinien Z eine dem Überhang entsprechend
von der Winkelnormalen abweichende Richtung auf.
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Wäre nun z. B. das Überhangmaß 15 mm, so würde bei den aufgezeigten
beiden Ausführungsbeispielen die Blattmittelzone Mz um diese 15 mm geneigt zu den
Zahnspitzenlinien Z und die Wirkungslinien A-B im rechten Winkel zur Blattmittelzone
Mz verlaufen, wenn der günstigste Fall angestrebt werden würde.
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Die Erfindung bleibt nicht nur auf mit Überhang einzuspannende Sägeblätter
beschränkt, sondern es ist auch denkbar, daß z. B. bei einem Sägegatter der Überhang
in den Gatterrahmen bzw. dessen Führungen verlegt ist, wobei aber die Verbindungsmittelträger
(beispielsweise Leisten) der vorhandenen Sägeangeln so angeordnet sind, daß ihre
Wirkungslinien schräg über die Längsmittellinie der Angel verläuft und daher mit
dem Sägeblatt gemäß der Erfindung die Beseitigung der Diagonalverziehung gewährleistet
wird.
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Da es beidseitig gezahnte Gattersägeblätter gibt, deren Mittelzone
weder durchbrochen noch gestreckt oder ähnlich ausgebildet ist, ist die Erfindung
auch nicht vom Vorhandensein einer besonders hochwertig ausgebildeten Blattmittelzone
abhängig, sondern in erster Linie vom Verlauf der Wirkungslinie A-B der Beleistung
bzw. der die Zugkräfte übertragenden Mittel des Blattes in bezug auf die Zahnspitzenlinie
Z. Wenn jedoch eine solche besonders und einwandfrei ausgebildete Mittelzone vorhanden
ist, dann ergibt deren zu den Zahnspitzenlinien geneigter Verlauf einen weiteren
Teil bzw. eine weitere Verbesserung gemäß der Erfindung.