DE1247743B - Unter Normalbedingungen fluessige Kohlenwasserstoff-Kraftstoffe mit verbesserter Widerstandsfaehigkeit gegenueber einer Zersetzung durch Mikroorganismen - Google Patents

Unter Normalbedingungen fluessige Kohlenwasserstoff-Kraftstoffe mit verbesserter Widerstandsfaehigkeit gegenueber einer Zersetzung durch Mikroorganismen

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DE1247743B
DE1247743B DES96815A DES0096815A DE1247743B DE 1247743 B DE1247743 B DE 1247743B DE S96815 A DES96815 A DE S96815A DE S0096815 A DES0096815 A DE S0096815A DE 1247743 B DE1247743 B DE 1247743B
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hydrocarbon fuels
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L1/00Liquid carbonaceous fuels
    • C10L1/10Liquid carbonaceous fuels containing additives
    • C10L1/14Organic compounds
    • C10L1/18Organic compounds containing oxygen
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    • C10L1/1857Aldehydes; Ketones

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  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Unter Normalbedingungen flüssige Kohlenwasserstoff-Kraftstoffe mit verbesserter Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Zersetzung durch Mikroorganismen Die Erfiridung betrifft Kohlenwasserstoff-Kraftstoffe auf der Basis von Erdöl-Mitteldestillaten, .die gegenüber einem Angriff von Mikroorganismen beständig sind.
  • Kraftstoffe in der Form von Erdöl-Mitteldestillaten, wie DüsentreibstoIld für Flugzeuge, Kerosine, Dieseltreibstoffe, Heizöle und entsprechende Kraftstoffprodukte, werden durch Mikroorganismen angegriffen, und dadurch wird ihre Qualität herabgesetzt. So können sich Schlämme und Schleime bilden, die z. B. die Ventile, Kraftstoffleitungen und andere Vorrichtungsteile, in denen der Kraftstoff verwendet wird, verstopfen. Bestimmte Bakterien greifen auch die Auskleidung: von Lagerbehältern und anderen Vorrichtungsteilen an. Bakterienschleime scheinen - mindestens in einigen Fällen - bei der Berührung mit Metalloberflächen, insbesondere Aluminium, die Korrosion solcher Oberflächen sogar zu fördern. Bestimmte Pilze, Hefen und Schimmelpilze bilden beim Wachsen in dem Kraftstoff faserige und öfters- mattenartige Produkte, die die Ventile, Kraftstoffleitungen und andere Vorrichtungsteile verstopfen. In schwefelhaltigen Kraftstoffen führen ferner sogenannte sulfatreduzierende Bakterien vom Stamm Desulfovibrio und andere sulftderzeugende Mikroorganismen zur Bildung von Schwefelwasserstoff und anderen korrodierenden Schwefelverbindungen.
  • Es müssen mindestens drei Voraussetzungen erfüllt sein, damit bei einem Kraftstoff das Problem einer Zersetzung durch Mikroorganismen auftritt: 1. Der Kraftstoff muß zunächst mit Bakterien vom Stamm Pseudomonas besamt worden sein; 2. in dem Kraftstoff muß Wasser enthalten sein, wobei aber schon eine sehr kleine Menge ausreichend ist; 3. in der Wasserphase muß gebundener Stickstoff vorliegen.
  • Es ist nun praktisch unmöglich, eine Verseuchung des Kraftstoffes durch Mikroorganismen zu vermeiden. Es ist ebenso unmöglich, eine Verseuchung des Kraftstoffes durch kleine Mengen an Wasser und gebundenem Stickstoff zu vermeiden, selbst wenn man unter Beachtung aller Vorsichtsmaßnahmen arbeitet Darüber hinaus ist es nach der Herstellung des Kraftstoffes in der Praxis nicht möglich, ihn vollständig von der Atmosphäre zu isolieren.
  • Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß solche Kraftstoffe. gegenüber einem Angriff der schädlichen Mikroorganisinen geschützt -werden können, indem man ihnen eine wirksame Menge eines in ß-Stellung mit einer Alkoxygruppe substitdierten aliphatischen Aldedyds einverleibt. Es hat sich gezeigt, daß derartige Verbindungen Antimikrobenmittel vn sehr hoher Wirksamkeit und mit einem äußerst breiten Wirkungsspektrum darstellen, die eine leichte Kontrolle aller Mikroorganismen ermög-Echen, die solche Kraftstofferzeugnisse angreifen.
  • Es wurde weiterhin gefunden, daß Lagerbehälter, Leitungen und Vorrichtungsteile, die dem Angriff .solcher schädlicher Mkroorganismen ausgesetzt sind ,oder vor einem solchen Angriff geschützt werden müssen, sehr wirksam desinfiziert werden können, indem man eine relativ konzentrierte Lösung eines solchen Aldehyds in einem Erdölkohlenwasserstoff anwendet.
  • Aus der USA.-Patentschrift 3 035 887 ist bereits ein Verfahren zur Verhinderung von bakteriellen Angriffen in Erdöl durch Zusatz von einem flüssigen, ölunlöslichen AlkaEmetaBglykolborat mit insgesamt 2 bis 20 Kohlenstoffatomen bekannt. Dieses Kondensationsprodukt wird in einer solchen Menge verwendet, daß der Boden des Tanks damit bedeckt ist. Es bildet da= mit dem sich am Bodenabsetzenden Wasser -eine honiogene: Lösung und verhindert so das Bakterienwachstum im Tank. Eine Bekämpfung des Bakterienwachstums im Treibstoffverteilersystem ist aber auf diese Weise nicht möglich. Im Gegensatz dazu sind die in den exfindungsgemäßen Kohlenwasserstoff-Kraftstoffen verwendeten in ß-Stellung mit einer Alkoxygruppe substituierten aliphatischen Aldehyde in den Kohlenwasserstoff-Kraftstoffen sehr gut löslich, sie verteilen sich von selbst zwischen der Kohlenwasserstoffphase und der damit in Berührung stehenden wäßrigen Phase, so daß schon sehr geringe Konzentrationen der Zusatzstoffe für eine wirksame Bekämpfung des Bakterienwachstums ausreichen. Da der so geschützte Trgibstoff das gesamte Verteilersystem benetzt, wird auf diese Weise gleichzeitig ein Schutz aller Leitungen, Ventile und Vorrichtungsteile bewirkt.
  • Ferner gibt die USA.-Patentschrift 3 039 959 ein Verfahren zur Verhinderung des Wachstums von Bakterien, insbesondere sulfatreduzierenden Bakterien, in Wasser an, das z. B. zur Injektion bei der Gewinnung von Erdöl, oder Erdgas verwendet wird. Zu diesem Zweck werden dem Wasser die Alkalisalze- von Aldehyd-Süffoxylsäure, z. B. Natrium-Formaldehyd-Sulf#i#Tät, `zugesetzt. Im Gegensatz zu den erfindungsgemäß verwendeten Zusatzstoffen handelt es sich hier um ganz andere Verbindungen -und ein unterschiedliches technisches Problem, nämlich die Bekämpfung von Bakterien in Wasser.
  • Gemäß der USA.-Patentschrift 3 044 864 werden Kraftstoffe gegen das'Wachstum von Bakterien geschützt, indem ihnen:_e71n-Nitroalkohol, vorzugsweise 2-Nitro-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol, und ein N-Thiotrichlormethylamid oder -imid einverleibt wird. Der gut wasserlögliche Nitroalkoho-l und die nicht wasserlösliche, aber etwas.,öllösliche N-Thiotrichlormethylverbindu.ng sind.,jeweils für sich-,allein nicht wirksam, erst in dieser Kombination verhindern sie das Wachstum von Bakterien. Demgegenüber bedeutet es natürlich einen wesentlichen technischen Fortschritt, wenn d,#r"gliiche Schutz erfindungsg6mäß -bereits mit einer -einzigen Verbindung erreicht werden kann.
  • Die deutsche Auslegeschrift 1157 035 betrifft die -Konservierung wassbr-haltiger Kerosintreibsteffe - gegen Bakterienwachstum-durch Zusatz von Di- oder Tri-C- r- bis C,2-Aliylboraien. Die überlegenheit der -in den erfindungsgemäß'en Kohlenwasserstoff-Kräftstoffen verwendefeii-in-#ßz-Stellun,--mit einer Alkoxyüuppe 'substituierte#n7,-aliphatischen Aldehyde wiid -nächstehend noch an'Händ von Vergleichsversuchen bewiesen.
  • Gegenstand der Erfindung sind somit unter'Normalbedingungen eÜs#igo, K6hle-nwässerstö:ff-Kräftstoffe mit Widerstandsfähigkeit gegenüber Zersetzuhgen durch' NEkrooig.anismen- auf der Basis eines Erdöl-Mtteldestillafg"-?die -gekennzeichnet sind durch -den Geh-alt aii einer'* -wirksamen Menge eines , in ';3--Stellung mit einer -Alkoxygruppe substituierten Al- dehyds der Formel in der R und RO - jeWeils ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1- bis 4 Kohlenstoffatomen und R# eine Alkyl" oder-Alkenylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bed#utdn und in der Alkenylgruppe das- mit deni San#r§toffätom verbundene Kohlenstoffatolü nicht än# der ofefinischen Doppelbindung beteiligt ist. Bei den betreffenden Aldehyden können die Alkyl-und Alkenylgruppen entweder eine geradkettige oder eine verzweigtkettige Struktur aufweisen. Bei den Alkenylresten befindet sich die olefinische Doppelbindung vorzugsweise in der ß,y-Stellung relativ zu demjenigen Kohlenstoffatom, das mit dem betreffenden Sauerstoffatom verbunden ist. Die Alkylgruppe R ist dabei vorzugsweise eine Methylgruppe. Die höchste biocide Wirksamkeit scheinen dabei diejenigen Verbindungen aufzuweisen, bei denen R und RO Wasserstoffatome sind und R' einen ß,y-Alkenyl-oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet. Wegen ihrer leichten Beschaffungsmöglich--keit- werden Vertreter- dieser- Untergruppe -von- Verbindungen bevorzugt, bei denen R# eine Alkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder eine Allyl--gruppe bedeutet.
  • Typische Vertreter der in ß-Stellung mit einer Alkoxygruppe substituierten aliphatischen Aldehyde sind die folgenden: fl-Methoxyp,ropionaldchyd, ß-Äthoxypropionalde4yd, ß-A-llylöitypropionaldehyd, u-Methdxy-,x-methylpropic>naldehyd, fl-Decyloxypropional.dehyd, ß-Methoxybutyraldehyd. Die Wirksamkeit der - -vorstehend definierten, 'in fl-Stellung mit einer Alkoxygruppe substituierten Al--de4yde zur -Bekämpfung ijon- Nlikroorganismen in Kraftstoffen wifd durch den--nachstehenden Test bewiesen; in dem -ß-Methoxypropionaldehyd eingesetzt wird'.
  • - Ein Testra-edium- für diese -Versuch& wurde wie folgt hergestellt:'Zunächst wurde ein Nährmedium nach B ü s h n e 11 - H a s s mit der folgenden - Zusain--mensetzung bereitet:
    Ammoniuniffitrat .,-. » ........... 1,0 g
    Magnesiums,ulfat , ............... 0,2 g
    Kaliumdihydrogenphosphat __ 1,0 g:
    Dikaliumhydrogenphosphat .... 1,0 g-
    Ferrichlorid,
    2gewicht-sprozentige Lösung 0,5mi
    Calciumchlorid-,
    lgewichtsprozentige Lösung 2,0 ml
    Destilliertes Wasser ........... 1000,0 ml
    Zu diesem Nährmedium wurde 1 Volumprozent desodorierteg Kerosin zugesetzt, Das so erhaltene Gemisch hatte einen pH-Wert von 6,8. Dieses Medium ist repräsentativ für die hlineralzusammensetzung, wie sie-ineiner typischen Wasserphase vorliegt, die mit einem Düsentreibstoff in Berührung steht.
  • 10-mI-Anteile dieses Nährmediums wurden in Reagenzgläsereingefülltund mit Isolierungsprodukten von Mikroorganismen aus Schlämmen von Düsentreibstoffen beimpft, die hauptsächlich die Species Pseudomonas enthielten. Es wurden dabei dreizehn verschiedene Isolierungsprodukte aus den verschiedensten Schlämmen angewendet. Von der zu prüfenden Verbindung wurden Lösungen von 1 Gewichtsprozent in Kerosin hergestellt und in wechselnden Anteilsmen.-.en zu dem flüssigen Nährmedium zua genzgläser 96 Stunden gesetzt. Dann wurden die Rea, lang bei 371 C bebrütet. Zum Vergleich wurden einige der Reagenzgläser auch mit einer äquivalenten Menge Kerosin behandelt, welches keine Testverbindung enthielt. Die Endprodukte (kein sichtbares Wachstum der Mikroorganismen) sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt: Endpunkt in Mikrogramm per Milliliterdes Mediums (entspricht 1 Gewichtsteil pro Million)
    Isolierungsprodukt fl-Methoxypropionaldehyd
    A ................ 10 bis 50
    B ................ 10 bis 50
    C ................ 10 bis 50
    D ................ 50 bis 100
    E .... ***'* .... * * * 50 bis 100
    F ..... ....... 50 bis 100
    G ... 10 bis 50
    10 bis 50
    50 bis 100
    J ... 50 bis 100
    K ... so bis 100
    L .... 10 bis 50
    M ................
    In denjenigen Regaenzgläsern, die keine Testverbindung enthielten, wurde ein starkes Wachstum der Mikroorganismen beobachtet.
  • Ferner wurden Vergleichsversuche in vitro mit einer bekannten, das Wachstum von-Bakterien verhindernden Verbindung durchgeführt, und zwar i»it: A 3-Methoxypropionaldehy-d B Tributylborat (gemäß deutsche Auslegeschrift 1157 035) in einem »Tryptiease«-Soja-NährbouiÜon-Medium durchgeführt. Die Versuchskonzentrationen lagen zwischen 0,0001 und 0,0512 Gewichtsprozent. Die erwähnten Bakterien gehören zu Stämmen, die Schlammbildung in Düsentreibstoffen. hervorrufen, nämlich Pseudomonas, Aspergillus, Badillus, Hormodendrum und Cl. resinae. Nachstehend sind die NE-nimalinhibitorkonzentrationen angegeben, bei denen eine Hemmung des Wachstums der betreffenden Bakterien'eintrittl.
    Bakteri6ii A B
    B. subtilis .............. 0,0512 > 0,0512
    B. cereus ............... 0,0128 > 0,0512
    Ps. aeraginosa .......... 0,0256 > 0,0512
    A. aerogenes ........... > 0,0512 > 0,0512
    Ferner wurden Vergleichsversuche in vitro in Sabourauds Maltose-Nährbouillon durchgeführt. Die Versuchskonzentrationen lagen zwischen 0,0001 und 0,0512Gewichtsprozent. Es wurden folgende Min!-malkonzentrationen aefunden:
    Mikroorganismen A B
    A. niger ................ 0,0125 > 0,0512
    A. tamarii .............. > 0,0512 > 0,0512
    Cl. resinae .............. 0,0256 > 0,0512
    Hormodendrum. sp . ..... .> 0,0512 > 0,0512
    Diese Ergebnisse zeigen deutlich die überlegenheit des in den erfindungsgemäßen Koblenwasserstoff-Kraftstoffen verwendeten Zusatzstoffes in bezug auf die Bekämpfung des Wachstums von Bakterien und Mikroorganismen.
  • Um weiterhin das breite Wirkungsspektrum der in den erfindungsgemäßen flüssigen Kohlenwasserstoff-Kraftstoffen enthaltenen Zusatzstoffe gegenüber Mikroorganismen zu erläutern, kann darauf hinge.-wiesen werden, daß sie sehr wirksam zur Bekämpfung von Bakterien, wie Bacillus subtilis und Mycobacterium phlei, von Pilzen wie Penicillium: italieum und Lenzites trabes, sowie von Actinomyceten, wie Streptomyces scabies, sind.
  • Bei den erfindungsgemäß eingesetzten Basiskraftstoffen handelt es sich um Kohlenwasserstoff-Kraftstoffe, die allgemein in die Gruppe der Erdöl-Mtteldestillate eingeordnet werden können. Sie lassen sich durch direkte Destillation von Erdöl oder, wie es üblicherweise bei DestilIatkraftstoffen der Fall ist, durch Vermischen eines direkt destillierten öls mit thermisch oder katalytisch gespaltenem Material herstellen. In den Rahmen der Erfindung fallen außerdem Kraftstoffe, die mit Wasserstoff behandelte Erdölfraktionen enthalten, wobei es sich entweder um direkt destillierte oder um Spaltfraktionen handeln kann, die aus- irgendeinem beliebigen Grund mit Wasserstoff behandelt worden sind, beispielsweise zwecks Entfernung von metallhaltigen Verunreinigungen, zwecks Verringerung des Gehaltes an Schwefelverbindungen öder ihrer vollständigen Entfernung, zwecks Verringerung des Gehaltes an Stickstoffverbindungen oder zwecks Veränderung der, physikalischen Eigenschaften, wie das Molekulargewicht, die Viskosität oder der Tropfpunkt. Die verschiedenen Kraftstofftypen werden üblicherweise durch, ihren Siedebereich gekennzeichnet. Die erfmdungsgemäß eingesetzten Kraftstoffe sind unter Normalbedingungen flüssige Mineralöle mit Siede-. bereicheii in den Grenzen von 80 bis 400' C, - worunter verstanden wird, daß praktisch kein Anteil des Kraftstoffes unterhalb 80' C -übergeht und daß mindestens 98 Volumprozent des Kraftstoffes bei Atmosphärendruck bei einer Temperatur von nicht mehr als 4001 C destilliert werdenkönnen. Derartige Kraftstoffe weisen einen Aschengehalt von -nicht mehr als 0,01 Gewichtsprozent auf.Typische Kraftstoffe dieser Art sind Kerosine und Heizöle, wie beispielsweise die Typen Nr. 1 und 2 gemäß ASTM-Spezifikatiofi D-396-48T; Dieseltreibstoffe, z. B. solche der Typen lD, 2D und 4D gemäß ASTM-Spezifikation D-975-51T; und Düsentreibstoffe, beispielsweise solche gemäß den US-Militär-Spezifikationen MIL-F-5624F, NIIL-F-25524A und MIL-F-25558A. Diese Düsentreibstoffe werden üblicherweise als JP-Typen klassifiziert, beispielsweise als IP-3, IP-4 (mit einem weiten Siedebereich von beispielsweise 90 bis 3201 Q und JP-5 (ein Kerosintyp mit einem eingeschränkteren Siedebereich von beispielsweise 175 bis 3251 C.
  • Wie sich aus den vorstehenden Vergleichsversuchen ergiÜt, ist schon eine sehr geringe Konzentration der Zusatzstoffe in den Kraftstoffen ausreichend, um die schädlichen NEkroorganismen zu bekämpfen. Wenn man diese Verbindungen zu dem Kraftstoff zusetzt, verteilen sie sich von selbst zwischen der Kohlenwasserstoffphase und der damit in Berührung stehenden wäßrigen Phase, vorausgesetzt, daß die Konzentration hoch genug für die Bekämpfung der Mikroorganismen gewählt wurde. Im allgemeinen ist für diesen Zweck eine Konzentration von mindestens 1 Gewichtsteil der Zusatzverbindung auf je 1 Million Gewichtsteile des Kraftstoffes ausreichend, was einer Menge von wenigstens 0,0001 Gewichtsprozent entspricht. Andererseits ist es im. allgemeinen nicht erforderlich, die neuen Zusatzstoffe in einer Konzentration von mehr als 0,05 Gewichtsprozent, bezogen auf den Kraftstoff, zu verwenden. In den meisten Fällen hat es sich als günstig erwiesen, wenn die Konzentration der Zusatzstoffe in den zu schützenden Kraftstoffen im Bereich von 0,00075 bis 0,2 Gewichtsprozent liegt. Da sich die vorstehend definierten Zusatzstoffe sehr gut in den Basiskraftstoffen auflösen lassen, kann man die gewünschte Konzentration durch einfaches physikalisches Vermischen von Zusatzstoff und Kraftstoff einstellen.
  • Die Zusatzstoffe können dem Kraftstoff direkt als solche zugesetzt und damit vermischt werden. Gewünschtenfalls können sie dem Kraftstoff aber auch in Form eines Konzentrates einverleibt werden, beispielsweise in Form einer konzentrierten Lösung in einem der als Basis geeigneten Kraftstoffe. In einem solchen Fall kann das Konzentrat 1 bis 90 Gewichtsprozent derZusatzstoffe enthalten.
  • Auf Grund des Versuchsmaterials ergibt sich, daß die in den erfindungsgemäßen Kohlenwasserstoff-Kraftstoffen enthaltenen Zusatzstoffe bei den hier in Betracht zu ziehenden Konzentrationen weder mit dem Basiskraftstoff noch mit irgendeinem der sonstigen üblichen Zusatzstoffe reagieren, wie Antio)W-dationsmittel" Metalldesaktivatoren, Korrosionsinhibitoren, antistatische Mittel oder Antivereisungsmittel.
  • Manchmal hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn in einem Konzentrat außer den vorstehend definierten Zusatzstoffen auch noch ein oder mehrere der üblichen Additive mit oder ohne Zusatz des Basiskraftstoffes vorliegen. Beispielsweise können die in den erfindungsgemäßen Kohlenwasserstoff-Kraftstoffen enthaltenen Zusatzstoffe mit einer die Vereisung verhindernden Kombination von Polyhydroxyverbindungen und Glykoläthern und insbesondere einem ün Handel erhältlichen Antivereisungsmittel verwendet werden, das eine Mischung aus 98 Gewichtsprozent Methylcarbitol und 2 Gewichtsprozent Äthylenglykol sein soll. Da die in den erlmdungsgemäßen Kohlenwasserstoff-Kraftstoffen enthaltenen Zusatzstoffe in einem solchen Gemisch löslich sind, ist es an sich nicht erforderlich, Basiskraftstoff hinzuzufügen, außer wenn das günstig für die Zusammen- setzung des Antivereisungsmittels sein sollte.
  • Die hier verwendeten Ausdrücke »Düsentreibstoff « bzw. »Treibstoff für Düsenflugzeuge« umfassen auch Kraftstoffe, die sich zur Anwendung im Turbo-Prop-, Turbo-Jet-, Ram-Jet- und Pulse-Jet-Maschinen eignen.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Unter normalen Bedingungen flüssige Kohlenwasserstoff-Kraftstoffe mit verbesserter Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Zersetzung durch Mikroorganismen auf der Basis eines Erdöl-Mitteldestillats, gekennzeichnet durch den Gehalt an einer wirksamen Menge eines in ß-Stellung mit einer Alkoxygruppe substituierten aliphatischen Aldehyds der nachstehenden Formel in der R und RO jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen iund W eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeuten und in der Alkenylgruppe das mit dem Sauerstoffatom verbundene Kohlenstoffatom nichi an der olefinischen Doppelbindung beteiligt ist.
  2. 2. Kraftstoffe nach Anspruch 1, gekenn eichnet durch den Gehalt eines in fl-SteRung mit einer Alkoxygruppe substituierten aliphatischen Aldehyds in einer Menge zwischen 0,0001 und 0,05 Gewichtsprozent. 3. Kraftstoffe nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch den zusätzlichen Gehalt eines Antivereisungsmittels.
  3. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1175 035; USA.-Patentschriften. Nr. 3 035 887, 3 039 959, 3044864.
DES96815A 1965-04-28 1965-04-28 Unter Normalbedingungen fluessige Kohlenwasserstoff-Kraftstoffe mit verbesserter Widerstandsfaehigkeit gegenueber einer Zersetzung durch Mikroorganismen Pending DE1247743B (de)

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