DE1246345B - Verfahren und Schaltungsanordnung zum elektrolytischen Abtragen von Metall - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zum elektrolytischen Abtragen von MetallInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C23b
Deutsche Kl.: 48 a -
Nummer: 1 246 345
Aktenzeichen: R 32025 VI b/48 a
Anmeldetag: 1. Februar 1962
Auslegetag: 3. August 1967
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Konstanthalten des Abstands zwischen einer beweglichen
Kathode und dem Werkstück beim elektrolytischen Abtragen von Metall. Bei dieser Art der
Bearbeitung wird das Werkstück als Anode in einem vorbestimmten Abstand zu einer Kathode entsprechender
Formgebung gehalten, wobei ein Elektrolyt unter Druck durch den so gebildeten Spalt hindurchgepreßt
wird. Bei Verwendung eines geeigneten Elektrolyten setzt sich das Anodenmetall nicht an
der Kathode ab, sondern wird aus dem Elektrolyten als unlösliches oder nur wenig lösliches Hydroxyd
ausgefällt und die Abmessungen der Kathode ändern sich deshalb nicht, so daß der Abstand zwischen
Anode und Kathode jeweils nachgestellt werden muß.
Die Nachstellung der Kathode erfolgt im allgemeinen in Abhängigkeit von dem zwischen Kathode
und Anode fließenden Strom mit dem Ziel, durch entsprechendes -Nachstellen der Kathode die Stromstärke
auf einem konstanten Wert zu halten. Diese Regelung auf eine Stromkonstanz ergibt jedoch nur
dann eine Konstanthaltung der Spaltbreite, wenn die Leitfähigkeit des Elektrolyten konstant ist.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß infolge von Temperaturänderungen oder Änderungen der chemischen
Zusammensetzung des Elektrolyten, dessen spezifischer Widerstand sich im Betrieb so weit ändern
kann, daß bei einer Nachstellung in Abhängigkeit von der Stromstärke unzulässige Abweichungen von
der vorbestimmten Spaltbreite auftreten.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, den Abstand zwischen beweglicher Kathode
und Werkstück auch bei schwankender Leitfähigkeit bzw. bei sich änderndem spezifischem Widerstand
des Elektrolyten konstant zu halten.
Gemäß der Erfindung wird zu diesem Zweck das Verfahren in der Weise durchgeführt, daß ein der
Stromstärke entsprechendes erstes Signal durch ein der Leitfähigkeit des Elektrolyten entsprechendes
zweites Signal modifiziert wird und dieses modifizierte Signal über eine Kathodenstellvorrichtung das Konstanthalten
des Abstandes bewirkt.
Unter dem Ausdruck »Signal« soll dabei irgendeine Variable verstanden werden, deren Wert sich als
Funktion der durch sie dargestellten Größe ändert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das erste Signal eine der Stromstärke proportionale
Spannung und das zweite Signal eine der Leitfähigkeit des Elektrolyten proportionale Spannung,
und es werden die beiden Spannungen verglichen und durch die resultierende Vergleichsspannung (modifi-Verfahren
und Schaltungsanordnung
zum elektrolytischen Abtragen von Metall
zum elektrolytischen Abtragen von Metall
Anmelder:
Rolls-Royce Limited,
Derby, Derbyshire (Großbritannien)
Vertreter:
Dipl.-Ing. C. Wallach, Patentanwalt,
München 2, Kaufingerstr. 8
Als Erfinder benannt:
Bernard Hall Wilkinson,
Glasgow, Lanarkshire (Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 7. Februar 1961 (4615)
ziertes Signal) wird die Erregung des Stellmotors der Kathodenstellvorrichtung beeinflußt. Die Messung
der Leitfähigkeit kann dabei zweckmäßigerweise mit einer Wheatstoneschen Brücke über zwei im Elektrolytkreis
liegende Elektroden erfolgen. Statt dessen kann aber die Leitfähigkeit auch über zwei Spulen
mit von der Leitfähigkeit abhängigem Blindwiderstand als Resultierende der in der zweiten Spule
induzierten Spannung bestimmt werden.
Nachstehend werden drei Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben. Es
zeigt
Fig. 1 eine Schaltung zur Konstanthaltung des Abstandes zwischen Kathode und Werkstück bei einer
Vorrichtung zum elektrolytischen Abtragen von Metall,
F i g. 2 und 3 zwei weitere Schaltungen zur Konstanthaltung des Spaltes.
In der in Fig. 1 dargestellten Schaltung ist die Vorrichtung schematisch eingezeichnet. Sie besteht
aus einem Tank 10 mit einem Einbau 11, der das Werkstück 12 über Spannmittel 13, 14 haltert. Nach
dem Ausführungsbeispiel wird eine Schaufel für ein Gasturbinentriebwerk bearbeitet. Die verstellbare
Kathode 15 ist an einer Elektrolytzuführungsvorrich-
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tang 16 befestigt, die von einer Stange 18 getragen
wird, durch die der Elektrodenaufbau vertikal bewegt werden kann. Die Stange 18 gleitet in einer Führung
19 unrj wird vertikal durch ein Getriebe 20 und 21 bewegt", das einerseits durch einen Elektromotor 22
angetrieben wird. Das Zahnrad 20 erstreckt sich durch einen Schlitz'in der Führung 19 und greift in
eine Zahnstange auf der Stange 18 ein.
Der Elektrolyt strömt in den Elektrolyttank 10 durch ein flexibles Rohr 23 ein, das über ein Rohr 27
durch eine Hochdruckpumpe 24 beliefert wird. Die Fallrinne ist so geformt, daß der Elektrolyt in den
Spalt 32 zwischen der Elektrode 15 und dem Werkstück 12 strömt.
Der Elektrolyt fließt dann durch den Tank 10 und den Auslaß 25 in ein Filter 26, von dem er durch
ein Rohr 27 und diePumpe 24 zum Rohr 23 zurückströmt. Der Elektrolyt ist vorzugsweise eine wäßrige
Lösung von Natriumchlorid und wird von der Pumpe 24 mit einem Druck von etwa 7 bis 12 kg/cm2 angeliefert.
Mit dem Rohr 27 ist eine Abzweigung 28 mit einer Kammer 29 so verbunden, daß der in das Rohr 27
strömende Elektrolyt auch durch die Abzweigung 28 fließt. Elektroden 30, 31 sind in der Kammer eingebaut
und durch Leiter 34, 35 mit einem Zweig einer Wheatstoneschen Brücke verbunden, deren andere
Zweige durch Widerstände 36,37,38 gebildet werden. Ein Oszillator 40 mit ,einer Frequenz von 1 kHz ist
über zwei gegenüberliegende Ecken der Brücke angelegt, und ein Widerstand 41 liegt über den beiden
anderen Ecken der Brücke mit Leitern 42, 43, die je einen Schalter 45, 46 haben. Die Schalter 45, 46 sind
mechanisch gekoppelt, wie schematisch durch die gestrichelte Linie 47 angezeigt ist.
Eine variable Abzapfung 50 des Widerstands 411st über einen Gleichrichter 51 und einen Widerstand 52
mit einer Leitung 53 verbunden, und ein Ende des Widerstands 41 ist mit einer Leitung 54 verbunden.
Ein Kondensator 56 liegt zwischen den Leitern 54 und der Verbindung zwischen dem Gleichrichter 51
und dem Widerstand 52, und ein Widerstand 57 liegt zwischen den Leitern 53 und 54. Eine Leitung 60,
die mit einer nicht dargestellten regelbaren Spannungsquelle verbunden ist, ist über einen Widerstand
61 mit der Verbindung zwischen den Widerständen 52, 57 verbunden. Der Wert des Widerstands 57 ist
bedeutend größer als die Werte der Widerstände 52 und 61.
Beim Betrieb wird die Pumpe 24 angelassen und 12 V Gleichstrom über Leiter 70, 71 von einer Quelle
72 angelegt, wobei das Werkstück 12 die Anode und die Elektrode 15 die Kathode bildet. Die Elektrode 15
wird dann unabhängig vom Regelsystem nach Fig. 1 abgesenkt, bis der durch die Leiter 70, 71 fließende
Strom etwa 50 A beträgt, und wird dann weiter sehr langsam abgesenkt, bis sich der Strom auf 100 bis
200 A erhöht.
Die Kraftquelle 72 umfaßt einen Gleichstromverstärker, welcher nach der Ersteinstellung der Elektrode
15 ein erstes Spannungssignal, das den Stromfluß in die Leiter 70, 71 darstellt, einer Servoregeleinheit
73 über Leiter 75, 76 zuführt.
Der durch das Rohr 27 strömende Elektrolyt fließt auch durch die Abzweigung 28. Wenn die Schalter
45, 46 geschlossen sind, erzeugt der Oszillator 40 eine Wechselspannung über den Widerstand 41, dessen
Größe von der Leitfähigkeit des Elektrolyten abhängt.
Ein Teil dieser Spannung wird durch die variable Abzapfung 50 abgenommen, durch den Gleichrichter
51 gleichgerichtet und durch den Kondensator 56 und Widerstand 52 geglättet. Die Größe der gleichgerichteten,
geglätteten Spannung, welche über dem Widerstand 57 liegt, stellt daher die Leitfähigkeit des
Elektrolyten dar. Die Empfindlichkeit der Anordnung kann durch Änderung der variablen Abzapfung 50
eingestellt werden, und eine Gleichspannung wird der gleichgerichteten Spannung über dem Widerstand 57
durch einen Leiter 60 und Widerstand 61 überlagert. Die Spannung über den Leitern 53, 54, d. h., das
zweite Spannungssignal, wird in der Servoregeleinheit 73 mit der Spannung über den Leitern 75, 56 kombiniert,
um ein modifiziertes erstes Spannungssignal zu erzeugen. Ein Servoverstärker kann in der Servoregeleinheit
73 liegen, um das erste und/oder zweite Spannungssignal zu verstärken. Die an der Leitung
60 liegende Gleichspannung ist so, daß, wenn der Abstand zwischen der Kathode 15 und dem Werkstück
12 den gewünschten Wert hat, und die Leitfähigkeit des Elektrolyten einen Normwert hat, die
dem Motor 22 der Servoregeleinheit 73 zugeführte Spannung Null ist. Die variable Anzapfung 50 ist so
eingestellt, daß eine Änderung in der Spannung zwischen den Leitern 75, 76 infolge einer Änderung
der Leitfähigkeit des Elektrolyts genau durch eine Änderung in der Spannung zwischen den Leitern 53,
54, welche diese Konduktivitätsänderung wiedergeben, kompensiert wird.
Der Motor 22 wird daher die Lage der Kathode 15 automatisch so einstellen, daß der gewünschte Abstand
zwischen der Kathode 15 und dem Werkstück 12 beibehalten wird, unabhängig von Änderungen in der
Leitfähigkeit des Elektrolyten. Offensichtlich kann die Servoregeleinheit 73 alle betrieblichen Kenndaten
haben, die mit der Stabilität des Systems vereinbar sind.
In der Ausführungsform nach Fig. 2 ist die Arbeitselektrode schematisch bei 15 a und das Werkstück
schematisch bei 12 a in einem Elektrolyttank 10 a gezeigt. Das Werkstück 12 a liegt am positiven
Pol und die Arbeitselektrode 15a über einen Widerstand 77 am negativen Pol der Spannungsquelle. Die
Spannung über dem Widerstand 77 stellt daher den zwischen der Elektrode 15 a und dem Werkstück 12 a
fließenden Strom dar.
Die entgegengesetzten Enden des Widerstands 77 sind an das Steuergitter 78 einer eines Paares von mit
der Kathode gekoppelten Trioden 79 und 80 angelegt, die einen abgeglichenen Servoverstärker bilden. Die
Anoden der Trioden 79 und 80 sind über Widerstände 81 bzw. 82 an die Teilfeldwicklungen 83 und 84 eines
Servomotors angelegt, welcher die Stellung der Arbeitselektrode 15 a gegenüber dem Werkstück 12 a
regelt. Die Verbindung der Wicklungen 83 und 84 ist an den positiven Pol der Spannungsquelle angeschlossen.
Das Steuergitter der Triode 80 wird mit einem Signal gespeist, das die Leitfähigkeit des Elektrolyten
darstellt. Dieses Signal wird von der variablen Abzapfung eines Potentiometers 85 geliefert. Das Signal
entsteht durch Verwendung der in F i g. 2, links, gezeigten Schaltung. Der Eingang eines Gleichspannungstransformators
86 wird mit Netzspannung, z. B. 250 V Wechselstrom, gespeist und erzeugt über seine
Sekundärwicklung 12 V. Eine Seite der Sekundärwicklung des Transformators 86 ist über eine Leitung
87 mit einer Ringelektrode 88 in einer Leitfähigkeitszelle 29 a verbunden, durch welche der Elektrolyt
strömt (s. Pfeile 95). Am andern Ende der Leitfähigkeitszelle ist eine weitere Ringelektrode 89, welche
über einen Leiter 90 mit einem Gleichrichter 91 und einem Widerstand 92 verbunden ist. Das andere Ende
des Widerstands 92 liegt an der Sekundärwicklung des Transformators 86. Parallel zum Widerstand 92
liegt ein Kondensator 93, und die über diesem Kondensator entwickelte Spannung wird über das
Potentiometer 85 als ein die Leitfähigkeit des Elektrolyten darstellendes Signal angelegt. Der Widerstand
der Leitfähigkeitszelle gleicht ungefähr dem des Widerstands 92.
Die Funktion dieser Schaltung ist folgende:
Es sei angenommen, daß ein Gleichgewichtszustand besteht und daß 6 V über dem Widerstand 77 liegen,
(d. h., die Gitterspannung der Röhre 79 ist 6 V negativ gegenüber ihrer Kathodenspannung); weiterhin
sei angenommen, daß sich die Temperatur im Elektrolyten ändert, wodurch der Widerstand des
Elektrolyten fällt; infolgedessen würde mehr Strom durch den Widerstand 77 fließen und die Spannung
des Steuergitters der Röhre 79 würde gegenüber deren Kathodenspannung fallen.
Gleichzeitig mit dieser Änderung lassen die Elektroden 88, 89 infolge des Temperaturanstiegs mehr
Strom durch, und dies erzeugt eine höhere Spannung über dem Widerstand 92. Die Schaltung ist so ausgelegt,
daß der Abfall in der Spannung im Steuergitter der Röhre 80 gegenüber deren Kathodenspannung
dem Abfall in der Spannung des Steuergitters 78 gegenüber der Kathodenspannung der Röhre 79
gleicht, so daß die Röhren 79, 80 denselben Strom durchlassen und die Spannungen über den Teilfeldwicklungen
83, 84 des Servomotors abgeglichen bleiben, d. h., der Servomotor ist abgeglichen. Es ist
zu bemerken, daß der Servomotor durch eine Änderung der Spannung des Steuergitters der Röhre
80 und nicht durch eine tatsächliche Bewegung des Servomotors abgeglichen wurde, d. h., nicht durch
Bewegen der Kathode 15 a gegenüber dem Werkstück 12 a. Infolgedessen bleibt der Abstand
zwischen der Kathode und dem Werkstück weitgehend konstant. Bei dieser Schaltung wird der Strom über
den Spalt zwischen der Kathode und dem Werkstück nicht konstant gehalten, sondern kann sich ändern.
Der Spalt, welcher die endgültige Form des Werkstücks regelt, wird jedoch genau geregelt und bleibt
weitgehend konstant.
Es sei nun angenommen, daß eine Änderung im Strom zwischen dem Werkstück 12 α und der Kathode
15 a nicht auf eine Änderung der Leitfähigkeit des Elektrolyten zurückzuführen ist, was sich in einer
Änderung der Spannung des Gitters 78 ausdrückt, das den Servoverstärker aus dem Gleichgewicht bringt.
Der Servomotor wird dann die Kathode 15 a bewegen, um den Servoverstärker abzugleichen, worauf der
Abstand zwischen dem Werkstück und der Kathode wieder seinen gewünschten Wert hat. Der gewünschte
Wert des Abstandes kann durch Verstellen der variablen Abzapfung des Potentiometers 85 eingestellt
werden. In dieser Ausführung kann das erste Signal, welches mit dem direkten Stromfluß zwischen dem
Werkstück und der Kathode schwankt, als Magnetfeld betrachtet werden, das durch die Teilfeldwicklung 83
erzeugt wird; das zweite, mit der Leitfähigkeit des Elektrolyten schwankende Signal kann als von der
Teilfeldwicklung 84 erzeugtes Magnetfeld betrachtet werden; das modifizierte erste Signal ist dann das
resultierende Magnetfeld beider Teilfeldwicklungen 83, 84. Alternativerweise können das erste Signal, das
zweite Signal und das modifizierte Signal als (vektorielle) Gleichspannung über der Wicklung 83, bzw.
(vektorielle) Gleichspannung über der Wicklung 84, bzw. die (vektorielle) Summe der Spannungen über
die Wicklungen 83, 84 betrachtet werden.
ίο Fig. 3 zeigt ein Werkstück 100 und eine Arbeitskathode 101, welche senkrecht zum Werkstück durch
einen Servomotor 103 bewegt werden kann, der die Kathode durch ein regelbares Getriebe 104 antreibt.
Ein nicht dargestellter Elektrolytkreislauf bewirkt das Durchströmen des zirkulierenden Elektrolyten
zwischen dem Werkstück und der Kathode, wie in Fig. 1. Gleichstromanschlüsse 106, 107 sind an das
Werkstück und die Kathode über ein Potentiometer 108 angeschlossen, und ein Amperemeter 110 und
ein Voltmesser 111 liegen im Stromkreis und zeigen den zwischen dem Werkstück und der Kathode
fließenden Strom und die darüber liegende Spannung an.
Ein erstes Gleichspannungssignal, welches mit dem
Stromfluß zwischen dem Werkstück und der Kathode schwankt und dessen Größe von der Einstellung des
Regelarms des Potentiometers 108 abhängt, wird einem Zerrhacker 114 über Leiter 115,116 zugeführt.
Der Zerhacker 114 zerhackt das erste Signal in ein pulsierendes Signal, welches einem Modifikator 118
zugeführt wird, welcher von einem die Leitfähigkeit messenden Gerät 120 ein zweites pulsierendes Signal
empfängt, das die Leitfähigkeit . des Elektrolyten zwischen dem Werkstück und der Kathode darstellt.
Der Modifikator 118 erzeugt ein Ausgangssignal, welches das nach Maßgabe des zweiten Signals
modifizierte erste Signal darstellt, um Änderungen im ersten Signal infolge von Schwankungen in der
Leitfähigkeit des Elektrolyten von. einem vorbestimmten Normwert zu kompensieren, und dieses
Ausgangssignal wird einem weiteren Modifikator 122 zugeführt. In diesem wird das Ausgangssignal nach
Maßgabe eines diesem Modifikator 122 von einem Potentiometer 123 zugeführten, pulsierenden Normabstandssignals
modifiziert, wobei der Regelarm des Potentiometers 123 nach Maßgabe des konstanten
Abstandes eingestellt ist, der beim Betrieb zwischen dem Werkstück und der Kathode eingehalten werden
soll.
Der Modifikator 122 erzeugt dann ein Regelsignal in der Leitung 126, welches die Anweichungen des
Ausgangssignals (d. h. des modifizierten ersten Signals) vom Normabstandssignal darstellt. Die
Quellen der pulsierenden Signale für die Teile 114 und 120 und für das Potentiometer 123 sind durch
die eingeringten Bezugszeichen 4 dargestellt und haben eine Frequenz von beispielsweise 400 Hz. Die
äußeren eingeringten Bezugszeichen 1 und 2 zeigen Kraftquellen, wobei die eingeringten Bezugzeichen 1
z. B. gegenüber den eingeringten Bezugzeichen 2 um 24 V Gleichstrom positiv gehalten werden.
F i g. 3 zeigt auch eine allgemeine schematische Schaltung, um beim Anlaufen eines elektrolytischen
Metallabhebevorgangs eine schnelle Bewegung der Kathode aus der Ruhestellung gegen das Werkstück
durchzuführen, und dann die Kathode dem Werkstück langsam zu nähern, bis der Abstand weitgehend
seinen gewünschten konstanten Wert erreicht, und um die Kathode bei Beendigung des Verfahrens
schnell wieder in die Ruhestellung zurückzubringen. Diese Schaltung umfaßt drei Relais, deren Spulen
nicht gezeigt sind. Diese Relais sind:
1. ein Schnellvorschub- und Rückziehrelais zur Steuerung der Kontakte SCR 1/1 und SCR 1/2,
2. ein langsames Annäherungsrelais zur Steuerung der Kontakte 5Ci? 2/1,
3. ein Servo-Selektor-Relais zur Steuerung der
Kontakte SCR 3/1, SCR 3/2, SCR 3/3, SCR 3/4.
Die Normalstellungen der SCR-Kontakte, d. h. bei nicht erregten Relais, sind in Fig. 3 gezeigt. Die
Mittel zur Steuerung der Regelspulen sind im folgenden besprochen.
Wenn die Schaltung im Zustand nach Fig. 3 ist, wird die Spannung über 130 anfänglich durch die
Stellung des Regelarms eines Potentiometers 131 bestimmt, wobei Strom aus der Leitung 132 durch das
Potentiometer 131, Gleichrichter 133, Widerstand 134, Kontakt SCR 2/1 und Kontakt SCR 1/2 in die
Leitung 136 fließt.
Wenn das elektrolytische Abtragen von Metall eingeleitet werden soll, wird ein nicht dargestellter
Druckschalter betätigt, welcher die Kontakte SCR Vl schließt und die Kontakte SCR 1/2 öffnet. Strom fließt
nun aus der Leitung 132 über die Kontakte SCR 111
und SCR2/1, den Widerstand 134, Kondensator C und Widerstand 140 in die Leitung 136, so daß sich
der Kondensator auflädt und die Spannung über 130 steigt. Diese Spannung wird an eine Einheit 142 angelegt,
welche sie mit einem Gleichspannungssignal vergleicht, das vom Abgriff 143 eines Potentiometers
144 geliefert wird. Der Abgriff 143 ist mechanisch bei 145 mit einer Kathode 101 verbunden, so daß
seine Stellung sich mit der Stellung der Kathode ändert. Der Abgriff des Potentiometers 131 ist so eingestellt,
daß, bevor der Kondensator C beginnt sich aufzuladen, kein Ausgangssignal von der Einheit 142
abgegeben wird, wenn die Kathode in ihrer erwünschten Ruhestellung liegt. Wenn jedoch der Kondensator
C beginnt sich aufzuladen, steigt die Spannung über 130 über die des Abgriffes 143 und die Einheit
142 erzeugt einen dies darstellenden Ausgang, welcher an einen Zerhacker 150 angelegt wird. Dieser
empfängt ein pulsierendes Signal von einer daran angeschlossenen Quelle (eingeringte Bezugsnummer 4)
und wandelt das Eingangssignal von der Einheit 142 in ein pulsierendes Ausgangssignal um, das über die
Kontakte SCR3I2 und einen Verstärker 151 an einen Servomotor 103 abgegeben wird und diesen in
Drehung versetzt. Die Energie von der durch die eingeringte Bezugsnummer 1 dargestellten Quelle,
die an das Potentiometer 144 angeschlossen ist, geht ebenfalls über Kontakt SCR 3/4 an eine nicht dargestellte
Spule im Getriebe 104, erregt diese Spule, und bewirkt die Wahl einer Übersetzung, so daß die
Kathode verhältnismäßig schnell gegen das Werkstück zu bewegt wird. Die Geschwindigkeit dieser
Bewegung der Kathode hängt von der Größe der Differenz zwischen der Spannung über 130 und der
Spannung des Abgriffes 143 ab, und die Kathode wird gegen das Werkstück bewegt, da die Spannung
über 130 steigt und normalerweise während dieser Anfangsbewegung größer ist als die Spannung des
Abgriffes 143. Bei der Vorwärtsbewegung der Kathode steigt die Spannung des Abgriffes 143.
Sollte die Spannung des Abgriffes 143 aus irgendwelchen Gründen über die Spannung bei 130 ansteigen,
wird der Lauf des Servomotors 103 vorübergehend umgekehrt und bewirkt den Rückgang
der Kathode bis die Spannung über 130 wieder größer ist, als die des Arms 143, worauf die Kathode
wieder nach vorn geht. Ein Drehzahlmessersigna] von einem nicht dargestellten Drehzahlmesser, der
mit dem Servomotor 103 zusammenarbeitet, wird an den Verstärker 151 zur Modifizierung der Betriebskenndaten auf bekannte Art und Weise an das
Servosystem angelegt.
Wenn die Kathode ihren schnellen Vorschub beendet hat, z. B. wenn der Abstand zwischen Werkstück
und Kathode auf 0,76 mm gesunken ist, öffnet sich der Kontakt SCR 2/1, so daß der Kondensator C
sich jetzt langsam auflädt, und zwar über die Widerstände 137 und 134. Infolgedessen nähert sich
die Kathode nun dem Werkstück langsamer.
Wenn der Abstand zwischen dem Werkstück und der Kathode ungefähr den gewünschten, beizubehaltenden,
konstanten Wert erreicht, schließen sich die Kontakte SCR3/1 und SCR3/3 und die Kontakte
SCR3/2 und SCR3/4 öffnen sich. Das Regelsignal
von der Einheit 122 geht nun über die Leitung 126, Kontakt SCR 3/1 und Verstärker 151 zum Servomotor
103, um diesen zu steuern, und das Schließen der Kontakte SCR3/3 und öffnen der Kontakte
SCR3/4 bewirkt die Wahl eines niedrigeren Übersetzungsverhältnisses im Getriebe 104, so daß der
Servomotor 103 sich öfter drehen muß, um die Kathode um denselben Betrag zu bewegen.
Beim elektrolytischen Abtragen des Metalls wird der Abstand zwischen dem Werkstück und der
Kathode durch das Servosystem auf dem gewünschten Wert konstant gehalten.
Wenn das Werkstück die gewünschte Form erhalten hat, werden alle SCR-Kontakte in ihre Stellung
nach F i g. 3 zurückgebracht. Die Spannung über 130 beginnt zu fallen, da sich der Kondensator
C über die Widerstände 134 und Kontakte SCR2I1 und 5CR1/2 entlädt, und die Spannung
über 130 ist nun niedriger als die des Abgriffes 143. Der Servomotor wird im entgegengesetzten Sinn betrieben
und zieht die Kathode 101 schnell zurück, da das Schließen der Kontakte SCR 3/4 die Wahl
eines höheren Übersetzungsverhältnisses im Getriebe 104 bewirkt. Die Kathode kehrt daher in ihre Ruhestellung
zurück, wenn der Kondensator C sich entladen hat und die Spannung über 130 stabilisiert
sich und gleicht der Spannung des Abgriffes 143.
Die SCR-Kontakte können durch verschiedene
Mittel so gesteuert werden, daß das System auf die beschriebene Art und Weise arbeitet. Abgesehen von
der Steuerung der Kontakte durch einen Zeitregler, was nicht sehr zufriedenstellend ist, können die Kontakte
durch Mikroschalter gesteuert werden, von denen zwei schematisch bei 160 angedeutet sind, und
die folgemäßig' durch die Kathode bei deren Vorwärtsbewegung
betätigt werden.
Erwünschtenfalls kann das Öffnen der Kontakte SCR 2/1 beim Beginn der langsamen Vorwärtsbewegung
der Kathode und der Betrieb der verschiedenen SCR 3-Kontakte beim Beginn des elektrolytischen
Abhebens von Metall durch Relais gesteuert werden, die auf den zwischen dem Werkstück
und der Kathode fließenden Strom ansprechen.
Wenn eine gemeinsame Stromquelle, die durch eingeringte Bezugszeichen 4 bezeichneten Quellen
speist, arbeitet vorzugsweise ein nicht gezeigtes Unter-
Spannungsrelais UIV(S) mit dieser gemeinsamen
Kraftquelle zusammen und spricht auf deren Spannung an. Vorzugsweise liegt ein solches Relais
UIV(H) auch zwischen dem Werkstück und der Kathode. Die Kontakte dieses Relais liegen dann so
im Stromkreis, daß, wenn während eines elektrolytischen Metallabtragens das Relais UIV(H) einen
unerwünschten Spannungsabfall entdeckt, die Kathode in ihre Ruhestellung zurückgeht und dann automatisch
nach vorn bewegt wird, wenn die volle Spannung wiederhergestellt wird und wenn das
Relais UIV(S) einen unerwünschten Spannungsabfall entdeckt, die Kathode in ihre Ruhestellung zurückgeht
und in dieser verbleibt, auch wenn die abgetastete Spannung wieder steigt. In diesem Fall muß
der nicht dargestellte Druckschalter betätigt werden, um die Kathode wieder nach vorn zu bewegen.
Erwünschtenfalls kann jeder Zerhacker 114 und
Erwünschtenfalls kann jeder Zerhacker 114 und
150 eine nachfolgende Verstärkerstufe enthalten. Eine alternative Ausführung mit nur einem Zer- ao
hacker umfaßt die Erzeugung des ersten Signals (das mit dem Strom zwischen Werkstück und
Kathode schwankt), des zweiten Signals (das mit der Leitfähigkeit des Elektrolyten schwankt) und des Abstandsbezugssignals
in der Form von Gleichspannungen und die Kombination dieser Signale in ein Gleichspannungsregelsignal in der Leitung 126. Dieser
einzige Zerhacker liegt dann vor dem Verstärker
151 und empfängt beim Betrieb ein Gleichspannungssignal, entweder über Kontakt SCR3I2 oder
Kontakt SCR 3/1. Wenn bei dieser Anordnung das zweite Signal ursprünglich als Wechselsignal erzeugt
wird, muß es durch einen Gleichrichter od. dgl. in ein Gleichspannungssignal umgewandelt werden.
Das zweite Signal kann ursprünglich als Wechselsignal erzeugt werden (um sich der Schaltung nach
F i g. 3 anzupassen) und zwar durch zwei in axialen Abständen vorgesehene elektromagnetische Spulen
im Elektrolyten, z.B. in der Leitung28 nach Fig. 1.
Eine dieser Spulen dient als Primärspule und wird mit 9 V Wechselstrom bei 400 Hz erregt. Das zweite
Signal entsteht als resultierende in der zweiten Spule induzierte Spannung, wobei die magnetische Kopplung
zwischen den Spulen mit der Leitfähigkeit des Elektrolyten steigt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Konstanthalten des Abstandes zwischen einer beweglichen Kathode und
dem Werkstück beim elektrolytischen Abtragen von Metall, dadurch gekennzeichnet,
daß ein der Stromstärke entsprechendes erstes Signal durch ein der Leitfähigkeit des Elektrolyten
entsprechendes zweites Signal modifiziert wird und dieses modifizierte Signal über eine
Kathodenstellvorrichtung das Konstanthalten des Abstandes bewirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Stromstärke proportionale
Spannung (1. Signal) mit einer der Leitfähigkeit des Elektrolyten proportionalen Spannung
(2. Signal) verglichen und durch die resultierende Vergleichsspannung (modifiziertes
Signal) die Erregung des Stellmotors der Kathodenstellvorrichtung beeinflußt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der Leitfähigkeit
mit einer Wheatstoneschen Brücke über zwei im Elektrolytkreislauf liegende Elektroden erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitfähigkeit über zwei
Spulen mit von der Leitfähigkeit abhängigem Blindwiderstand als Resultierende der in der
zweiten Spule induzierten Spannung bestimmt wird.
5. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kathodeneinstelleinrichtung einen an sich bekannten Servomotor (104) aufweist,
dessen elektrische Antriebsschaltung Kontakte (SCR 2/1) aufweist, die automatisch betätigt
werden, wenn Werkstück und Kathode sich nähern, um die Ladezeit des Kondensators (C)
zu ändern, von dem der Motor (104) Strom erhält, so daß die Motordrehzahl abfällt, wenn die
Spaltbreite relativ klein ist.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Kontakte
(SCR 171, 5Ci? 1/2) vorgesehen sind, um automatisch
die Entladung des Kondensators zusteuern und zu bewirken, daß der Servomotor (104) seine Drehrichtung umkehrt, wenn die Bearbeitung
des Werkstücks vollendet ist, so daß der Spalt zwischen Werkstück und Kathode schnell vergrößert wird.
7. Schaltungsanordnung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß
Kontakte (SCR 3/1 bis 4) in der elektrischen
Schaltung des Servomotors (104) angeordnet sind, um das Übersetzungsverhältnis des Antriebs
zu ändern," der die Kathodeneinstelleinrichtung antreibt, so daß dessen Drehzahl automatisch
vermindert wird, wenn der Spalt unter der Steuerung des ersten Signals steht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 619/549 7. 67 © Bundesdruckerei Berlin
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