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Verfahren zur Ver- und Entschlüsselung von impulsförmig übertragenen
Nachrichten Die Erfindung, betrifft ein Verfahren zur Ver- und Entschlüsselung von
impulsförmig übertragenen Nachrichten, bei welchem sendeseitig die Nachrichtenklarimpulse
mit Schlüsselimpulsen gemischt und empfangsseitig durch Mischung mit identischen
Schlüsselimpulsen wiedergewonnen werden und bei welchem die Schlüsselimpulsfolgen
sende- und empfangsseitig nach identischen Regeln in übereinstimmend aufgebauten
Schlüsselimpulsgeneratoren erzeugt werden, deren Pro-ramm durch ihren Anfangszustand
festgelegt ist.
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Die bisher bekannten Verschlüsselungsverfahren dieser Art lassen sich
bezüglich Erzeugung der Schlüsselimpulsfolgen grundsätzlich in zwei Gruppen el einteilen.
Bei einer ersten Art werden die Schlüsselimpulsfolgen sogenannten Zufallslochstreifen
entnommen, d. h. Lochstreifen, deren Löcher bzw. Lochkombinationen rein zufällig
(statistisch) verteilt sind. Zur Herstellung solcher Lochstreifen werden im allgemeinen
sogenannte ZufaUsgeneratoren verwendet.
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Zur Verschlüsseluno, von Nachrichten müssen auf der Sende- und Empfangsseite
identische Zufallslochstreifen vorhanden sein, welche zu Beginn einer verschlüsselten
Nachrichtenübertragung bei Sender und Empfänger in die gleiche Ausgangsstellung
orebracht werden und, von dieser ausgehend, synchron ablaufen. Die aus den Zufallslochstreifen
gewonnenen Schlüsselelemente werden mit den entsprechenden Elementen der Nachricht
gemischt, wobei pro Elementengruppe, welche beispielsweise einen einzelnen Buchstaben
repräsentieren, eine Lochkombination des Zufallslochstreifens aufgebracht werden
muß. Aus Geheimhaltungsgründen darf dabei ein Zufallslochstreifen nur einmal verwendet
werden.
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Der Vorteil dieser ersten Art von Verschlüsselungsverfahren liegt
darin, daß mit Rücksicht auf die rein zufällicre Verteilunc, der Schlüsselin:Ipulsfolge
ohne den Besitz des Zufallslochstreifens eine unbefugte Entzifferung der Nachricht
unmöglich ist. Ein Nachteil des Verfahrens da 'gegen ist der große Verbrauch an
Zufallslochstreifen, die darüber hinaus noch so hergestellt, befördert und verwahrt
werden müssen, daß ein Verlust oder Diebstahl der Zufallslochstreifen ausaeschlossen
ist. Weiterhin eignet sich dieses Verfahren nicht für den sogenannten Vermittlungsverkehr,
bei welchem eine Station mit einer beliebigen anderen Station eines größeren Netzes
in Verbindung treten kann.
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Bei einer zweiten Art von Verschlüsselungsverfahren werden die Schlüsselimpulsfolgen
mittels mechanischen oder elektronischen Geräten bzw. Schaltungen,sogenanntenSchlüsselim
ulsgeneratoren, c p hergestellt. Die Schlüsselimpulsfolge kommt dabei in
Abhängigkeit der Stellung der einzelnen Schlüsselbildungselemente wie Nockenscheiben,
Permutierschalter, Rin-Zählern und anderen elektronischen Schaltungen sowie deren
gegebenenfalls veränderliche gegenseitige Zuordnung, Verkabelung usw. zustande.
Die Schlüsselimpulsfolgen sind demnach abhängig vom Aufbau und Zusammenspiel der
einzelnen Schlüsselbildun-selemente und ferner von der Stellung der Schlüsselbildungselemente
bei Beginn der Nachrichtenübertragung. Dieser sogenannte Anfangszustand muß vor
Beginn der übertragung beim Sender und Empfänger in gleicher Weise eingestellt werden,
worauf bei synchronem Start und Ablauf die Schlüsselimpulsgeneratoren bei Sender
und Empfän-Orer die erwünschten identischen Schlüsselimpulsfolgen liefern.
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Da der Aufbau der Schlüsselimpulsgeneratoren als bekannt vorausgesetzt
werden muß, liegt das Geheimnis der Verschlüsselung somit nur noch in der (reheimen
Festsetzung des Anfangszustandes der C
Schlüsselimpulsgeneratoren. Dieser
wird deshalb mittels eines sogenannten geheimen Grundschlüssels
festgelegt,
welcher z. B. durch Kurier zu den in Verbindung stehenden Stationen gebracht werden
muß. Aus Geheimhaltungsgründen muß ferner bei der Verschlüsselung immer wieder von
neuen Anfangsstellungen der Chiffriereinrichtungen bzw. Schlüsselimpulsgeneratoren
ausgegangen werden. Dies ist weiterhin insbesondere dann erforderlich, wenn im Vermittlungsverkehr
die Verbindung mit einer neuen Station aufzunehmen ist oder wenn im Fall einer Fehlschaltung
oder fehlerhaften Bedienung der Schlüsselimpulsgeneratoren eine Wiederaufnahme der
Verbindung nötig wird. Weiterhin besteht, wiederum aus Geheimhaltungsgründen, die
Forderung, daß eine bestimmte Anfangsstellung, d. h. ein bestimmter Grundschlüssel,
nur einmal verwendet werden darf.
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Deshalb ist es gebräuchlich, eine Anzahl verschiedener Grundschlüssel
in Tabellen zusammenzufassen und auf die einzelnen Stationen eines Netzes zu verteilen.
Im Verinittlungsverkehr hat dies große Nachteile, da jeder Grundschlüssel nur einmal
verwendet werden darf und deshalb die Gefahr besteht, daß zwei Stationen, welche
neu zusammenarbeiten sollen, nicht mehr zwei gleiche noch unbenutzte Grundschlüssel
besitzen. Weitere Nachteile dieser Grundschlüsseltäbellen sind der große Umfang
der Geheimdokumente und ihre umständliche Handhabung.
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Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet diese Nachteile und ist dadurch
gekennzeichnet, daß dieser Anfangszustand in Abhängigkeit vom Ergebnis der Mischung
einer ersten mit einer zweiten Zustandsinformation eingestellt wird, wobei die erste
Zustandsinformation sowohl sende- als auch empfangsseitig in gespeicherter Form
vorliegt und die zweite Zustands information sendeseitig vorzugsweise mittels eines
Zufallsgenerators erzeugt und unverschlüsselt an die Empfangsseite übertragen wird.
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Mit Vorteil wird dabei sowohl die Anzahl der möglichen Anfangszustände
der beiden Schlüsselimpulsgeneratoren als auch die Anzahl der die beiden Zustandsinformationen
bzw. ihre Mischung bildenden Einzelelemente je so groß gewählt, daß mehr
als 1010
voneinander verschiedene Anfangszustände der Schlüsselimpulsgeneratoren
ermöglicht werden. Diese Anzahl von möglichen Anfangszuständen ist so groß, daß
sie durch Absuchprozesse auch unter Anwendung der schnellsten elektronischen Mittel
und Schaltungennicht zugänglich sind. Werden Anfangszustand und Zustandsinforination
beispielsweise in binärer Form gegeben und bestehen je aus 165 Einzelelementen
(bits), so sind 2165 bzw. 1050 verschiedene Anfangszustände möglich.
Die die Zustandsinformationen bildenden Einzelelemente sind dabei in möglichst regelloser
Folge verteilt.
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Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren an Hand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 den Aufbau von zwei als Sender und Empfänger
zusammenarbeitenden Stationen im Blockschaltbild, F i g. 2 eine Schaltung
zur Mischung von Impulsfolgen, F i g. 3 eine Erläuterung der Wirkungsweise
der Schaltung nach F i g. 2, F i g. 4 einen Zufallsgenerator im Blockschaltbild,
F i g. 5 einen Ausschnitt aus einem Lochstreifen zur Speicherung von Zustandsinfonnationen,
F i g. 6 ein Blockschaltbild einer Einrichtung zur Mischung zweier Zustandsinformationen
und F i g. 7 ein Schaltbild eines Schlüsselimpulsgenorators.
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F i g. 1 zeigt zwei als Sender und Empfänger zusammenarbeitende
Stationen zur übertragung von verschlüsselten Nachrichten. Bei beiden Stationen
befinden sich je ein Nachrichten-Sende-Gerät 10 bzw. 12, welche die
Nachrichten in Form von Impulsfolgen unverschlüsselt senden oder empfangen. Diese
Nachrichten-Sende-Empfangs-Geräte können beispielsweise Fernschreiber bekannter
Art sein. Der Ausgang des z. B. als Sender verwendeten Nachrichten-Sende-Empfangs-Gerätes
10 speist ein Mischgerät 14, dessen Ausgang mit der durch den Pfeil
16
symbolisch dargestellten übertragungsleitung verbunden ist, welche beispielsweise
eine Kabelleitung oder drahtlose Verbindung sein kann. Die übertragungsleitung mündet
auf der Empfängerseite in das dort befindliche Mischgerät 18, dessen Ausgang
das als Empfänger verwendete Nachrichten-Sende-Empfangs-Gerät 12 speist. Zum Zwecke
der Verschlüsselung werden an die Mischgeräte 14 und 18
durch Schlüsselimpulsgeneratoren
20 und 22 Schlüsselimpulsfolgen geliefert, welche in dem sendeseitigen Mischgerät
14 mit den vom Nachrichten-Sendegerät 10 erzeugten Nachrichtenimpulsfolgen
gemischt werden. Nach der übertragung der verschlüsselten Impulsfolgen über die
Leitung 16 werden durch Mischung mit einer identischen, vom Schlüsselimpulsgenerator22
erzeugten Schlüsselimpulsfolge im empfängerseitigen Mischgerät 18 wieder
die Nachrichtenklarimpulsfolgen hergestellt und in das Nachrichten-Empfan,o"sgerät
12 eingegeben.
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Um die Erzeugung identischer Schlüsselimpulsfolgen bei Sender und
Empfänger zu gewährleisten, müssen die Anfangszustände der beiden Schlüsselimpulsgeneratoren
20 und 22 zu Beginn der Verschlüsselung übereinstimmen. Gemäß der Erfindung erfolgt
die Einstellung des Anfangszustandes bei Sender und Empfänger unter Verwendung -einer
in gespeicherter Form vorliegenden ersten Zustandsinformation, welche auch als »Grundschlüssel«
bezeichnet wird und einer beim Sender vorzugsweise mittels eines Zufallsgenerators
gewonnenen und zum
Empfänger unverschlüsselt übertragenen zweiten Zustandsinforination,
welche auch als »Schlüsselverschiebungsinfonnation« bezeichnet wird. Zur Speicherung
und Abgabe des Grundschlüssels dienen die beiden Speichergeräte 24 und
26, die beispielsweise aus Lochstreifenabtasteinrichtungen bestehen, in welchen
ein in Form eines Lochstreifens gespeicherter Grundschlüssel abgetastet wird. Der
Grundschlüssel kann auch in anderer Form als durch Lochkarten gespeichert sein;
so kommen beispielsweise auch magnetische oder photographische Speichervorrichtungen
in Frage.
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Zur Erzeugung der Schlüsselverschiebungsinformation dient ein beim
Sender befindlicher Zufallsgenerator 28, dessen Signal einem Speichergerät
34 des Senders bzw. über die Leitungen 30, 16 und 32
einem Speichergerät
36 des Empfängers zugeführt wird. Die übertragung dieser zweiten Zustandsinformation
vom Sender zum Empfänger kann unverschlüsselt erfolgen.
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Durch Mischung der bei Sender und Empfänger in den Speichergeräten
24 bzw. 26 jeweils vorliegenden ersten Zustandsinforination (Grundschlüssel)
mit der in den Speichergeräten 34 bzw. 36 vorhandenen zweiten Zustandsinformation
(Schlüsselverschiebungsinformation
) wird in den Mischgeräten
38 bzw. 40 eineKombinationszustandsinformation(Mischresultat) gebildet,mitwelcherderAnfangszustandderSchlüsselgeneratoren
20 bzw. 22 direkt eingestellt werden kann.
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Die Mischung der beiden Zustandsinforinationen in den Mischgeräten
38 bzw. 40 geschieht nach an sich bekannten Regeln. Bestehen beide Zustandsinformationen
beispielsweise aus einer regellosen Folge von Zahlen, so kann die Mischung etwa
durch Addition der einzelnen Elemente paarweise ohne übertrag erfolgen-.
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C | 1. Zustandsinformation 1 7 5 4 3 9 2
... |
| 2. Zustandsinformation J 5 6 1 2 4 3 ... |
| Mischun- 4 2 1 5 5 3 5 |
| C |
Liegen die Zustandsinformationen dagegen in Form von Binärzahlen vor,
d. h. Zahlen, welche lediglich aus den beiden Elementen
»0« und
»l« gebildet sind, so kann die Mischung durch Anwendung der sogenannten »Modulo-2-Addition«
erfolgen:
F i
g. 2 zeigt eine solche Einrichtung zur Mischung zweier als Binärzahlen
vorliegenden Zustandsinformationen. Die beiden miteinander zu mischenden Impulsfolgen
werden den Eingängen
50 und
52 der Mischeinrichtung zugeleitet und
speisen parallel die beiden Eingänge eines »Oder#z-Tores 54 sowie eines inversen
»Oder«-Tores
56. Die Ausgänge der beiden »Oder«-Tore 54 und
56 wiederum
speisen die beiden Eingänge eines »Und«-Tores
58, an dessen Ausgang das Mischresultat
in Form einer weiteren Impulsfolge erscheint.
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F i g. 3 dient zur Erläuterung der Wirkungsweise der Mischschaltung
nach F i g. 2. In der obersten Zeile 60 wird eine erste Impulsfolge
dargestellt, welche, von links nach rechts gelesen, die Binärzahl 0 1 0 0 1 1
0 0 0 1 0 1 1
entspricht. Die mittlere Zeile 62 zeigt eine mit der ersten
Zahl zu mischenden zweite Binärzahl 1 1 0 1 1 0 1 0 0 0 1 1 0.
Das in der
untersten Zeile 64 dargestellte Mischresultat lautet somit nach den Re-ein der Modulo-2-Mischung:
1 0 0 1 0 1 1 0 0 1 1 0 1.
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Zur Erzeugung rein zufälliger Impulsfolgen, wie sie für den Grundschlüssel
wie auch für die Schlüsselverschiebungsinformation gebraucht werden, verwendet man
vorteilhafterweise einen sogenannten Zufallsgenerator; F i g. 4 zeigt einen
solchen Zufallsgenerator im Blockschaltbild. Der Ausgang eines Rauschgenerators
70 speist einen Flip-Flop-Schalter 72, dessen Ausgang mit einem ersten
Eingang eines »Und«-Tores 74 verbunden ist. Der zweite Eingang des »Und«-Tores 74
wird von einem Taktaeber 76
gespeist. Der Ausgang des »Und«-Tores, 74 speist
seinerseits einen zweiten Flip-Flop-Schalter 78, an dessen Ausgang jetzt
eine Folge von Impulsen erhalten wird, deren Länge und Zeitfolge. der Frequenz des
Taktgebers 76 entspricht und deren Reihenfolge mit Rücksicht auf die Wirkung
des Rauschgenerators rein zufallsmäßig ist. Der Ausgang des zweiten Flip-Flop-Schalters
78 speist einen Lochstanzer 80, welcher in der Folge einen Lochstreifen
82 erzeugt, auf welchem die eing gestanzten Löcher rein zufälligen Charakter
haben. F i g. 5 zeigt einen Abschnitt 90
eines solchen Lochstreifens
in der in der Fernschreibtechnik üblichen Fünf-Elementen-Code-Anordnung. Die -roßen
Löcher 92 stellen dabei die Information dar, wäbrend die kleinen Löcher 94
dem Vorschub des Lochstreifens dienen. Besteht die Zufallsinformation beispielsweise
aus 165 Einzelelementen (bits) -eine Größe, die bereits früher diskutiert
wurde-,
so ergäben sich bei Verwendung eines solchen Fünf-Elementen-Code-Lochstreifens
33 querlaufende Lochreihen mit einer Breite von je 2,4 mm. Die Registrierung
benötigte somit lediglich ein Stück Lochstreifen von 8 cm Länge. Durch Abtastvorrichtungen
bekannter Art werden die Löcher des Lochstreifens abgetastet und in elektrische
Impulse umgewandelt, wobei z. B. »Loch« einem Impuls (Binärzahl »l«) und kein Loch
keinem Impuls (Binärzahl »0«) entspricht.
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In praktischen Anwendungen bestehen die Mischgeräte 38 bzw.
40 vorzugsweise aus einer eigentlichen Mischschaltung gemäß F i g. 2 in Verbindung
mit Speicherschaltungen, z. B. Schieberegistern. F i g. 6
zeigt ein Blockschaltbild
eines solchen Mischgelrätes, bei welchem ein erstes Schieberegister 100 die
erste Zustandsinfonnation (Grundschlüssel) über einen Eingang 102 und ein zweites
Schieberegister 104 die zweit-. Zustandsinformation (Schlüsselverschiebungsinformation)
über einen Eingang 106 aufnimmt. Die Stellenzahl der Schieberegister
100 bzw. 104 entspricht zweckmäßig der Stellenzahl der zu speichernden Zustandsinformationen.
Die zu speichernden Impulsreihen werden über die Eingänge 102 bzw. 106
C
43 impulsmäßig eingespeist, wobei nach vollständiger Einspeisung die Speicher der
Schieberegister 100
bzw. 104 die Zustandsinformationen von rechts nach links
gelesen, in Form von Binärzahlen enthalten. Im Beispiel der F i g. 6 ist
dabei im Schieberegister 100 die Binärzahl 0 0 1 1 ... 0 1 10 1
(erste
Zustandsinformation) und im Schieberegister 104 die Binärzahl 0 1 0 1 ... 1 0
1 1 0
(zweite Zustandsinformation) eingespeichert. Die Ausgänge 108 und
110 der beiden Schieberegister 100 und 104 speisen einen Modulo-2-Mischer,
welcher der Anordnung der F i g. 2 entspricht und deshalb mit identischen
Hinweiszahlen versehen ist. Der Ausgang dieses Modulo-2-Mischers speist ein drittes
Schieberegister 112, welches zur Speicherung des Mischresultates dient. Zur übertragung
dieses Mischresultates in einen Schlüsselgenerator zur Festlegung von dessen Anfangszustand
dienen die parallelliegenden Ausgänge 114 des Schieberegisters 112. Der Schlüsselimpulsgenerator
20 bzw. 22 (F i g. 1) hat die Aufgabe, eine Schlüsseliinpulsfolge herzustellen,
welche einzig und allein von seinem Anfangszustand abhängt. Bringt man identische
Schlüsselimpulsgeneratoren auf den gleichen Anfangszustand, so erzeugen sie immer
wieder die gleichen, d. h. also reproduzierbaren Schlüsselimpulsfolgen. Die
Schlüsselimpulsgeneratoren
müssen dabei so beschaffen sein, daß
die Schlüsselimpulsfolgen einerseits eine möglichst lange Periode aufweisen, ehe
sie sich wiederholen, andererseits die Variation zwischen aufeinanderfolgenden Elementen
bzw. Elementengruppe möglichst regellos (zufallsmäßig) ist. Weiterhin soll der Aufbau
der Schlüsselimpulsgeneratoren so getroffen werden, daß ein einfacher Rückschluß
von dem am Ausgang des Schlüsselimpulsgenerators erzeugten Schlüsselimpulsprogramm
auf den Anfangszustand unmöglich ist.
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Der der Erfindung zugrunde gelegte Schlüsselimpulsgenerator enthält
mindestens eine zählwerkartige Schaltung und mindestens eine Rückkoppelungsschaltung.
Dieser Anordnung wird in Fig. 1
durch Zweiteilung der Blöcke 20 bzw. 22 Rechnung
getragen. Die zählwerkartige Schaltung hat die Aufgabe, eine Mindestlänge der Schlüsselperiode,
festzulegen, innerhalb derer keine Wiederholung der Schlüsselimpulsfolge auftritt.
Die zählwerkartige Schaltung sichert somit die erforderliche Mindestperiodenlänge.
Die Rückkoppelungsschaltung wiederum sichert die erforderliche Regellosigkeit des
Schlüsselimpulsprogramms, welches dadurch praktisch an-enähert zufallsmäßig verteilt
ist. Die Rückkoppelungsschaltung als ein Bestandteil des Schlüsselimpulsgenerators
wird durch die Momentanzustände verschiedener Stellen des Schlüsselimpulsgenerators
gesteuert und wirkt ihrerseits auf den Ablauf des Schlüsselimpulsgenerators ein.
Die Ausgänge der zählwerkartigen Schaltung und der Rückkoppelungsschaltung wirken
bei der Bildung der Schlüsselimpulsfolge zusammen. Die Ausgangsstellung des Schlüsselimpulsgenerators
wird festgelegt in Abhängigkeit vom Mischresultat der ersten mit der zweiten Zustandsinformation
entweder derart, daß dieAusgangsstellung sowohl der zählwerkartigen Schaltung als
auch der Rückkoppelungsschaltung gleichzeitig beeinflußt wird (Parallelschaltung)
oder daß lediglich die Anfangsstellung entweder der Rückkoppelungsschaltung oder
der zählwerkartigen Schaltung durch das Mischresultat festgelegt wird und daß diese
dann ihrerseits die Ausgangsstellung der anderen Schaltung bestimmt (Serienschaltung).
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Die F i g. 7 zeigt nun ein Ausführungsbeispiel eines solchen
Schlüsselimpulsgenerators. Dieser besteht aus einer zählwerkartigen Schaltung 120
und einer Rückkoppelungsschaltung 122. Beim Ausführungsbeispiel der F i
g. 7 wird ein Binärzählwerk verwendet, wobei die Zahl der einzelnen Stufen
124 der Stellenzahl des Mischresultates entspricht. Der Eingang 126 der untersten
Stufe wird durch einen Zählimpuls ZI gespeist, so daß bei Betrieb der Anordnung
das Zählwerk dauernd läuft. Bei Inbetriebnahme der Anordnung wird das Zählwerk zunächst
gesetzt, zu welchem Zweck or - die einzelnen Stufen mit Setzeingängen
128 ausgerüstet sind. Diese Setzeingänge 128 werden beispielsweise
mit den Ausgängen 114 der Mischeinrichtung gemäß der F i g. 6 einzeln verbunden.
Im allgemeinen Fall werden die Setzeingänge 128 mit beliebigen Verteilkontakten
A 1,
A 2. . A, über einzelne Schalter
SA verbunden. Die einzelnen Ausgänge 178 der Zählstufen 124 sind mit
den Eingängen der Rückkoppelungsschaltung 122 verbunden. Diese besteht darstellungsgemäß
auf fünf Schieberegisterkreisen 130, wobei jeder Kreis mehrere hintereinanderlieggende
Schieberegister S aufweist. Zwischen den einzelnen Schieberegistern
S
liegt je ein Modulo-2-Mischer 134 der in der F i g. 2 dargestellten
Art. Die zweiten Eingänge dieser Modulo-2-Mischer 134 sind mit den Ausgängen
178 der einzelnen Stufen der zählwerkartigen Schaltung 120 direkt bzw. über
weitere Modulo-2-Mischer 136,
146, 148, 150, 152 verbunden.
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BeiBetrieb dieserAnordnung läuft in jedem derfünf Schieberegisterkreise
130 ein Impulsprogramm um, das über die Modulo-2-Mischer 134 von Impuls zu
Impuls wiederum abhängig von der Stellung der einzelnen Stufen der zählwerkartigen
Schaltung 120 beeinflußt wird. Zur Komplizierung der Struktur des in der Rückkoppelungsschaltung
122 gewonnenen Impulsprogramms werden an verschiedenen Stellen dieser Rückkoppelungsschaltung
die Schaltzustände einzelner Elemente miteinander verglichen und das Ergebnis dieses
Vergleichs an einer weiteren Stelle der Rückkoppelungsschaltung beigemischt. So
liegen beispielsweise weitere Modulo-2-Mischer 136, 146, 148, 150
und 152 in den Verbindungen zwischen zählwerkartiger Schaltung und Rückkoppelungsschaltung,
die durch die »Und«-Tore 138, 140, 142 bzw. 144 gesteuert werden. Die »Und«-Tore
wiederum besitzen eine verschieden große Zahl von Eingängen, die mit einzelnen Punkten
der Schieberegisterkreise 130 verbunden sind. So wird beispielsweise dem
Modulo-2-Mischer 152 nur dann ein Mischimpuls zugeleitet, wenn an allen fünf
Eingängen des »Und«-Tores 138 ein Impuls gleichzeitig auftritt, dies ist
dann der Fall, wenn an entsprechenden Stellen der fünf Schieberegisterkreise
130 solche entsprechenden Impulse gleichzeitig vorhanden sind. Die »Und«-Tore
138, 140, 142 und 144 weisen fünf, vier, drei bzw. zwei Eingänge auf. Dementsprechend
ist die Häufigkeit, mit der die Modulo-2-Mischer 136, 146, 148,
150 und 152 einen Mischimpuls erhalten, verschieden groß. Die Verbindungsleitungen
der fünf Schieberegisterkreise130 sind weiterhin über drei Vertauscherschaltungen
154, 156 und 158 geführt, welche je nach ihrer Stellung entsprechende
Eingänge und Ausgänge miteinander permutieren. Die Betätigung dieser Vertauscherschaltungen
erfolgt durch zugeordnete Antriebsmagnete 160, 162 und 164, welche ihrerseits
durch »Und«-Tore 166 und 168 gesteuert werden. Die zur Steuerung dieser
»Und«-Tore notwendigen Impulse werden an ausgezeichneten Stellen der Schieberegisterkreise
130
gewonnen.
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Die Schieberegisterkreise sind durch fünf Verbindungsleitungen
170 mit einem Verteiler 172 verbunden, welcher im Rhythmus der Taktimpulse
durch einen Kontakt 174 abgetastet wird. Am Ausgang 176
des Schlüsselimpulsgenerators
kann schließlich das gewünschte Schlüsselimpulsprogramm abgenommen werden.