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Draht-Trageinrichtung für Bohrlochperforatoren Die Erfindung bezieht
sich auf eine Draht-Trageinrichtung zum Festhalten gekapselter Sprengstoffladungen
an einem Bohrloch-Perforationsgerät mit wellenförmig gebogenen Drahtgliedern für
die Befestigung der Ladungen, die aus dem Bohrloch vollständig wieder zurückholbar
ist.
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Ein wichtiger Schritt zum Fertigstellen eines Erdöl-Bohrloches besteht
- nachdem das Futterrohr an Ort und Stelle einzementiert worden ist - darin, daß
das Futterrohr und der dieses umgebende Zement bis hinein in die ringsherum liegenden
Erdschichten perforiert werden. Ein in weitem Umfang angewendetes Verfahren zum
Perforieren des Futterrohres in einem Erdölbohrloch besteht darin, mehrere Sprengladungsträger
in Form von Kapseln in dem Bohrloch bis in die Teufe abzusenken, in der öltragende
Schichten gefunden worden sind. Sodann werden die vorgeformten Ladungsträger, die
in Längsrichtung in einem bestimmten Abstand an einer geeigneten Trageinrichtung
angebracht und an dieser in bestimmten Winkelstellungen orientiert sind, zur Detonation
gebracht, um die Perforationen herzustellen, die sich durch das Metall-Bohrloch-Futterrohr
sowie den dieses umgebenden Zement und bis in die ölführende Schicht erstrecken.
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Ein wichtiger Teil des Bohrloch-Perforationsgerätes mit Ladungsträgern
in Kapselform ist die Trageinrichtung. Die Trageinrichtung muß kräftig und fest
genug sein, um die Ladungsträger abzustützen und in ihrer sorgfältig ausgerichteten
Lage zu halten. Zugleich sollte die Trageinrichtung jedoch nicht unnötig steif oder
starr sein, da sie sich häufig biegen muß, um durch gekrümmte Bohrlochzonen hindurchzugleiten.
Sie sollte so konstruiert sein, daß sie leicht zusammenzufügen ist, und sollte vorzugsweise
aus vereinheitlichten auswechselbaren Teilen gebildet sein, die in Abhängigkeit
vom Innendurchmesser des Bohrloches und der Anzahl, der Größe und dem gegenseitigen
Abstand der Perforationsladung auf verschiedene Weise zusammengefügt werden können.
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Ein besonders erwünschtes Merkmal ist, daß die Trageinrichtung bei
der Detonation der Ladungen nicht derart zerbricht oder aufbricht, daß Teile abgetrennt
werden und dadurch, daß sie in dem Bohrloch verbleiben, die Gefahr erzeugen, daß
durch sie das Bohrloch blockiert und die Durchführung anderer Operationen verhindert
wird. Anders ausgedrückt sollte die Trageinrichtung vollständig aus dem Bohrloch
zurückholbar sein.
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Eine andere Anforderung an Bohrloch-Perforationsgeräte besteht darin,
daß diese klein genug sein müssen, damit sie auch in Verrohrungen mit sehr geringem
Durchmesser, mit z. B. etwa 5 cm oder einem noch geringeren Innendurchmesser, untergebracht
werden können. Wenn man berücksichtigt, daß vorgeformte Ladungsträger für Bohrlöcher
geringen Durchmessers nur wenig kleiner als der Bohrlochdurchmesser sind. ist es
klar, daß den Größenabmessungen der für sie erforderlichen Trageinrichtung praktisch
sehr enge Grenzen gesetzt sind.
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Es ist bereits eine Trageinrichtung für Bohrloch-Perforatoren bekannt,
bei der die Hohlladungskapsel zwischen zwei wellenförmig gebogenen Metallstreifen
aus verhältnismäßig dünnem Bandstahl, beispielsweise mittels Schrauben, befestigt
sind. Diese Metallstreifen sind dabei mit der längeren Achse ihres Querschnittes
parallel zueinander angeordnet, so daß sie in Richtung von den Kapseln weg ihr kleinstes
Widerstandsmoment besitzen. Diesem Nachteil soll zwar bei der bekannten Trageinrichtung
dadurch etwas abgeholfen werden, daß die Metallstreifen an
ihren
Rändern zum Teil umgebördelt sind. Es ändert sich jedoch durch diese Maßnahme im
Prinzip wenig, da die Metallstreifen nach wie vor ihre größte Breite den Sprengkapseln
zuwenden und deshalb bei jeder Detonation außerordentlich stark beansprucht und
in unerwünschter Weise auseinandergebogen werden. Da die Streifen außerdem gerade
an den am stärksten beanspruchten Stellen in ihrem Querschnitt durch die Befestigungslöcher
für die Sprengkapselschrauben geschwächt sind, können sie dort besonders leicht
abreißen, was aber unbedingt vermieden werden soll.
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Etwas günstiger als die soeben geschilderte Trageinrichtung ist eine
andere Trageinrichtung für Bohrlochperforatoren zu beurteilen, bei der die Hohlladungskapseln
zwischen zwei wellenförmig gebogenen Draht-Traggliedern mit rundem Querschnitt befestigt
sind. Auch bei dieser bekannten Trageinrichtung bieten jedoch die Tragglieder den
auftretenden Detonationsdrücken eine verhältnismäßig große Angriffsfläche dar. Abgesehen
davon ist das Widerstandsmoment der Tragglieder in Richtung von den Kapseln weg
nicht größer als in der Richtung quer dazu, so daß sie bei jeder Detonation ebenfalls
stark auseinandergebogen werden und auch verhältnismäßig leicht abreißen können.
Die Herstellung solcher gewellter Draht-Tragglieder mit rundem Querschnitt ist insofern
schwierig, als die Drähte leicht dazu neigen, sich spiralförmig oder schraubenförmig
aufzuwickeln, statt die gewünschte langgestreckte Form beizubehalten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bohrloch-Perforationsgerät
mit einer Trageinrichtung zu schaffen, die größenmäßig kompakt ist und bei der vereinheitlichte
Teile vorgesehen sind, damit sie dadurch in Bohrlöchern nahezu jeden Durchmessers,
insbesondere solchen geringen Durchmessers, ohne wesentliche Veränderungen verwendet
werden kann. Außerdem soll eine Trageinrichtung geschaffen werden, die nach der
Detonation der Hohlladungen aus dem Bohrloch vollständig wieder hervorgeholt werden
kann. Diese Trageinrichtung soll stark genug sein, um eine große Anzahl vorgeformter
Ladungseinheiten aufzunehmen, und es soll möglich sein, an ihr unterschiedliche
Zahlen von Sprengkapseln in verschiedenen Abständen anzuordnen. Auch soll die Trageinrichtung
für die Sprengladungskapseln so ausgebildet sein, daß sie mit einer sehr einfachen
Ausrüstung schnell zusammengestellt werden kann.
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Diese Aufgabe findet ihre Lösung an einer Trageinrichtung der eingangs
erwähnten Art nach der Erfindung dadurch, daß die wellenförmig gebogenen Drahtglieder
im Querschnitt rechtwinklig zu ihrer Längsachse eine größere Querschnittsachse in
der Ebene der Wellenform und eine kleinere Achse quer zu dieser Ebene aufweisen.
Als zweckmäßig hat sich dabei erwiesen, daß die größere Querschnittsachse jedes
Drahtgliedes mindestens 1,75mal so lang wie die kleinere Querschnittsachse ist.
Weiterhin ist es vorteilhaft, daß jedes Drahtglied an den Enden des Querschnittsteiles
mit der größeren Querschnittslänge abgerundet ist.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Draht-Tragglieder ergibt
sich der Vorteil, daß leichtere Drähte als bei im Querschnitt runden oder quadratischen
Traggliedern verwendet werden können. Bei der Anordnung der Tragglieder mit der
Schmalseite des rechteckigen Querschnittes zu den Sprengkapseln hin wird den auftretenden
Detonationskräften eine geringere Angriffsfläche geboten. Daher kann der Gesamtquerschnitt
der Tragglieder geringer als bei bekannten Trageinrichtungen sein. Schließlich bietet
die erfindungsgemäße Ausbildung der Tragglieder eine erhöhte Sicherheit dafür, daß
die Traeinrichtung nach erfolgter Bohrlochperforation aus dem Bohrloch wieder zurückgeholt
und sodann erneut wieder verwendet werden kann.
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Bei einer bewährten Ausführungsform besitzen die Drahtglieder in Zickzacklinie
verlaufende, abwechselnd nach innen und nach außenweisende gebogene Abschnitte,
die entsprechend gegeneinander gerichtet angeordnet sind. Die Drahtteile bzw. Glieder
sind daher so ausgebildet, daß sie Sprengkapseln mit entsprechend angeordneten gewölbten
Befestigungsmitteln aufnehmen, wobei die nach außen weisenden gebogenen Abschnitte
der Glieder eine Biegung haben, die der Wölbung der Befestigungsmittel entspricht
und von diesen aufnehmbar ist. Außerdem sind Mittel vorgesehen, um die Drahtglieder
relativ zueinander an im Abstand voneinander befindlichen Stellen über ihre Länge
zu sichern, wobei dieses Mittel vorzugsweise eine Vielzahl von Klammern bzw. Schellen
ist, von denen jede an einem der Drahtglieder vorher befestigt ist und ein freies
Ende besitzt, das um das andere Drahtglied herumgehakt wird, nachdem die Sprengladungskapseln
zwischen den Drahtgliedern angeordnet sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine Bohrloch-Perforationsvorrichtung mit einer
typischen Trageinrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung an der Perforationsstelle
in einem Bohrloch in der Vorderansicht, F i g. 2 eine Seitenansicht der in F i g.
1 dargestellten Vorrichtung, F i g. 3 eine vergrößerte Darstellung gemäß Schnittlinie
3-3 in F i g. 2, und zwar in Pfeilrichtung gesehen, wobei eine Sprengkapsel der
Einfachheit halber in der An- bzw. Draufsicht statt im Schnitt dargestellt ist,
und F i g. 4 eine Teildarstellung des in F i g. 1 dargestellten Gerätes in der Vorderansicht
in vergrößertem Maßstab.
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Wie in den F i g. 1 und 2 der Zeichnung zu erkennen, wird ein typisches
Bohrloch-Perforationsgerät, das an Ort und Stelle in einem Bohrloch in einem seinerseits
in Zement 12 eingebetteten Metallfutterrohr 10 dargestellt ist, in dem Bohrloch
von einem Kabel 14 gehalten, das Kabelelemente zur Lastaufnahme und elektrische
Leiter aufweist, die an einen elektrisch auszulösenden Sprengkapselzünder 16 angeschlossen
sind. An dem unteren Ende des Zünders 16 ist eine im allgemeinen halbkreisförmige
Halteplatte 18 mit einem kreisförmigen Loch 20 befestigt. Das Loch bzw. die Ausnehmung
20 dient der Aufnahme eines zylindrischen Befestigungsstückes 22 mit sich seitlich
erstreckenden, im allgemeinen halbzylindrischen Vorsprüngen 24, an denen eine einen
Abstandshalter 28 tragende Platte 26 durch Schraubbolzen befestigt ist. Der Abstandshalter
28 hält das obere Ende des Perforationsgerätes in der Mitte des Futterrohres 10.
An dem unteren Ende der Platte 26 ist eine obere Tragkonsole 30 (deren eine Platte
in F i g. 1 weggelassen ist) mittels Bolzen befestigt, die im folgenden in ihren
Einzelheiten beschrieben wird.
Eine von der Tragkonsole 30 herabhängende
Trageinrichtung 32 umfaßt ein Paar im Abstand voneinander gehaltener streifen- oder
bandähnlicher Drahtteile 34 und 36. Die Teile 34 und 36 sind, wie am besten in F
i g. 3 zu erkennen, im allgemeinen im Querschnitt rechteckig, wobei sich die flachen
Längsseiten parallel zu der größeren Querschnittsachse und die im allgemeinen abgerundeten
kürzeren Kanten a.1 den Enden der größeren Achse befinden. Es ist festgestellt worden,
daß die Abmessung auf der größeren Achse mindestens etwa 1,75mal so groß wie die
auf der kleineren Achse sein muß. Zu bevorzugen ist, daß sie etwa doppelt so groß
wie die der kleineren Achse ist.
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Wie in F i g. 4 gezeigt, weist jedes der Teile 34 und 36 abwechselnd
verlaufende, umgekehrt gebogene Abschnitte 34a, 36a und 34b, 36b
auf, die durch gerade Abschnitte 34c, 36c verbunden sind, wobei die Teile 34 und
36 identisch ausgebildet, jedoch an der Trageinrichtung 32 in entgegengesetzten
Lagen angeordnet sind; d. h., ein Teil 34 ist in der Ansicht in einer seitenvertauschten
Lage gegenüber dem anderen Teil 36 orientiert.
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Mehr im einzelnen sind die Drahtteile 34 und 36 an entgegengesetzten
Seiten der Mittelachse der Trageinrichtung 32 derart einander gegenüber angeordnet,
daß die gebogenen Abschnitte 34a und 36a nach innen weisen und sich nur in einem
geringen Abstand voneinander befinden. Die gebogenen Abschnitte 34b und
36b zeigen nach außen und sind weit voneinander entfernt, so daß zwischen
beiden Gemeinsam eine Sprengkapsel 40 untergebracht ist. Wie in F i g. 4 dargestellt,
werden die Teile 34 und 36 durch Klammern bzw. Schellen 38 aus kurzen Drahtstücken
gegen die einander gegenüberliegenden Seiten der Ladung 40 gedrückt. Diese Klammern
bzw. Schellen 38 werden vorzugsweise vorher an den gebogenen Abschnitten 34 a eines
Drahtgliedes 34 befestigt, indem ein Ende 38 a zwei- oder dreimal um das Drahtglied
34 gewunden wird. Das freie Ende 38 b der Klammer 38 greift über das andere Drahtglied
36 und erstreckt sich zum Teil rund um den äußeren Rand dieses Teiles herum.
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Die Drahtklammern 38 verbinden die im Abstand voneinander befindlichen
Drahtteile 34 und 36 der Trageinrichtung 32 und sind so angeordnet, daß sie bei
der Detonation der Ladungen 40 die Teile 34 und 36 aus ihrem ursprünglichen gegenseitigen
Abstand freigeben. Die Hakenabschnitte 38 b neigen nämlich dazu, sich bei der Detonation
zu öffnen, und lassen so zu, daß die Drahtteile voneinander nach außen hin getrennt
werden. Somit leisten die Teile 34 und 36 der seitlich gerichteten Energie des Sprengstoffes
keinen starren Widerstand, sondern werden nach außen bewegt und bleiben so in einem
unversehrten Zustand. Ein weiterer Vorteil der Klammern bzw. Schellenverbindungen
38 besteht darin, daß sie nach der Detonation an einem der Drahtteile befestigt
bleiben und deshalb mit den Drahtteilen wieder nach oben geholt werden, wenn die
Trageinrichtung 32 nach ihrem Gebrauch aus dem Bohrloch entfernt wird.
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Im Gegensatz zu den herkömmlichen Konstruktionen, bei denen, sofern
ein gegebenes Material in einem besonderen Anwendungsfall versagt, ein stärkeres,
härteres Material verwendet werden muß, ist festgestellt worden, daß statt dessen
ein Material mit einer geringeren statischen Festigkeit den dynamischen Explosionskräften
standhält, wo ein Material viel größerer statischer Festigkeit versagt. Dementsprechend
ist festgestellt worden, daß die Drahtteile 34 und 36 aus einem Metall bestehen
müssen, das, wenn es dem harten dynamischen Stoß der explodierenden Kapselladung
ausgesetzt ist, eine ausreichende Festigkeit und Zähigkeit besitzt, um den schweren
dynamischen Beanspruchungen einerseits zu widerstehen, ebenso wie es eine geringe
Kerbempfindlichkeit und ein geringes Maß an Rißfortpflanzung besitzt.
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Derartige Metalle haben daher eine geringe Härte, eine hohe Stoßfestigkeit
und sind vernünftigerweise frei von schädlichen Einflüssen. So hat man festgestellt,
daß die Drahtteile 34 und 36 vorzugsweise aus einem relativ geschmeidigen und schmiegsamen
Material, wie z. B. einem Stahl mit einer Rockwell-Härte B von etwa 80 bis 95 und
einem Kohlenstoffgehalt von nicht mehr als etwa 0,35% herzustellen sind. Diesen
Anforderungen wird durch die Verwendung eines A.I.S.I.-1018-Stahls genügt.
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Dementsprechend sind die Teile 34 und 36 nach der Erfindung, da sie
aus einem verhältnismäßig duktilen und geschmeidigen Stahl hergestellt sind, und
wegen ihrer geometrischen Querschnittsform dazu imstande, der Detonation der Ladungen
40, die sie halten, ohne Bruch standzuhalten, und die Trageinrichtung 32 kann nach
dem Gebrauch unversehrt aus dem Bohrloch wieder herausgeholt werden. Infolge der
Detonation der Sprengladungen ergibt sich an den gebogenen Abschnitten der Teile
34 und 36, an denen die gekapselten Ladungen 40 angebracht sind, eine ziemliche
Erosion oder Narbenbildung ebenso wie eine gewisse Zusammendrückung des Materials.
Da das Material verhältnismäßig geschmeidig und weich ist und eine entsprechend
hohe Zähigkeit hat, wird jedoch die auf die Teile 34 und 36 auftreffende Explosionsenergie
absorbiert, ohne einen Bruch zu erzeugen, und ein anschließendes Biegen ist trotz
der Erosion und der Narbenbildung ohne Bruch möglich.
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Ein anderer wichtiger Vorteil der Erfindung beruht darauf, daß die
Drahtteile 34 und 36 im Querschnitt verhältnismäßig schmal sind, z. B. etwa 0,3
bis 0,6 cm. Dementsprechend kann das Gerät leicht in sehr schmalen Bohrungen untergebracht
werden, die z. B. einen Durchmesser von 5 cm oder weniger haben, sogar Ladungen
mit einem Durchmesser von z. B. etwa 3,5 cm.
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Wie in F i g. 3 dargestellt, ist das geformte Gehäuse der Sprengladung
40 mit einander gegenüberliegend angeordneten, sich nach außen erstreckenden Vorsprüngen
42 und 44 und einem Umfangsflansch 46 ausgebildet. In F i g. 3 ist zwar nur eine
Seite der Ladung 40 dargestellt, doch ist selbstverständlich die entgegengesetzte
Seite in der gleichen Weise geformt. Die Vorsprünge 42 und 44 bilden eine erste
Nut 48 für die Aufnahme eines gebogenen Abschnittes 34 b des Drahtteiles 34, und
eine zweite Nut 50, die zwischen dem Vorsprung 46 und dem Flansch 44 gebildet und
vor der Nut 48 angeordnet ist, kann abwechselungsweise auch den Abschnitt 34 b aufnehmen.
Somit können die geformten Ladungseinheiten 40 an der Trageinrichtung 32 in jeder
von zwei Lagen angebracht werden, und der Abstand, in dem die geformten Ladungseinheiten
40 von der Bohrlochwandung angebracht werden, kann verändert werden. Bevorzugte
Arten von Ladungseinheiten 40
sind solche mit zerbrechlichen Gehäusen,
die sich bei der Detonation der in ihnen enthaltenen Sprengladungen in ihre Bestandteile
auflösen. Somit bleiben keine großen Gehäuseteile übrig, die das Bohrloch blockieren
könnten.
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Wie in den F i g. 1 und 2 weiterhin zu erkennen ist, umfaßt die obere,
die Draht-Tragglieder 34 und 36 haltende Tragkonsole eine im wesentlichen
flache Platte 60, die an ihrem oberen Ende mit Bolzen an der Platte 26 mit
Abstandshalterarmen befestigt ist, sowie eine Halte- bzw. Klemmplatte 62. Diese
Klemmplatte 62 besitzt, wie am besten in F i g. 1 dargestellt, zwei Nuten 64 und
66, die so ausgebildet sind, daß sie die Enden der Drahtteile aufnehmen, wobei diese
Enden Segmente mit zwei nach außen weisenden Abschnitten 34 b und
36 b und den daran anschließenden geraden Abschnitten 34 c und 36 c an jeder
Seite aufweisen. In F i g. 1 ist die Platte 62, die mit zwei Bolzen an der
Platte 60 befestigt ist, entlang einer durch die nahen Seiten der Drahtteile hindurchgehenden
Ebene weggeschnitten worden, um die Halterkonstruktion deutlicher zu zeigen. Um
sicherzustellen, daß die Drahtteile 34 und 36 fest an Ort und Stelle zwischen den
Klemmplatten eingeklemmt sind, werden die Nuten 64 und 66 vorzugsweise bis zu einer
Tiefe ausgebildet, die geringer ist als die Dicke der Drahtteile, so daß die Klemmplatte
62 durch Schraubbolzen ganz dicht gegen die Drahtteile gezogen werden kann.
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Mit den unteren Enden der Draht-Tragglieder 34 und 36 ist eine ein
Gewicht 76 und einen Abstandshalter 78 tragende Platte 74 mittels
einer Halteeinrichtung 72 verbunden. Um den Durchtritt der Trageinrichtung 32 durch
gekrümmte Teile des Bohrloches zu erleichtern, ist die untere Halteeinrichtung 72
vorzugsweise dafür angeordnet, daß sich jedes der Drahtteile 34 und 36 in Längsrichtung
relativ zueinander bewegen kann. Aus diesem Grunde besteht die Halteeinrichtung
72 aus einer flachen Platte 80, mit der die Platte 74 durch Bolzen verbunden ist,
und einer Platte 82 mit Vorsprüngen 84, 85 und 86, die die nach oben zeigenden Ränder
zweier nebeneinanderliegender gerader Abschnitte 34c und 36c der Drahtglieder 34
und 36 umfassen. Es sei darauf hingewiesen, daß die unteren Kanten nicht eingespannt
sind, und daß sich deshalb ein Drahtglied 34 gegenüber dem anderen Glied 36 relativ
abwärts bewegen kann, wenn die Trageinrichtung 32 in der Ebene der F i g. 1 gebogen
wird. Die Vorsprünge 84, 85 und 86 der unteren Tragplatte 82 sind in ihrer Höhe
geringfügig größer als die Drahtglieder 34 und 36 dick sind, so daß die Tragplatte
82, wenn sie mit der Platte 80 verbunden ist, die Drahtglieder nicht einklemmt.
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Wie in den F i g. 1 und 2 gezeigt, ist eine Vielzahl geformter Ladungseinheiten
40, von denen jede zwischen den Drahtgliedern 34 und 36 und der in F i g.
4 dargestellten Art und Weise angebracht ist, an eine Zündschnur 90 angeschlossen.
Die von der Zündeinrichtung 16 kommende Schnur 90 ist durch den Abstandshalterring
28 hindurchgeführt Lind wird in einem mit einer Einkerbung versehenen Vorsprung
92 (F i g. 3) an der Rückseite jeder Ladungseinheit 40 festgehalten, wobei
in dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel die Ladungseinheiten 40
so angebracht sind, daß sie abwechselnd in entgegengesetzte Richtungen zeigen. Die
Schnur 90 wechselt daher von einer Seite der durch die Drahtglieder 34 und
36 gelegten Ebene zu der anderen Seite. Selbstverständlich können die Ladungskapseln
40 auch alle in der gleichen Richtung orientiert sein, wobei dann die Schnur
90 vor jeder der Klammern bzw. Schellen 38 vorbei und dann hinter jede Ladungseinheit
geführt sein wird.
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Beim Zusammenbau der Perforationseinrichtung werden die geformten
Ladungseinheiten 40 zwischen den Drahtgliedern 34 und 36 angeordnet,
und ein geeignetes Handwerkszeug wird dazu verwendet, um die freien Endteile 38
b der Klammern bzw. Schellen 38 um das Drahtglied 36 herumzubiegen. Sodann
wird die Zündschnur 90 zwischen den Klammern 38 hindurchgeführt und in die gekerbten
Vorsprünge 92 an den Ladungseinheiten 40 eingelegt. Somit sind die für den
Zusammenbau erforderlichen Maßnahmen einfach genug, daß sie - wenn verlangt - auf
dem Rohr bzw. Sondenplatz leicht durchgeführt werden können.
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Sobald das Perforationsgerät in dem Bohrloch bis zu der gewünschten
Teufe abgesenkt worden ist, werden die geformten Sprengladungseinheiten 40 zur Detonation
gebracht. Bei der Detonation zerbersten die zerbrechlichen Gehäuse der Einrichtung
40, und Teile der Ladungskapseln schlagen mit hoher Energie auf die verhältnismäßig
schmalen inneren Kanten der Drahtglieder 34, 36, insbesondere in den Bereichen der
nach innen zeigenden gebogenen Abschnitte 34 b und 36 b, und rufen
dadurch eine bemerkenswerte Erosion und Narbenbildung an der Innenkante dieser Bereiche
hervor. Bei herkömmlichen Drahtgliedern aus verhältnismäßig spröden Materialien
würden die erodierten oder mit narbenartigen Vertiefungen versehenen Abschnitte
der Drahtglieder neben den Ladungseinheiten derart eingekerbt werden, daß, wenn
die Trageinrichtung ;aus dem Bohrloch herausgezogen wird, das wiederi:olte Biegen
oder Beugen der Drahtglieder dazu führen würde, daß diese brechen und die abgebrocherien
Stücke in dem Bohrloch verbleiben. Andererseits haben die Glieder bzw. Teile 34,
36, da sie erfindungsgemäß aus verhältnismäßig geschmeidigen und hämmerbaren Materialien
bestehen, und@insbesonderc aus einem Stahl mit einer Rockwell-Härte B von etwa 80
bis 95 und einem Kohlenstoffgehalt von nicht mehr als etwa 0,35 Klo hergestellt
sind, eine sehr geringe Kerbempfindlichkeit und können wiederholt ohne Bruch gebogen
und verdreht werden, wenn die Trageinrichtung 32 aus dem Bohrloch wieder herausgezogen
wird.