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Polarisationsmikroskop Die Erfindung betrifft ein Polarisationsmikroskop,
insbesondere für Untersuchungen im ultravioletten Spektralbereich, mit einer Einrichtung
zum Drehen des Analysators allein oder sychron mit dem Polarisator zusammen.
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Es sind Polarisationsmikroskope bekannt, bei denen der Analysator
bis etwa 190' von Hand C Cledreht werden kann. Bekannt ist auch eine sychrone
Drehung von Analysator und Polarisator innerhalb dieses Bereiches mit Hilfe eines
verstell- und anklemmbaren Bügels.
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Der Nachteil derartiger Konstruktionen ist darin zu sehen, daß außer
den erforderlichen umfangreichen Umbauarbeiten am Analysator, Drehtisch und Polarisator
eine Drehuno, um 360' nicht erreicht werden kann, da hierbei der Mikroskopträger
im Wege ist. Außerdem wirken die sperrigen Anbauten solcher Synchrondrehvorrichtungen
störend beim Mikroskopieren, insbesondere dann, wenn die Drehung des Objekttisches
nicht möglich ist, z. B. bei Verwendung von Spezialapparaturen zur Erzeugung eines
Magnetfeldes in der Objektebene, bei Heiztischen, Integrationstischen usw.
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Die bekannten Konstruktionen von Polarisationsmikroskopen sind so
ausgeführt, daß der Polarisator in der Nähe der Aperturblende angeordnet ist, wodurch
bei Anwendung des Köhlerschen Beleuchtungsprinzips eine relativ starke Erwärmung
eintritt und durch Platzmangel Kompensatoren oder Filter zwischen Polarisator und
Kondensor nicht unter-,aebracht werden können.
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Zweck der Erfindung ist die Beseitigung der geschilderten Nachteile,
da die Polatisationsmikroskopie speziell im ultravioletten Spektralbereich
- und hier besonders für Untersuchungen in der Biologie und der Medizin
- an Bedeutung gewinnt.
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Es war deshalb die Aufgabe zu lösen, ein Polarisationsmikroskop zu
entwickeln, das die Drehung des Analysators um einen Winkelbetrag von über
360' ermöglicht, wobei der Analysator und der Polarisator auch sychron gedreht
und in jeder beliebigen Stellung aus dem Strahlengang sowohl entfernt als auch wieder
eingebracht werden können. Weiterhin war die Möglichkeit zu schaffen, zwischen Kondensator
und Polarisator Kompensatoren oder Filter anordnen zu können, wobei der Polarisator
auch allein drehbar sein muß, da durch die Spiegel enthaltende Beleuchtungsoptik
elliptisch polarisiertes Licht entsteht, und bei Benutzuno, verschiedener Beleuchtungsstrahlengänge
mit verschieden orientierten Spiegeln der Polarisator mit dem Kompensator jeweils
neu abgestimmt werden muß, um ein Maximum an Iichtausbeute derart zu erreichen,
daß die Auslöschungsrichtung senkrecht zur großen Ellipsenachse liegt. Bei der Lösung
der Aufgabe war außerdem zu berücksichtigen, daß der Aufbau der Objekte auf Spezialtischen
und das Mikroskopieren bequem möglich sind dadurch, daß die Antriebselemente für
die Polarisatoren hierbei nicht störend wirken.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe in der Weise gelöst, daß der
Analysator allein außer von Hand auch über einen Motorantrieb oder synchron mit
dem Polarisator eine unendliche Drehbewegung ausführt unter Verwendung an sich bekannter,
innerhalb des Mikroskopträgers untergebrachter Antriebs- und Kupplungselemente,
wobei sich der Analysator im parallelen Strahlengang des Mikroskoptubus befindet
und in jeder beliebigen Stellung aus dem Strahlengang entfernt und wieder ein-Crebracht
werden kann. Der Polarisator ist derart C
am Mikroskopfuß angeordnet, daß
er an der Kondensor-Höhenverstellung nicht beteiligt ist. Dadurch entfällt die nachteilige
Höhenbewegung des C im
Polarisators durch die Verstellung des Mikroskoptisches
oder des Kondensors, und er ist übersichtlich und gut bedienbar gestaltet.
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Er besitzt außerdem einen größeren Abstand von der Aperturblende,
wodurch eine geringere, durch die Zwischenabbildung des Wendels bzw. des Leuchtflecks
bei Entladungslampen hervorgerufene Wärmestrahlung auf ihn einwirkt. Auch ist dadurch
die Möglichkeit gegeben, zwischen Polarisator und Kondensor Kompensatoren oder Filter
zusätzlich auf bequeme Art in den Strahlengang einzuschalten.
Weitere
konstruktive Merkmale der Erfindung sind eine ortsfeste Lagerung der im Mikroskopträger
untergebrachten Synchronwelle und eine teleskop-oder balgenartige Jalousie zwischen
Polarisator und Kondensor.
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Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert werden. In der Zeichnung zeigt.
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F i g. 1 einen Längsschnitt durch den Analysator und den Polarisator,
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Elemente, welche die Ein- und Ausschaltung
des Analysators bewirken, F i 3 einen Schnitt durch das mit der Analysatorfassung
verbundene Zahnrad.
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Der Analysator 1 kann von Hand oder durch einen Motorantrieb
2 über ein Getriebe 3 mit Schaltgabe14 und Kupplung5 um 360' und mehr
derart gedreht werden, daß die Schaltgabel in ihrer oberen Stellung die Kupplun.-5
über einen Exzenter6 wirksam werden läßt und damit die Motordrehung des Analysators
oder in ihrer unteren Stellung die Kupplung7 einschaltet und damit die synchrone
Drehung von Analysator und Polarisator ermöglicht. Die Kupplungen5 und
7 mit den Zahnfädern21, 22, 24 und 25 sind für beide Drehrichtungen
derart ausgebildet, daß jeweils eines ihrer Zahnräder 21 und 22 durch eine Druckfeder
23 in axialer Richtung anpaßbar ist, um auch dann eine sofortige Kraftübertragung
zu ermöglichen, wenn nach dem Schalten der Kupplung Zahn auf Zahn aufsitzen sollte.
In der Mittenstellun- des Schalthebels 8 sind beide Kupplungen getrennt,
so daß sich der Analysator 1
von Hand an einem Rändelring 9 drehen
läßt. Die Getriebe 3 und 10, die in axialer Richtung starr angeordnete
Synchronwelle 11 und die Kupplungselemente sind gemäß der Erfindung im Mikroskopträger
12 untergebracht (F i g. 1). Der Analysator 1
läßt sich in jeder
beliebigen Stellung aus dem Strahlengang entfernen derart, daß nach dem Arretieren
der jeweiligen Analysatorstellung durch den Rändelknopf 13 am Rändelring
9 gedreht wird (F i 1 und 2). Hierbei wird die Rastung 14 über die
Innenverzahnung 18, das Ritzel 19 und die Zahnstange20 an der in einer
Schwalbenführung15 verschiebbar gelagerten Fassung des Analysatorsl überwunden.
Dabei ist es gleichgültig, in welcher Stellung sich der Analysator befand. In der
gleichen oder einer beliebigen Stellung kann er auch wieder in den Strahlengang
eingebracht werden. Die gesamte Baugruppe mit dem Analysator und dem Antriebsrad16
ist an einem Kugellager17 drehbar gelagert.
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Ebenfalls in seiner Höhe unverstellbar ist am Mikroskopfuß28 des Mikroskopträgers
der Polarisator26 an einem Kugellager27 angeordnet und kann sowohl über die Synchronwellell
gemeinsam mit dem Analysator als auch allein gedreht und aus dem Strahlengang ausgeschaltet
werden. Zur Verringerung der Wärmestrahlung besitzt er einen größeren Abstand zur
Aperturblende 31.
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Da die vertikal unveränderliche Lage des Polarisators und die Verstellmöglichkeit
des Drehtisches 29 und des Kondensors 30 immer einen unterschiedlichen
Abstand vom Polarisator 26 zum Kondensor er,-eben, gleichzeitig aber die
Forderung nach einer Abdeckung des linearpolarisierten Lichtes vom gewöhnlichen
Außenlicht besteht, ist am Kondensorträger 32 eine Jalousie 33 zur
Abschirmung des störenden Nebenlichtes vorgesehen. Der Kondensor und auch der Kondensorträger
sind auswechselbar gestaltet, so daß auch andere Spezialkondensoren verwendet werden
können.
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Durch entsprechende Gestaltung des Mikroskoptubus 34 ist es möglich,
auch treibende Zahnräder 35
für andere übersetzungen anzuschließen (F i
g. 3).