DE123467C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Für Luftbremsen an elektrisch betriebenen Voll- und Kleinbahnen werden geräuschlos laufende Kompressoren verlangt, die in kurzer Zeit eine ansehnliche Luftmenge von höherer Spannung zu liefern haben, wobei jedoch der zur Verfügung stehende Raum ein ä'ufserst beschränkter ist.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung sucht diese Ansprüche dadurch zu erfüllen, dafs er es einerseits ermöglicht, den Kompressor auf einen sehr geringen Raum zusammenzudrängen und den Motor möglichst klein zu machen, und andererseits den Wirkungsgrad der Pumpe wie des Antriebes so günstig als möglich gestaltet.

Zu diesem Zweck werden zwei einfach wirkende Hochdruckcylinder gegenüber zwei einfach wirkenden Niederdmckcylindern unter Verbindung durch einen gemeinschaftlichen Zwischenbehälter in einer solchen Neigung gegen die Senkrechte zur Kurbelachse angeordnet, dafs die Arbeit am Umfang des Motorankers bezw. des Zahnrades eine nahezu gleiche ist und es möglich wird, den Kompressor entweder unmittelbar mit einem Elektromotor von mäfsiger Umdrehungszahl zu kuppeln oder unter Einschaltung einer einfachen und mäfsigen Zahnradübersetzung durch einen Elektromotor von hoher Umdrehungszahl anzutreiben.

Auf den beiliegenden Zeichnungen ist der neue Kompressor für Luftbremsen mit elektrischem Betrieb dargestellt. Fig. 1 ist eine Ansicht, theilweise geschnitten, und Fig. 2 ist ein Schnitt durch die Mitte der Ventile.

In einem Oelbehälter α im unteren Theil des Gehäuses dreht sich die doppelt gekröpfte Kurbelwelle b, welche ihre Bewegung entweder durch ein mit in das Gehäuse eingeschlossenes einfaches Vorgelege von einem raschlaufenden Motor erhält oder durch unmittelbare Kupplung von einem mit mäfsiger Geschwindigkeit laufenden Motor angetrieben wird.

Ueber dieser Kurbelwelle zu beiden Seiten der Achse sind die einfach wirkenden Cylinder angeordnet, und zwar auf der einen Seite die beiden Niederdruckcylinder c d und auf der anderen Seite die beiden Hochdruckcylinder ef. Zwischen beiden Cylinderpaaren liegt der Zwischenbehälter g, in welchen die beiden Niederdruckcylinder c d die angesaugte Luft hineindrücken, während die Hochdruckcylinder ef aus demselben die Luft zu weiterer Kompression entnehmen. Der Winkel, welchen die Mittellinien der Niederdruckcylinder mit denen der Hochdruckcylinder bilden, hängt von dem Cylinderverhältnifs und dem Betriebsdruck ab und wird genau so bestimmt, dafs die Arbeit am Umfang der Kurbelwelle eine möglichst gleiche ist.

Die Vortheile sind folgende:

Durch die Verwendung von einfach wirkenden Cylindern erreicht man eine gedrungene Anordnung und eine einfache Schmierung, das OeI spritzt von unten in die Cylinder hinein.

Durch die stehende Anordnung wird eine geringe Abnutzung der Cylinder herbeigeführt und das OeI wird nicht angesaugt wie bei liegenden Cylindern.

Durch die Kurbelversetzung unter Einschaltung eines Zwischenbehälters endlich ermöglicht man eine gröfsere Umdrehungszahl und dadurch gröfsere Leistung des Kompressors, einen

Claims (1)

1. gröfseren mechanischen Wirkungsgrad, also die Verwendung eines verhältnifsmäfsig kleinen Motors mit geringem Kraftverbrauch.

   Patent-A νSpruch:

   Verbund-Luftkompressor für Luftdruckbremsen, dadurch gekennzeichnet, dafs zwei einfach wirkende Niederdruckcylinder (c d) und zwei einfach wirkende Hochdruckcylinder (ef) über einer gemeinsamen, doppelt gekröpften Antriebskurbelwelle (b) angeordnet und unter Einschaltung eines Zwischenbehälters (g) um einen von dem Cylinderverhältnifs und dem Betriebsdruck abhängigen Winkel (von etwa 60 bis 90 °) gegen einander versetzt sind, zum Zweck, die Antriebskraft für alle Kurbellagen möglichst gleich grofs zu erhalten und den Kompressor bei gedrängter und für den Bahnbetrieb möglichst zweckmäfsiger Bauart mit einer zur Kupplung mit Elektromotoren geeigneten hohen Umdrehungszahl laufen lassen zu können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.