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Schwingförderanlage mit elektromagnetischem Antrieb Die Erfindung
bezieht sich auf eine Schwingförderanlage mit elektromagnetischem Antrieb unter
Verwendung von mehreren Vibratoren, die je aus einem Antriebsmagnet, Federn und
einer Gegenmasse bestehen und an verschiedenen Stellen des Förderrohrs od. dgl.
angreifen.
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Es sind elektromagnetisch angetriebene Schwingfördergeräte bekannt,
die aus dem Fördertrog oder dem sonstigen Arbeitsgerät und einem längs dieses Troges
verlaufenden Grundrahmen als Gegenschwingmasse bestehen und bei denen die Antriebsmagnete
in beliebiger Zahl innerhalb des oder auf dem Grundrahmen angebracht sind. Der Fördertrog
und der Grundrahmen stellen derart zwei Massen dar, die durch senkrecht zur Förderrichtung
verlaufende Blattfedern zu einem Zweimassenschwingsystem verbunden werden.
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Bei Verwendung beliebig vieler Magnete bleibt die gesamte Anordnung
immer nur ein Zweimassenschwingsystem, bestehend aus der Masse des Fördertroges
und der gemeinsamen Gegenmasse, nämlich dem Grundrahmen. Diese Bauart zeichnet sich
durch besondere Stabilität hinsichtlich der Schwingungscharakteristik aus, ganz
gleich, ob ein oder mehrere Antriebsmagnete verwendet werden. Auf der anderen Seite
hat diese bekannte Bauart den Nachteil, daß für jeden Auftrag Spezialkonstruktionen
erforderlich sind, wobei das Feder-Massensystem für jede Förderkonstruktion speziell
angefertigt werden muß und durch den Grundrahmen mit Blattfedern dargestellt wird,
so daß keine Serienproduktion in der derartige Einrichtungen herstellenden Produktionsstätte
möglichist.
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Weiterhin sind elektromagnetisch angetriebene Schwingfördergeräte
bekannt, die aus einem Fördertrog oder sonstigen Arbeitsgerät bestehen, jedoch den
Grundrahmen nicht besitzen. Diese bekannten Vorrichtungen werden mit angebautem
elektromagneüschem Vibrator angetrieben, wobei an Stelle der oben verwendeten Blattfedern
Schraubendruckfedern in den Vibrator eingebaut sind und wobei die Gegenmasse nicht
die Form eines Rahmens besitzt, sondern als kompakte Masse ebenfalls im Antriebsgehäuse
des Vibrators untergebracht ist.
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Ein solches Fördergerät kann auch mehrere Vibratoren aufweisen, was
jedoch zur Folge hat, daß aus einem Zweimassenschwingsystem ein Mehrmassenschwingsystem
wird. Dies ist ein erheblicher Nachteil für die Stabilität hinsichtlich der Schwingungscharakteristik
solcher Anlagen. Ein solches Fördergerät mit mehreren Einzelantrieben hat gezwungenermaßen
ebenso viele Gegenmassen, die
wiederum mit dem Förderteil ebenso viele Eigenfrequenzen
ergeben. Diese Einzeleigenfrequenzen müssen, da alle Vibratoren phasengleich und
parallel arbeiten sollen, sehr genau eingestellt werden. Ist diese Einstellung nur
etwas ungenau, so beginnen die zugehörigen Gegenschwingmassen nicht mehr in Phasengleichheit
zu arbeiten und schwingen wild.
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Dabei wird die Stromstärke in den Erregerwicklungen der Einzelvibratoren
sehr unterschiedlich, so daß einzelne Antriebsmagnete verbrennen können.
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Das gemeinsame Arbeitsgerät erhält bei nicht übereinstimmenden Teileigenfrequenzen
der Einzelvibratoren sehr unterschiedliche Erregungen, was zu Stauungen oder Rückwärtstransport
des Fördergutes in solchen Geräten führen kann. Selbst bei sehr genau eingestellten
Teileigenfrequenzen, die sich im Dauerbetrieb, beispielsweise durch Anbacken des
Fördergutes, etwas ändern, kommt es sehr häufig zu den beschriebenen unangenehmen
Erscheinungen.
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Die gleichen unangenehmen Erscheinungen können aber auch schon durch
unregelmäßige Gutaufgabe hervorgerufen werden. Auf der anderen Seite haben derart
ausgebildete Geräte den Vorteil, daß die Antriebe in der die Geräte herstellenden
Produktionsstätte in Serienproduktion gefertigt werden können und nunmehr nur in
Anpassung an die Größe des Arbeitsgerätes, beispielsweise die Länge des Fördertroges
oder die Breite und Größe des Fördertroges, eingesetzt und ausgewählt werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die dem zuletzt genannten
System eigenen Vorteile weiter beizubehalten, aber eine Möglichkeit zu schaffen,
um die dadurch bisher in Kauf genommenen Nachteile zu vermeiden und die gleiche
Stabilität hinsichtlich der Schwingungscharakteristik zu erreichen, die den zuerst
diskutierten Anlagen mit einem gemeinsamen Grundrahmen eigen ist.
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Dieses der Erfindung zugrunde liegende Ziel wird dadurch erreicht,
daß die Gegenmasse aller Vibratoren starr und verdrehungssteif miteinander verbunden
sind. Die derart vorgeschlagene starre und verdrehungssteife Verbindung der einzelnen
Gegenmassen miteinander bewirkt eine Synchronisierung der Schwingungserzeuger, ohne
dabei aber als gemeinsame Gegenmasse zu wirken. Hierdurch wird einerseits ein stabiles
Schwingungsverhalten des aus der Förderrinne oder dem sonstigen Arbeitsgerät und
den Vibratoren gebildeten Schwingungssystem erreicht, andererseits aber die bisher
bei derartigenAnlagen nicht mögliche Serienproduktion in der Herstellung gewährleistet,
so daß also zwei bisher als nicht vereinbar angesehene Vorteile bei der erfindungsgemäßen
Konstruktion in einer einzigen Anlage erreicht werden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt.
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A b b. 1 zeigt ein Schwingfördergerät mit zwei gegenüberliegend angeordneten
Vibratoren, A b b. 2 ein ähnliches Gerät, bei dem jedoch mehrere Vibratoren auf
einer Seite des Geräts angebracht sind.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach A b b. 1 ist ein an sich bekanntes
Förderrohrl mit zwei gegenüberliegenden Vibratoren 4, 5 über zwei Aufnahmesättel
2, 3 so bestückt, daß die Wirkungslinien beider Vibratoren sich in Lage und Winkelstellung
decken.
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Die Gegenschwingmassen 6, 7 sind mit Hilfe zweier seitlich verlaufender
Traversen 8 starr und verdrehungssteif miteinander verbunden. Diese Anordnung hat
den Vorteil, daß trotz Verwendung von zwei Vibratoren die Gegenschwingmassen mit
dem Förderrohr nur eine Eigenfrequenz bilden können, denn beide Gegenschwingmassen
sind fest miteinander verbunden und die Vibratoren ebenfalls. Durch die völlige
Deckung der Wirkungslinie der beiden Vibratoren ist es darüber hinaus auch unmöglich,
daß bei unterschiedlicher Intensität der Vibratoren die Förderstrecke beispielsweise
zusätzliche Kippschwingungen durchführen kann.
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An Stelle der beiden Einzelvibratoren können auf den gegenüberliegenden
Seiten des Geräts auch mehrere Vibratoren angeordnet werden, deren Gegenschwingmassen
alle miteinander verbunden werden.
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Das Ausführungsbeispiel nach A b b. 2 zeigt ein Förderrohrl4, das
auch als Trog ausgebildet sein kann, bei dem auf einer Seite, z.B. unten, drei Vibratoren
11, 12, 13 angebracht sind, die über die
Sättel 19, 20, 21 mit dem Förderrohr 14
verbunden sind. Die Gegenschwingmassenl5, 16, 17 der Vibratoren sind über zwei seitlich
verlaufende Traversen 18 starr und verdrehungssteif miteinander verbunden. Damit
die Verbindungstraverse 18 bei größeren Abständen der Vibratoren keine Eigenschwingungen
macht, ist die Verbindungstraverse mit Hilfe von Blattfedern 22,23 zusätzlich gegenüber
dem Förderrohr 14 geführt.
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Die geschilderten Anordnungen haben den bekannten Anordnungen gegenüber
den Vorteil, daß die gesamte Förderanlage mit mehreren Vibratoren immer nur ein
Zweimassenschwingsystem darstellt und nur eine einzige Eigenfrequenz besitzt. Bei
diesen Anlagen kann es nicht zu unterschiedlichen Schwingungen der einzelnen Antriebe
und zu Eigenschwingungen der Verbindungstraverse kommen, da alle Antriebe zwangsgeführt
sind. Ungünstige Eigenbiegeschwingungen, die durch die Verbindungstraversen entstehen
können, werden durch die zusätzliche Lenkerführung aufgehoben.