DE1233930B - Druckgasschalter - Google Patents
DruckgasschalterInfo
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Description
AUSLEGESCHRIFT
DeutscheKl.: 21c -35/10
Nummer: 1233 930
Aktenzeichen: G 41328 VIII d/21 c
1 233 930 Anmeldetag: 14.August 1964
Auslegetag: 9. Februar 1967
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Druckgasschalter mit den Kontakten zugeordneten, im
festen Abstand gegenüberstehenden Lichtbogenelektroden, an denen der Unterbrechungslichtbogen
durch AxialbebIasung mit Hilfe einer zwischen den Lichtbogenelektroden fest angeordneten Düse gelöscht
wird, bei dem ein Teil des Druckgasstromes unmittelbar an der einen, in Strömungsrichtung des
Druckgasstromes vor der Düse liegenden, becherförmig ausgebildeten Lichtbogenelektrode entlangströmt
und sich von der Kontaktoberfläche in einem gegen die Düsenöffnung gerichteten Bereich unter
Bildung einer strömungsmäßigen Totzone ablöst, innerhalb welcher der stromaufwärtige Lichtbogenkopf
festgehalten wird.
Bei einem Druckgasschalter hat bekanntlich der mit hoher Geschwindigkeit in die Lichtbogenstrecke
zwischen den Kontakten geblasene Gasstrom den Zweck, die Lichtbogenstrecke zu kühlen, von Lichtbogenbildungsprodukten
zu säubern und zu entionisieren, um dadurch eine beschleunigte Verfestigung der Lichtbogenstrecke bei Erreichen des Stromnulldurchganges
zu gewährleisten, so daß die Bogenstrecke dem Einschwingstoß der wiederkehrenden
Spannung riickzündungsfrei widersteht und dadurch der Unterbrechungslichtbogen rasch gelöscht und das
Ausschaltvermögen des Schalters optimal gemacht wird.
Als besonders vorteilhaft haben sich in diesem Sinne die bekannten Druckgasschalter mit Axialbeblasung
erwiesen. Bei dieser Schalterart dient eine fest zwischen den beiden Lichtbogenelektroden angeordnete,
vom Unterbrechungslichtbogen durchsetzte Düse dazu, den Gasstrom unter entsprechender
Beschleunigung so zu führen, daß er den Lichtbogen umhüllt und in eine stabile Lage drückt und in dieser
Lage so lange gefesselt hält, bis er bei einem Stromnulldurchgang gelöscht wird. Einem etwaigen Bestreben
des Lichtbogens, sich aus dieser stabilen Lage herauszubewegen, wirken die starken aerodynamischen
Kräfte, die der Gasstrom auf den Lichtbogen ausübt, entgegen. Dadurch wird das Löschen
des Lichtbogens beim Stromnulldurchgang sehr erleichtert.
Allerdings ergeben sich, wenn der Lichtbogen in dieser Weise gefesselt oder sonstwie ortsfest gehalten
wird, erhebliche Schwierigkeiten bezüglich der Kühlung, die erforderlich ist, um ein Einbrennen des
Lichtbogens in die Kontaktflächen mit entsprechender Hitzeerzeugung, die zu einer Beschädigung oder
gar Zerstörung empfindlicher Teile des Schalters führen kann, zu verhindern.
Druckgasschalter
Anmelder:
General Electric Company,
Schenectady, Ν. Υ. (V. St. A.)
Schenectady, Ν. Υ. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. Ε. Sommerfeld und Dr. D. v. Bezold,
Patentanwälte, München 23, Dunantstr. 6
Patentanwälte, München 23, Dunantstr. 6
Als Erfinder benannt:
John Woods Beatty,
Newton Square, Pa. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 16. August 1963 (302 613) 2
Um dieses Problem zu lösen, wurde bereits vorgeschlagen, den Unterbrechungslichtbogen zwecks
besserer Kühlung durch ein geeignetes Magnetfeld in eine umlaufende Drehung zu versetzen. Dieser an
sich sehr zweckdienliche Vorschlag war jedoch in seiner Durchführbarkeit auf Druckgasschalterkonstruktionen
beschränkt, die nicht mit typischer Axialbeblasung arbeiten, d. h., bei denen der Lichtbogen
nicht durch einen axialen Gasstrom hoher Geschwindigkeit gefesselt gehalten wird. Bei Axialbeblasungsschaltern
der obengenannten Art stößt man nämlich auf die Schwierigkeit, daß man, um den Lichtbogen
entgegen den starken aerodynamischen Kräften des ihn fesselnden Gasstromes überhaupt drehen zu
können, mit sehr starken Magnetfeldern, die sich in der Praxis kaum realisieren lassen, arbeiten müßte.
Dieser Schwierigkeit könnte man an sich dadurch entgehen, daß man in der bekannten Weise den Lichtbogenkopf
in die aerodynamische Stagnations- oder Totzone hineindrückt, die durch das Entlangströmen
des Druckgases an der stromaufwärtigen, d. h. in Strömungsrichtung vor der Düse liegenden Lichtbogenelektrode
gebildet wird. In diesem Fall ist jedoch wiederum zu erwarten, daß der in die Totzone
hineingedrückte Lichtbogenkopf bis ins Zentrum dieser Zone wandert und sich dort, wo das erzeugte
Magnetfeld naturgemäß eine nur schwache lichtbogendrehende Kraft ausübt, unter starker Erhitzung
festfrißt, wodurch die Kühlung der Bogenstrecke so-
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wie die Abführung der Bogenbildungsprodukte sehr erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht wird, und
außerdem die Gefahr einer Beschädigung des Schalters besteht.
Zweck der Erfindung ist es, diese Schwierigkeit zu beheben und die Anwendung der bekannten Maßnahme
der magnetisch erzeugten Drehung des stromaufwärtigen Lichtbogenkopfes auch bei den bekannten
vorteilhaften Druckgasschaltera mit Axialbeblasung zu ermöglichen.
Um diese Aufgabe zu lösen, sind erfindungsgemäß bei einem Druckgasschalter der eingangs genannten
Art, bei dem der stromaufwärtige Lichtbogenkopf in an sich bekannter Weise durch eine magnetfelderzeugende
Einrichtung gedreht wird, Maßnahmen getroffen, um das Einlaufen dieses Lichtbogenkopfes
in einen innerhalb der Totzone befindlichen zentralen Bereich des stromaufwärtigen Kontaktes, wo das erzeugte
Magnetfeld eine nur schwache lichtbogendrehende Kraft ausübt, zu verhindern. Vorzugsweise
geschieht dies dadurch, daß im zentralen Bereich des stromaufwärtigen Kontaktes eine Öffnung vorgesehen
ist, durch die entweder ein Hilfsgasstrom gegen die Düsenöffnung geblasen wird oder in der eine Isolierfüllung
angeordnet ist.
Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß einerseits trotz der starken aerodynamischen Kräfte, die der
axiale Druckgasstrom auf den Lichtbogen ausübt, dieser, da er in einer strömungsmäßigen Totzone gehalten
wird, auch mit einem verhältnismäßig schwachen Magnetfeld kräftig gedreht werden kann und
daß andererseits der Lichtbogenkopf bei seiner Drehung nicht in den zentralen Bereich dieser Totzone
hineinlaufen kann, da dort z. B. der Hilfsgasstrom durch die mittlere Öffnung geblasen wird oder
die diese Öffnung verschließende Isolierfüllung angebracht ist.
Natürlich ist es erwünscht, daß das erzeugte Magnetfeld möglichst nur im Bereich des stromaufwärtigen
Lichtbogenkopfes eine kräftige lichtbogendrehende Kraft ausübt, da die stromabwärtige, d. h.
in Strömungsrichtung des Druckgasstromes hinter der Düse gelegene Lichtbogenelektrode vom durch
die Düse voll beschleunigten Gasstrom beaufschlagt wird und sich daher an ihr nicht so leicht eine strömungsmäßige
Totzone, innerhalb der der dortige Lichtbogenkopf mit verhältnismäßig geringem Aufwand
an magnetischer Kraft gedreht werden könnte, ausbilden kann. Dort hat vielmehr der Druckgasstrom
lediglich die Aufgabe, den Lichtbogen so festzuhalten, daß er nicht weiter stromabwärts laufen und andere
Teile des Schalters beschädigen kann, wobei der Gasstrom zugleich für eine entsprechende Kühlung
sorgt. Es ist demnach zweckmäßig, dafür Sorge zu tragen, daß die lichtbogendrehende Kraft des Magnetfeldes
im wesentlichen auf den Bereich des stromaufwärtigen Lichtbogenkopfes konzentriert wird, da
man auf diese Weise mit dem geringstmöglichen Aufwand an magnetischer Energie auskommt bzw. eine
unnötige Energieverschwendung vermeidet, die sich sogar nachteilig auswirken könnte, wenn durch eine
etwaige auf den stromabwärtigen Lichtbogenkopf ausgeübte magnetische Kraft dieser Lichtbogenkopf
aus seiner Fesselung herausgerissen würde.
Zu diesem Zweck, d. h., um das Magnetfeld auf den Bereich des stromaufwärtigen Lichtbogenkopfes
zu konzentrieren, kann die magnetfelderzeugende Einrichtung in Form einer Spule im Inneren des
stromaufwärtigen Kontaktes auf einem an den äußeren Stromkreis anschließbaren leitenden Bolzen angeordnet
und mit ihrem einen Ende an das vordere Bolzenende und mit ihrem anderen Ende an einen
stromaufwärts der Totzone befindlichen Teil des Kontaktes angeschlossen sein. Diese energiesparende
Anordnung der magnetfelderzeugenden Einrichtung ergibt sich als vorteilhafte Weiterbildung des Gedankens,
den durch den Axialstrom in der strömungsmäßigen Totzone gefesselten stromaufwärtigen Lichtbogenkopf
innerhalb dieser Totzone zu drehen, ohne daß er sich dabei im mittleren Bereich derselben festsetzen
kann.
Durch diese Rotation des Lichtbogens innerhalb der Totzone werden erhebliche Verbesserungen bezüglich
der Geschwindigkeit der dielektrischen Erholung oder Verfestigung der Bogenstrecke beim
Stromnulldurchgang erreicht. Obwohl der Gasstrom gewöhnlich verhältnismäßig starke aerodynamische
Kräfte auf den Lichtbogen ausübt, sind diese aerodynamischen Kräfte in der Totzone verhältnismäßig
gering, so daß durch die magnetische Einwirkung eine kräftige Bewegung des Lichtbogens erzeugt werden
kann.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Druckgasschalters,
F i g. 2 einen vergrößerten Schnitt der Stromaufelektrode des Schalters nach F i g. 1,
F i g. 3 einen Schnitt einer anderen Ausführungsform der Stromaufelektrode,
Fig. 4 einen Grundriß einer weiteren Ausführungsform der Stromaufelektrode und
F i g. 5 eine Stirnansicht der Elektrode nach F i g. 4.
F i g. 1 zeigt einen Druckgasschalter eines Typs, wie er in der USA.-Patentschrift 2 783 338 beschrieben
ist. Nur die für das Verständnis der Erfindung erforderlichen Teile des Schalters sind in F i g. 1 gezeigt.
Da der Schalter allgemein symmetrisch in bezug auf die Vertikalebene ausgebildet ist und der linke
Teil dem rechten Teil im wesentlichen gleicht, ist lediglich der rechte Teil des Schalters im Schnitt gezeigt.
Wie in der obengenannten USA.-Patentschrift im einzelnen beschrieben, hat der Schalter ein Gehäuse
12, das normalerweise mit Druckgas gefüllt ist und eine Schaltkammer 11 bildet. Im Inneren der
Schaltkammer 11 sind zwei gegeneinander bewegbare Kontakte 14 und 16 angeordnet, die unter Ausbildung
eines Lichtbogens im Druckgas innerhalb der Kammer 11 getrennt werden können. Der Kontakt
14 ist ortsfest angeordnet, während der andere Kontakt 16 schwenkbar auf einer festen, stromführenden
Drehachse 18 gelagert ist. Wenn der bewegliche Kontakt 16 im Uhrzeigersinn um die Achse 18 aus
der in F i g. 1 in ausgezogenen Linien dargestellten Kontaktschließstellung herausgeschwenkt wird, bildet
sich in der Zone, wo die Kontakte abgehoben werden, ein Lichtbogen aus. In F i g. 1 zeigen die gestrichelten
Linien den beweglichen Kontakt 16 in einer teilweise abgehobenen Zwischenlage, die er nach Ausbildung
des Lichtbogens während eines Abschaltvorganges durchläuft.
Der bewegliche Kontakt 16 ist mittels der stromführenden Drehachse 18 auf einem stromleitenden
Haltebügel 19 gelagert, der vorzugsweise einstückig mit einem feststehenden Zylinder 32 ausgebildet ist.
Der Zylinder 32 ist mit seinem unteren Ende in ge-
eigneter Weise auf einem allgemein zylindrischen eingefangen und gefesselt gehalten, so daß er durch
Gußstück 33 gelagert. Das Gußstück 33 ist mit sei- den Gasstrom nicht weiter stromabwärts geblasen
nem unteren Ende in geeigneter Weise an einem werden kann.
Flansch befestigt, der starr am feststehenden Metall- Für die Steuerung des beweglichen Hauptventils
gehäuse 12 gehaltert ist. 5 40 und des beweglichen Kontaktes 16 ist ein kom-
Um einen Gasstrom für die Löschung des Licht- binierter Betätigungsmechanismus 50 vorgesehen,
bogens zu erzeugen, weist das zylindrische Gußstück Dieser Mechanismus 50 ist vorzugsweise in der in der
33 einen normalerweise geschlossenen Ausström- genannten USA.-Patentschrift2 783 338 beschriebenen
kanal 36 auf, der von der Schaltkammer ins Freie Weise ausgebildet; seine Einzelheiten sind nicht Geführt.
An seinem oberen Ende hat das Gußstück 33 io genstand vorliegender Erfindung, Allgemein gesproeine
rohrdüsenförmige Elektrode 38 mit einem Düsen- chen besteht dieser Mechanismus aus einem ventilteil
39 am äußeren Ende, der den Einlaß 37 zum steuernden Kolben 51 und einem kontaktsteuernden
Ausströmkanal 36 bildet. Dieser Einlaß 37 wird im Kolben 52, die beide innerhalb des Zylinders 32 anfolgenden
als Düsenöffnung bezeichnet. Der licht- geordnet sind. Der Kolben 51 ist über eine in geeigbogenlöschende
Gasstrom durch die Rohrdüse 38 15 neter Weise am Ventilkörper 40 festgeklemmte Kol-
und den Ausströmkanal 36 wird mit Hilfe eines zy- benstange 54 mit dem beweglichen Ventilkörper 40
lindrischen hin- und hergehenden Haupt- oder Blas- gekuppelt. Der Kolben 52 ist über eine Kolbenstange
ventils 40, das am äußeren oder unteren Ende des Aus- 58 und einen an der Kolbenstange befestigten Kreuzströmkanals
36 angeordnet ist, gesteuert. Dieses Ven- kopf 59 mit dem beweglichen Kontakt 16 verbunden,
til 40 nimmt normalerweise die in ausgezogenen zo Ein am Kreuzkopf 59 bei 61 und am beweglichen
Linien dargestellte geschlossene Stellung ein, in der Kontakt 16 bei 62 angelenkter Verbindungshebel 60
ein Ringflansch 42 an seinem unteren Ende abdich- verbindet den Kreuzkopf 59 mit dem beweglichen
tend auf einem ortsfesten Ventilsitz 34 am Gußstück Kontakt 16. Wenn der ventilsteuernde Kolben 51 nach
33 aufsitzt. oben getrieben wird, öffnet er das Ventil 40 und
Während eines Abschaltvorganges wird der beweg- 25 drückt zugleich den kontaktsteuernden Kolben 52
liehe Ventilkörper 40 aus der in ausgezogenen Linien nach oben, so daß dieser den beweglichen Kontakt
dargestellten Schließstellung über eine in F i g, 1 in 16 abhebt.
gestrichelten Linien dargestellte teilweise geöffnete Beim Abheben des Kontaktes 16 bildet sich zu-Zwischenstellung
in die Öffnungsstellung bewegt. nächst ein Lichtbogen zwischen den Enden der Kon-Wenn
das Ventil 40 geöffnet ist, kann das in der 30 takte 14 und 16 aus. Kurz danach drückt jedoch der
Kammer 11 vorhandene Druckgas mit großer Ge- durch die Düsenöffnung 37 geblasene Gasstrom (anschwindigkeit
durch die Düsenöffnung 37 und die gedeutet durch die Pfeile B) den stromaufwärtigen
Düse 38 sowie über den Ausströmkanal 36 und das Kopf des Lichtbogens auf eine Stromauf elektrode 70,
Ventil 40 in die Atmosphäre abströmen, wie durch die elektrisch mit dem feststehenden Kontakt 14 verdie
Pfeile B in F i g. 1 angedeutet. Die Art und Weise, 35 bunden ist. Bei andauernder Abhebbewegung des bewie
der Gasstrom den Lichtbogen löscht, wird weiter weglichen Kontaktes 16 drückt der Gasstrom den
unten ausführlicher beschrieben werden. stromabwärtigen Kopf des Lichtbogens vom beweg-
An seinem oberen Ende umgibt der zylindrische liehen Kontakt 16 auf die Düsenanordnung 39, die
Ventilkörper 40 einen vorstehenden, rohrförmigen elektrisch mit dem beweglichen Kontakt 16 verbun-Halter
41, auf dem der Ventilkörper 40 glatt gleitbar 40 den ist. Der Gasstrom bläst sodann den stromist.
Der rohrförmige Halter 41 ist am Gußstück 33 abwärtigen Lichtbogenkopf durch die Düsenöffnung
vorzugsweise mittels Schrauben oder Bolzen (nicht 37 und die Düse 38 auf das obere Ende des metalgezeigt)
unter Festklemmen des Flansches 41a auf lischen Schutzrohres 43. Von hier drückt der Gasder
Oberseite des Gußstückes 33 befestigt. Zwischen strom den stromabwärtigen Lichtbogenkopf nach
dem beweglichen Ventilkörper 40 und dem unteren 45 unten in die erwähnte Totzone bei der Anströmfläche
Ende des Halters 41 ist eine Druckfeder 44 angeord- 48 der Elektrode 45. Der Lichtbogen nimmt sodann
net, die den Ventilkörper 40 in der Schließstellung die allgemein bei 46 angedeutete Lage ein. In dieser
gegen den Ventilsitz 34 drückt. Lage durchsetzt die Lichtbogensäule die Düsenöff-
Um den Halter 41 und das obere Ende des Ventil- nung 37, wobei der Lichtbogen im Düsenöffnungskörpers
40 vor den schädlichen Wirkungen des Licht- 50 bereich einem axialen Gasstrom hoher Geschwindigbogens
zu schützen, ist über diesen Teilen ein in ge- keit ausgesetzt ist. Dieser axiale Gasstrom kühlt und
eigneter Weise am Halter 41 befestigtes metallisches entionisiert den Lichtbogen und säubert die Bogen-Schutzrohr
43 angeordnet. An der Außenfläche dieses strecke von Lichtbogenbildungsprodukten, wodurch
Rohres ist eine Stromabelektrode 45, vorzugsweise die Wiederzündung des Lichtbogens bereits bei
aus hitzebeständigem Metall, befestigt, die radial 55 einem frühzeitigen Stromnulldurchgang verhindert
vom Rohr 43 quer in den Weg des Gasstromes durch wird. Die Stromabelektrode 45 und die Stromaufden
Kanal 36 vorsteht. Wie weiter unten deutlicher elektrode 70 sind so angeordnet, daß die Lichtbogenwerden
wird, wird während eines Abschaltvorganges länge und die Lage des Lichtbogens im Hinblick auf
der stromabwärtige Lichtbogenkopf auf diese Elek- eine sehr schnelle Löschung optimal sind. Das heißt,
trode 45 übertragen, woraufhin der Lichtbogen un- Go in dieser Lage ist der Lichtbogen am leichtesten
gefähr die bei 46 angedeutete Lage einnimmt. Die löschbar.
Stromabelektrode ist vorzugsweise in der in der Es ist allgemein bekannt, daß die Fähigkeit eines
USA.-Patentschrift 2 897 324 beschriebenen Weise so Schalters, das Wiederzünden des Lichtbogens beim
ausgebildet, daß sie eine nichtstromlinienförmige An- Stromnulldurchgang zu verhindern, von der Geströmfläche
48 hat, wobei der Gasstrom stromauf- 65 schwindigkeit der dielektrischen Verfestigung der
wärts dieser Fläche 48 eine Stagnations- oder Tot- Bogenstrecke unmittelbar nach dem Abreißen des
zone bildet. Der Kopf des Lichtbogens 46 wird bei Lichtbogens im Stromnulldurchgang abhängt. Je
Erreichen der Elektrode 45 innerhalb der Totzone schneller die Bogenstrecke sich verfestigt, desto ge-
ringer wird die Möglichkeit des Wiederzündens und desto besser werden folglich die Aussichten einer
endgültigen Ausschaltung bei dem betreffenden Stromnulldurchgang.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß die Geschwindigkeit der Verfestigung der Lichtbogenstrecke
erheblich gesteigert werden kann, wenn man den stromaufwärtigen Lichtbogenkopf um einen Mittelpunkt
auf der Abströmfläche der Stromaufelektrode 70 in an sich bekannter Weise rotieren läßt. Die den
Lichtbogen rotierende magnetische Kraft wird von einer Spule 80 erzeugt, die elektrisch mit der Elektrode
70 in Reihe geschaltet und hinter der Abströmfiäche der Elektrode 70 angeordnet ist. Diese Spule
80 umgibt einen leitenden Bolzen 82, der den elektrischen Strom zur Stromaufelektrode leitet. Das linke
Ende der Spule 80 ist elektrisch mit dem freien Ende des Bolzens 82 verbunden, während das rechte Ende
der Spule elektrisch mit der Elektrode 70 an deren rückwärtigem Ende verbunden ist. Eine geeignete
Isolation 72 sorgt dafür, daß der die Elektrode 70 durchfließende Strom die Spule 80 oder eine ihrer
Windungen nicht umgehen kann.
Die Elektrode 70 ist becherförmig mit einer Kappe 84 an ihrem rückwärtigen Ende, an die das rechte
Ende der Spule 80 angeschlossen ist, ausgebildet. Die Elektrode 70 hat eine die Spule 80 umgebende rohrförmige
Wandung 85 und einen konvexen oder gewölbten Vorderteil 86 aus lichtbogenfestem, hitzebeständigen
Metall, der mit der rohrförmigen Wandung verlötet ist. Der Vorderteil 86 hat in der Mitte
eine Öffnung 87, und die Wandung 85 ist radial von Öffnungen 88, die in Verbindung mit der Mittelöffnung 87 stehen, durchsetzt. Wenn das Hauptventil
40 des Schalters bei 42 in der bereits beschriebenen Weise geöffnet wird, fließt die Druckluft oder das
Druckgas in die Düsenöffnung 37 nicht nur über die durch die Pfeile B angedeuteten Wege, sondern auch
über Wege, die durch die Öffnungen 88 radial einwärts und sodann in Axialrichtung der Elektrode 70
durch die Mittelöffnung 87 in die Lichtbogenstrecke führen. Dieser Hilfsgasstrom durch die Öffnung 87
verhindert, daß der Lichtbogenkopf in die Mittelöffnung 87 eintritt und im Inneren der Elektrode
festen Fuß fassen kann.
Wenn der stromaufwärtige Lichtbogenkopf in der bereits beschriebenen Weise vom feststehenden Kontakt
14 auf die Elektrode 70 übersetzt, wird er von dem die Elektrode 70 umhüllenden Hauptgasstrom
gegen das vordere Ende der Elektrode gedrückt. Der elektrische Strom fließt sodann durch die Spule 80,
da diese elektrisch in Serie mit dem Lichtbogen liegt. Dieser Stromfluß durch die Spule 80 erzeugt ein Magnetfeld,
das allgemein radial oder quer zur Mittelöffnung 87 im Bereich des Vorderteils 86 der Elektrode
verläuft. Die ungefähre Gestalt dieses Magnetfeldes ist durch die gestrichelten Kraftlinien M
(F i g. 2) veranschaulicht, die von der Mittelöffnung 87 aus in dem an die Vorderseite der Elektrode 70
angrenzenden Bereich radial nach außen verlaufen. Dieses magnetische Querfeld erzeugt zusammen mit
dem örtlichen, den Lichtbogen umgebenden Feld eine radial wirkende magnetische Kraft, die den
stromaufwärtigen Lichtbogenkopf in Rotation um die Mittelöffnung 87 setzt.
Die Anwendung der magnetischen Lichtbogendrehung bei Druckluftschaltern oder Druckgasschaltern
mit Axialbelastung wurde bisher kaum erwogen,
und zwar hauptsächlich deshalb, weil man allgemein annahm, daß die in der Praxis erzeugbaren magnetischen
Kräfte gegenüber den bei einem derartigen Schalter vorherrschenden starken aerodynamischen
Kräften so gering sind, daß eine derartige magnetische Anordnung praktisch wertlos sein würde. Dabei
hat man jedoch die wichtige Tatsache übersehen, daß man, obwohl der Gasstrom mit hoher Geschwindigkeit
an der Elektrode entlangfließt, den Lichtbogenkopf in einer Stagnationszone oder Totzone, in
der die auf den Lichtbogen ausgeübten aerodynamischen Kräfte verhältnismäßig schwach sind, einfangen
kann. Wenn sich der Lichtbogenkopf in einer derartigen Zone schwacher aerodynamischer Kraft
befindet, reicht eine verhältnismäßig geringe magnetische Kraft aus, den Lichtbogenkopf in Bewegung
zu setzen. Bei der gezeigten Ausbildung der Elektrode 70 ergibt sich eine derartige Totzone in dem die
Mittelöffnung 87 der Elektrode 70 unmittelbar umao gebenden Bereich. Diese Totzone ist in F i g. 2 bei 90
angedeutet. In dieser Zone bewegt sich das Gas mit geringer Geschwindigkeit in großangelegten Wirbeln,
wie durch die geschlossenen Schleifen 91 angedeutet. Der den Wegen B folgende Gasstrom drückt den
stromaufwärtigen Lichtbogenkopf in diese Totzone, wo er durch den die Totzone eingrenzenden Gasstrom
gefangen gehalten wird. Während der stromaufwärtige Lichtbogenkopf auf diese Weise in der
Totzone 90 eingefangen ist, dreht das radiale Magnetfeld den Lichtbogenkopf in der beschriebenen Weise
um die Mittelöffnung 87.
Wichtig ist, daß dafür gesorgt wird, daß der stromaufwärtige Lichtbogenkopf vom mittleren Bereich
der Stromaufelektrode ferngehalten wird. Dies ist deshalb erforderlich, weil im mittleren Bereich
das durch den Strom in der Spule 80 erzeugte Magnetfeld praktisch keine radiale Komponente hat.
Vielmehr ist das Magnetfeld in diesem mittleren Bereich fast gänzlich axial gerichtet. Ein Lichtbogen,
der mit seinem Kopf in diesem mittleren Bereich aufsitzt, könnte daher durch das Magnetfeld nur
wenig oder gar nicht gedreht werden. Folglich würden die aus der Lichtbogendrehung resultierenden
Vorteile weitgehend verlorengehen, wenn man es zuließe, daß der Lichtbogenkopf sich in diesem Bereich
festsetzt. Die Tatsache, daß sich in diesem Mittelbereich die Öffnung 87 befindet und insbesondere
daß diese Öffnung von einem Gasstrom durchströmt wird, verhindert, daß der Lichtbogen in diesem
Bereich festhängt, so daß die Vorteile der magnetischen Lichtbogendrehung erhalten bleiben.
F i g. 3 veranschaulicht einen anderen Lösungsvorschlag, durch den ein Festsetzen des stromaufwärtigen
Lichtbogenkopfes im Mittelbereich der Stromaufelektrode verhindert wird. Bei dieser Ausführungsform
ist im Mittelbereich der Elektrode ebenfalls eine Mittelöffnung 87 vorgesehen, die jedoch
nicht von einem Gasstrom durchströmt wird, sondern mit einem Einsatz oder Pfropfen 100 aus
lichtbogenfestem Isoliermaterial gefüllt ist. Ein hierfür geeignetes Isoliermaterial ist das unter der Handelsbezeichnung
»Teflon« bekannte Polytetrafluoräthylen. Da sich im mittleren Bereich kein leitendes
Metall, an dem der Lichtbogenkopf ansetzen kann, befindet, bleibt der Lichtbogenkopf in dem radial
außerhalb der Isolierfüllung 100 befindlichen Teil der Totzone. Im übrigen ist die in F i g. 3 gezeigte
Elektrode im wesentlichen gleich ausgebildet wie die
Claims (2)
1. Elektrischer Druckgasschalter mit den Kontakten zugeordneten, im festen .Abstand gegenüberstehenden
Lichtbogenelektroden, an denen der Unterbrechungslichtbogen durch Axialbeblasung
mit Hilfe einer zwischen den Lichtbogenelektroden fest angeordneten Düse gelöscht
wird, bei dem ein Teil des Druckgasstromes unmittelbar an der einen, in Strömungsrichtung des
Druckgasstromes vor der Düse liegenden, becherförmig ausgebildeten Lichtbogenelektrode entlangströmt
und sich von der Kontaktoberfläche in einem gegen die Düsenöffnung gerichteten Bereich
unter Bildung einer strömungsmäßigen Totzone ablöst, innerhalb welcher der stromaufwärtige
Lichtbogenkopf festgehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß der stromaufwärtige
Lichtbogenkopf in an sich bekannter Weise durch eine magnetfelderzeugende Einrichtung gedreht
wird und daß Maßnahmen getroffen sind, um das Einlaufen dieses Lichtbogenkopfes in einen innerhalb
der Totzone (90) befindlichen zentralen Bereich (87) des stromaufwärtigen Kontaktes (70),
wo das erzeugte Magnetfeld (M) eine nur schwache lichtbogendrehende Kraft ausübt, zu
verhindern.
2. Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine Öffnung (87) im
zentralen Bereich des stromaufwärtigen Kontaktes (70) ein Hilfsgasstrom gegen die Düsenöffnung
(37) geblasen wird (Fig. 2).
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Applications Claiming Priority (1)
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE1233930B (de) |
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