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Vorrichtung zur Herstellung von aus Kunststoffbändern gewickelten
Rohren Vorrichtungen zur Herstellung von aus Kunststoffbändern gewickelten Rohren,
mit einem angetriebenen Wickeldorn, besitzen zumeist einen in Axialrichtung stetig
sich verschiebenden Wickeldorn, auf dem die Kunststoffbänder in einer oder mehreren
Lagen aufgewickelt werden. Die Kunststoffbänder werden dabei aus einer Anzahl seitlich
neben dem Wickeldorn angeordneten Extrudern extrudiert und in noch heißem Zustand
aufgewickelt, so daß sich die berührenden Bandflächen aneinanderliegender Bandwindungen
verschweißen, soweit sie aus thermoplastischem Kunststoff bestehen. Bei Vorrichtungen
dieser Art muß der Wickeldorn mindestens die Länge des herzustellenden Rohres aufweisen
und im übrigen (wenn nicht der Extruder bewegt werden soll) in Axialrichtung verschiebbar
gelagert sein, um den erforderlichen stetigen Vorschub zu ermöglichen.
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Dies ist nicht nur in konstruktiver Hinsicht aufwendig, sondern auch
mit Schwierigkeiten beim Entformen des fertiggewickelten Rohres verbunden, da beim
Ausziehen des Dornes wegen der großen Berührungsfläche beachtliche Reibungskräfte
zu überwinden sind. Zwar hat man zur Überwindung dieser Schwierigkeiten bereits
Dornkonstruktionen vorgeschlagen, die zum Entformen in ihrem Querschnitt verkleinerbar
sind, jedoch wird hierdurch keine Vereinfachung der Vorrichtung erreicht. Bei einer
anderen bekannten Vorrichtung zur Herstellung von aus Kunststoffbändern gewickelten
Rohren arbeitet man mit einem in axialer Richtung feststehend gelagerten und von
einem durch eine Abzugsvorrichtung abziehbaren Schlauch umgebenen angetriebenen
Wickeldorn. Um die Dornlänge und damit den gesamten Aufbau zu vereinfachen, wird
bei dieser bekannten Vorrichtung der den Wickeldorn umgebende Schlauch unmittelbar
vor Aufbringen der die Rohre bildenden Bänder selbst durch Aufwickeln eines Bandes,
z. B. aus Zellophan od. dgl., von einer Vorratsspule auf den Wickeldorn aufgebracht.
Im übrigen ist dabei der Wickeldorn kürzer als die Länge der herzustellenden Rohre
ausgebildet. Der verwandte Schlauch besteht dabei zumeist aus einem mit den Kunststoffbändern
nicht verschweißenden oder verklebenden Material. Das ist insofern nachteilig, da
bei jedem herzustellenden Rohr auch jeweils ein abziehbarer Schlauch neu hergestellt
werden muß. Dies bedingt einen verhältnismäßig großen Aufwand sowohl in apparativer
Hinsicht als auch im Materialverbrauch. Sofern der abziehbare Schlauch Bestandteil
des herzustellenden Rohres werden soll, bestehen Nachteile in der Materialauswahl,
da der abziehbare Schlauch im Material sowohl hinsichtlich der
Eigenschaften ausgewählt
werden muß, die für den Wickelvorgang erforderlich sind, also insbesondere gute
Gleitfähigkeit auf dem Wickeldorn, als auch hinsichtlich der Eigenschaften, die
das fertiggestellte Kunststoffrohr materialmäßig im Bereich seiner Innenwandung
aufweisen soll. Sofern bei den mit der bekannten Vorrichtung hergestellten Rohren
der abziehbare Schlauch nicht bei dem hergestellten Rohr verbleiben soll, ist im
übrigen ein besonderer Arbeitsgang für die Entformung erforderlich. Darüber hinaus
führt ein derartiger gewickelter Schlauch zur Aufnahme des Wickeldornes zwangläufig
zu Unregelmäßigkeiten bei der Bildung der Innenwand des eigentlichen Rohres, was
sich strömungstechnisch in nachteiliger Weise bemerkbar macht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Herstellung
von aus Kunststoffbändern gewickelten Rohren mit einem in axialer Richtung feststehend
gelagerten und von einem durch eine Abziehvorrichtung abziehbaren Schlauch umgebenen
angetriebenen Wickeldorn in einfachster Weise so zu gestalten, daß unabhängig von
der Anzahl der herzustellenden Rohre trotz kurz bauender Vorrichtung mit einem einzigen
glatten Schlauch der Wickelvorgang für die Rohre durchführbar ist.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von aus Kunststoffbändern
gewickelten Rohren mit einem in axialer Richtung feststehend gelagerten und von
einem durch eine Abzugsvorrichtung abziehbaren Schlauch umgebenen angetriebenen
Wickeldorn. Die Erfindung besteht darin, daß in Abzugsrichtung vor dem Dorn eine
mit diesem verbundene
Aufnahme für die noch nicht abgezogene Länge
des abziehbaren Schlauches vorgesehen ist. Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform,
bei der beim Ablaufen des gewickelten Rohres vom Dorn gleichzeitig eine Trennung
vom Schlauch erfolgt, die dadurch gekennzeichnet ist, daß in Abzugsrichtung hinter
dem Dorn der Anfang des Schlauches zusammengehalten und an ein auf einer angetriebenen
Seiltrommel auflaufendes Zugseil angeschlossen ist.
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Hierzu kann der Dorn zweckmäßig hohl und an einer Hohlwelle gelagert
sein und das Zugseil und die abgezogene Länge des Schlauches durch den hohlen Dorn
und die Hohlwelle geführt sein. Zweckmäßig besteht der Schlauch aus einem mit den
Kunststoffbändern für die herzustellenden Rohre nicht verschweißenden oder verklebenden
Material. Ferner kann der Wickeldorn kürzer als die Länge der herzustellenden Rohre
sein.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin
zu sehen, daß bei der Herstellung von aus Kunststoffbändern gewickelten Rohren mit
schon vor dem Wickelprozeß bestehenden und auch wieder verwendbaren Schläuchen gearbeitet
werden kann. Trotzdem ist eine kurze Baulänge des Wickeldorns und der eigentlichen
Wickelvorrichtung verwirt licht und erübrigt sich insbesondere ein zusätzlicher
Extruder und Wickelvorrichtung zur Herstellung des eigentlichen Schlauches, wie
das bei der eingangs beschriebenen Ausführungsform der Fall ist, sowie ein zusätzlicher
Arbeitsgang zum Entformen des Schlauches aus den hergestellten Rohren.
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Der bei der Erfindung verwirklichte abziehbare Schlauch ist vielmehr
stets wieder verwendbar. Darüber hinaus kann er glatt ausgeführt werden, so daß
sich insbesondere zusätzliche Wandrauhigkeiten der Innenwandung des hergestellten
gewickelten Rohres vermeiden lassen. Im Ergebnis erreicht man somit in überraschend
einfacher Weise eine ganz erhebliche Vereinfachung und damit auch Kostensenkung
bei der Herstellung von aus Kunststoffbändern gewickelten Rohren sowohl in apparativer
Hinsicht als auch im Hinblick auf den Materialverbrauch, die Anzahl der durchzuführenden
Arbeitsgänge und in bezug auf den Aufbau der Vorrichtung. Ferner kann das Material
für den abziehbaren Schlauch allein unter den Gesichtspunkten ausgewählt werden,
die seiner funktionellen Aufgabe während des Wickelprozesses entspricht.
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Im folgenden sei die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen Axialschnitt durch
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von aus Kunststoffbändern gewickelten
Rohren, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1, F i g. 3 eine Stirnansicht
in Richtung des Pfeiles III der Vorrichtung nach F i g. 2.
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Im einzelnen zeigen die Figuren eine Vorrichtung zur Herstellung
von aus Kunststoffbändern 1 gewickelten Rohren 2. Die Vorrichtung besteht zunächst
aus einem angetriebenen Wickeldorn 3, der in Axialrichtung feststehend gelagert
ist. Der Wickeldorn 3 ist von einem Schlauch 4 umgeben, der an eine ihn über den
Dorn abziehende Zugvorrichtung angeschlossen ist. Der Schlauch besteht aus einem
mit den Kunststoffbändern nicht verschweißenden oder verklebenden Material. Im übrigen
ist der
Wickeldorn kürzer als die herzustellende Rohrlänge, die in den Darstellungen
der Fig. 1 und 2 abgebrochen gezeichnet ist. In Abzugsrichtung vor dem Dorn 3 ist
eine mit diesem verbundene Aufnahme 5 für die noch nicht abgezogene Schlauchlänge
6 vorgesehen, in die der Schlauch in zusammengefaltetem Zustand eingelegt ist. In
Abzugsrichtung hinter dem Dorn 3 ist der Schlauchanfang bei 7 zusammengehalten und
an ein Zugseil 8 mit angetriebener Seiltrommel 9 angeschlossen. Dabei ist die Anordnung
so gewählt, daß der Dorn 3 hohl und an einer Hohlwelle 10 gelagert ist und das Zugseil
8 und die abgezogene Schlauchlänge 11 durch den Dorn und die Hohlwelle geführt ist,
Zugseil- und Schlauchanfang sind über ein frei verdrehbares Kupplungsstück miteinander
verbunden. Die Antriebsvorrichtung für die Seiltrommel 9 ist der Einfachheit halber
im AusführungF beispiel nicht dargestellt. Die in einem Lagerbock 12 gelagerte Hohlwelle
10 wird über einen Riemenantrieb von einem Antriebsmotor 13 angetrieben. Im Ausführungsbeispiel
wird das Rohr 2 lediglich aus einem Band 1 gewickelt, das aus einem neben dem Wickeldorn
3 angeordneten Extruder 14 extrudiert wird und in noch heißem Zustand auf den vom
Wickeldorn 3 unterstützten Schlauch 4 aufläuft. Das Band läuft im übrigen, wie die
F i g. 3 erkennen läßt über eine Rolle 15 durch die es gegen den Wickeldorn angedrückt
und gleichzeitig geformt wird. Bs züglich der Querschnittsform des Wickeldornes
3 bestehen keine Begrenzungen. Er kann neben einem zylindrischen Querschnitt insbesondere
auch einen eckigen, beispielsweise quadratischen oder sechseckigen Querschnitt aufweisen.
Infolge der Flexibilität des Schlauches 4 legt dieser sich unschwer den verschiedenen
Querschnittsformen an, so lange nur der Umfang des Schlauches mit dem Querschnittsumfang
des Wickeldornes übereinstimmt, oder der Schlauch in Umfangsrichtung genügend elastisch
ist.
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In Längsrichtung sollte dagegen der Schlauch zwar flexibel jedoch
nicht elastisch sein, um einen einwandfreien gleichmäßigen Abzug vom Wickeldorn
zu ermöglichen.