DE1228507B - Faservliese fuer Filtereinsaetze in Verbrennungskraftmaschinen - Google Patents

Faservliese fuer Filtereinsaetze in Verbrennungskraftmaschinen

Info

Publication number
DE1228507B
DE1228507B DEH44515A DEH0044515A DE1228507B DE 1228507 B DE1228507 B DE 1228507B DE H44515 A DEH44515 A DE H44515A DE H0044515 A DEH0044515 A DE H0044515A DE 1228507 B DE1228507 B DE 1228507B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fiber
polyvinyl alcohol
fibers
paper
internal combustion
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEH44515A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Otto Huber
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
OTTO HUBER DR
Original Assignee
OTTO HUBER DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by OTTO HUBER DR filed Critical OTTO HUBER DR
Priority to DEH44515A priority Critical patent/DE1228507B/de
Publication of DE1228507B publication Critical patent/DE1228507B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H13/00Pulp or paper, comprising synthetic cellulose or non-cellulose fibres or web-forming material
    • D21H13/10Organic non-cellulose fibres
    • D21H13/12Organic non-cellulose fibres from macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D21H13/16Polyalkenylalcohols; Polyalkenylethers; Polyalkenylesters
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D39/00Filtering material for liquid or gaseous fluids
    • B01D39/14Other self-supporting filtering material ; Other filtering material
    • B01D39/16Other self-supporting filtering material ; Other filtering material of organic material, e.g. synthetic fibres
    • B01D39/1607Other self-supporting filtering material ; Other filtering material of organic material, e.g. synthetic fibres the material being fibrous
    • B01D39/1623Other self-supporting filtering material ; Other filtering material of organic material, e.g. synthetic fibres the material being fibrous of synthetic origin

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Filtering Materials (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Faservliese für Filtereinsätze in Verbrennungskraftmaschinen Die Erfindung betrifft Faservliese für Filtereinsätze in Verbrennungskraftmaschinen.
  • Zur Verlängerung der Lebensdauer von Verbrennungskraftmaschinen müssen Schmieröl, Verbrennungsluft und Kraftstoff filtriert werden.
  • Im Schmieröl entsteht durch Alterung, pyrolytische Zersetzung und Oxydation eine Verschmutzung, welche in der Hauptsache aus Oxydationsprodukten des Öls, z. B. Ölharzen, Ölestern und Asphalten, besteht. Durch unvollständige Verbrennung bildet sich ferner Ruß, der in das Ö1 übergeht. Der wegen seiner Härte gefährlichste Schmutzanteil ist der auf den Metallabrieb zurückzuführende Anteil sowie der beim Bau des Motors zurückgebliebene Formsand.
  • Diese im Ö1 anwesenden Partikeln wirken abrasiv und müssen durch Filtration entfernt werden. Wenn außerdem die Schmieröle Zusätze enthalten, welche die Wirkung haben, die anwesenden Schmutzpartikeln in feinster Verteilung in Schwebe zu halten, sind die Anforderungen, welche an das Filtermaterial gestellt werden, ganz besonders hoch.
  • Die gleiche Bedeutung wie der Filterung des Schmieröls kommt heute der Filterung der Ansaug luft zu. Wenn auch ein Teil des in der Luft anwesenden Staubes durch die Auspuffgase wieder abgeleitet wird, so gelangt doch bei ungenügender Luftfilterung ein großer Teil desselben über die Kolben in den Schmierölkreislauf und bildet mit dem Öl eine schmirgelnde Paste. Teilchen mit einem Durchmesser von 2 bis 10 F halten sich, einmal aufgewirbelt, sehr lange in der Luft. Man findet diese Teilchengröße überwiegend in der Ansaugluft im Fahrbereich von Kraftfahrzeugen. Zur Abscheidung sind hochwertige Feinfilter nötig.
  • Für die Kraftstoffiltration ist ein Filtermaterial besonderer Qualität notwendig, welches noch Teilchen von 1 in. Durchmesser zurückzuhalten vermag.
  • Bei dem feinen Spiel der Kolben der Einspritzpumpen von Dieselmotoren ist dies unerläßlich.
  • Größere Verunreinigungen würden bei den engen Passungen der Kolben der Einspritzpumpen zu Betriebsstörungen führen. Auch die feinen Düsenquerschnitte verlangen einen Feinheitsgrad in dieser Größenordnung.
  • Für diese Filtrationsvorgänge verwendet man Filter, deren Einsätze aus möglichst wohlfeilem Material bestehen, damit sie nach Verschmutzen ohne Bedenken weggeworfen werden können. Als Werkstoff kommt hierfür in der Hauptsache Papier in Betracht.
  • Die Anforderungen, die man an das für diese Zwecke verwendete Filterpapier von seiten des Herstellers und des Verbrauchers stellt, sind extrem hoch, und manche der geforderten Eigenschaften schließen sich gegenseitig aus. So muß das Papier eine Porosität aufweisen, die etwa 15mal höher liegt als diejenige von Löschpapier. Das Papier muß also eine hohe Durchlässigkeit aufweisen, es soll fast keinen Durchflußwiderstand haben, und das Rückhaltevermögen, d. h. die Schmutzrückhaltekapazität, soll so hoch sein, daß 98 0/o eines Standardstaubes mit einer Teilchengrößenverteilung von 0 bis 200 cc Durchmesser zurückgehalten werden. Das Papier darf nicht wolkig gearbeitet sein, es muß also eine perfekte Blattbildung aufweisen. Ferner soll es ein hohes Volumen aufweisen, das einem spezifischen Gewicht von etwa 0,18 entspricht. Die Lebensdauer soll auch bei thermischer Beanspruchung unbegrenzt sein. Heißes Getriebeöl darf keine Veränderung bewirken. Das Papier soll eine~ gute Steifigkeit aufweisen, dabei aber nicht brüchig sein. Diese Steifigkeit wird derzeit durch eine nachträgliche Imprägnierung, z. B. mit Phenol-Formaldehyd-Harz in alkoholischer Lösung erzielt; Thermoplastische Harze kommen hierfür im allgemeinen auf Grund des möglichen Verlustes an Porosität nicht in Betracht.
  • Es wird also einerseits ein hoher Berstdruck gefordert, andererseits aber auch ein hohes Porenvolumen. Hier besteht für den Papiermacher ein Problem, das bisher nur durch einen Kompromiß zu meistern war. Durch die nachträgliche Phenolharzimprägnierung sind zwar die mechanischen Festigkeiten des Papier bedeutend erhöht, das Porenvolumen, die Porosität erleidet dadurch jedoch eine Einbuße. Ein weiterer Nachteil ist der, daß bei thermischer Dauerbeanspruchung durch heißes Getriebeöl ein pyrolytischer Angriff auf das Cellulosematerial und gleichzeitig eine thermische Zersetzung des Phenolharzes erfolgt, wobei nachweislich durch die entstehenden Spaltprodukte eine saure Reaktion auftritt. Dadurch wird aber die Zerstörung des Grundmaterials Cellulose durch hydrolytisch-oxydativen Abbau noch weiter verstärkt. Das Papier wird dann brüchig und verliert seine Festigkeit vollständig.
  • Es besteht daher die aufgabe, Faservliese zu finden, deren- mechanische Festigkqit und Porosität den gestellten Anforderungen gerecht werden und die bei einer thermischen Dauerbeanspruchung keine Schädigung erfahren: .
  • Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Faservliesen auf Grundlage von Polyvinylalkoholfasern, die nicht unter 200 bis 2100 C erweichen, ihre Faserstruktur in mit Wasser gequollenem Zustand bis mindestens 75° C beibehalten und deren Lösungstemperatur in Wasser mindestens 700 C beträgt, für Filtereinsätze in Verbrennungskraftmaschinen.
  • Die Herstellung von Faservliesen auf Basis von Polyvinylalkohol ist bekannt. Ihre Verwendbarkeit für Filtereinsätze in Verbrennungskraftmaschinen war auf Grund der bekannten Verwendungszwecke einerseits und der hohen Anforderungen, die Filtereinsätze in Verbrennungskraftmaschinen erfüllen müssen, andererseits nicht vorherzusehen.
  • Die in den erfindungsgemäß verwendeten Faservliesen enthaltene Polyvinylalkoholfaser ist eine nicht acetalisierte Faser, deren Oberfläche gegebenen falls durch eine Wärmebehandlung in einen quasikristallinen Zustand übergeführt worden sein kann.
  • Die Schrumpfung der Faser in Wasser von 200 C soll 50 O/o nicht übersteigen.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Faservliese können praktisch vollständig aus den genannten Polyvinylalkoholfasern bestehen. Vorzugsweise enthalten sie daneben jedoch noch andere Fasermaterialien und gegebenenfalls weitere Zusätze, wie sie auch bei den bekannten Faservliesen für Filtrationen verwendet werden.
  • Als andere Fasermaterialien kommen vor allem solche auf Cellulosegrundlage, z. B. Lintersfasern, Sulfat- oder -Sulfitzellstoff, regenerierte Cellulosefasern oder aus Holzschliff enthaltendem Altpapier oder Ausschuß stammende Fasern, in Betracht.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Faservliese können als andere vollsynthetische Fasermaterialien ferner Polyesterfasern, Polyacrylnitrilfasern, Polyamidfasern, Polyolefinfasern, Polyvinylchloridfasern, Polyvinylacetatfasern oder acetalisierte Polyvinylalkoholfasern oder Gemische aus einem Fasermaterial auf Cellulosegrundlage und einem dieser vollsynthetischen Fasermaterialien enthalten.
  • Es hat sich als besonders günstig erwiesen, wenn die erfindungsgemäß verwendeten Faservliese einen gewissen Anteil an Lintersstaub, staubfein gemahlener, regenerierter Cellulose oder anderen für Faservliese üblichen Feinstoffen enthalten. Dieser Anteil kann bis zu 40 Gewichtsprozent betragen.
  • Es hat sich gezeigt, daß die Faserlänge des in den Faservliesen enthaltenen Fasermaterials am zweckmäßigsten zwischen 2 und 6 mm, insbesondere zwischen 3 und 5 mm liegt.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Faservliese können auf üblichen Papiermaschinen und Blattbildungsapparaten hergestellt werden. Wie bei der gewöhnlichen Papierherstellung können auch bei der Herstellung der Polyvinylalkoholfaser enthaltenden Vliese Dispergier- oder Netzmittel zugesetzt werden.
  • Wenn die Naßfestigkeit der Stoffsuspension für. die Ausbildung einer fortlaufenden Bahn oder eines Blattes zu gering ist, dann kann eines der üblichen bekannten naßverfestigenden Mittel eingeführt werden. In diesen>Fäll'en enthalten die jeweils gebildeten Faservliese auch noch die aus der Herstellung stam menden Dispergier-, Netz- und/oder naßverfestigenden Mittel: Die Eigenschaften der erfindungsgemäß verwendeten Faservliese können durch Tränken mit kationenaktiven Stoffen, insbesondere aliphatischen Hydroxyaminen oder deren Estern mit Fettsäuren, sowie durch Behandlung mit hydrophobierenden Mitteln, insbesondere Formaldehyd, oder mit einem Epoxyharz, insbesondere einem Athoxylinharz, weiter verbessert werden. Die kationenaktiven Stoffe bewirken eine bessere Haftung der Verunreinigungen des zu filtrierenden Gutes an dem Faservlies. Durch die Behandlung mit hydrophobierenden Mitteln werden im allgemeinen die Steifigkeit und die Verzunderungsbeständigkeit erhöht. Im Fall der Formaldehyde hydrophobierung richtet sich die Formaldehydmenge selbstverständlich nach der Menge der in dem Faservlies enthaltenen nicht acetalisierten Polyvinylalkoholfaser.
  • Bei Faservliesen für Filtrationen ist es häufig erwünscht, daß sie in gekreppter Form vorliegen, da sie dann eine größere Oberfläche besitzen. Die Kreppung läßt sich bei den erfindungsgemäß verwendeten Faservliesen in der gleichen Weise wie bei bisher üblichen Filterpapieren erreichen. Je nach dem Gehalt an Polyvinylalkoholfaser tritt jedoch wegen der Schrumpfung in der Trockenpartie eine mehr oder weniger starke Verminderung der Kreppung ein.
  • Bei der Herstellung von Faservliesen mit einem 20 Gewichtsprozent übersteigenden Gehalt an Polyvinylalkoholfaser oder von vollständig aus Polyvinylalkoholfaser bestehenden Faservliesen müssen bei der Bahn- oder Blattbildung bestimmte Temperaturbedingungen eingehalten werden, wenn optimale Werte der mechanischen Festigkeit erzielt werden sollen. Bei der Herstellung der beschriebenen Polyvinylalkoholfaser enthaltenden Vliese für -Filtereinsätze in Verbrennungskraftmaschinen auf üblichen Papiermaschinen oder Blattbildungsapparaten nach den bei der Papierherstellung üblichen Methoden wird im ersten Drittel der Twckenpartie der Papiermaschine bzw. im Blattbildungsapparat eine Temperatur aufrechterhalten, die der unteren Grenze des Temperaturbereichs entspricht, in dem die Polyvinylalkoholfaser in mit Wasser gequollenem Zustand ihre Faserstruktur verliert. Dadurch werden die Polyvinylalkoholfasern gerade etwas oberflächlich angelöst oder angeschmolzen, so daß eine ausreichende Bindung eintritt, ohne daß sie ihre Faserstruktur verlieren, wodurch die Porosität beeinträchtigt würde.
  • Wenn die Stoffsuspension einen verhältnismäßig großen Anteil einer anderen vollsynthetischen Faser als Polyvinylalkohol, z. B. einer Polyesterfaser, enthält, dann sind Metallsiebe für die Bahn- oder Blattbildung nicht so gut geeignet, da diese Stoffe von Metallsieben abgestoßen werden. In solchen Fällen verwendet man daher an Stelle der üblichen Bronzesiebe vorzugsweise Nylonsiebe.
  • Es ist bekannt, Polyvinylalkoholfasern in Form von versponnenen Fasern, wärmebehandelten Fasern und acetalisierten Produkten zur Herstellung von Papier zu vçrwenden (vgl. 1: Japtuese, TAPPI, Bd. 12, 1958, S. 41 ff., und Bd. 14, 1960, S. 166 ff.) Bei den bekannten Polyvinylalkoholfaser enthaltenden Papieren war es nur dann möglich, alle Festigkeitswerte des Papiers sowie sein Volumen und seine Luftdurchlässigkeit gegenüber dem Rohpapier zu steigern, wenn!.ein Gemisch aus gleichen Teilen versponnener Polyvinylalkoholfaser und acetalisierter Pdyvinylalkoholfaser für die Papierherstellung verwendet wurde. In den obengenannten Literaturstellen ist ferner kein Produkt beschrieben, das vollständig aus nicht acetalisierten Polyvinylalkoholfasern besteht. Außerdem ist darin angegeben, daß bei einem Zusatz von mehr als 20 Gewichtsprozent Polyvinylalkoholfaser zu Fasermaterial auf Cellulosegrundlage Schwierigkeiten bei der Trocknung entstehen und daß ganz allgemein die mechanischen Festigkeitswerte, wie Reißlänge und Berstdruck, mit steigendem Polyvinylalkoholfasergehalt abnehmen. Im Hinblick auf diese bekannten Tatsachen ist es außerordentlich überraschend, daß die erfindungsgemäßen Faservliese besonders günstige Festigkeitswerte dann aufweisen, wenn sie einen hohen Gehalt an nicht acetalisierter Polyvinylalkoholfaser besitzen bzw. vollständig aus solcher Faser bestehen.
  • Es ist außerdem überraschend, daß die erfindungsgemäß verwendeten Faservliese eine unvergleichlich höhere Verzunderungsbeständigkeit als die üblichen, mit wärmehärtenden Harzen imprägnierten Filtermaterialien aufweisen, wenn sie längere Zeit mit heißen Medien, z. B. heißem Getriebeöl, in Berührung stehen. Bereits durch einen so geringen Zusatz wie 2 0/o einer nicht acetalisierten Polyvinylalkoholfaser zu den üblichen für Filtermaterialien verwendeten Rohstoffen kann eine Verzunderurigsbeständigkeit erzielt werden, die höher ist als diejenige der harzimprägnierten üblichen Filter auf Lintersbasis.
  • Dies ist mit dem weiteren Vorteil verbunden, daß die verhältnismäßig kostspielige Imprägnierung der bisher üblichen Filtermaterialien mit wärmehärtenden Harzen, die außerdem zu einer Verringerung der Porosität führt, entfallten kann.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
  • B e i s p i e l 1 Esi werden folgende Ausgangsstoffe verwendet 50 Gewichtsprozent Linters (Schnittlänge 3 biS' 5 mm), -40 Gewichtsprozent Lintersstaub (kurzfaseriges Lintersmaterial), 10 Gewichtsprozent Polyvinylalkoholfasern, 2 Gewichtsprozent Polyphosphat (Calgon) als Dispergiermittel, 1 Gewichtsprozent Polyäthylenimin (Polymin) als naßverfestigendes Mittel.
  • Der Polyvinylalkoholfaseranteil, der eine Schnitts länge von 3 bis 5 mm aufweist, besteht aus drei ver schiedenen Fasertypen, deren Mengenanteil und Kennzahlen im folgenden wiedergegeben. werden: Typ 1: 5 Gewichtsprozent, löslich in Wasser von 700 C; Verlust der Faserstruktur bei 780 C; Schrumpfung in Wasser von 200 C 500/0.
  • Typ 2: 45 Gewichtsprozent, löslich in Wasser von 80 bis 850 C; Verlust der Faserstruktur bei 118 bis 1200 C; Schrumpfung in Wasser von 200 C 200/0.
  • Typ 3: 50 Gewichtsprozent, löslich in Wasser von 80 bis 850 C; Verlust der Faserstruktur bei 150 bis 1520 C; Schrumpfung in Wasser von 200 C 10%.
  • Der Linters wird in üblicher Weise im Holländer gemahlen. Lintersstaub und das Polyvinylalkoholfasergemisch werden für sich im Pulper suspendiert, mit den angegebenen Zusätzen versetzt und anschließend im Holländer kurz gemahlen, um eine gleichmäßige Verteilung der Fasern zu erzielen. Die Quelldauer der Polyvinylalkoholfaser bis zum Anfahren der Maschine beträgt etwa 3 Stunden.
  • Nach der üblichen Bahnherstellung auf der Papiermaschine wird das erhaltene Papier geprüft und mit einem Papier gleicher Stoffzusammensetzung, jedoch ohne Polyvinylalkoholfaserzusatz, verglichen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Tabelle I
    Luft-
    gim2 Dicke Berstdruck durchlässigkeit
    mm kg/cm2 Vm2/sec
    Ohne Polyvinylalkoholfaser . . 115 bis 120 0,40 bis 0,45 0,40 bis 0,45 250 bis 320
    Mit Polyvinylalkoholfaser . . 118 0,45 bis 0,52 1,12 340 bis 460
    Aus der vorstehenden Tabelle ist zu ersehen, daß das erfindungsgemäße Faservlies bei vergleichbarem Gewicht und vergleichbarer Dicke dem keine Polyvinylalkoholfaser enthaltenden Produkt hinsichtlich Berstdruck und Luftdurchlässigkeit erheblich überlegen ist.
  • Beispiel 2 Es werden folgende Ausgangsstoffe verwendet: 90 Gewichtsprozent gebleichter Sulfatzellstoff, 10 Gewichtsprozent Polyvinylalkoholfaser, bestehend aus gleichen Teilen der im Beispiel 1 beschriebenen Typen 2 und 3.
  • Der Sulfatzellstoff und die Polyvinylalkoholfaser werden im Pulper suspendiert und im Holländer bei einer Stoffdichte von 30/0 eine halbe Stunde gemahlen. Der Mahlgrad beträgt etwa 11 bis 120 SR. Nach Zugabe von etwa 0,5 Gewichtsprozent des unter dem Handelsnamen Madurit bekannten Melamin-Formaldehyd-Harzes als naßverfestigendes Mittel läßt man etwa 90 Minuten quellen. Bei der Bahnbildung auf der Papiermaschine wird beobachtet, daß die Entwässerungsgeschwindigkeit größer ist als bei einer Stoffsuspension von sonst gleicher Zusammensetzung, jedoch ohne einen Gehalt an Polyvinylalkoholfaser.
  • Durch Anwendung einer Wendepresse wird ein gekrepptes - Produkt erhalten,- das vor dem Aufrollen zur Steigerung der Geschmeidigkeit mit Wasser etwas befeuchtet wird.
  • Die Prüfung des so erhaltenen Faservlieses hat die in der folgenden Tabellen aufgeführten Werte ergeben: Tabelle II
    Filter-
    Berstdruck geschwindig- Reißlänge, (m)
    g/m2 keit nach
    Herzberg längs quer
    kg/cm2 in Sekunden
    Ohne Polyvinylalkoholfaser . . 60 0,45 bis 0,50 20 bis 30 1600 bis 1800 1100 bis 1300
    mittel 1350 bis 1550
    Mit Polyvinylalkoholfaser .. . 58 bis 60 1,0 20 bis 30 3750 2200
    mittel 2975
    Mit Polyvinylalkoholfaser .. 80 1,28 25 bis 30 2640 2200
    mittel 2420
    Beispiel 3 Im Blattbildungsapparat werden bei einer Trocknungstemperatur von 75 bis 770 C Faservliese unterschiedlicher Stoffzusammensetzungen hergestellt. Der eingesetzte Polyvinylalkoholfaseranteil besteht ausschließlich aus der Faser vom Typ 1. Das Vergleichspapier besteht aus 30 Gewichtsprozent Sulfitzellstoff und 70 Gewichtsprozent vorwiegend aus Zeitungspapier stammendem Ausschuß. Der Cellulosefaseranteil der unterschiedliche Anteile an Polyvinylalkoholfaser enthaltenden Blätter hat die gleiche Zusammensetzung wie das Vergleichspapier. Es wurden folgende Festigkeits- und Dehnungswerte erhalten: Tabelle III
    Bruchlast Reißlänge Dehnung
    Stoffzusammensetzung
    kg m %
    Rohpapier:
    30 °/o Sulfitzellstoff + 70 °/o Ausschuß . . 0,95 830 2,5
    10 % Polyvinylalkoholfaser, Typ 1 . . 1,5 1240 4,5
    30% Polyvinylalkoholfaser, Typ 1 . . 1,65 1410 4,5
    60% Polyvinylalkoholfaser, Typ 1 . . 2,34 1870 5,0
    100% Polyvinylalkoholfaser, Typ 1 . . 4,24 3800 6,0
    Beispiel 4 Polyvinylalkoholfaser vom Typ 1 wird in unterschiedlichen Mengen mit der unter dem Handelsnamen Dralon bekannten Polyacrylnitrilfaser unter den im Beispiel 3 angegebenen Bedingungen verarbeitet, wobei jedoch wegen der Abstoßung durch ein Bronzesieb ein Papierfilter untergelegt wird. Die bei der Prüfung erhaltenen Werte sind in der folgenden Tabelle IV wiedergegeben.
  • Tabelle IV
    Bruchlast Reißlänge Dehnung
    Stoffzusammensetzung
    kg m %
    100% Polyacrylnitrilfaser ........ ... gibt kein Blatt
    75% Polyacrylnitrilfaser + 25% Polyvinylalkohol,
    Typ 1 ......... .. . . . ... 0,08 590 -
    50% Polyacrylnitrilfaser + 50% Polyvinylalkohol,
    Typ 1 ......... . .... . .. . 0,15 950 2,5
    250/0 Polyacrylnitrilfaser + 75 0/o Polyvinylalkohol,
    Typ 1 . .......... ... .. . | 4,01 | 3420 | 5,0
    1000/o Polyvinylalkoholfaser, Typ 1 . . 4,24 3800 6,0
    Beispiel 5 Ein Gemisch aus 90 Gewichtsprozent gebleichtem Stllfitzellstoff und 10 Gewichtsprozent Polyvinylalkoholfaser vom Typ 2 wird, wie im Beispiel 2 be- schrieben, unter Verwendung von 2 Gewichtsprozent Naphthalinbutylsulfonat und Polyphosphat als Dispergiermittel gemahlen und gequollen. Die so erhaltene Masse wird im Blattbildungsapparat bei einer Temperatur von etwa 115 bis 1180 C verarbeitet. Das gebildete Blatt besitzt folgende Eigenschaften: Bruchlast .. . 4,8 kg Reißlänge . . . 3780 m Dehnung .... . 4,0% Berstdruck . 3,2 kg/cm2 Relativer Berstdruck ... 3,78 Beispiel 6 Es wird, wie im Beispiel 4 beschrieben, gearbeitet, jedoch mit der Ausnahme, daß an Stelle der Polyvinylalkoholfaser vom Typ 2 die Faser vom Typ 3 verwendet und im Blattbildungsapparat eine Temperatur von etwa 147 bis 1500 C aufrechterhalten wird. Die hierbei gebildeten Blätter weisen folgende Eigenschaften auf: Bruchlast .. .. 6,8 kg Reißlänge . . .. 3690 m Dehnung ... 3,9% Berstdruck . ...... 5,8 kg/cm2 Relativer Berstdruck .. 4,77 Es sei darauf hingewiesen, daß die bekannten technischen Rohfflterpapiere ohne Imprägnierung einen Berstdruck von etwa 0,1 kg/cm2 aufweisen, der durch eine Imprägnierung mit Phenol-Formaldehyd-Harz auf etwa 0,6 kg/cm2 steigt.
  • Für die in den vorstehenden Beispielen angegebenen Prüfungen wurden folgende Meßgeräte verwendet: Gerät zur Bestimmung des Berstdrucks nach M u 11 e n (»Mullentester«) (Einführung in die Papier-Zellstoff- und Holzschliffprüfung, Vereinigung der Arbeitgeberverbände der Deutschen Papierindustrie e. V., Wiesbaden, S. 69), Dickenmesser nach Fr ank (a. a. O., S. 62), Luftdurchlässigkeitsprüfer nach F r a n k (a. a. O., S. 81), Reißlängen- und Dehnungsprüfer nach Frank (Normblatt DIN 53 112).

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verwendung von Faservliesen auf Grundlage von Polyvinylalkoholfasern, die nicht unter 200 bis 2100 C erweichen, ihre Faserstruktur in mit Wasser gequollenem Zustand bis mindestens 750 C beibehalten und deren Lösungstemperatur in Wasser mindestens 700 C beträgt, für Filtereinsätze in Verbrennungskraftmaschinen.
  2. 2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern eine Faserlänge von 2 bis 6 mm, insbesondere von 3 bis 5 mm, aufweisen.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 1034477, 915208, 745 525; schweizerische Patentschrift Nr. 296 649.
DEH44515A 1961-12-30 1961-12-30 Faservliese fuer Filtereinsaetze in Verbrennungskraftmaschinen Pending DE1228507B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH44515A DE1228507B (de) 1961-12-30 1961-12-30 Faservliese fuer Filtereinsaetze in Verbrennungskraftmaschinen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH44515A DE1228507B (de) 1961-12-30 1961-12-30 Faservliese fuer Filtereinsaetze in Verbrennungskraftmaschinen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1228507B true DE1228507B (de) 1966-11-10

Family

ID=7155522

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEH44515A Pending DE1228507B (de) 1961-12-30 1961-12-30 Faservliese fuer Filtereinsaetze in Verbrennungskraftmaschinen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1228507B (de)

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE745525C (de) * 1937-01-09 1944-03-13 Ig Farbenindustrie Ag Verwendung von Geweben, Filzen, Vliesen oder losen Lagen von Kunstfaeden zu Filterzwecken
CH296649A (fr) * 1951-02-22 1954-02-28 Stream Line Filters Limited Couche filtrante pour filtre marginal et procédé pour obtenir cette couche.
DE915208C (de) * 1938-02-27 1954-07-19 Seitz Werke Gmbh Filtermittel

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE745525C (de) * 1937-01-09 1944-03-13 Ig Farbenindustrie Ag Verwendung von Geweben, Filzen, Vliesen oder losen Lagen von Kunstfaeden zu Filterzwecken
DE915208C (de) * 1938-02-27 1954-07-19 Seitz Werke Gmbh Filtermittel
CH296649A (fr) * 1951-02-22 1954-02-28 Stream Line Filters Limited Couche filtrante pour filtre marginal et procédé pour obtenir cette couche.

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2723528A1 (de) Filtermittel und seine herstellung
DE2052224A1 (de) Faserprodukt aus regenerierter Cellulose und Verfahren zu dessen Her stellung
EP3212846B1 (de) Schnell fibrillierende lyocellfasern und deren verwendung
DE60103862T2 (de) Kombiniertes filter für dämpfe und partikel
DE4309845C2 (de) Filtermaterial und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2737130A1 (de) Verbesserte stapelfaser, ausruestung dafuer sowie verfahren zu deren herstellung
DE4007693C2 (de) Filterschicht
DE2735371A1 (de) Verfahren zum herstellen von koerpern aus einem fasergemisch
DD240396A5 (de) Saugfaehiges material auf basis von mineralfasern
DE1517258A1 (de) Aerosolfilter und Verfahren zu seiner Herstellung
WO2011012423A1 (de) Regenerierte cellulosestapelfaser
DE1228507B (de) Faservliese fuer Filtereinsaetze in Verbrennungskraftmaschinen
DE3617172A1 (de) Filtermedium
DE915208C (de) Filtermittel
DE2942639C2 (de)
DE939446C (de) Filtermittel
DE2758504A1 (de) Filtermaterial und verfahren zu seiner herstellung
DE2500667A1 (de) Herstellungsverfahren fuer faservliesmaterial
DE102014211021A1 (de) Imprägnierte Filtermaterialien und daraus hergestellte Filterelemente
DE4417503A1 (de) Faserstoffmaterial aus der Papieraufbereitung
DE3634315A1 (de) Lokomotivenschmieroelfilter
DE2810299A1 (de) Papiererzeugnisse
DE1546329A1 (de) Unbrennbarer,filternder Werkstoff,insbesondere zum Filtern von Gasen von sehr hoher Temperatur
EP1649916A1 (de) Filterschicht mit einer Faserstoff-Matrix aus Cellulose und Chitin und/oder mindestens partiell deacetyliertem Chitin
DE102007062370A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe oder dergleichen Produkten sowie zugehöriges Papier- oder Pappeerzeugnis