DE1227605B

DE1227605B - Zum Abscheiden feinstverteilter OElteilchen aus Druckgas dienender Abscheider

Info

Publication number: DE1227605B
Application number: DEG27722A
Authority: DE
Inventors: Max Seidel; Andreas Mayer
Original assignee: Linde GmbH
Current assignee: Linde GmbH
Priority date: 1959-08-14
Filing date: 1959-08-14
Publication date: 1966-10-27
Also published as: GB917716A

Description

Zum Abscheiden feinstverteilter Ölteilchen aus Druckgas dienender Abscheider Die Erfindung betrifft einen zum Abscheiden feinstverteilter Ölteilchen aus Druckgas dienenden Abscheider mit allseitig dem Gasstrom ausgesetzten, enge Gasspalte bildenden Körpern aus saugfähigem Stoff. Besonders in ölgeschmierten Kolbenverdichtern verdichtete Gase enthalten nach üblichen Ölabscheidern noch als Nebel feinverteiltes Öl, das, beispielsweise bei der Tiefkühlung und Verflüssigung der Gase, stört, gegebenenfalls sogar eine Unfallgefahr darstellt. Bei trockenen Kreislaufgasen für Tieftemperaturapparate ist die ölabscheidung besonders schwierig. Bei Verwendung bekannter Zyklonabscheider zur Ölabscheidung aus z. B. Hochdruckluft verbleibt ein zu hoher Restgehalt an öl im Gas, der auf andere Weise entfernt werden muß. Dies gilt auch für alle bekannten Abscheider, bei denen die im Gasstrom mitgeführten Flüssigkeitsteilchen an Prallflächen ausgeschleudert und dort aufgefangen werden sollen. Bei den bekannten ölabscheidern mit Füllkörperschüttung erfährt der in einzelne Stromfäden aufgeteilte Gasstrom fortgesetzte Querschnittsänderungen und Umlenkungen, die große Geschwindigkeitsänderungen verursachen, wodurch der Strömungswiderstand erhöht und damit der Druckverlust vergrößert wird. Die ölabscheidung mittels Gel oder Aktivkohle ist wegen der hohen Betriebsmittelkosten unwirtschaftlich. ölfilter, bei denen das Gas durch eine Filtermasse hindurchströmen muß, verursachen große Druckverluste. Auch die aus der Adsorptionstechnik bekannten Vorrichtungen zum Austausch von Dämpfen zwischen einem strömenden Dampf-Gas-Gemisch und solchen zur Adsorption präparierten Stoffen, die zur wiederholten Aufnahme und Abgabe von Dämpfen bzw. zur fortlaufenden Verdunstung einer aus einem Vorratsgefäß aufgesaugten Flüssigkeit imstande sind, wobei allseitig dem Gasstrom ausgesetzte, enge Gasspalte bildende dünne Blätter aus saugfähigem Stoff, z. B. Zellulose, verwendet werden, eignen sich nicht zum Abscheiden feinstverteilter ölteilchen aus Druckgas.
Um die geschilderten Nachteile zu beheben, ist erfindungsgemäß der eingangs beschriebene Abscheider als Feinabscheider vorgesehen, der vorzugsweise nach einem üblichen Abscheider, z. B. einem Fliehkraftabscheider, in die von einem Kompressor kommende Druckleitung eingeschaltet ist. Ihm fällt vornehmlich die Aufgabe zu, die vom ersten Abscheider im Druckgasstrom belassenen Reste feinstverteilter Ölteilchen mit Sicherheit auszuscheiden, was bei geringstem Strömungsverlust, also geringstem Druckabfall im Gasstrom erreichbar sein soll. Er ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gasspalt zwischen Streifen aus saugfähigem Stoff, z. B. aus Filz, Abstandhalter zur Bildung sehr vieler enger Gaskanäle mit annähernd gleichbleibendem Querschnitt von etwa 4 bis 10 qmm angeordnet sind. Dieser Anordnung liegt der durch eingehende Erprobungen als richtig nachgewiesene Gedanke zugrunde, daß feinstverteiltes öl aus der Randschicht eines Gasstromes abgeschieden wird, wenn dieser über die Oberfläche eines saugfähigen, porösen Stoffes, beispielsweise Filz, geleitet wird. Die Vorrichtung ist so ausgebildet, daß dieser Randschichteneffekt möglichst vollkommen in vielen engen Gaskanälen ausgenutzt wird. Infolge der Schichtströmung ist dabei der Druckabfall des Abscheiders auf ein Minimum herabgesetzt.
Eine vorteilhafte Ausführung ist durch Abstandhalter aus einem gewellten oder geprägten Werkstoff von der Breite der Streifen aus saugfähigem Stoff gegeben. Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform entsteht durch einen etwa 50 mm breiten und etwa 3 bis 10 mm starken Streifen aus saugfähigem Stoff, der zusammen mit einem gleich breiten Streifen des Abstandhalters spiralförmig zu einer ringförmigen Horde gewickelt ist. Vorteilhafterweise können mehrere, z. B. sieben Horden mit Abstand voneinander zu einem auswechselbaren Einsatz zusammengefaßtsein.
In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Abscheiders schematisch dargestellt. Dabei zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch einen Ölabscheider mit mehreren Horden in einem zylindrischen Gefäß, F i g. 2 einen Querschnitt durch eine Horde, F i g. 3 die Abwicklung eines Stückes eines Abstandhalters, F i g. 4 ein Abstandsstück zwischen zwei Horden in Draufsicht.
In einem Gefäß 1 sind vier ringförmige Horden 2 in axialem Abstand zueinander gezeigt, der mittels der Abstandsstücke 3, 4, wie sie in F i g. 4 in Draufsicht gezeigt sind, hergestellt ist. Die Abstandsstücke 3, 4 bestehen aus einem zylindrischen Rohr 3 und vier daran befestigten radial gerichteten Metallstegen 4, deren Breite dem axialen Abstand zweier Horden entspricht. Die zylindrischen Teile 3 sind so lang, daß sie beim Zusammenbau aufeinanderliegen und ein geschlossenes Rohr ergeben, das oben und unten durch Verschlußplatten geschlossen werden kann. Dabei kann die Hordenanordnung durch einen durch das Rohr geführten Bolzen zusammenhaltbar sein. Der Abschluß des Gefäßes 1 an beiden Enden ist so ausgebildet, daß es gasdicht an die Zu- bzw. Abführleitung angeschlossen werden kann. Dabei wird zweckmäßigerweise der zylindrische Außenkörper auf den Durchmesser der Anschlußstutzen verjüngt. Eine Horde 2 ist aus ring- bzw. spiralförmigen Streifen 6 aus saugfähigem Material, beispielsweise Filz, und Abstandhaltern 5, die beispielsweise aus gewelltem Blech bestehen, zusammengesetzt. Das Gas strömt bei 7, durch die Anschlußvorrichtung kommend, in den Abscheider 1 und durchströmt die Horden 2 in den zwischen den Streifen 6 aus saugfähigem Stoff mittels der Abstandhalter 5 gebildeten Kanälen 9 und verläßt nach Durchströmen mehrerer solcher Horden den zylindrischen Teil bei $. In F i g. 3 ist ein Stück eines Abstandhalters 5, bei dem die Wellen schräg zur Strömungsrichtung des Gases liegen und außerdem in der Höhe der Streifen 6 aus saugfähigem Material einmal ihre Richtung ändern, abgewickelt dargestellt. Daraus geht hervor, daß die Strömung innerhalb einer Horde durch spiegelbildliche Anordnung der Abstandhalter 5 eine Ablenkung erfährt, wie das durch den Pfeil 10 angedeutet ist.

Claims

Patentansprüche: 1. Zum Abscheiden feinstverteilter Ölteilchen aus Druckgas dienender Abscheider mit allseitig dem Gasstrom ausgesetzten, enge Gasspalte bildenden Körpern aus saugfähigem Stoff, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gasspalt zwischen Streifen (6) aus saugfähigem Stoff, z. B. aus Filz, Abstandhalter (5) zur Bildung sehr vieler enger Gaskanäle (9) mit annähernd gleichbleibendem Querschnitt von etwa 4 bis 10 qmm angeordnet sind.
2. Abscheider nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Abstandhalter (5) aus einem gewellten oder geprägten Werkstoff von der Breite der Streifen aus saugfähigem Stoff.
3. Abscheider nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen etwa 50 mm breiten und etwa 3 bis 10 mm starken Streifen (6) aus saugfähigem Stoff, der zusammen mit einem gleich breiten Streifen des Abstandhalters (5) spiralförmig zu einer ringförmigen Horde (2) gewickelt ist.
4. Abscheider nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, z. B. sieben Horden (2) mit Abstand (4) voneinander zu einem auswechselbaren Einsatz zusammengefaßt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 293 923, 401643, 591820, 579 885, 692 693, 722 404, 741629, 747 326; französische Patentschriften Nr. 34 241, 1158 809; USA.-Patentschrift Nr. 1803 854.