DE122350C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

M 122350 KLASSE 64«.

Firma G. BRANDT in BERLIN. Lippenschützer für T r i η k g e f ä Ts e.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. Juli igoo ab.

Die Benutzung einzelner Trinkgefäfse seitens mehrerer Personen, wie solches in Wirthschaftsbetrieben u. dergl. unvermeidlich ist, ist ein grofser Uebelstand. Denn abgesehen davon, dafs manche Gäste schon einen Abscheu davor empfinden, ein von einer anderen Person bereits benutztes Glas mit ihren Lippen in Berührung zu bringen, ist auch von ärztlicher Seite nachgewiesen, dafs durch eine derartige Benutzung Keime von Infectionskrankheiten leicht, übertragen werden können.

Man hat daher schon vielfach Schutzvorrichtungen vorgeschlagen und in Anwendung gebracht, um diesen Uebelsta'nden abzuhelfen. So ist z. B. die Anordnung von Schutzlappen oder Mundstücken bekannt, welche, auf den Rand des Glases gesteckt, ein Berühren der Lippen mit letzterem verhüten sollen. Da hierbei jedoch beim Trinken ein Theil der Flüssigkeit durch das Schräghalten des Glases rechts und links vom Mundstück ausweichen und vorbeifliei'sen würde, so ist der Trinker gezwungen, um dieses zu verhüten, zu beiden Seiten des Mundstückes mit den Lippen das Glas zu berühren, um dadurch einen Abschlufs zu bilden. Damit geht aber der Hauptzweck der Vorrichtung verloren.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Mundschützer, welcher ein Berühren der Unter- wie der Oberlippe mit dem Glase vollständig verhindert,. dabei jedoch ein seitliches Abfliefsen der Flüssigkeit verhütet. Erreicht wird dies durch die Verwendung eines Lippen-

2. Auflage, ausgegeben am 28. November igoi.J Schützers, bei welchem sich die Oberlippe beim Trinken auf erhöhte Federklammern legt, so dafs ein ungehindertes Durchfiiefsen der Flüssigkeit erfolgen kann.

Auf der Zeichnung veranschaulichen:

Fig. ι und 2 ein mit dieser Schutzvorrichtung versehenes Glas in Ansicht und Schnitt, Fig. 3 einen Grundrifs und

Fig. 4 und 5 zeigen die abgenommene Vorrichtung in Ansicht und Grundrifs.

Fig. 6 zeigt in vergröfsertem Mafsstabe einen Schnitt nach Linie x-x (Fig. 4).

Die Vorrichtung besteht im Wesentlichen aus einer an der Aufsenseite des Glases am Rande mittelst Klammern zu befestigenden fest auf dem Glase aufliegenden Platte aus geeignetem Material, wie Kautschuk, Celluloid, Hartgummi u. s. w. .

α ist das Trinkgefäfs (Glas, Becher u. s. w.), b eine Platte aus Gummi oder anderem geeigneten Stoff, welche in Form eines dünnen nachgiebigen Blattes sich glatt gegen die äufsere Gefäfswandung am oberen Rande derselben anlegt.

Die elastischen Metallklammern c sind mit ihren glatten Enden d in die Platte b eingebettet, während die vorderen gekrümmten hervorragenden Enden e e ebenfalls mit demselben Stoff, aus dem die Platte b besteht, überzogen sind, und sich über den Rand des Gefäfses hinüber gegen die Innenwand desselben legen und durch ihre federnde Wirkung den Apparat am Glase befestigen.

Ist die Vorrichtung am Gefäfsrande befestigt, so \'erhindert beim Trinken die aufsen anliegende Platte b das Berühren der Unterlippe mit dem Glase, während sich die Oberlippe •des Trinkers auf die entsprechend erhöhten Theile ff der Federklammern c c legt und so ebenfalls vor der Berührung mit dem Glase bewahrt bleibt, während der Flüssigkeit selbst kein Hindernifs im Wege steht, so dafs ein Verschütten derselben vermieden wird.

Die Vorrichtung lä'fst sich mit Leichtigkeit auf dem Gefäfsrand anbringen und nach der Benutzung wieder abnehmen. Infolge ihrer Elasticität läfst sich die Schutzvorrichtung für Trinkgefäfse verschiedener Gröfse verwenden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Lippenschützer für Trinkgefäfse jeder Art, bestehend aus einer sich zwecks Verhütung der Berührung der Unterlippe mit dem Glase an die Aufsenwand desselben anlegenden elastischen Platte (b) und mit derselben verbundenen Federklammern (c), deren erhöhte Theile (f) die Berührung der Oberlippe mit der Innenwand des Glases verhüten, ohne der Flüssigkeit ein Hemmnifs zu bieten oder ein seitliches Abfiiefsen derselben zu veranlassen, während gleichzeitig die gekrümmten Enden (e) derselben die Befestigung der Vorrichtung am Gefäfse bewirken.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.