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Elektrisches Meßgerät Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches
Meßgerät mit einem Zeigenneßwerk, das durch das Gleichgewicht zwischen einem Bezugsrichtmoment
konstanter Größe und dem von einem vorbestimmten Bezugswert der Meßgröße erzeugten
Drehmoment in einer einzigen Markierungsstellung gehalten wird.
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Es ist ein Pegelmeßgerät bekannt, bei welchem das Zeigermeßwerk an
ein Potentiometer angeschlossen ist, das den Querzweig eines an den Meßkreis angeschlossenen
und am Ausgang kurzgeschlossenen T-Glieds bildet. Das Potentiometer ist vor einer
Skala einstellbar, die in Dezibel geeicht ist und ihrerseits relativ zu einer in
Ohm geeichten feststehenden Skala verdrehbar ist. Zur Messung bringt man zunächst
den Nullpunkt der drehbaren Dezibelskala vor den Skalenstrich der feststehenden
Widerstandsskala, welcher der Impedanz des Meßkreises entspricht. Dann wird der
Potentiometer verdreht, bis der Zeiger des Meßwerks in der Markierungsstellung steht.
Dann kann der Pegel an der Dezibelskala abgelesen werden.
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Ein solches Meßgerät ist nicht ohne weiteres zur direkten Spannungs-
oder Stronimessung geeignet. Es sind andererseits verschiedene Meßgeräte bekannt,
die nach dem Prinzip der Nullmeßmethode oder der Kompensationsmethode arbeiten.
Allen diesen Meßgeräten ist das Merkmal gemeinsam, daß das Meßgerät nach dem Abgleich
von keinem Strom durchflossen wird. Sie benötigen daher ein Normalelement, damit
der Ausschlag des Meßwerks durch Kompensation zu Null gemacht werden kann. Die Genauigkeit
der Messung hängt dann im wesentlichen von der Genauigkeit des Normalelements ab.
Ferner sind solche Meßanordnungen im allgemeinen umfangreich und mechanisch empfindlich.
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Schließlich ist ein Meßgerät zur überwachung einer Wechselspannung
bekannt, das eine Brückenschaltung aus nichtlinearen Impedanzen enthält, die für
einen bestimmten Wert der Eingangsspannung abgeglichen ist, und an deren Nulldiagonale
ein Zeigermeßwerk über einen Demodulator angeschlossen ist. In Reihe mit der Eingangsdiagonale
der Brücke liegt eine Anzahl von Festwiderständen, die der Reihe nach durch einen
Schalter eingefügt werden können, und ein stetig veränderlicher Widerstand für die
Feineinstellung. Wenn die Eingangsspannung von dem bestimmten Wert abweicht, wird
die Brückenschaltung verstimmt, so daß das Zeigermeßwerk ausschlägt. Durch Einschalten
entsprechender Widerstände kann der Ausschlag des Zeigermeßwerks wieder auf Null
gebracht werden, und aus den eingeschalteten Widerständen kann die Spannungsabweichung
abgelesen werden. Auch bei diesem Meßgerät fließt also im Abgleich kein Strom durch
das Meßwerk.
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Demgegenüber ist das Ziel der Erfindung die Schaffung eines Meßgeräts
der eingangs angegebenen Art, bei welchem die Messung wie bei den üblichen direkt
zeigenden Meßgeräten auf dem Gleichgewicht zwischen dem vom Meßstrom in dem Zeigermeßwerk
hervorgerufenen Drehmoment und einem Richtmoment beruht, das aber von den üblichen
Meßfehlem solcher direkt zeigender Meßgeräte weitgehend frei ist und eine viel genauere
Ablesung als diese ermöglicht.
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Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das Richtmoment
durch eine dauernd gespannte Feder erzeugt ist, daß zu beiden Seiten der Markierungsteilung
Anschläge in solchen Abständen angebracht sind, daß sie den Ausschlag des Meßwerks
auf einen Wert begrenzen, der gerade zum Erkennen der Richtung des Ausschlags ausreicht,
und daß zur Einstellung des Meßwerks in seine Markierungsstellung mit Skaleneinteilungen
versehene einstellbare Widerstände miteinander und mit dem Meßwerk in Reihe geschaltet
sind.
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Bei dem nach der Erfindung ausgeführten Meßgerät sind sowohl das Richtmoment
als auch das Meßmoment
in der Abgleichstellung von Null verschieden,
und es fließt in dieser Stellung ein Strom durch das Meßwerk. Der Abgleich wird
dadurch erhalten, daß die Widerstände so eingestellt werden, daß das Zeigermeßwerk
in der Markierungsstellung gehalten wird, die beispielsweise durch einen einzigen
Skalenstrich auf dem Meßgerät angezeigt wird. Die Einstellung ist daher sehr einfach,
und der Meßwert kann mit großer Genauigkeit an den Skaleneinteilungen der Widerstände
abgdlesen werden.
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Durch die Anschläge wird erreicht, daß sich das Meßwerk nur innerhalb
eines sehr kleinen Bereichs verstellen kann. Die das Richtmoment erzeugende Feder
ist also ständig völlig gleichmäßig gespannt. Dies ist ein beträchtlicher Vorteil
hinsichtlich der Erzielung einer möglichst großen Meßgenauigkeit, weil mechanische
Hystereseerscheinungen sowie Ermüdungen infolge häufiger Änderung der Federspannung
vermieden werden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil dieser Maßnahme besteht darin,
daß der zur Erzielung des Ausschlags erforderliche Magnetfluß nur in einem sehr
engen Winkelbereich aufrechterhalten werden muß.
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Ferner entfällt dadurch völlig der vom Ausschlag abhängige Meßfehler
der direkt zeigenden Meßgeräte. Schließlich wird auch der Wirkungsgrad des Meßwerks
wesentlich erhöht, weil der zur Erzielung des Ausschlags erforderliche Magnetfluß
nur in einem sehr engen Winkelbereich aufrechterhalten werden muß, während bei den
üblichen Meßinstrumenten konstante Magnetflüsse über einen Ausschlag von mindestens
900 erzeugt werden müssen. Der Verbrauch des Meßinstruments nach der Erfindung
liegt daher in der Größenordnung von 0,5% des Verbrauchs des üblichen direkt zeigenden
Meßinstruments. Dies bedeutet, daß einerseits das Meßobjekt nur sehr schwach belastet
wird und daß andererseits die Erwärmung gering ist, so daß die Temperaturkompensation
keine Schwierigkeit bietet.
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Die erzielbare Meßgenauigkeit hängt somit im wesentlichen von der
Zahl der verwendeten Widerstandsdekaden und von der Genauigkeit der darin enthaltenden
Widerstände ab.
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Präzisionswiderstände können aber verhältnismäßig preiswert mit großer
Genauigkeit hergestellt werden. Es ist daher unter Verwendung eines einfachen Drehspulzeigermeßwerks
und einstellbarer Widerstände ohne weiteres möglich, eine Präzision in der Größenordnung
von 1: 10 000 zu erreichen.
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Das erfindungsgemäße Meßgerät kann daher in vielen Fällen dort angewendet
werden, wo bisher mit Normalelementen gearbeitet werden mußte. Darüber hinaus ergibt
sich noch der wesentliche Vorteil, daß eine direkte Eichung für Wechselstrommessungen
unter Umgehung der bisher erforderlichen Potentiometermethoden möglich ist.
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Eine bevorzugte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes enthält eine
-Nachlaufregelanordnung mit einer Einrichtung zur Feststellung einer Abweichung
der Stellung des Meßwerks von der Markierungsstellung und mit einem von dieser Einrichtung
gesteuerten Stellmotor, welcher wenigstens einen mit dem Meßwerk in Reihe geschalteten
Widerstand im Sinne einer Rückstellung des Meßwerks in die Markierungsstellung verstellt
und eine numerische Anzeige- oder Aufzeichnungsvorrichtung betätigt.
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Bei dieser Ausbildung entfällt die Notwendigkeit eines Abgleichs von
Hand. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Darin
zeigt F i g. 1 das Schema eines nach der Erfindung ausgeführten Voltmeters,
F ig. 2 das Schema eines nach der Erfindung ausgeführten Amperemeters, F i
g. 3 das Schema eines Voltmeters mit selbsttätiger Einstellung und Fig. 4
und 5 zwei Ausführungsformen des Meßwerks der Anordnung von Fig.
3.
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Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel wird angenommen,
daß der Meßbereich des Instruments 150 Volt und die Stromaufnahme des Meßelementkreises
15 mA bei einer Spannung von 150 Volt beträgt, ferner, daß der Bezugsstrich
100 Volt oder, mit anderen Worten, einer Stromaufnahme von 10 mA entspricht.
Da es sich um ein magnetelektrisches Instrument handelt, bei welchem der Zeigerausschlag
praktisch proportional dem die Drehspule durchfließenden Strom ist, befindet sich
der Strich nahezu bei zwei Drittel der Skala. Diese Anordnung ermöglicht die genaue
Messung in einem Spannungsbereich von 50 bis 150 Volt, wie unter Bezugnahme
auf F i g. 1 erläutert werden soll.
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In dieser Figur stellen A und B die Anschlußklemmen des Meßinstrumentes
dar, während die Drehspule mit C und ein mit der Drehspule in Reihe geschalteter,
unveränderlicher Widerstand mit R bezeichnet sind. Der Widerstand des Stromkreises,
welcher die Drebspule C und den Widerstand R (Stromkreis A-A') enthält, beträgt
5000 Ohm. D., D2i D3 sind Schalter mit elf Schaltstufen. F" F2,
F" sind die Schleifkontakte dieser Schalter. Zwischen den Schaltstufen des
Schalters D, sind zehn Widerstände von je
1000 Ohm, zwischen
den Schaltstufen des SchaltersD, sind zehn Widerstände von zehnfach geringerem Wert
als dem der vorhergehenden - also 100 Ohm -
und zwischen den
Schaltstufen des Schalters D', sind zehn Widerstände von je 10 Ohm angeordnet.
Die Schaltstufen des SchaltersD1 sind mit 50 bis 60 ...
150,
die Schaltstufen des Schalters D 2 sind mit 0 bis 1
bis 2
... 10 und die Schaltstufen des SchaltersD, sind mit 0 bis
0,1 bis 0,2 ... 1 bezeichnet.
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Damit der Zeiger des Meßinstruments bei einem Stromfluß von
10 mA durch die Drehspule den Bezugsstrich erreicht, wenn eine Spannung von
50 Volt an die Klemmen A und B angelegt ist, muß also der Schleifkontakt
F, in die Stellung 50 gebracht werden, während die Schleifkontakte 1#, und
F3 sich in der Stellung 0 befinden., Wenn eine Spannung von 150 Volt
an die gleichen Klemmen angelegt wird, muß der Schleifkontakt E, in die Stellung
150 gebracht werden, während die Schleifkontakte F 2 und F, in der
Stellung 0 verbleiben. Wenn eine Spannung von 124,2 Volt an die Klemmen
A und B angelegt wird, steht der Zeiger auf dem Bezugsstrich, wenn die Schleifkontakte
F" F2, F3 die in F i g. 1 gezeigten Stellungen einnehmen. Der Widerstand
des Meßelementkreises beträgt dann tatsächlich 5000 + (7 - 1000) +
(4 - 100)
+ (2 - 10) = 12 420 Ohm, was einer Stromaufüahme von
10 mA bei einer Spannung von 124,2 Volt entspricht.
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Die Markierungen auf den Schaltern stellen die Anzahl der Unterteilungen'und
die Zehntel der Unterteilungen dar, welche auf einer Skalenscheibe
mit
150 Unterteilungen im Fall eines üblichen Instrumentes abgelesen würden.
Damit ein Mehrbereichsvoltmeter erhalten wird, muß seine Stromaufnahme verändert
werden, während sein Widerstand konstant gehalten wird. Soll beispielsweise das
Instrument von F i g. 1 mit einem Meßbereich von 300 Volt betrieben
werden, so muß einerseits im Nebenschluß zu den Klemmen des Stromkreises A-A' ein
Widerstand gleichen Wertes geschaltet werden, wie derjenige des Stromkreises ist,
nämlich 5000 Ohm, und andererseits in Reihe mit diesem so geänderten Stromkreis
ein Widerstand von 2500 Ohm. In diesem Fall muß, wenn eine Spannung von
100 Volt an die Klemmen A
und B angelegt wird, der Schleifkontakt F,
in die Stellung 50 gebracht werden, während die Schleifkontakte F2 und
F, sich in der Stellung 0 befinden. Der Widerstand des Meßelementkreises
beträgt dann 5000 Ohm; er nimmt einen Strom von 20 mA auf, während durch
die Drehspule C ein Strom von 10 mA (Bezugsstrom) hindurchfließt.
Wenn eine Spannung von 248,4 Volt an die Klemmen A und B angelegt wird, steht
der Zeiger auf dem Bezugsstrich, wenn die Schleifkontakte F" F2, F,
die in F i g. 1 gezeigte Stellung einnehmen. Der Widerstand des Meßelementkreises
beträgt dann 12 420 Ohm; er hat eine Stromaufnahme von 20 mA, und - wie im
vorhergehenden Fall - fließt durch die Drehspule C ein Strom von
10 mA hindurch. Es wäre natürlich auch möglich, an die Klemmen der Drehspule
allein im Nebenschluß einen Widerstand anzuschließen, der den gleichen Widerstandswert
wie die Spule hat, wobei in Reihe in den Stromkreis A-A' ein Widerstand geschaltet
wird, der so bemessen ist, daß der Gesamtwiderstand dieses Stromkreises gleich
5000 Ohm bleibt. Der Bezugsstrich kann auf der Skala an beliebiger Stelle
angebracht werden, insbesondere auch am Ende der Skala, das dem maximalen Ausschlag
des Zeigers entspricht.
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Die beschriebene Anordnung kann in Verbindung mit beliebigen Meßinstrumenten
angewendet werden (dynamometrisches Meßwerk, Dreheisenmeßwerk usw.), unabhängig
von dem Zusammenhang zwischen Strom und Ausschlag des Meßwerks.
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So gelten beispielsweise die vorstehenden Ausführungen, die sich auf
ein magnetelektrisches Voltmeter beziehen, ebenso für ein elektrodynamisches Voltmeter.
Es würde hierzu genügen, in F i g. 1 die Drehspule C durch einen Feldwicklungssatz
mit Rahmen zu ersetzen.
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Es ist bekannt, daß bei elektrodynamischen Instrumenten der am stärksten
ausgedehnte Skalenbereich zwischen zwei Dritteln und drei Vierteln der gesamten
Skaleneinteilung liegt, woraus sich ergibt, daß die Genauigkeit der Ablesung außerhalb
dieses Bereiches verringert wird, was wiederum die Schwierigkeiten-sowohl. für den
Hersteller bei der Ausführung der Skalenscheibe als auch für die ablesende Person
beim Ablesen und Interpoheren erhöht. Alle diese Schwierigkeiten werden durch die
beschriebene Anordnung behoben.
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In F i g. 2, in welcher die gleichen Bezugszeichen dieselbe
Bedeutung wie in F i g. 1 haben, ist ein Universal-Shunt S vorgesehen,
der aus drei Teilen a, b, c besteht. Das Instrument weist wieder
drei in Reihe mit der Drehspule C und dem Widerstand R geschaltete Schalter
Dl, D22 D 3 auf, wobei der ganze Stromkreis an die äußeren Klemmen
A', B' des Universal-Shunts angeschlossen ist. Die Schleifkontakte
F12 F 21 1#, der Schalter werden so eingestellt, daß der Gesamtwiderstand
des Meßkreises, der an die Klemmen des Teiles des Universal-Shunts angeschlossen
ist, der in dem Stromkreis liegt, dessen Strom gemessen wird, einen Wert hat, welcher
dem Bezugsstrom entspricht.
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Es ist bekannt, daß die übersetzungsmöglichkeiten eines Universal-Shunts
unter sich in Verhältnissen stehen, die unabhängig von dem Widerstand des Stromkreises
sind, welcher an die äußeren Klemmen dieses Shunts angeschlossen ist. Die Markierungen
auf den Schaltern stellen folglich die Zahl der Unterteilungen und der Zehntel der
Unterteilungen dar, welche auf der Skalenscheibe eines üblichen Instruments abgelesen
würden, unabhängig von dem verwendeten Bereich des Universal-Shunts.
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Bei den vorhergehenden Ausführungsformen erfordern die Messungen das
Eingreifen einer Bedienungsperson, welche den Widerstand oder die Impedanz so einstellen
muß, daß das elektrische Moment des Meßinstruments auf seinem Festwert gehalten
wird. Es ist aber auch möglich, dieses Halten auf einem Festwert automatisch durchzuführen,
und zwar dadurch, daß die Einstellung des Widerstandes oder der Impedanz durch eine
selbsttätige Nachlaufregelung vorgenommen wird. Diese besteht aus einem Instrument,
welches die Abweichung der Stellung des beweglichen Teils des Meßgeräts von der
Bezugsstellung anzeigt und mit dessen Hilfe ein Motor in Betrieb gesetzt wird, welcher
den Widerstand oder die Impedanz des Meßkreises derart verstellt, daß das elektrische
Moment des Meßinstruments auf seinem Festwert gehalten wird, ungeachtet der Änderungen
der zu messenden Größe innerhalb der Grenzen des Meßbereichs. Der Motor betätigt
außerdem eine numerische Anzeigevorrichtung, beispielsweise ein Zählwerk, und eventuell
den Schreibstift einer Registriervorrichtung.
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Zu diesem Zweck wird ein beliebig gebauter Detektor für die Feststellung
der Abweichung verwendet. Dieser besteht beispielsweise aus einer Kontaktvorrichtung,
wobei die Drehspule einen Arm trägt, welcher je nach der Drehrichtung das
eine oder das andere von zwei Kontaktpaaren schließt, wodurch die Drehbewegung des
Motors in der einen oder der anderen Richtung und als Folge davon die Rückkehr der
Drehspule in ihre Bezugsstellung bewirkt wird. Ebenso ist ein photoelektrischer
Detektor verwendbar, indem die Drehspule ein Verschlußstück trägt, welches beim
Auftreten einer Abweichung aus der Bezugsstellung den Lichtstrom ändert, der beispielsweise
von einer Photozelle empfangen wird, so daß die Ausgangsspannung eine Amplitude
und eine Funktion der Größe und der Richtung der Abweichung ist. Gleichermaßen können
andere Ausführungsarten von Detektoren verwendet werden, wie z. B. mit Gegeninduktivität
arbeitende Detektoren.
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Eine selbsttätige Regelanordnung dieser Art ist als Beispiel in F
i g. 3 gezeigt, welche das Schaltbild eines automatischen Voltmeters mit
zahlenmäßiger Anzeige bei Verwendung eines mit Gegeninduktivität arbeitenden Detektors
darstellt. A, B sind die Klemmen des Meßinstruments, an welche
die zu messende Spannung U angelegt wird, und C die Drehspule des
Galvanometers in Reihe mit einem unveränderlichen Widerstand R und einem veränderlichen
Widerstand P geschaltet. Das in der Drehspule C von der Eingangsnennspannung
UN hervorgerufene elektrische Moment
wird durch das gegenwirkende
Moment der Federn S,
ausgeglichen, welches die Drehspule in der Bezugsstellung
hält.
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Der Anzeigestromkreis weist Induktionswicklungen H auf, in deren Feld
die Drehspule C angeordnet ist; die Wicklungen H werden durch die Wechselspannung
einer Hilfsquelle erregt. Die an den Klemmen der Drehspule C erhaltene Spannung
wird über einen Widerstand-Kondensator-Siebkreis r, c an einen Wechselstromverstärker
Y angelegt, welcher die eine Wicklung N, eines Zweiphasenmotors M
speist. Die zweite Wicklung N2 wird mit einer um 90' hinsicht-Ech
der Spannung der Hilfsquelle phasenverschobenen Spannung in der Weise gespeist,
daß sich der Motor in der Gegenrichtung dreht, wenn die Phase der Ausgangsspannung
des Verstärkers umgekehrt wird. Der Motor M betreibt - möglicherweise über
ein Untersetzungsgetriebe - einerseits den Schleifkontakt des veränderlichen
Widerstands P und andererseits die Zahlenrollen eines Zählwerks K.
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Diese Vorrichtung arbeitet dann wie folgt: Wenn die an die Klemmen
A, B der Vorrichtung angelegte Spannung U ihren Nennwert
UN hat, wird das in der Drehspule C hervorgerufene Moment durch das gegenwirkende
Moment der Fedem,Sp ausgeglichen. Die Drehspule C nimmt ihre BezugssteRung
ein, die so gewählt ist, daß durch die Wicklungen H kein Fluß in ihr induziert wird.
Demzufolge erscheint keine Spannung am Eingang des Verstärkers V. Die Wicklung N:,
des Motors M wird nicht gespeist, dieser verbleibt in der Ruhelage, und der Schleifkontakt
des veränderlichen Widerstands P befindet sich in seiner Bezugsstellung.
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Ändert sich nun die Spannung U und nimmt einen von
UN abweichenden Wert an, hat die Drehspule C
das Bestreben, sich in
der durch diese Änderung auferlegten Richtung zu drehen. Nunmehr wird ein Fluß durch
die Wicklungen H in der Drehspule C induziert, und an den Klemmen der Drehspule
C entsteht eine elektromotorische Kraft. Diese wird über den Siebkreis
r, c an den Eingang des Verstärkers V gelegt. Die Aufgabe der Kapazität c
ist, die übertragung der Gleichstromkomponente des Meßkreises auf den Verstärker
zu verhindern, und der Siebkreis r, c verhütet die übertragung von Wechselströmen
in diesen Stromkreis. Im übrigen könnte ebensogut eine Transformatorkopplung angewendet
werden.
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Die von dem Verstärker V ausgehende verstärkte Spannung erregt nunmehr
die Wicklung N des Motors M, der in einer solchen Drehrichtung zu laufen
beginnt, daß die durch die Verschiebung des Schleifkontaktes des veränderlichen
Widerstands P hervorgerufene Stromänderung die Drehspule C in ihre Bezugsstellung
zurückbringt.
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Die Winkelstellung des Schleifkontakts des ver- j
änderlichen
Widerstands P zeigt dann den durch die zu messende Spannung U zustande gekommenen
Wert an. Der Schleifkontakt des veränderlichen Widerstands P kann somit einen Zeiger
antreiben, der sich vor einer in Werteinheiten von U eingeteilten Skalenscheibe
verschiebt. Wenn der veränderliche Widerstand P eine große Genauigkeit besitzt und
als Funktion der Winkelverstellung des Schleifkontakts vollkommen linear, ist, besteht
die Möglichkeit der Verwendung einer digitalen Anzeigevorrichtung in Gestalt des
dezimalen Zählwerks K. Dieses wird in Abhängigkeit von der Größe und der Richtung
der Winkelstellumg des Schleifkontakts betrieben und gibt den Wert von
U mit der gewünschten Genauigkeit an. Die Anzeigevorrichtung kann
auch den relativen Wert der Änderung von U in bezug auf den Nominalwert
U angeben.
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Fig. 4 und 5 sind schematische Darstellungen zweier Ausführungsarten
des mit Gegeninduktivität arbeitenden Detektors, der in der Anordnung von F i
g. 3 verwendet wird. In F i g. 4 ist die Drehspule C
zwischen
den Pohnassen MP eines durch ein kreisförmiges Magnetgestell CM aus magnetischem
Material gebildeten Magnetkreises angeordnet. Um die Polmassen MP herum sind die
in Reihe geschalteten Wicklungen H derart angebracht, daß sich die ei zeugten Magnetflüsse
in der Drehspule C addieren, wie die Pfeile anzeigen.
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Bei der abgewandelten Ausföhrungsform von F i g. 5 sind die
Wicklungen H in sich diametral gegenüberliegenden Bereichen und gegensinnig zueinander
auf das Magnetgestell CM aufgewickelt, wobei sich die Magnetflüsse wieder
in der Drehspule C
addieren, wie durch die Pfeile angezeigt ist.
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In beiden Fällen wird die Drehspule somit von den durch die Wicklungen
H sich ergebenden Magnetflüssen durchströmt. Die Drehspule C ist in F i
g. 4 und 5 in der Bezugsstellung gezeigi, in welcher aus Symmetriegründen
die Induktion in der Drehspule C
gleich Null ist und keine induzierte elektromotorische
Kraft an ihren Klemmen auftritt.
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Sobald die Drehspule C eine abweichende Winkelstellung einnimmt,
wird darin eine elektromotorische Kraft induziert, deren Frequenz gleich derjenigen
der Quelle ist, welche die Wicklungen H speist, und deren Amplitude und Phase eine
Funktion der Winkeländerung der Stellung der Drehspule hinsichtlich ihrer Stellung
mit der Induktion Null, d. h. ihrer Bezugsstellung ist.