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Spulentellerantrieb für ein Magnetbandgerät Die Erfindung betrifft
eine für den Spulentellerantrieb bei Magnetbandgeräten bestimmte Reibungskupplung
mit veränderbarer Reibkraft. Die Reibungskupplung soll kontinuierlich zwischen einer
sehr geringen Reibungskraft und der völligen Mitnahme des angetriebenen Teils einstellbar
sein.
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Für ein Magnetbandgerät bedeutet das einerseits eine Friktionskupplung
bestimmter Größe, z. B. für den Normallauf des Bandes, und andererseits eine feste
Mitnahme, z. B. für den Schnellauf. Außerdem kann diese Reibungskupplung auch zur
Unterstützung des Bremsvorgangs verwendet werden, und zwar insbesondere dann, wenn
beim schnellen Vor- , oder Rücklauf des Bandes die gezogene Spule plötzlich
angehalten werden soll.
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Aus der Maschinenbautechnik ist eine Reibungskupplung zum Kuppeln
von Wellen bekannt, bei der sich die keibungskraft kontinuierlich eifistellen läßt.
Eine axial verschiebbare Buchse mit konischem Ansatz drückt dabei zum Einkuppeln
mehrere radial bewegbare Bolzen entgegen der Kraft von Druckf#dern gegen einen Reibbelag,
der der Innenseite eines achsparallelen Flanschringes des anzukuppelnden Teiles
gegenübersteht. Eine Haupteigenschaft der bekannten Wellenkupplung besteht darin,
daß die fÜr den Grad der Kupplung verantwortliche Reibungskraft zwischen dem Wert
Null (entkuppelter Zustand) und einem Maximalwert (gekuppelter Zustand) umgesteuert
werden kann.
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Erfindungsgemäß ist eine für den Spulentellerantrieb von Magnettongeräten
bestimmte Reibungskupplung mit veränderbarer Reibkraft zwischen einer Antriebsscheibe
mit mehreren durch einen axial in die Antriebsscheibe einschiebbaren Stift über
Bolzen und Druckfedern radial verschiebbaren Reibkörpern und einem die Antriebsseheibe
konzentrisch umgebenden Flansch eines Spulentellers so ausgebildet, daß die Reibkraft
mittels des in der Antriebsscheibe axial verschiebbaren Stiftes von einem über Null
liegenden Tiefstwert (geringer Kupplungsgrad) an bis zu einem Höchstwert (feste
Kupplung) kontinuierlich einstellbar ist.
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Dadurch ist es beispielsweise möglich, ein Magnettongerät von Normallauf
auf Schnellauf (schneller Vorlauf oder schneller Rücklauf), und umgekehrt, ilin
usteuern, ohne daß dazu ein drehzahlumschaltbarer Antriebsmotor bzw. ein umschaltbares
Reibradgetriebe nötig ist. Hierfür müssen lediglich die Antriebsscheiben während
des Betriebes des Magnetbandgerätes dauernd mit der Schnellaufdrehzahl rotieren.
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Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Reibkörper mit
je einem Bolzen verbunden, die zusammen, mit den Reibkörpern in radialen
Bohrungen eines mit einer Antriebsscheibe verbundenen Rotationskörpers verschiebbar
angeordnet sind. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn drei in Abständen
von je 120' angeordnete Reibkörper und Bolzen im Xotationskörper vorgesehen
sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie weitere Einzelheiten desselben
sind in der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in F i g. 1 eine
zur Hälfte aufgeschnitten dargestellte Reibungskupplung in Seitenansicht und
V i g. 2 einen Querschnitt entsprechend der Linie 1-11 in F
i g. 1.
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In F ig. 1 ist mit 1 eine Antriebsseheibe für eine Spule
eines Magnetbandgerätes bezeichnet. Diese Scheibe ist mit einer Außenrille versehen,
durch die sie mittels eines Seils aus Gummi oder Kunststoff angetrieben wird. Der
obere Teil dieser Antriebsscheibe 1 ist in einen Rotationskörper la fortgesetzt,
der von einem achsparallel verlaufenden Flansch eines Spulentellers 2 umgeben ist.
Der Spulenteller 2 ist in seiner Mitte in einen Achsstummel 2a fortgesetzt und bildet
iin übrigen eine Auflagefläche 2 b,
auf die eine - nicht mitgezeichnete
- Bandspule aufgelegt wird, deren zentrale öffnung den Achsstummel 2a umgibt.
Es sind an sich bekannte Mittel vorgesehen, um die aufgelegte Spule gegen eine Relativverdrehung
zum Spulenteller 2 zu sichern. Eine feste Muffe 3 dient als Lager für die
Antriebsscheibe 1.
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Im Zentrum der Kupplungsvorrichtung befindet sich ein Achsenteil 4,
den die Muffe 3 umgibt. Das obere Ende dieses Achsenteils 4 weist eine Abschrägung
10, z. B. in Form einer Spitze, auf. An dieser Abschrägung liegt ein Bolzen
5 an, der ' sich zusammen mit einem Reibkörper 7 in einer radialen
Bohrung des Rotationskörpers la befindet. Als Verbindung zwischen dem Bolzen
5 und dem Reibkörper 7
dient eine Feder 6, die bestrebt ist,
beide Teile in
radialer Richtung auseinanderzudrücken. Während das
innere Ende des Bolzens5 an der Schrägfläche 10 des Achsenteils 4 anliegt,
drückt die äußere Stimfläche des vorzugsweise zylindrisch geformten Reibungskörpers
7 gegen die Innenfläche des am SpulenteHer 2 vorgesehenen Flansches.
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Durch ein Auf- und Abbewegen des Achsenteils4 läßt sich nunmehr der
Grad der Reibung zwischen dem Körper 7 und dem Flansch des Spulentellers
2 in beliebig weiten Grenzen variieren. In F i g. 1 ist der Reibungskörper
7 von der Innenfläche des Flansches entfernt dargestellt, so daß keine Kupplung
vorliegt. Je weiter der Achsenteil 4 in Achsenrichtung nach oben bewegt wird, desto
mehr wird der Bolzen 5 zusammen mit dem Reibungskörper 7 nach
außen gedrückt und damit der Kupplungsgrad zwischen diesem Reibungskörper und dem
Flansch des Spulentellers 2 erhöht, bis schließlich eine feste Kupplung auftritt
(Schnellauf). Beim Normallauf (Aufnahme, Wiedergabe) des Magnettongerätes wird der
Reibungskörper mit nur geringer Kraft an den Flansch gepreßt, so daß die auf dem
Spulenteller liegende Bandspule das geförderte Magnetband mit ausreichender Zugkraft
aufwickelt.
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Zur axialen Bewegung des Achsenteils 4 ist eine Exzenterscheibe
8 vorgesehen, deren exzentrischer Rand beim Drehen um die senkrecht zum Achsenteil
4 liegende Achse des Exzenters diesen Achsenteil 4 gegen die Kraft einer Feder
9 nach oben oder unten bewegt. Die Feder 9 liegt dabei zweckmäßigerweise
am unteren Rand der feststehenden Muffe 3 an.
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Der Querschnitt gemäß F i g. 2 läßt erkennen, daß im Rotationskörper
la insgesamt drei radiale Bohrungen vorgesehen sind, die gegeneinander um
je
1201 versetzt sind.
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Ein. Vorteil der neuen Reibungskupplung besteht darin, daß sie als
Bremse für plötzliches Abstoppen mit ausnutzbar ist. Wenn beispielsweise das Gerät
im Schnellauf betrieben wird, so wird an der ziehenden Spule die Reibungskupplung
auf feste Mitnahme, d. h. auf maximalen Reibungsdruck zwischen dem Reibungskörper
7 und dem Flansch der Spule 2 eingestellt. Die gezogene Spule wird auf Entkupplung
oder geringe Reibung zwischen dem Körper 7 und dem Flansch des Spulentellers
2 eingestellt. Da für gewöhnlich die Antriebsscheibe 1 auch bei Leerlauf
ständig mit dem Antriebsmotor verbunden bleibt und sich bei der in diesem Falle
gezogenen Spule in gegenläufiger Richtung dreht, kann aus dem Schnelllauf heraus
ein plötzliches jedoch durch Mitwirkung der Feder 6 elastisches Abbremsen
dieser gezogenen Spule dadurch herbeigeführt werden, daß eine mehr oder weniger
große Reibung zwischen dem Reibungskörper 7 und dem Flansch der Spule 2 durch
Betätigen der Exzenterscheibe 8 verwirklicht wird. Durch die dabei vermittels
des Exzenters 8 erfolgende stetige Bewegung des Achsenteils 4 und der Teile
5, 6 und 7
läßt sich jeder Grad der Bremsung verwirklichen,
d. h. entweder eine sehr plötzliche oder auch nach Bedarf eine allmähliche
Bremsung, die in jedem Falle noch dadurch gefördert wird, daß im Augenblick der
Bremsung zwischen den Teilen 7 und 2 eine gegenläufige Drehung herrscht.
Das Mittel zur axialen Verschiebung des zentralen Achsenteils 4, insbesondere also
der Exzenter 8, kann
von der Außenseite des Gerätes her entweder durch
einen Drehknopf bedienbar sein, der somit zwischen zwei extremen Grenzen jeden Grad
der Kupplung stetig einzustellen gestattet, oder auch mit einer oder mehreren Drucktasten,
durch die die Einstellung der Kupplung auf einen der beiden möglichen Grenzwerte
bzw. eine oder mehrere Zwischenstufen herbeigeführt wird.