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Verfahren zur Herstellung von glasfaseroptischen Lichtübertragungsvorrichtungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer glasfaseroptischen Lichtübertragungsvorrichtung
aus einem Bündel Glasstäbe von hohem Brechungsindex, die mit einem Überzug von niedrigerem
Brechungsindex versehen sind.
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Durch das Mittel des Überzugs der Kernfasem mit transparentem Material
von relativ niedrigem Brechungsindex hat man erreicht, daß das Licht nicht aus einer
Faser in eine benachbarte Faser über-tritt, so daß es gelang, die Bildschärfe und
den Bildkontrast des übertragenen Bildes bis zu einem gewissen Grade zu erhalten.
Um eine ausreichende Bildauflösung zu bekommen, ist es aber erforderlich, die Zahl
der lichtleitenden Glasfasern sehr hoch zu wählen. Dies erschwert jedoch die Herstellung
der Bildübertragungsvorrichtung, da jede Faser im Bündel in einem genauen Muster
liegen muß, da das am Ausgangsende des Bündels erscheinende Bild unmittelbar von
der Anordnung der einzelnen, am Eingang des Bündels vorhandenen Glasfasern abhängt.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Herstellungsverfahren für eine
faseroptische Lichtübertragungsvorrichtung zu schaffen, die eine sehr große Zahl
relativ langer lichtleitender Elemente von kleinem Querschnitt enthält.
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Dies geschieht dadurch, daß für den Überzug Glas verwendet wird, dessen
Ziehtemperatur etwa der der Glasstäbe entspricht, daß das Bündel im Bereich seines
Endes auf Ziehtemperatur gebracht wird und die Stäbe in diesem Bereich des Bündels
gemeinsam zu einem Strang ausgezogen werden.
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Durch das neue Verfahren kann eine Verringerung der Gesamtgröße der
einzelnen Fasern jedes verschweißten mehrfädigen Stranges der optischen Vorrichtung
im Verhältnis von 500: 1 oder noch höher erreicht werden, wobei jedes einzelne
Element optisch von den benachbarten Elementen getrennt ist und hierdurch seine
selektive Lichtleitfähigkeit und seinen hohen Lichtleitungswirkungsgrad behält.
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Die Überzüge aus Glas mit geringem Brechungsindex gemäß der Erfindung
dienen nicht nur dazu, die einzelnen Fasern auf Abstand zu halten, wobei vermittels
der völligen inneren Reflektion innerhalb der Faser vermieden wird, daß Lichtstrahlen
von einer Faser in eine andere übertreten, sondern sie haben noch den zusätzlichen
und neuen Vortdil, daß durch die vermittels der Überzüge erfolgte Verschweißung
der Fasern ein sehr stabiler und dauerhafter Gegenstand geschaffen wird. Dies hat
besondere Bedeutung, wenn ein Teil, das zwischen den Linsen eines optischen Systems
verwendet werden kann, um ein Bild von einer gekrümmten Fläche einer Linse auf eine
andere gekrümmte Fläche der Linse zu übertragen, wie es beispielsweise bei der Frontplatte
einer Kathodenstrahlröhre der Fall ist. Die erfindungsgemäße Konstruktion ist weit
resistenter gegen die infolge des inneren Vakuums der Röhre auftretende mechanische
Beanspruchung als bekannte Bildübertragungseinrichtungen.
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Andere Kennzeichen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung an Hand der Zeichnungen. In den Zeichnungen ist F ig. 1 eine
Teilansicht einer Glasstabzusammenstellung, die bei dem neuen Verfahren verwendet
wird, F i g. 2 ein Querschnitt nach Linie 2-2 der F i g. 1
mit den
Glasstäben in sehr stark vergrößertem Maßstabe, F i g. 3 ein senkrechter
Teilschnitt durch eine Vorri(Itung zur Ausführung von Verfahrensstufen, F i
g. 4 ein Querschnitt durch eine abgeänderte ki Form der in F i
g. 1 dargestellten Teile, F i g. 5 ein Querschnitt durch eine weitere
Abänderung der in F i g. 1 dargestellten Teile,
F i
g. 6 ein Querschnitt einer Fadenzusammensetzung zur Verwendung bei der Herstellung
des in F i g. 4 dargestellten Einzelteils, F i g. 7 ein Teilquerschnitt
durch eine Vorrichtung, die beim Zusammensetzen und Schweißen verwendet wird, F
i g. 8 ein Teilschnitt einer anderen Vorrichtung zur Verwendung bei den Schweiß-
und Streckstufen des Verfahrens, F i g. 9 ein Teilschnitt nach Linie
9-9 der F i g. 8
und F i g. 10 ein Teilschnitt durch eine Vorrichtung
zur Verwendun- bei zusätzlichen Streckstufen des Verfahrens.
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In F i g. 1 sind mehrere lange dünne Glasstangen oder -stäbe
12 gezeigt, die parallel nebeneinanderliegen, wobei sie sich gegenseitig berühren,
so daß sie ein Bündel 14 bilden. Dieses Bündel 14 besteht, wie der vergrößerte Querschnitt
nach F i g. 2 zeigt, aus Stäben gleicher Größe und Querschnittsform. Im allgemeinen
ist die Höhe des Bündels gleich der Bündelbreite, doch ist dies nicht unbedingt
notwendig. Die Stäbe haben zur Ausführung des Verfahrens vorzugsweise die gleiche
Länge.
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Die Stäbe eines einzelnen zusammengeschweißten Stabbündels besitzen
untereinander die gleiche Größe und Querschnittsform, doch kann die Größe und die
Querschnittsform der für verschiedene Bündel verwendeten Stäbe wesentlich anders
sein, wie die F i g. 4 und 5 und auch die F i g. 2 zeigen.
Die Querschnittsform der einzelnen Stäbe 16 eines Bündels kann rund sein
(F i g. 2) oder kann quadratisch sein, wie die Stäb e- 18 in F i
g. 4, oder kann sechseckig sein, wie die Stäbe 20 in F i g. 5. Es
kann jede beliebige geometrische Form gewählt werden. Bevorzugt wird jedoch eine
Anordnung, bei der eine möglichst große Endfläche eines derartigen Stabbündels zur
Verfügung steht. In gewissen Fällen sind die quadratisch geformten Stäbe
18 der F i g. 4 gegenüber den in F i g. 2 dargestellten runden
Stäben 16 vorteilhafter, da bei den quadratischen Stäben die Hohlräume zwischen
den Stäben entfallen und eine größere Fläche zur Lichtübertragung vorhanden ist.
Wenn eine hermetische Abdichtung erforderlich ist, können durch ein derartiges geometrisches
Muster Hohlräume völlig vermieden werden. Wenn eine offenere Struktur in der fertigen
Bildübertragungsvorrichtung oder dem Einzelteil gewünscht wird, sind die in F i
g. 2 dargestellten runden Stäbe von Vorteil. Es lassen sich jedoch auch andere
Stabprofile verwenden.
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Die bei der Herstellung des Bündels 14 verwendeten Stäbe 12 bestehen
vorzugsweise aus einem Glas mit guten optischen Eigenschaften und ziemlich hohem
Brechungsindex, wodurch eine hohe Innenreflektion erhalten wird. Einfache nicht
überzogene runde Stäbe liefern zwar auch schon brauchbare Ergebnisse für gewisse
Zwecke, doch ist es von Vorteil, wenn auf dem runden oder anderweitig profilierten
Stab vorzugsweise vorher eine dünne Schicht oder ein Überzug aus Glas mit verhältnismäßig
nie ' drigem Brechung C _,sindex aufgebracht wird. Die runden Glaskerne
22 von F i g. 2 besitzen daher einen hohen Brechungsindex, während der Überzug
24 einen niedrigeren Brechungsindex besitzt. Das gleiche gilt für die quadratischen
Glaskerne 26 mit hohem Brechungsindex, die von Glasüberzügen 28 mit
niedrigem Brechungsindex umhüllt sind. Die Überzüge 24 oder 28 können durch
kurzzeitiges Eintauchen der Keine 22 oder 26 in ein Bad aus geschmolzenem
Glas mit niedrigem Brechungsindex gebildet werden. Es kann dafür aber auch jedes
beliebige andere Verfahren verwendet werden, mit dem ein dünner gleichmäßiger Glasüberzug
mit niedrigem Brechungsindex auf den Kern 22 oder 26 aufgebracht wird. Wichtig
ist jedoch, daß ein derartig .,er Überzug mit niedrigem Brechungsindex nicht nur
ziemlich dünn, sondern auch in sich geschlossen ist. Die Stärke des Überzuges wird
so gewählt, daß ein Minimum der gesamten Endfläche des geschweißten Stabbündels
von den Querschnittsflächen aller Überzüge eingenommen wird. Die Geschlossenheit
des Überzuges ist erforderlich, damit eine hohe Innenreflektion des Lichts längs
der Seitenflächen der Keine an der Grenzschicht zwischen dem Überzug mit niedrigem
Brechungsindex und dem Kein mit hohem Brechungsindex in der fertigen Lichtübertragungsvorrichtung
erzielt wird.
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Werden mehrere Glasstäbe zu einem Bündel zu-sammengeklemmt
und zu einem Bündel miteinander verbunden und wird dieses Bündel in lotrechter Ste17
lung in einem Ofen aufgehängt und langsam auf seine Erweichungstemperatur erwärmt
und auf dieser Temperatur gehalten, dann verlängern oder strecken sich die Stäbe
des Bündels unter ihrem Eigengewicht zwischen den eingeklemmten Enden. Während dieses
Streckens behält jeder Stab sein ihm eigenes Querschnittsprofil bei und jeder gestreckte
Stababschnitt steht in einem Abstand von den gestreckten Abschnitten benachbarter
Stäbe des Bündels. Unter diesen Verhältnissen erfolgt also keine Adhäsion oder kein
Zusammenhaften benachbarter Stäbe, wie es zur Ausführung der Erfindung erwünscht
ist.
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An Stelle dieses Verfahrens werden nun erfindunsgemäß mehrere Stäbe
zusammen in eine zweckdienlich profilierte lang'aestreckte Ausnehrnung
29 einer keramischen oder kohlehaltigen Form oder auch einer metallischen
öder metallüberzogenen Form 25
(F i g. 3) eingelegt. Die Form wird
in Luft oder in Vakuum langsam erwärmt, um die Stäbe auf Schweiß-oder Schmelztemperatur
zu bringen. Die Temperatur, auf die das Stabbündel gebracht wird, hängt natürlich
von den jeweiligen Schweiß- oder Schmelzeigenschaften der für die Überzüge der Stäbe
verwendeten Glasmassen ab, jedoch soll die Temperatur so hoch sein, daß ein Verschweißen
der sich berührenden Ab-
schnitte benachbarter Stäbe zu einer Gruppe erfolgt,
ohne daß eine unerwünschte Änderung im Profil weder bei den überzügen noch bei den
Kernen der Stäbe erfolgt.
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Die Form 25 nimmt zwar die Stäbe 12 in waagerechter Stellung
auf, jedoch kann die Form auch mit einem Deckel (nicht dargestellt) versehen sein,
der einen leichten Druck auf die in der Ausnehmung 29
liegenden Stäbe bei
ihrem Erwärmen und Schweißen ausübt. In diesem Falle brauchen die Stäbe nicht in
bestimmten Stellungen zu liegen. Es können auch andere Vorrichtungen dazu verwendet
werden, mehrere Stäbe beim Schweißen zusammenzuklemmen, ohne daß eine bestimmte
Stellung der Stäbe erforderlich ist.
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Ist die geschweißte Gruppe von Stäben so weit abgekühlt, daß sie ohne
Beschädigung bewegt werden kann, so wird sie in einen Rohrofen gebracht und an einem
Endabschnitt auf die Erweichungstemperatur erwärmt. Ist die Temperatur hoch genug,
d. h. ist das Glas am End e des Bündels gleichförmig weich, dann wird das
freie Ende des erweichten Glases mit einer
gleichförmigen und stetigen
Geschwindigkeit zu einem kleinen mehrfädigen Strang oder Stab stark verringerten
Querschnitts gestreckt. Unter diesen Verhältnissen bleiben die einzelnen überzogenen
Stäbe des geschweißten Bündels miteinander verschweißt, und das geometrische Muster
des geschweißten Teiles des Bündels bleibt unverändert erhalten, selbst wenn die
Querschnittsgröße des entstehenden mehrfädigen Stranges und auch die Querschnittsgrößen
der verschiedenen einzelnen Fäden des Stranges gleichzeitig stark verringert werden.
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Erfahrungsgemäß können die Außenflächen von einzelnen, einen Durchmesser
von 4,76 mm aufweisenden Glasstäben mit hohem Brechungsindex von
1,61 bis 1,75 mit einem dünnen überzug aus Glas mit niedrigem Brechungsindex
von 1,52 bis 1,54 überzogen werden, um dann miteinander verschweißt zu werden,
wobei ein einheitlicher Körper gebildet wird. Ein derartiger Körper kann einen Querschnittsdurchmesser
von 19 mm bis 100 oder 150 mm haben. Dann wird das freie Ende
dieses Körpers auf Erweichungstemperatur erwärmt und zu einem kontinuierlichen mehrfädigen
Strang gestreckt, der im wesentlichen das gleiche Querschnittsprofil, jedoch stark
verkleinert, hat. Die Verkleinerung erfolgt von etwa 19 mm auf etwa
2,5 mm. Gewünschtenfalls kann der Strang bei einem ersten Streckvorgang noch
stärker verkleinert werden. Selbst wenn der Querschnitt des geschweißten Bündels
im Verhältni5r von 25: 1 in einer einzigen Streckstufe verringert wird, bleibt
das geometrische Querschnittsmuster im wesentlichen unverändert.
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Ein derartiger mehrfädiger Strang' ist verhältnismäßig steif. Zur
einfacheren und besseren Herstellung wird daher der kontinuierlich gestreckte Strang
periodisch in gleiche Längen geschnitten und wird gestapelt, um ein zweites Bündel
zu bilden. Ein Bündel von Strängen dieser Größe kann in Vorrichtungen verwendet
werden, in denen eine nur geringe Bildauflösung erforderlich ist, da die verschiedenen
lichtleitenden Fäden der Stränge schon einen ziemlich kleinen Querschnitt haben.
Da außerdem Stränge dieser Größe etwas gebogen werden können, kann diese Biegsamkeit
beispielsweise dazu ausgenutzt werden, die Bündelenden mit Elementen einer optischen
Apparatur auszurichten. Eine Gruppe dieser mehrfädigen Stränge kann aber auch langsam
auf eine Temperatur erwärmt werden, bei der die Stränge so weich werden, daß sie
gleichzeitig geformt oder gebogen werden können.
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Wird eine höhere Bildauflösung gewünscht, dann wird ein zusätzliches
Verfahren durchgeführt, mit dem man eine Struktur erzielt, die eine sehr große Zahl
optisch isolierter Feinfäden von sehr kleinem Querschnitt enthält. Jeder Feinfaden
bildet eine getrennte und unabhängige Lichtbahn für einen Teil des von dem Strang
übertragenen Bildes.
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Eine große Zahl derartiger mehrfädiger Stränge kann zu einem Bündel
zusammengefaßt und zusammengeklemmt oder in eine zweckdienliche profilierte Ausnehmung
einer keramischen Form eingesetzt werden, worauf ein langsames Erwärmen erfolgt,
um die Stränge miteinander zu verschweißen. Dann wird dieses Bündel an dem einen
Ende langsam erwärmt und zu einem Faden gestreckt, der aus vielen feinen optisch
isolierten Feinfäden besteht. Die Zahl der Feinfäden hängt natürlich von der Zahl
der verwendeten Kerne ab. Die Querschnittsgröße der Fäden kann beim Strecken beeinflußt
werden, indem die auf den Endabschnitt des geschweißten Strangteiles zur Einwirkung
gebrachte Wärme sowie die Streckgeschwindigkeit des Fadens geregelt wird.
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Der entstehende Faden behält dabei sehr genau das geometrische Muster,
das ursprünglich in dem Bündel vorhanden war, bei, und jeder Feinfaden hat einen
Kein aus Material mit hohem Brechungsindex, der durch einen überzug aus Material
mit niedrigem Brechungsindex von den benachbarten Feinfäden optisch isoliert ist.
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Zahlreiche Längsstücke dieser mehrfädigen Fäden werden dann zusammengebündelt,
um einen Körper zu bilden, der die gewünschten Querschnittsendflächen hat. Die Fäden
des Körpers können an dem einen Ende oder an beiden Enden oder auch. an einem ausgewählten
Abschnitt oder sogar über die gesamte Länge des Körpers durch ein zweckdienliches
Bindemittel oder durch Kitt oder durch Zusammenschweißen der Fäden miteinander verbunden
werden.
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Mit diesem Verfahren kann eine Lichtübertragungsvorrichtung hergestellt
Werden, die eine große Fläche und ein sehr hohes Bildauflösungsvermögen hat. Diese
kann durch Zerschneiden mittels bekannter Vorrichtungen in eine Anzahl kurzer Abschnitte
zerteilt werden, die dann weiterverarbeitet werden. Dabei wird die Endfläche oder
werden die Endflächen derartiger optischer Gegenstände oberflächenbehandelt, so
daß die Endfläche Licht leicht überträgt. Soll jedoch das eine Ende des Gegenstandes
in eine Flüssigkeit von gleichem Brechungsindex eingetaucht werden, dann ist ein
Schleifen oder Polieren der Endfläche nicht erforderlich.
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Es kann erwünscht sein, die Querschnittsgröße des beschriebenen mehrfädigen
Fadens noch weiter zu verkleinern, wenn beispielsweise eine noch stärkere Bildauflösung
erwünscht ist. Dies kann dadurch erreicht werden, daß die Zusammenleg-, Schweiß-,
Streck- und Fertigungsstufen wiederholt werden. Es wurde festgestellt, daß ein geschweißtes
Bündel aus überzogenen Stäben von 4,76 mm Durchmesser auf Fäden von 0,0254 mm Durchmesser
oder sogar noch kleiner gestreckt werden kann. Eine mikroskopische Prüfung der Querschnitte
dieser mehrfädigen Fäden zeigte, daß jeder einzelne Feinfaden sein ursprüngliches
Profil beibehalten hat. Ein derartiger Faden ist sehr biegsam. Wird eine große Anzahl
dieser Fäden, von denen jeder aus vielen Feinfäden besteht, an ihren entgegengesetzten
Enden zusammengebündelt, dann kann eine sehr biegsame Bildübertragungsvorrichtung
hergestellt werden.
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Beim Zusammenlegen und Zusammenschweißen eines Körpers aus einzelnen
überzogenen Stäben kann die Verwendung einer vertieften Form 37 abgeänderter
Ausführung (F i g. 7) erwünscht sein. Diese Form hat eine V-förmige Aufnahmenut
oder Ausnehmung 38, in der die schrägliegenden Seitenwände 39 und
40 in einem Winkel von 90' zueinander angeordnet sind. Ein Deckel 42 hat
eine ähnlich geformte Ausnehmung. Bei einer bevorzugten Ausführung hat die Ausnehmung
in der Form 37 und die Ausnehmung ün Deckel 42 Endwände, so daß der gesamte
Körper beim Schweißen vollständig umhüllt und eingebettet ist. Der Deckel und die
Form können aus einem warmfesten Material bestehen und können dicht auf die -überzogenen
Stäbe passen und sogar einen leichten Druck auf die Stäbe ausüben. Auf diese Weise
wird eine gute Berührung zwischen benachbarten
Flächen der Stäbe
beim Verschweißen gesichert. Werden Deckel und Träger gemeinsam verwendet,
dann kann der Schweißvorgang je nach Wunsch in der lotrechten, waagerechten
oder in irgendeiner anderen Stellung ausgeführt werden.
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Das Zusammenschweißen mehrerer Stäbe oder mehrerer Bündel durchsichtiger
überzogener Stäbe (z. B. der Stäbe 12, F i g. 1) kann auch in folgender
Weise ausgeführt werden. Mehrere überzogene Stäbe oder Stabbündel, die durch eine
geeignete Vorrichtung (nicht dargestellt) zeitweise zusammengehalten werden, werden
langsam in und durch eine Bohrung 44 a eines ersten Heizelementes 44 (F i
g. 8) in den Spalt zwischen zwei langsam sich drehenden Walzen 45 und 46
geschoben. Diese Walzen sind auf zwei Antriebswellen 48 und 50 befestigt,
die in Blöcken 52
bzw. 54 drehbar gelagert sind und von einer Antriebsvorrichtung
55 gegenläufig gedreht werden.
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Wie die Doppelpfeile 56 und 58 (F i g. 9) zeigen,
sind diese Blöcke 52 und 54 durch eine Vorrichtung (nicht dargestellt) gegenseitig
verschiebbar, so daß alle Stäbe des Bündels 43 in fester Berührung miteinander gehalten
werden. Die Umf angsflächen 45a und 46 a der Walzen 45 und 46 sind eingeschnitten
entsprechend der Größe und Form des zu erfassenden Stabbündels, so daß alle Stäbe
des Bündels gleichförmig nach innen gegeneinandergedrückt werden. Sind die überzogenen
Stäbe des Bündels quadratisch (F i g. 9), so werden die Oberflächenprofile
der beiden Walzen 45 und 46 so gewählt, daß zwischen den Walzen ein quadratischer
Raum vorhanden ist. Soll ein rundes Stabbündel aeformt werden, dann ist das
Querprofil der Umfangsfläche jeder Walze der beiden Walzen im wesentlichen halbkreisförmig.
Andere Formen der Stabbündel können durch Verwendung anderer Querschnittsprofile
für diese beiden Walzen hergestellt werden.
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Die Blöcke 52 und 54 sind nicht nur verschiebbar, sondern sind
auch so ausgeführt und angeordnet, daß sie als Heizelemente, vorzugsweise als elektrisch
beheizte Heizelemente, arbeiten, die leicht geregelt werden können, um jede gewünschte
Temperatur aufrechtzuerhalten. Auf diese Weise entsteht in dem Nahbereich der Walzen
45 und 46 eine Schweißzone 59. Das dieser Schweißzone zulaufende Bündel aus
überzogenen Stäben 43 wird durch das Heizelement 44 vorgewärmt.
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Dieser Schweißzone 59 folgt unmittelbar anschließend ein anderes
Heizelement oder folgen andere Heizelemente 60, die getrennt geregelt und
vorzugsweise auf eine etwas höhere Temperatur eingestellt werden, als zum Schweißen
erforderlich ist. Von diesem Heizelement 60 wird eine Arbeitszone geschaffen,
in der das geschweißte Stabbündel zu einem mehrfädigen Strang 64 stark verringerten
Querschnittes gestreckt wird. Ein Paar angetriebener Walzen 66
ist zu diesem
Zweck vorhanden. Die Walzen haben von der Streck- oder Arbeitszone einen so großen
Ab-
stand, daß sie den weichen Strang nicht in unerwünschter Weise verfolmen.
Die Drehgeschwindigkeit der Walzen wird entsprechend der Temperatur der Streckzone
geregelt, so daß mehrfädige Stränge gewünschter Größe geformt werden.
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Aus diesem mehrfädigen Strang werden nach der Herstellung geeignete
Abschnitte herausgeschnitten und gestapelt. Eine optische Vorrichtung mit schwacher
Bildauflösung kann aus solchen nebeneinandergesetzten Strängen durch Zusammenkleben
oder Zusammenschweißen hergestellt werden. Zu einer stärkeren Bildauflösung wird
eine Anzahl derartiger Stränge zusammengefaßt, und diese Gruppe wird in der beschriebenen
Weise langsam zwischen zwei Walzen in einer Verschweißzone durchgeführt, dann nach
dem Verschweißen oder Verschmelzen wieder auf Erweichungstemperatur erwärmt und
noch stärker gestreckt.
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In F i g. 10 ist eine abgeänderte Apparatur dargestellt,
mit der mehrfädige ke 'gelförmig verjüngte Stränge hergestellt werden können. In
dieser Apparatur werden die miteinander verschweißten Stabbündel 68 in Richtuna,
des Pfeiles 70 langsam von Walzen 72
und von weiteren Walzen (nicht
dargestellt) vorgeschoben. Das Vorderende des Bündels 68 wird bei Erreichen
der Walzen 72 und hinter diesen von dem ersten Erhitzer 74 auf eine solche
Temperatur erwärmt, daß das Erweichen des Bündels beginnt.
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Bei der Vorwärtsbewegung dieses Bündels aus mehrfädigen Strängen bewegen
sich gleichzeitig zwei C ZD Greiffinger 76 zum Vorderende dieses Stranges
und erfassen das Strangende, wie dies in gestrichelten Linien 76 A dargestellt
ist. Dann werden die Finger 76 durch nicht daraestellte Vorrichtungen
in der entgegengesetzten Richtung mit einer Geschwindigkeit bewegt, die so groß
ist, daß das Ende des Bündels in die gewünschte Kegelform gestreckt wird. Dieses
Streckenerfolgtinnerhalb eines getrennt regelbarenErhitzers oder innerhalb mehrerer
Erhitzer 78 bzw. 80.
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Die Temperaturen in den Heizzonen 78 A und 80
A
können also einzeln geregelt werden.
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C t3 Ist ein Kegelabschnitt 81 in der gewünschten Länge und
Form hergestellt, dann werden zwei Messer 82
betätigt, um diesen Kegelabschnitt
von dem zulaufenden Bündel zu trennen. Die Finger76 werden dann nach außen
auf die Stellung 76 B bewegt und ziehen mit hoher Geschwindigkeit den Kegelabschnitt
aus den Erhitzern 78 und 80 heraus auf den Tragtisch 83
in die
in gestrichelten Linien 86 dargestellte Stellung. Dann schneidet ein
zweites Messerpaar oder eine andere bekannte Schneideinrichtung 84 den Kegelabschnitt
81 von dem erfaßten Ende 88 ab. Der Kegelabschnitt 86 wird
nun z. B. von einem Stößel 90
in Seitenrichtunc, des Tisches 83 bewegt
und auf einen Förderer 92 geschoben, der sich durch einen Kühlofen od. dgl.
hindurchbewegt.
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Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens sollten die beiden
für den Kein und die Umhüllung verwendeten Glassorten eine gute Haltbarkeit haben,
sollten durchsichtig und farblos sein und sollten nahezu den gleichen Ausdehnungskoeffizienten
mindestens im Bereich zwischen der Glühtemperatur und der Raumtemperatur haben.
Beide Glassorten sollten auch annähernd die gleichen Schmelz- oder Schweißeigenschaften
haben, oder das den Überzug bildende Glas niedrigerer Brechungszahl soll einen etwas
niedrigeren Schmelzpunkt haben.
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Mit dem Verfahren nach der Erfindung kann eine Querschnittsverringerung
im Verhältnis von 500: 1
oder noch höher erhalten werden, wobei jede einzelne
Faser oder jeder Feinfaden optisch von den benachbarten Fasern oder Feinfäden getrennt
bleibt und jede Faser ihre lichtleitenden Eigenschaften sowie ihren hohen Lichtleitwert
beibehält.