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Haltevorrichtung für optische Bauelemente an einem Kompaktfernglas
Die Erfindung betrifft die räumliche Ausgestaltung des Okulargliedes eines Kompaktfernglases
mit Strahlumlenkung.
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Ferngläser mit in einem kompakten Gehäuse eingebauten Bauelementen
sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Durchweg handelt es sich hierbei
aber um Ferngläser mit schwacher Vergrößerung und Außenfokussierung. Um die Abmessungen
des Gehäuses kleinzuhalten, wurde vorgeschlagen, die Linsen des Objektivs und Okulars
rechteckförmig auszubilden. Hierdurch erzielt man eine geringe Bauhöhe des Fernglases.
Um dem Fernglas auch eine geringe Breite geben zu können, sind die beiden Gehäuseteile
zusammenschiebbar ausgebildet. An die Halterung der segmentartig beschnittenen Linsen
werden bei den bekannten Ferngläsern keine besonderen Anforderungen gestellt, da
im Okular- und Objektivtubus des Fernglasgehäuses genügend Platz zur Unterbringung
und Befestigung der Linsen vorhanden ist.
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Die bekannten Ferngläser mit Innenfokussierung haben für gewöhnlich
normale Abmessungen. Im Innenraum des Gehäuses ist genügend Raum für die beweglichen
Prismen des Umlenksystems und auch genügend Raum für die Linsen des Okulars und
Objektivs. Der Einbau und die Halterung der Strahlenumlenkmittel und Linsen kann
daher mit normalen, verhältnismäßig einfachen technischen Mitteln vorgenommen werden.
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Sehr hohe Anforderungen werden aber an die Haltevorrichtungen aller
optischen Bauelemente eines Kompaktfemglases mit starker Vergrößerung gestellt,
das sich durch sehr kleine Längen-, Breiten- und Höhenmaße auszeichnet. Die Haltevorrichtungen
müssen in relativ kleinen Innenräumen eines gedrungenen, kompakten Montagekörpers
untergebracht werden. Hierbei müssen die beweglichen Teile der Strahlumlenkmittel
noch genügend Bewegungsfreiheit haben. Aus diesem Grunde steht für die Linsen des
mehrlinsigen Okulars, in dessen Nähe das bewegliche Prisma und auch die feststehenden
Teile der Strahlumlenkmittel untergebracht sind, wenig Montageraum zur Verfügung.
Für die Unterbringung der Objektivlinsen ist dagegen genügend Raum vorhanden, so
daß ihre Halterung keine Schwierigkeiten bereitet.
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Die Aufgabe, das aus mindestens drei Linsen bestehende Okular in einem
kleinen Raum unterzubringen, ist bei bekannten Ferngläsern gedrungener Bauart nicht
befriedigend gelöst.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, das
Okularglied eines Kompaktfernglases so auszubilden, daß bisher nicht bekannte kleine
Abmessungen eines Fernglases starker Vergrößerung mit Innenfokussierung verwirklicht
werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß von der Hinterlinse
des mehrlinsigen Okulars mindestens ein Segment so abgeschnitten ist, daß diese
Linse mit dem Umlenkprisma, an dessen einer optisch unwirksamen Fläche sich eine
Segmentflanke der Hinterlinse anlehnt, in eine Bohrung eines Haltungskörpers aufgenommen
wird, für das Prisma eine Aussparung am Halterungskörper vorgesehen ist, dessen
Bohrung auch die an mindestens einer Seite abgeschnittene Mittellinse aufnimmt,
die mit der unteren Segmentflanke auf einem Abstandskörper ruht, dessen eine Seitenfläche
als Anschlag für die unbeschnittene Vorder- oder Augenlinse dient.
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Bei dieser Ausführung ist der Halterungskörper mit seiner durchgehenden
Bohrung für alle Linsen des mehrlinsigen Okulars eine raumsparende Okularfassung,
welche die Okularlinsen einschließlich des Prismas in der richtigen gegenseitigen
Lagebeziehung hält.
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Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der Darstellung von Ausführungsbeispielen der Erfindung im Zusammenhang
mit der nachfolgenden Beschreibung. Es zeigt F i g. 1 schematisch eine Anordnung
der Linsen und Strahlumlenkmittel sowie des Strahlengangs in einem Kompaktfernglas
mit starker Vergrößerung, und F i g. 2 einen Schnitt durch ein Kompaktfernglas,
in dem die erfindungsgemäße Halterung der Okularlinsen schematisch dargestellt ist.
In
F i g. 1, welche die schematische Anordnung der einzelnen Teile des optischen Systems
eines Kompaktfernglases mit starker Vergrößerung wiedergibt, ist das Okular durch
die Linse 1 und das Objektiv durch die Linse 30 symbolisch dargestellt. Der Strahlumlenkung
dienen das okularseitige erste Prisma 27, das zweite Prisma 28 und ein Spiegel 29.
Die F i g. 1 dient lediglich zur Erläuterung des optischen Systems eines Kompaktfernglases
und ist nicht Gegenstand der Erfindung.
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Aus der Schnittzeichnung der F i g. 2 geht die räumliche Anordnung
der optischen Bauelemente im Gehäuse eines Kompaktfernglases hervor. Das aus den
Linsen 87, 88 und 89 bestehende Okular 1 ist in einem Halterungskörper 90 untergebracht.
Der Halterungskörper weist eine durchgehende Bohrung 91 auf, die als Fassung für
das Okular ausgebildet ist. Am rückwärtigen Ende des Halterungskörpers 90 ist eine
eingeschrägte Aussparung 28 a für das Prisma 28 vorgesehen, die von Flächen 92 und
93 begrenzt ist. Die Fläche 93 verläuft unter 45° in die Zeichenebene hinein und
dient als Auflagefläche für die Basis (Hypothenuse) des Prismas 28. Der in die F
i g. 2 eingezeichnete Hauptstrahl geht vom Okular herkommend über das erste Prisma
27, das zur Strahlrichtungsumkehr dient, in das Prisma 28 hinein, wird an dessen
Basisfläche bzw. an dem in der Figur dick eingezeichneten Punkt 94 um 90° abgelenkt
und verläßt das Prisma 28 senkrecht zur Zeichenebene nach oben. Oberhalb der Zeichenebene
trifft der Hauptstrahl auf den in F i g. 2 nicht dargestellten Spiegel 29 und wird
von dort aus in das Objektiv reflektiert. Die F i g. 2 zeigt deutlich den geringen
Raum, der im rechten Teil des Gehäuses für die umfangreichen Linsen des Okulars
zur Verfügung steht. Der weitaus größte, links liegende Raum wird vollständig von
den mit den Bezugszeichen 25, 26, 31, 32, 33 und 150 versehenen Verstellvorrichtungen
und einem Prismenführungsstuhl 24 für das bewegliche Prisma 27 eingenommen.
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Um die Okularlinsen zusammen mit dem zweiten Prisma 28 in dem kleinen
zur Verfügung stehenden Raum unterbringen zu können, sieht die Erfindung vor, daß
die Hinterlinse 89 auf dem Prisma 28 abgestützt wird. Zu diesem Zweck sind in an
sich bekannter Weise von der Linse 89 zwei Segmente abgeschnitten. Mit der unteren
Fläche kann sich die Linse gegen die optisch nicht wirksame Fläche des Prismas 28
anlehnen. Von der Mittellinse 88 sind ebenfalls Segmente abgeschnitten, wobei sich
die Mittellinse mit der unteren Fläche auf einem Abstandskörper 97 abstützt. Der
Abstandskörper erfüllt einen doppelten Zweck: Er dient als Halterung für die Mittellinse
und gleichzeitig als Maske, durch die störende Reflexstrahlung zurückgehalten wird.
Dank der Wirkung des Abstandskörpers als Maske zur Abschirmung gegen störende Randstrahlen
kann die Augenlinse als ganze Linse Verwendung finden.
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Die segmentartig beschnittenen Linsen und die kreisrunde Augenlinse
des Okulars sind zwischen segmentartig beschnittenen Abstandsringen gehalten. Der
Abstandskörper 97 fixiert die Augenlinse 87 in ihrer richtigen Lage. Das Prisma
und die einzelnen Okularlinsen können mitsamt ihren Abstandsringen in einfacher
Weise in den Halterungskörper 90 eingesetzt werden. Mittels eines Gewinderinges
98 werden das Prisma und die Okularlinsen in die gegenseitige richtige Lagenbeziehung
zueinander gebracht. Der Halterungskörper 90 ist mittels nicht dargestellter Schrauben
justierbar am Montagekörper befestigt, wobei die Justiermöglichkeit z. B. in der
Weise vorgesehen ist, daß die Durchgangslöcher für die Schrauben größer gewählt
sind als der Schraubendurchmesser, so daß eine Verdrehung bzw. Verschwenkung und
anschließendes Festziehen der Schrauben zu Justierzwecken ermöglicht werden kann.