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Hydraulische Auffahrbremse für Aufzüge Schnellfahrende Aufzüge, die
eine bestimmte Geschwindigkeit überschreiten, (z. B. 1m/sec oder 1,25 m/sec) müssen
aus Sicherheitsgründen energievernichtende Auffahrbremsen, insbesondere in Form
von Ölpuffern, aufweisen. Hierfür wird ein in einem Zylinder gleitender Verdrängerkolben
verwendet, durch den die Dämpfflüssigkeit über einen oder mehrere Drosselquerschnitte
in einem Aufnahmeraum, der z. B. durch die jeweils andere Kolbenseite gebildet sein
kann, verdrängt wird.
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Die Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, daß, um eine zugelassene
Bremsverzögerung nicht zu überschreiten, der erforderliche Drosselquerschnitt, wie
auch die Berechnung bestätigt, von dem Gewicht des Aufzugfahrkorbes unmittelbar
abhängig ist. Eine wirtschaftliche Fertigung solcher Auffahrbremsen ist daher praktisch
nur möglich, wenn der Drosselquerschnitt, und damit der Verdrängerwiderstand auf
das jeweilige Gewicht des Fahrkorbes in einfacher Weise abstimmbar ist.
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Die Erfindung sieht demgemäß eine solche Abstimmung mit einfachen
und zuverlässig wirkenden Mitteln vor und besteht im wesentlichen darin, daß der
oder die Drosselquerschnitte durch einen oder mehrere sich über die Länge des Kolbenhubes
öder einen wesentlichen Teil desselben erstreckende Schlitze gebildet werden, deren
wirksame Schlitzbreite einstellbar ist.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform dient hierzu ein
sich über die Schlitzlänge erstreckendes leistenartiges quer zur Längserstreckung
verstellbares Drosselglied, welches z. B. keilförmigen Querschnitt hat und mit einem
entsprechend keilförmig sich erweiternden Drosselschlitz zusammenwirkt. Durch Verstellen
des Drosselgliedes in Durchflußrichtung kann der Durchtrittsquerschnitt zwischen
Drosselschlitz und Drosselglied, gegebenenfalls bis auf Null, verändert werden.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
daß zwei Drosselschlitze bzw. zwei je mit ihnen zusammenwirkende leistenartige Drosselglieder
auf diametral gegenüberliegenden Seiten des Zylinders angeordnet und durch zwei
den Zylinder ganz oder teilweise umschließende Federringe gehalten werden, indem
die Federringe die Drosselglieder gegen zwei axial im Abstand voneinander angeordnete
Verstelleinrichtungen drücken. Durch Verstellen der Stellvorrichtungen können die
Drosselglieder einfach und genau auch um relativ kleine Werte verstellt werden.
Skalen an den Einstellgliedern der Stellvorrichtungen können unmittelbar die Gewichte
oder Lasten anzeigen, bei denen der zugelassene Bremsweg bei der gerade eingestellten
Drosselung auftritt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Hierbei zeigt F i g. 1 einen Axialschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete
Auffahrbremse im Schnitt nach Linie 1-1 der F i g. 2, F i g. 2 einen Querschnitt
nach Linie 2-2 der F i g. 1, F i g. 3 einen Teilausschnitt aus F i g. 2 in größerem
Maßstab und F i g. 4 die Ansicht einer für eine Stellvorrichtung -bestimmten und-
z. B._ auf diese aufklebbaren Skala in Abwicklung.
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Der feststehende 'feil der Auffahrbremse besteht im wesentlichen aus
dem Außenzylinder 10, dem unteren Bodenstück 11, dem oberen Deckelstück
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und dem Innenzylinder 13, der durch das Bodenstück 11 und das Deckelstück
12 mit dem Außenzylinder verbunden ist. Durch den Kolben wird der Raum innerhalb
des Innenzylinders 13 in die beiden Kolbenräume A und B unterteilt,
während zwischen dem Innen- und dem Außenzylinder ein Ringraum C gebildet wird.
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Im Innenzylinder 13 gleitet der Kolben 14, welcher z. B. durch Kolbenringe
15 gegen die Innenwand des Innenzylinders 13 gedichtet ist und eine mit ihm z. B.
durch Gewinde 16 verbundene Kolbenstange 17 aufweist, der ein oberes Fangstück
1s zum Auffangen des Aufzuges trägt. Der Kolben 14 ist durch eine Zugfeder 19 belastet,
die ihn in seiner in F i g.1 dargestellten höchsten Lage zu halten sucht.
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Unterhalb dieser höchsten Lage des Kolbens weist der Innenzylinder
13 zwei einander diametral gegenüberliegende Längsschlitze 20 auf, die je aus einem
dem Innenraum des Zylinders 13 benachbarten Innenschlitzteil 21 konstanter Schlitzbreite
und einem sich daran anschließenden, sich keilförmig erweiternden Schlitzteil 22
bestehen. Mit diesen Schlitzen 20 wirken zwei leistenförmige Drosselglieder 23 zusammen,
die, wie insbesondere F i g. 2 und 3 zeigen,
einen etwa quadratischen
Querschnitt haben. Diese Drosselglieder sind übereck gestellt, so daß eine Diagonale
des Quadrates etwa radial zum Zylinder verläuft und die eine Kante 24 in den sich
keilförmig verbreiternden Schlitzteil22 je nach der Einstellung des Drosselgliedes
mehr oder weniger tief hineinragt. Jedes der Drosselglieder 23 weist in der Nähe
seiner Enden zwei Querbohrungen 25 auf, durch die als Federringe dienende kreisförmig
gebogene Drahtfedern 26 hindurchgesteckt sind, und zwar ein oberer Federring durch
die beiden oberen Querbohrungen 25 und ein unterer Federring durch die beiden unteren
Querbohrungen 25 der beiden Drosselglieder. Jeder der beiden Federringe 26 ist an
seinen nahezu zusammenstoßenden Enden mittels einer gebogenen Hülse 26a zusammengefügt,
die zweckmäßig mit mindestens einem der beiden Enden fest und gegebenenfalls mit
dem anderen Ende gleitend verbunden ist. Die Federringe 26 sind derart ausgelegt,
daß sie in montiertem Zustande unter Vorspännung stehen und auf die Drosselglieder
23 einen radial nach außen gerichteten Federdruck in Pfeilrichtung F ausüben. Unter
diesem Federdruck stützt sich jedes der Drosselglieder 23 gegen je ein Paar zweier
einander gegenüberliegender Stellvorrichtungen 27 ab, von denen je eine sich im
Endabschnitt eines jeden leistenartigen Drosselgliedes 23 befindet.
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Jede dieser Stellvorrichtungen, von denen eine in F i g. 1 und 3 im
Schnitt dargestellt ist, ist in einem mit dem Außenzylinder 1.0 fest verbundenen
Lagerauge 28 ante, rgebrächt und besteht aus einer mittels Gewindes 291n das Lagerauge
pingeschraubten Lagerhülse 30, in der ein Steilstift @1 mittels Gewindes verschraubbar
gelagert ist, Letzterer steht finit seinem radial nach innen värspringenden vorderen
Ende 32 mit einer Abflachung 33 des zugeordnetrn leistenförmigen Drosselgliedes
23 in Berührung und trägt an seinem äußeren entgegengesetzten Ende eine Steilscheibe
34, dprgxl Außenumfang eine Verzahnung oder Kordelung 35 zum Verstellen von Pland
aufweist. Durch eine Mutter 36, die auch mit der Steilscheibe verschweißt sein kann,
ist die Steilscheibe 34 auf dem Stellatif t 31 axial gesichert. Eine Dichtung 37
kann das Gewinde 29 nach außen abdichten, Durch Drehen der Stellseheibe 34 kann
der Steilstift 31 vor und gurück vprstcllt werden.
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In F i g. 1 im d 2 ist die Regel-9 v derart eingestellt, riaß die
die Kante 24 bildenden Seitenflücherr 24 a und 24t (F i g, 2) der leistenförmigen
Drosselglieder mit den Flächen des sich erweiternden Schlitzteiles 22 einen
Drosselspalt s bilden, Wird im Falle eines Auffahrens des Arnfzgfahrkor'bes auf
Glas Fangstück 18 die Kplbeustangp 17 des Kolbens 14 abwärts gedrückt, wird die
Flüssiglwit aus dem Kolbenraum Ä über die Prpsselsewitge 22 in den Ringraum C und
von diesem über Offnurrgen 3$ in den Raum$ oberhalb des Kolbens 44 verdrängt, Die
Größe dos Widerstandes wird hierbei durch die Schlitzbreite s beiderseits der leistenförmigen
DrpS-selglieder 23 bestimmt, die durch mehr oder weniger weites Vor.-. oder Zurückschrauben
der Stellstifte 31 gegen die Wirkung der Federringe ?6 verstellbar sind. Üni eine
gleiche_Bremsverzögerung zu erhalten, ist bei sphwer belasteten Aufzügen eitle kleine
Schlitzbreite s, bei gering belasteten Aufzügen eine große $chlitzbreite s einzustellen,
In Anpassung an die vprschipdenen Fahrkorbgewichte ist also eine stufenlose Einsteilbarkeit
der Schlitzbreite erforderlich. In der Regel wird eine gleichmäßige Einstellung
aller vier Stellvorrichtungen 27 vorgenommen. Um diese gleichmäßige Einstellung
zu gewährleisten, können die Stellscheiben 34, z. B. auf ihrem zylindrischen
Teil 34 a, mit einer Skala versehen sein, welche z. B. in F i g. 4 in aufgewickeltem
Zustand dargestellt ist, z. B. aus säurefestem Papier, Kunststoff od. dgl.besteht
und auf den Umfang der Stehscheibe aufgeklebt werden kann. Auf dieser Skala sind,
wie in F i g. 4 dargestellt, die Gewichte der Fahrkörbe in Kilogramm aufgetragen,
auf die ein- und dieselbe Auffahrbremse einstellbar ist, so daß beim Einbau der
Auffahrbremse die Skala lediglich auf das betreffende Gewicht des Fahrkorbes gegenüber
einer festen, z. B. am Lagerauge 28 angebrachten Marke 40 einzustellen ist.
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Um Montagpfphlpr auszuschließen, kann es jedoch vqrteilhaft sein,
die Skglg39 erst an Ort und Stelle anzubringen, wobei die Justierung zweckmäßig
in. Null-Stellung bei gpschlpssenem Drosselquerschnitt erfolgt, Voraussetzung für
die Anwendung der Erfindung ist im allgemeinen, daß der Fahrkorb des Aufzuges durch
ein (3egengewicht ausgeglichen ist. Das Gegengpwicht ist ---.. yvip allgemein üblich
-- zweckmäßig so bemessen, daß es dem Leergewicht des Fahrkorbes zusütglich der
halben maximalen Nutzlast das Gleichgewicht hält. Dir, Skala. wird dabei vorzugsweise
i?p ausgelegt und justiert, daß die maximale Verzögerung dos Fahrkorlaps während
dpa Brpmswpges. einen bestimmten Cirengwprt (z, B, den .der Größe der Erdbeschleunigung)
nicht überschreitet.
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Gegebp4enffglls kßnnpn die einzelnen $tellvorrielitungen untersclripdliph
voneinander, z. $. die oberen Stellvprricllturlgpn ,27 auf grölpren Drqsselquerschnitt
als die unteren Stellvprrichttrngen ?7 eingestellt werden, Hierdurch bann erreicht
werden, daß in Abhüngigkpit vom Hub dos Kolbens 14 die Drpssplung und damit auch
die Bremswirkung der Auffahrbxemse zunehmend gesteigert wird. Doch kann geW'1?achte4talls
auch eins abnehmende @remswlr karg eingestellt werden.
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D,3 der Querschnitt des Kolbenraumes B infolge der hindurchgeführten
Kolbenstange 17 kleiner als der Querschnitt des Kolbenraumes Ä ist, ist das Innere
fies gesamten Zylinders 10 nur bis zu einer geiasen Hohe mit Öl gefüllt. Zur Kontrolle
des 0lstandps dienet ein in eine obere öffnugg einschraubbarer ölpeilstab 41.