DE1216710B - Fahrgestell, insbesondere fuer Muldenkipper und Gabelstapler - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT'

AUSLEGESCHRIFT

216710 Int. α.:

B62d

B 60 g
Deutsche Kl.: 63 c - 37

Nummer: 1216 710

Aktenzeichen: T 2147411/63 c

Anmeldetag: 24. Januar 1962

Auslegetag: 12. Mai 1966

Die Erfindung betrifft ein Fahrgestell, insbesondere für Muldenkipper und Gabelstapler, mit einem vorderen und einem hinteren, je mit einem von einem gemeinsamen Motor angetriebenen Radpaar versehenen Fahrgestellteil, bei dem die Fahrgestellteile über ein Zwischenglied miteinander verbunden sind, das mit dem einen Fahrgestellteil um eine senkrechte Achse schwenkbar verbunden ist, während das andere Fahrgestellteil relativ zu dem Zwischenglied um eine horizontale Längsachse kippbar ist und bei dem zwischen dem Zwischenglied und dem mit diesem über die senkrechte Achse verbundenen Fahrgestellteil eine Lenkvorrichtung angeordnet ist.

Bei bekannten Fahrgestellen der genannten Art besteht das Zwischenglied aus einem Stück mit einem Lagerzapfen, auf dem das eine Fahrgestellteil um die horizontale Längsachse kippbar gelagert ist. Da dieses Lager zusätzlich zu den Biegemomenten auch die Lenkkräfte auf das kippbare Fahrgestellteil überträgt, muß das Lager sehr stark ausgeführt sein. Es muß darüber hinaus mit Mitteln versehen sein, die eine Verschiebung in Längsrichtung verhindern.

Ziel der Erfindung ist eine Fahrgestellkonstruktion, bei dem die Längslagerung des kippbaren Fahrgestellteils am Zwischenglied vereinfacht ist und gleichzeitig eine hohe Steifigkeit des gesamten Fahrgestells erreicht wird.

Dieses Ziel wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Fahrgestellteile durch eine in Fahrzeuglängsrichtung liegende, im wesentlichen U-förmige Brücke verbunden sind, die mit dem einen Fahrgestellteil um die senkrechte Achse schwenkbar verbunden ist und das andere Fahrgestellteil um die horizontale Längsachse kippbar an den U-Schenkeln trägt. Die Brücke gemäß der Erfindung kann leicht mit der notwendigen Steifigkeit ausgeführt werden. Die Anordnung der Brücke ermöglicht es darüber hinaus, für die Kipplagerung zwei in Abstand voneinander liegende Gelenke vorzusehen, wodurch die Lagerbelastung wesentlich verringert wird und die Lagerkonstruktion somit vereinfacht werden kann.

Die Lenksäule und der Fahrersitz sind dabei in vorteilhafter Weise an der Brücke befestigt. Weiter kann der mit der Brücke um die horizontale Längsachse kippbar verbundene Fahrgestellteil das Getriebe tragen.

Die senkrechten Schenkel der Brücke können dabei je mit einem Gelenkzapfen mit dem hinteren verbunden sein und der Steg der Brücke entweder über oder unter diesem Fahrgestellteil liegen.

Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht und im nachstehenden im einzelnen

ίο

Fahrgestell, insbesondere für Muldenkipper
und Gabelstapler

Anmelder:

Leslie Basil Thwaites, Cubbington,

Leamington Spa, Warwickshire (Großbritannien)

Vertreter:

Dr. W. Müller-Bore und Dipl.-Ing. H. Gralfs,
Patentanwälte, Braunschweig, Am Bürgerpark 8

Als Erfinder benannt:

Leslie Basil Thwaites, Cubbington,

Leamington Spa, Warwickshire (Großbritannien)

Beanspruchte Priorität:

Großbritannien vom 13. April 1961 (13 269) - -

an Hand der Zeichnung beschrieben.

as F i g. 1 ist eine perspektivische Ansicht des Rahmens eines Muldenkipperfahrgestells;

F i g. 2 zeigt eine Ansicht in Richtung des Pfeiles X der Fig. 1, wobei aber auch die Räder dargestellt sind, die um die horizontale Längsachse gekippt sind;

F i g. 3 ist ein Längsschnitt durch die Antriebsübertragung;

F i g. 4 ist eine schematische Ansicht von unten, in der die Lenkgeometrie zu erkennen ist;

F i g. 5 zeigt eine Seitenansicht des Muldenkippers;

F i g. 6 zeigt in vergrößertem Maßstab und in perspektivischer Darstellung den mittleren Teil der F i g. 5, wobei eine Lenkbewegung dargestellt ist.

Das dargestellte Fahrgestell weist einen hinteren Fahrgestellteil 10 und einen vorderen Fahrgestellteil 11 auf. Der hintere Fahrgestellteil 10 ist um eine Längsachse Y-Y schwenkbar mit Gelenkzapfen 12, 13 in Zapfenlagern der Schenkel 14,15 einer U-förmigen Brücke 16 gelagert. Der vordere Schenkel 15 der Brücke 16 weist einen nach vorn springenden Ansatz 17 auf, der mit einer senkrechten Lagerbohrung versehen ist. Der vordere Fahrgestellteil 11 trägt zwei waagerechte Lappen 18,19, welche den Ansatz 17 oben und unten übergreifen und mit der Brücke 16 durch einen Schwenkzapfen 20 um eine senkrechte Achse Q-Q schwenkbar verbunden sind.

609 568/313

Der hintere Fahrgestellteil 10 trägt eine Differentialachse 21 mit angetriebenen· Rädern 22, 22, während der vordere Teil 11 eine Differentialachse 23 mit angetriebenen Rädern 24,24 trägt. Über die Schwenkachse Y-Y kann die Achse 21 in Querrichtung relativ zur Achse 23 gekippt werden, so daß sämtliche Antriebsräder 22, 22, 24, 24 ständig den Boden berühren (F i g.2).

Wie am besten aus Fig. 3 zu erkennen ist, sind die Antriebswellen der beiden Achsen 21 und 23 durch eine Welle 25 und zwei Kardangelenke 26, 26 verbunden, wobei die Welle in Richtung ihrer Längsachse eine beschränkte teleskopartige Bewegung mit Hilfe einer Keilverzahnungs- und einer Schraubenfeder 27 ausführen kann.

Die Abtriebswelle 29 des Motors 28 liegt parallel zur Antriebswelle 30 eines Getriebes. Der Motor treibt über einen Kettentrieb 32 die Antriebswelle 30 an, während die Abtriebswelle 33 des Getriebes über einen Kettentrieb 33, 34, 35 die Antriebswelle der Achse 21 treibt.

Der Schwenkzapfen 20 liegt in der Mitte zwischen den Radachsen21 und23 (Fig. 4) und damit stets adf'der Winkelhalbierenden P-P, wie aus Fig. 4 ersichtlich, in der der Mittelpunkt des Drehkreises mit 36 bezeichnet ist. ~>i

Auf der Brücke 16 sind ein Fahrersitz 37 sowie eine Lenksäule 38 vorgesehen, wobei die Lenksäule derart angeordnet ist, daß sich der Lenkstockhebel 39 im wesentlichen in einer Richtung bewegt, die im wesentlichen in Längsrichtung des hinteren Fahr- jjs gestellten^ 10 verläuft. träger 42 des Fahrgestellteils 11 ist ein Lenkzylinder

Zwischen einem Schwenkgelenk an einem Teil 45 der Brücke 16 und einem Schwenkgelenk 46 am Quer-41 angeordnet, der die Fahrgestellteile 10,11 gegeneinander verschwenkt. Der Lenkzylinder 41 wird über ein Ventil 44 mit einem Druckmedium versorgt.

Der Ventilkörper des Ventils 44 sitzt am Lenkstockhebel 39, während das Steuerglied 47 durch ein Gestänge 48 und ein Kugelgelenk 49 mit dem Lappen 18 am vorderen Fahrgestellteil 11 verbunden ist. Das Druckmedium wird dem Ventil 44 durch eine Leitung 50 zugeführt und strömt gesteuert durch das' Ventil 44 über die Leitung 51 oder 52 zu der jeweils zu beaufschlagenden Kolbenfläche im Lenkzylinder 41. Durch die Schwenkbewegung der Fahrgestellteile 10,11 wird da,s Ventil 44 über das Steuerglied 47 in die neutrale Mittelstellung gebracht und damit die Schwenkbewegung beendet. Die Schwenkbewegung kann durch Anschläge 53 begrenzt werden.

Die Brücke 16 kann über oder unter dem Fahrgestellteil 10 angeordnet sein. Weiter ist es möglich, die Brücke dieses Fahrgestellteils umfassen zu lassen.

Es ist weiter möglich, die über den Hydraulikzylinder 40 betätigte Kippmulde auf dem Fahrgestellteil 10 das Triebwerk auf dem Fahrgestellteil 11 anzuordnen.

Über den Inhalt der Ansprüche hinausgehende Teile der Beschreibung und Zeichnung dienen nur zur Erläuterung, sind jedoch nicht Gegenstand der Erfindung.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Fahrgestell, insbesondere für Muldenkipper und Gabelstapler, mit einem vorderen und einem hinteren je mit einem von einem gemeinsamen Motor angetriebenen Radpaar versehenen Fahrgestellteil, bei dem die Fahrgestellteile über ein Zwischenglied miteinander verbunden sind, das mit dem einen Fahrgestellteil um eine senkrechte Achse schwenkbar verbunden ist, während das andere Fahrgestellteil relativ zu dem Zwischenglied um eine horizontale Längsachse kippbar ist und bei dem zwischen dem Zwischenglied und dem mit diesem über die senkrechte Achse verbundenen Fahrgestellteil eine Lenkvorrichtung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet; daß die Fahrgestellteile (10,11) durch eine in Fahrzeuglängsrichtung liegende, im wesentlichen U-förmige Brücke verbunden sind, die mit dem einen Fahrgestellteil (11) um die senkrechte AchseXQ-Q) schwenkbar verbunden ist und das andere Fahrgestellteil (10) um die horizontale Längsachse (Y-Y) kippbar an den U-Schenkeln trägt.

2. Fahrgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenksäule (38) und der Fahrersitz (37) an der Brücke (16) befestigt sind.

3. Fahrgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der.Brücke (16) um die horizontale Längsachse (Y-Y) kippbar verbundene Fahrgestellteil (10) das Getriebe (28, 31) trägt.

4. Fahrgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechten Schenkel (14, 15) der Brücke (16) je mit einem Gelenkzapfen (12) mit dem Fahrgestellteil (10) verbunden sind und der Steg der Brücke entweder über oder unter diesem Fahrgestellteil liegt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 937 507;
schweizerische Patentschrift Nr. 347 717;
USA.-Patentschriften Nr. 1391011, 2 625231,
2835397.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

609 568S13 5.66 © Bundesdruckerei Berlin