-
Bauwerk aus selbsttragenden Metallplatten Die Erfindung betrifft ein
Bauwerk mit vertikalen Seitenwänden, bestehend aus selbsttragenden Platten aus Metall,
die jeweils an den Traufen und am First unter überlappung miteinander verbunden
sind.
-
Die herkömmlichen Bauwerke dieser Art bestehen aus zwei Elementen
für die Seitenwände und zwei Elementen für die Bedachung, die mit. der Ebene des
Bodens einen fünfeckigen vertikalen Qerschnitt ergeben. Da .die vertikalen Seitenwände
in rechten Winkeln auf den Boden stehen, haben die drei anderen Winkel am First
und an den Traufen, wenn sie, was zweckmäßig ist, untereinander gleich sind, jeweils
eine Öffnung von 120°.
-
Diese Winkelöffnung ist aus mehreren Gründen nachteilig: 1. Das Biegen
der Bleche um 60° führt unvermeidbar zu unästhetischen Faltungen, die auch Anlaß
zu Korrosion geben.
-
2. Das Dach ist relativ hoch, wodurch seine Oberfläche größer als
notwendig ist, was einmal einen unnötigen Mehraufwand an Material ergibt und zum
anderen das Bauwerk stärker belastet.
-
3. Die Traufverbindung liegt in der Ebene -der-Dachplatten, so daß
die Verbindungsmittel durch den Dachschub im wesentlichen durch Scherkräfte beansprucht
werden.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, unter Beseitigung .dieser
Mängel einheitlich geformte, selbsttragende Platten zu schaffen, die eine weitgehende
Entlastung der Verbindungsstellen gewährleisten. Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis
zugrunde, daß die Scherkräfte auf die Verbindungsmittel durch Abwinkeln der Verbindungsebene
gegenüber der Ebene der Dachplatten verringert werden können. Die resultierende
Kraft auf die Verbindungsmittel setzt sich dann aus Scherkraft und Zugbeanspruchung
zusammen; eine Zugbeanspruchung der Verbindungsmittel kann aber durchaus in Kauf
genommen werden.
-
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Bauwerk
der eingangs angegebenen Art die zu verbindenden Ränder der Seiten- und Dachplatten
unter einem Winkel von 144° abgeknickt und an den Traufen unter Bildung von zwei
parallelen Längskanten verbunden sind.
-
Die sich hieraus für die Praxis ergebenden Vorteile können folgendermaßen
zusammengefaßt werden: a) Verschwinden von Faltungen bei der Biegung, da Biegung
nur um 36°; b) Wirtschaftlichkeit im Blechverbrauch durch Verkleinern der Oberfläche
der Bedachung; c) Entlastung der Bolzen, die die Dachplatten mit den Seitenwänden
verbinden.
-
In bevorzugter Ausführungsform sind die die Seitenwände bildenden
Platten auch an ihren unteren Rändern unter einem Winkel von 144° nach innen abgeknickt.
-
Zweckmäßig sind zur Herstellung eines unsymmetrischen Querschnittes
die Seitenwände verschieden hoch und die Dachplatten `verschieden lang.
-
Die Erfindung ist an einigen Ausführungsbeispielen an Hand- der Zeichnung
in der Beschreibung näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 ein Bauwerk gemäß der Erfindung
mit neuneckigem Querschnitt, F i g. 2 eine andere Ausführungsform mit siebeneckigem
Querschnitt, F i g. 3 in vergrößertem Maßstab die Verbindung des Daches mit einer
Seitenwand (Bereich IV .der F i g. 2), F i g. 4 eine asymmetrische Ausführungsform
mit siebeneckigem Querschnitt.
-
Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 1 sind alle Plattenränder um
144° abgewinkelt, und zwar die unteren Ränder jeder der Platten 2 und 2' des Daches
entsprechend den horizontalen Kanten A und B' bzw. C sowie
die oberen und die unteren Ränder jeder der die Seitenwände bildenden Platten 1
und 1' entsprechend den horizontalen Kanten B" (oben) und D' (unten) an der Seitenwand
1 und C" (oben) und E' (unten) an der Seitenwand 1'.
Der Querschnitt
des Bauwerkes bildet also mit der Bodenfläche S ein Neuneck A-C'-C"-E'-E"-D"-D'-B"-B',
dessen sieben Winkel an den Plattenbiegungen alle 144° betragen und dessen zwei
Winkel am Boden 126° groß sind.
-
F i g. 3 zeigt im Teilschnitt die Verbindung (Bereich IV in F i g.
2) einer Dachplatte 2 an ihrem äußeren Rand 2 a mit dem oberen Rand 1 a einer Seitenwandplatte
1. Die Ränder 2 a und 1 a sind gegenüber den Platten um den Winkel a =144° abgebogen.
-
Die Befestigungsbolzen 3 und 3 a sind dabei merklich entlastet gegenüber
den Drücken der Scherkraft Z - Za, die durch die Bleche ausgeübt werden, denn die
äußere obere Kante des Randes 1 a wird bei einer Bewegung progressiv durch die Biegung
Z° der Dachplatte 2 gebremst. Diese Bremsung unterdrückt nicht völlig die Möglichkeit,
daß ein Blech auf dem anderen gleiten kann, aber sie hemmt das Gleiten in einem
Maße, daß es nunmehr zu vernachlässigen ist. Die Bolzen .sind also nicht mehr. wie
früher dem Lockerwerden ausgesetzt oder gar der Gefahr des Bruches unter dem Druck
z. B. heftiger Windstöße, die an dem Bauwerk rütteln, oder durch Erschütterungen
des Bodens, die von Maschinen in der Nachbarschaft, von vorbeifahrenden Zügen; Straßenfahrzeugen
usw. herrühren können.
-
Das siebeneckige Profil A-C'-C"-E-D-B" B' gemäß F i g. 2 ist
praktisch dem neuneckigen vorzuziehen, weil es auf den meisten Bodenflächen, besonders
auf einem feuchten Boden besser ist, wenn die Seitenwände normal auf den Boden treffen.
-
Die Maßnahmen gemäß der Erfindung sind auch bei Bauwerken anwendbar,
deren Proportionen nicht denen in den Zeichnungen entsprechen. Die Höhe der .Seitenwände
kann variieren, ebenfalls die Breite der Dachplatten. Entscheidend ist nur, daß
im Einklang mit der Erfindung die Verbindung des Daches mit den Seitenwänden unter
Bildung von zwei parallelen Kanten geschieht und daß die Öffnungen der Flächenwinkel
an den.Biegungen immer 144° betragen.
-
Man kann sogar in gewissen Fällen den zwei Seitenwänden verschiedene
Höhen geben, wenn auch die Dimensionen der Dachplatten so berechnet sind, daß die
Flächenwinkel an den Verbindungsstellen immer 144° betragen. Ein Beispiel für ein
derartiges asymmetrisches Bauwerk ist in F i g. 4 veranschaulicht.