DE1215257B - Selektiv fluoreszenter Kristall als Quelle kohaerenter Lichtenergie - Google Patents
Selektiv fluoreszenter Kristall als Quelle kohaerenter LichtenergieInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
^ i \ 215-257
},-Λ Γ^Ί ηπ j / y //ζ
Int. CL:
HOIs
Deutsche KL: 2If-90
Nummer: 1215 257
Aktenzeichen: R 34586 VIII c/21 f
Anmeldetag: 2. März 1963
Auslegetag: 28. April 1966
Die vorliegende Erfindung betrifft selektiv fluoreszente
Kristalle, die als Quelle kohärenter Lichtenergie in optischen Sendern oder Verstärkern als stimulierbares
Medium verwendet werden können.
In optischen Sendern oder Verstärkern wird als stimulierbares Medium meistens ein Einkristall verwendet,
in dessen Grundgitterbaustoff Verunreinigungsionen oder Dotierungsstoffe eingelagert sind.
Die Eigenschaften des dotierten Einkristalls, insbesondere die Emissionsfrequenz, hängt vom Grundgitterbaustoff,
dem Dotierungsstoff und der Kristallstruktur des Einkristalls ab. Ein bekanntes stimulierbares
Medium ist der Rubin.
Es ist ferner bekannt, als stimulierbares Medium Calciumfiuorid oder ähnliche Kristalle zu verwenden,
die mit Sm2+ und U3+ aktiviert sind. Auch die Metalle
der Gruppe der Seltenen Erden werden häufig als Aktivatoren verwendet.
Ein weiteres bekanntes stimulierbares Medium für optische Sender oder Verstärker ist CaWO4, das mit
Tm3+ aktiviert ist.
Es sind ferner Leuchtstoffe bekannt, die durch UV-Strahlung oder Elektronen anregbar sind und aus
Erdalkalifluoriden bestehen, die mit Uran oder Samarium aktiviert sind. In der bekannten Form sind
diese Leuchtstoffe jedoch nicht für eine Stimulierung in optischen Sendern oder Verstärkern geeignet.
In der Praxis besteht ein großer Bedarf an neuen stimulierbaren Medien, um möglichst viele verschiedene
stimulierbare Frequenzen zur Verfügung zu haben. Durch die vorliegende Erfindung sollen daher
Kristalle angegeben werden, die sich als selektiv fluoreszente Medien in optischen Sendern oder Verstärkern
als Quelle kohärenter Lichtenergie eignen.
Ein selektiv fluoreszenter, tetragonaler Kristall als
stimulierbares Medium in einem optischen Sender oder Verstärker, in dessen Erdalkali-Halogenid-Grundgitter
zweiwertige Ionen der Seltenen Erden oder dreiwertigen Utanionen eingebaut sind, ist dadurch
gekennzeichnet, daß das Medium als Doppelhalogenid der Formel:
AZF :yM
ausgebildet ist, wobei
ausgebildet ist, wobei
A = Ba und/oder Ca und/oder S, Z = Cl, Br oder I,
F = Fluor,
F = Fluor,
M = Sm2+, Tm2+ oder U3^
y etwa 10~6 bis 10-1 Mol
bedeutet.
bedeutet.
Selektiv fluoreszenter Kristall als Quelle
kohärenter Lichtenergie
kohärenter Lichtenergie
Anmelder:
Radio Corporation of America,
New York, N.Y. (V. St. A.)
New York, N.Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. E. Sommerfeld, Patentanwalt,
München 23, Dunantstr. 6
Als Erfinder benannt:
Perry Niel Yocom, Princeton, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 26. März 1962 (182 672)
Bei Anregung mit geeigneter Strahlungsenergie lumineszieren die angegebenen Kristalle, sie emittieren
dabei Strahlung in verhältnismäßig schmalen Spektralbändern, vor allem im roten und infraroten Bereich
des Spektrums. Die Temperatur der Materialien kann dabei Zimmertemperatur und die Temperatur des
flüssigen Stickstoffs sein. Die Wellenlängenbereiche der emittierten Strahlung hängen vom Dotierungsstoff
ab. Bei zweiwertigem Samarium Sm2+ liegt der Spektralbereich
zwischen etwa 5500 und 8500 Ä, bei dreiwertigem Uran U3+ im Bereich zwischen etwa 8000
und 25000 Ä und bei zweiwertigem Thullium Tm2+
zwischen etwa 1000 und 12000 Ä. Die Emissionsbänder verschieben sich im allgemeinen mit steigendem
Molekulargewicht von A und Ha nach kürzeren Wellenlängen. Stellt man aus den Materialien der
Erfindung Einkristalle hoher Reinheit und einwandfreier Kristallstruktur her, so können mindestens
einige der Kristalle bei Anregung durch Strahlung stimuliert werden.
Im folgenden sind die Zusammensetzungen einiger typischer Kristalle gemäß der Erfindung aufgeführt:
CaClF: 0,001 Sm2+: 0,001 Tm2+
CaClF: 0,05 Sm2+
CaClF: 0,00005 Sm2+
(Cao>5SrOi5) ClF: 0,005: Sm2+
CaClF: 0,05 Sm2+
CaClF: 0,00005 Sm2+
(Cao>5SrOi5) ClF: 0,005: Sm2+
609 560/206
3 4
(Ca05SrOi6) (Cl0i5Br0i5)F: 0,01 Sm2+ Wasserstoff und HCl enthält. Das Verhältnis von H2
SrClF: 0,001 Sm2+ UQd HCl kann zwischen 90:10 und 20:80, gerechnet
SrClF · 0 1 Sm2+ *n Volumprozent, liegen. Man läßt die Schmelze
„ ' η'ηηη_ „ 2, erstarren und gibt 1 Mol feines wasserfreies CaF2 zu.
bruif : υ,υυυζ bm 5 Die Misdmng wird dann in einer Atmosphäre- aus
SrClF : 0,000001 Sm2+ trockenem Wasserstoff geschmolzen und ergibt nach
SrJF: 0,004 Sm2+ dem Erstarren ein Kristaumedium mit tetragonaler
BaBrF: 0,001 U3+ Kristallstruktur und der Zusammensetzung CaClF:
BaBrF "0 05 U3+ ■ 0,001 Sm2+. Bei Anregung durch Strahlung im sicht-
13 β rr f\f\f\nr\c 10 baren oder ultravioletten Strahlungsbereich lumines-
tiaürb: 0,UUUUb U+ ziert der Kristai! bei Wellenlängen von ungefähr
BaClF: 0,001 Sm2+ 6945, 7075 und 7355 Ä.
BaClF: 0,1 Sm2+
BaClF: 0,00007 Sm2+ Beispiel 2
BaBrFOOOlTm2+ 15 ^ur Herstellung von SrClF: 0,001 Sm2+ verfährt
Ώ ' ' „ man entsprechend Beispiel 1 mit der Ausnahme, daß
UaUrt '· ^1 lm SrCl2 für CaCl2 und SrF2 für CaF2 verwendet werden.
BaBrF:0,000001Tm2+ Bei Anregung durch sichtbare oder ultraviolette
(Ba0 5Sr0 5)BrF: 0,02 Tm2+ Strahlung luminesziert der Kristall bei Wellenlängen
ao von 6435, 6905 und 7310 Ä.
Zur Herstellung der Kristallmedien kann man die . .
reinen wasserfreien Halogenidbestandteile in einer Beispiel
Atmosphäre zusammenschmelzen, die die gewünschte Man, mische 2,0 · ΙΟ"3 Mol UF4 (oder UO2) mit
Wertigkeit der Dotierungsstoffe ergibt. Man schmilzt einem Mol reinem wasserfreiem BaCl2. Die Mischung
also 1 Mol wasserfreies AHa2,1 Mol wasserfreies AF2 25 wird in einer trockenen Atmosphäre, die etwa gleiche
und die gewünschte molare Menge MHa oder MF in Völumteile Wasserstoff und HCl enthält, geschmolzen
einer reduzierenden Atmosphäre, z. B. Wasserstoff, und wieder verfestigt. Zu der erstarrten Schmelze
oder einer neutralen Atmosphäre, wie Stickstoff, wird 1 Mol wasserfreies BaF2 zugegeben. Die Mischung
Argon oder Neon, oder Kombinationen davon, wird dann in einer Atmosphäre aus trockenem Wasserzusammen.
Der Dotierungsstoff kann als ein Oxyd 30 stoff geschmolzen und ergibt nach dem Erstarren ein
von M eingeführt werden, vorausgesetzt, daß die Kristallmedium mit tetragonaler Kristallstruktur und
Atmosphäre den entsprechenden Halogenwasserstoff der molaren Zusammensetzung BaClF: 0,001 U3+.
enthält. Man läßt die Schmelze dann in der Atmosphäre Bei Anregung durch infrarote, sichtbare oder ultradurch
Abkühlen auf Zimmertemperatur erstarren. violette Strahlung luminesziert der Kristall bei Zimmer-AHa2
und AF2 können Kombinationen von zwei oder 35 temperatur bei Wellenlängen von etwa 2,420, 1,410
mehreren verschiedenen Halogeniden sein. und 0,870 μηι.
Die Verbindungen AHa2, AF2, MHa und MF sind Beispiel 4
vorzugsweise frei von Kohlenstoff oder Karbonaten
und freiem oder chemisch gebundenem Wasser. Man mischt 0,5 · ΙΟ"3 Mol Tm2O3 mit 1 Mol reinem
Gewisse analysenreine Ausgangsstoffe genügen diesen 40 wasserfreiem BaBr2. Die Mischung wird in einer
Anforderungen, manche jedoch nicht. Geeignetes trockenen Atmosphäre, die ungefähr gleiche Volum-CaCl2
kann aus ungeeignetem analysenreinem CaCl2 teile Wasserstoff und HBr enthält, geschmolzen und
auf folgende Weise hergestellt werden: CaCl2-Hydrat dann durch Abkühlen verfestigt. Zu dem erstarrten
wird bei 200° C in Luft getrocknet, dann unter einer Material wird IMoIBaF2 und 0,5 '10-3MoIThUlIiUmtrockenen
HCl-Atmosphäre geschmolzen und abge- 45 metall in Pulverform zugesetzt. Diese Mischung wird
kühlt. Die erstarrte Schmelze wird in. Wasser gelöst in einer trockenen Wasserstoff-, Helium- oder Argon-
und filtriert. Das Filtrat wird entwässert, und der atmosphäre geschmolzen und liefert nach dem Erverbleibende
Rückstand wird in Luft bei 200° C starren ein Kristallmedium mit tetragonaler Kristallgetrocknet.
Der trockene Rückstand wird unter einer struktur und der molaren Zusammensetzung BaBrF:
trockenen HCl-Atmosphäre erneut geschmolzen und 50 0,001 Tm2+. Bei Anregung durch infrarote, sichtbare
bildet nach dem Erstarren das gereinigte Ausgangs- oder ultraviolette Strahlung luminesziert der Kristall
material. BaCl2 und SrCl2 können auf die gleiche bei Zimmertemperatur bei Wellenlängen von 1,151
Weise hergestellt werden. CaBr2, CaJ2, BaBr2, BaJ2, und 1,160 μ,ιη.
SrBr2 und SrJ2 können nach einem entsprechenden Die genannten Kristallmedien können als relativ
Verfahren gereinigt werden, dabei tritt jedoch an die 55 große Einkristalle mit einem hohen Reinheitsgrad im
Stelle des HCl eine HBr- bzw. HJ-Atmosphäre bei der Gitteraufbau hergestellt werden. Man kann die
Herstellung der Bromide bzw. Jodide. Es ist auch Kristalle nach der Bridgman-Technik sowohl in
möglich, das Metall und das Halogen direkt miteinan- horizontaler als auch in vertikaler Richtung züchten,
der reagieren zu lassen, um die gewünschten Stoffe zu Das horizontale Bridgman-Verfahren ist vorzuziehen,
erzeugen. 60 Bei einer Ausführungsform der Bridgman-Technik
Im folgenden sollen beispielsweise einige Herstel- wandert das Material durch zwei Zonen, von denen
lungsverfahren beschrieben werden: die eine auf etwa 2O0C oberhalb des Schmelzpunktes
des Materials und die andere etwa 20° C unterhalb
Beispiel 1 des Schmelzpunktes des Materials gehalten wird. Eine
65 Wanderungsgeschwindigkeit von etwa 1 mm pro
Man mischt 1,0 · ΙΟ-3 Mol Sm2O3 mit 1 Mol wasser- Stunde hat sich als geeignet erwiesen. Größere Einfreiem
CaCl2. Die Mischung wird in einer trockenen kristalle können auch nach dem Czochralski-Verfahren
Atmosphäre geschmolzen, die etwa gleiche Volumteile hergestellt werden.
Claims (6)
1. Selektiv fluoreszenter tetragonaler Kristall als stimulierbares Medium in einem optischen Sender
oder Verstärker, in dessen Erdalkali-Halogenid-Grundgitter zweiwertige Ionen der Seltenen Erden
oder dreiwertige Uranionen eingebaut sind, d adurchgekennzeichnet,
daß das Medium als Doppelhalogenid der Formel:
AZF: yM
ausgebildet ist, wobei
ausgebildet ist, wobei
A = Ba und/oder Ca und/oder Sr, Z = Cl, Br oder J, F = Fluor,
M = Sm2+, Tm2+ oder U8+,
y = etwa K)-" bis ΙΟ"1 Mol
bedeutet.
2. Kristall nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die molare Zusammensetzung CaClF ^Sm2+.
3. Kristall nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die molare Zusammensetzung SrClF:j>Sm2+.
4. Kristall nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die molare Zusammensetzung BaClF: 7U3+.
5. Kristall nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die molare Zusammensetzung BaBrF:/Tm2+.
6. Kristall nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die molare Zusammensetzung BaClF:^Sm2+.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Zeitschrift für Elektrochemie, Bd. 36 (1930), S. 737;
Journal of optical Society of America, Bd. 12 (1926), S. 461 bis 464;
Physical Review, Bd. 123, Nr. 3 vom 1.8.1961, S. 766 bis 776, insbesondere S. 769;
Electronics vom 5. 5.1961, S. 88;
Proceedings of the JRE, Januar 1962, S. 86.
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