DE1214836B - Verfahren zur Steuerung der Vakuumbehandlung von Stahl - Google Patents
Verfahren zur Steuerung der Vakuumbehandlung von StahlInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C7/00—Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
- C21C7/10—Handling in a vacuum
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D27/00—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
- B22D27/15—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting by using vacuum
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Description
Int. Cl.:
B22d
DEUTSCHES
PATENTAMT
Deutsche KL: 31 c -12/02"
Nummer: 1214 836 ^c,-
Aktenzeichen: H 42182 VI a/31 c
Anmeldetag: 1. April 1961
Auslegetag: 21. April 1966
Gegenstand des Patents 1132 296 ist ein Verfahren zum Gießen unberuhigter Stähle in eine Kokille
im steigenden Guß unter Anwendung des an sich bekannten Vakuum-Gießverfahrens, bei dem der atmosphärische
Druck in der Kokille erst vermindert wird, wenn der Stahl eine Steighöhe von 1400 mm
und mehr erreicht hat, und der verminderte Druck beibehalten wird, bis der Stahl am Rand in einer
genügend breiten Randzone erstarrt ist.
Durch diese Maßnahmen soll ein unberuhigter Weichstahl erzeugt werden, der gegenüber dem normalen
Gießverfahren eine größere Schläckenreinheit und eine größere Gleichmäßigkeit der mechanischen
Werkstoffeigenschaften durch verringerte Seigerung hat. Während es für die erste Zielsetzung bis zu
einem gewissen Grad gleichgültig ist, in welcher Zeit und bis zu welchem Endvakuum die Druckverminderung
erfolgt, sind für die Erzielung der angestrebten Werkstoffeigenschaften bestimmte, in der vorliegenden
Erfindung beschriebene zusätzliche Maßnahmen zo erforderlich. Die Zielsetzung dieser neuen Entwicklung
ist die Vereinigung der obengenannten Vorteile mit einer Verbesserung der Qualität durch eine sehr
weitgehende Verringerung der Seigerung.
Erfindungsgemäß wird der Vakuumprozeß beim steigenden Guß in einer ganz bestimmten Art nach
einer kontinuierlichen quantitativen und qualitativen Kontrolle der aus dem Stahl entweichenden Gase
gesteuert, und zwar derart, daß der Druck im Kokillenraum mit einer Geschwindigkeit von 50 bis
120 Torr/Min, bis auf einen Druck von 120 bis 80 Torr gesenkt wird, nach Erreichung dieses Drucks
die Evakuierungsgeschwindigkeit auf 10 bis 40 Torr/ Min. reduziert wird und die Druckverminderung
dann beendet wird, wenn das kontinuierlich gemesseneVerhältnis
von CO:H2 einen Wert zwischen 1 und 2 erreicht.
Das Endvakuum soll je nach der Charge 3 bis 80 Torr und die Druckverminderungsgeschwindigkeit
nicht über 120 Torr/Min, betragen. Erfindungsgemäß wird eine Druckverminderungsgeschwindigkeit von
60 bis 80 Torr/Min, bevorzugt. Infolge der bei der Erstarrung stark abnehmenden Löslichkeit des Wasserstoffes
sinkt der Wert des Faktors CO: H2 am Ende der Erstarrungszeit bei überlangem Evakuieren
unter 1 ab. Durch den höheren Anteil von H2 im abgesaugten
Gas wird bei gleicher Kochbewegung die C-Seigerung begünstigt, da der vorhandene Sauerstoff
zur vollständigen Bindung des Kohlenstoffs nicht mehr ausreicht.
Da die Seigerung der anderen Stahlbegleitelemente ebenfalls durch überlanges Evakuieren begünstigt
Verfahren zur Steuerung der Vakuumbehandlung von Stahl
Zusatz zum Patent: 1132 296
Anmelder:
Hoesch Aktiengesellschaft,
Dortmund, Eberhardstr. 12
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Georg Henke,
Dipl.-Ing. Eberhard Schulte, Dortmund
wird, wird die Druckverminderung bereits bei einem CO: H2-Verhältnis zwischen 1 und 2 beendet. Beim
Beginn der Evakuierung beträgt dieses Verhältnis etwa 6:1. Erfindungsgemäß erfolgt die Druckverminderung
so, daß zunächst mit hoher Druckverminderungsgeschwindigkeit von atmosphärischem Druck
auf etwa 100 Torr evakuiert wird. Nach Erreichung dieses Druckes wird bei verstärkter Evakuierungsleistung die Evakuierungsgeschwindigkeit auf 10 bis
40 Torr/Min, vermindert. Die Erhöhung der Evakuierungsleistung
soll in Verbindung mit der niedrigeren Evakuierungsgeschwindigkeit den bei höherem
Vakuum steigenden Einfluß der Falschluft kompensieren und ein über die ganze Absaugzeit möglichst
gleichmäßiges Kochverhalten gewährleisten.
Der genaue zeitliche Endpunkt der Druckverminderung bei dem CO: H2-Verhältnis zwischen 1 und 2
hängt ab vom absoluten Gasgehalt des Stahles, der zu behandelnden Stahlmenge und dem erreichten
Endvakuum. Durch die beschriebene Art und Weise der Stahlentgasung wird die Seigerung im Block
weitgehend vermieden.
Die Schemakurven 1 a bis Ic vermitteln ein Bild der Steuerung mittels Gasanalyse. Die Absenkkurven
und die Kurven des CO: H2-Verhältnisses sind hierbei
übereinander eingetragen, um die Verhältnisse zwischen Kohlenoxyd- und Wasserstoffabgabe in
Abhängigkeit von der Evakuierungszeit und den Einflüssen Gasgehalt und Stahlmenge besser sichtbar zu
machen.
Das Diagramm 1 a zeigt schematisch die durch das Auskochen unter Vakuum hervorgerfenen Verän-
609 559/340
derung des Seigerungsverhaltens des Stahles, das nach seiner Verarbeitung in der Qualität des Stahles
seine Auswirkung findet. Bei richtig bemessener Evakuierungszeit brechen die Kurven in den Zweigen I
bis IV im tiefsten Punkt (Schnitt C-D) ab. Mit zunehmender Entfernung von der günstigsten Evakuierungszeit
fallen die Werte der Qualitätsziffer wieder ab, und zwar um so mehr, je wasserstoffreicher
der Stahl von Hause aus ist. Bei längeren Saugzeiten wird die Seigerung des Stahles ungünstig
beeinflußt, bei kürzeren Saugzeiten wird der Stahl nicht genügend entgast. Das bedeutet, daß nur bei
genauer Verfolgung des Entgasungsvorganges der richtige Zeitpunkt für den Abbruch der Saugung" zur
Erzielung der höchsten Qualitätsziffer gewählt werden kann. Der Schnitt A-B im Diagramm 1 a zeigt
die mögliche Streuung der Qualitätswerte bei Stählen verschiedenen Wasserstoffgehaltes und bei gleichem
Zeitpunkt der Saugungsabschaltung.
Diagramm Ib zeigt den Verlauf der Druckabsenkung in der Zeiteinheit in der Kokille in Abhängigkeit
vom Gasgehalt und von der Stahlmenge.
Das Diagramm 1 c zeigt den Entgasungsverlauf an Hand der CO- und H2-Gasanalyse. Der Punkt C
markiert den Augenblick der Abschaltung der Saugung nach Erreichen des Optimalwertes im Verhältnis
der Werte CO und H2 aus der Analyse des abgesaugten Gases. An dem Schnitt C-D im Diagramm 1 a
ist der Vorteil dieser Arbeitsweise bezüglich der Qualitätsziffer ersichtlich. Es ist zu erkennen, daß zu
den entsprechenden Zeitpunkten ein durchschnittliches Qualitätsmaximum für Stähle verschiedenen
Gasgehaltes erzielt wird. Die sinnvollste Steuerung des Auskochprozesses resultiert aus einem Vergleich
der CO-Kurve mit der H2-Kurve. So kann bei wasserstoffarmen
Schmelzen der Evakuierungsprozeß in weiten Grenzen zeitlich verändert werden, wie dies
im Diagramm 1 a aus dem Kurvenzweig I ersichtlich ist. Man beschränkt sich aber am zweckmäßigsten
auf ein CO: H2-Verhältnis von 1 bis 2. Die Evakuie-
rung ist innerhalb dieser Grenzen für die Erzielung höchster Qualitäten so steuerbar, daß die in dem
Diagramm 1 a auf dem Schnitt C-D liegenden Werte eingehalten bzw. erhalten werden.
Durch die erfindungsgemäße Vakuumbehandlung wird neben den bekannten Vorteilen des Vakuumprozesses
an sich ein beträchtlicher Materialgewinn erzielt. Der Grund hierfür liegt darin, daß beim normalen
Gießverfahren bei vergleichbaren Qualitäten wegen der Kopfseigerung 9 bis 10% des Blockes geschöpft
werden müssen, während man bei der gesteuerten Vakuumbehandlung mit nur 4 bis 5%>
auskommt.
In der A b b. 2 a ist die Häufigkeitsverteilung der Streckgrenzen von unter Vakuum gegossenen Zieh-
Stahlblöcken wiedergegeben. Die Werte wurden bei der Untersuchung des Kopfmaterials am kaltgewalzten
Band ermittelt. Die Intervalle der Streckgrenze sind jeweils mit einer Ziffer gekennzeichnet, die dann
im Häufigkeitsverteilungsdiagramm einen Überblick über die durchschnittliche Verteilung der Streckgrenze
gibt.
Serie I
0,03 bis 0,04 % C I 0,045 + 0,05 % C
0,03 bis 0,04 % C I 0,045 + 0,05 % C
Serie JI
0,03 bis 0,04 o/o C I 0,045 + 0,05 °/o C
0,03 bis 0,04 o/o C I 0,045 + 0,05 °/o C
as-Kopf, kg/mm2 .
Streuung, kg/mm2
Streuung, kg/mm2
22,64
3,82
3,82
Die Zahlentafel gibt die mittleren os-Werte
zweier Serien und deren Streuung getrennt nach C-Gehalten wieder. Die Bänder der kurzgeschopften
Vorbrammen (etwa 5%) wurden in 3,6 und 9% Entfernung vom Bandanfang (Bandteil des Blockkopfes)
sowie in Bandmitte und am Bandende je zweimal (Rand und Mitte) geprüft. Abb. 2b gibt die
Häufigkeit der Gesamtstreuung wieder.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Gießen unberuhigter Stähle in Kokillen in steigendem Guß unter Anwendung des Vakuum-Gießverfahrens, bei welchem der 22,90
2,8521,78
2,3522,10
2,30atmosphärische Druck in der Kokille erst abgesenkt wird, wenn der Stahl eine Steighöhe von 1400 mm und mehr erreicht hat, gemäß Patent 1132296, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck im Kokillenraum mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 120 Torr/Min, bis auf einen Druck von 120 bis 80 Torr gesenkt wird, nach Erreichung dieses Druckes die Evakuierungsgeschwindigkeit auf 10 bis 40 Torr/Min, reduziert wird und die Druckverminderung dann beendet wird, wenn das kontinuierlich gemessene Verhältnis von CO: H2 einen Wert zwischen 1 und 2 erreicht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen609 559/340 4.66 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH42182A DE1214836B (de) | 1961-04-01 | 1961-04-01 | Verfahren zur Steuerung der Vakuumbehandlung von Stahl |
GB1046362A GB937898A (en) | 1961-04-01 | 1962-03-19 | Improvements in or relating to the sub-atmospheric treatment of molten steels |
BE615673A BE615673A (fr) | 1961-04-01 | 1962-03-28 | Procédé pour régler le traitement sous vide de l'acier |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH42182A DE1214836B (de) | 1961-04-01 | 1961-04-01 | Verfahren zur Steuerung der Vakuumbehandlung von Stahl |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1214836B true DE1214836B (de) | 1966-04-21 |
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Family Applications (1)
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Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
US3621903A (en) * | 1966-12-26 | 1971-11-23 | Nippon Kokan Kk | Method of bottom casting steel ingots using low vacuum of from 610 to 310 mm. hg absolute |
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1961
- 1961-04-01 DE DEH42182A patent/DE1214836B/de active Pending
-
1962
- 1962-03-19 GB GB1046362A patent/GB937898A/en not_active Expired
- 1962-03-28 BE BE615673A patent/BE615673A/fr unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB937898A (en) | 1963-09-25 |
BE615673A (fr) | 1962-07-16 |
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