DE1214789B - Verfahren zum Herstellen eines homogen dotierten Siliziumkristallkoerpers - Google Patents

Verfahren zum Herstellen eines homogen dotierten Siliziumkristallkoerpers

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DE1214789B
DE1214789B DEM52795A DEM0052795A DE1214789B DE 1214789 B DE1214789 B DE 1214789B DE M52795 A DEM52795 A DE M52795A DE M0052795 A DEM0052795 A DE M0052795A DE 1214789 B DE1214789 B DE 1214789B
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silicon
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Robert George Denkewalter
Charles Rosenblum
Walter Charles Benzing
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Siemens AG
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Description

  • Verfahren zum Herstellen eines homogen dotierten Siliziumkristallkörpers Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einführen von die Leitfähigkeitsart bestimmenden Verunreinigungsatomen in Halbleiterinaterialien, und zwar insbesondere ein Verfahren zum Einführen gesteuerter Mengen von Phosphor in Silicium durch Kernumwandlung.
  • Es ist bekannt, daß eigenleitende Halbleiterstoffe oder solche, die es nahezu sind, zur Verwendung in elektrischen übertragungsvorrichtungen ungeeignet sind. Diese Schwierigkeit hat man dadurch überwunden, daß man in dem Halbleiterkörper sehr geringe Mengen an Verunreinigungen vorsieht. Die Hauptschwierigkeit bei der Einführung der Verunreinigungen in den Halbleiterstoff besteht in der gleichmäßigen Verteilung der Verunreinigung in dem Halbleiterkörper. Der offensichtliche Vorteil einer gleichmäßigen Verteilung der Verunreinigungen ist der, daß der fertige Halbleiterkörper hinsichtlich seiner elektrischen Eigenschaften homogen ist. Durch die Verfahren der Zonenraffination und des Kristallziehens nach C z o c h r a 1 s k i ist das Problem der gleichmäßigen Verteilung von p-Verunreinigungen in Halbleitern praktisch gelöst worden. Dieser Erfolg ist wohl weitgehend auf die Tatsache zurückzuführen, daß die üblicherweise verwendeten Verunreinigungsstoffe, die dem Halbleiter p-Leitfähigkeit verleihen, einen Verteilungskoeffizienten von nahezu 1 besitzen und nicht übermäßig flüchtig sind. Die meisten n-Leitfähigkeit verleihenden Verunreinigungen besitzen aber diese Eigenschaften nicht und lassen sich daher nach diesem Verfahren nicht leicht in einem Halbleiterkörper gleichmäßig verteilen.
  • Die beiden obengenannten bekannten Verfahren sowie andere Verfahren zur Erzielung des gleichen Zweckes, wie das Diffusions- und das - Legierungsverfahren, besitzen mehrere Nachteile. Zum Beispiel wird durch den dabei erforderlichen großen Aufwand und durch die Verwendung von außen her zugeführter chemischer Verbindungen als Ausgangsgut für die Verunreinigungsatome die Möglichkeit der Verunreinigung des Halbleitermaterials vergrößert und dadurch die Beschaffenheit des dotierten Materials deutlich beeinflußt.
  • Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines Verfahrens zum gleichmäßigen Einführen von Verunreinigungen in Halbleiterstoffe, welches kein von außen her zugeführtes chemisches Ausgangsgut erfordert.
  • In diesem Zusammenhang ist es bereits bekannt, daß, wenn man Silicium mit thennischen Neutronen beschießt, durch Kernumwandlung Phosphor in Silicium erzeugt wird. Weiter ist es bekannt, daß die bei der Beschießung von Germanium mit thermischen Neutronen entstandenen Fehlstellen im Kristallgitter durch eine nachfolgende Wärmebehandlung beseitigt werden können.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines homogen dotierten Siliciumkristallkörpers. Erfindungsgemäß wird ein solches Verfahren so durchgeführt, daß zum Erzeugen eines n-Siliciumkörpers ein p-Sfliciumkristallkörper, der eine um wenigstens eine Größenordnung kleinere Konzentration von Akzeptoren als der entstehende n-Siliciumkörper Donatoren enthält, mit thermischen Neutronen so lange beschossen wird, bis sich in ihm die gewünschte Phosphormenge durch Kernumwandlung gebildet hat, und daß anschließend der Siliciumkristallkörper so lange wärmebehandelt wird, bis die durch die Neutronenbestrahlung entstandenen Fehlstellen beseitigt sind, so daß die n-Leitfähigkeit wesentlich durch die durch die Bestrahlung gebildeten Phosphoratome bestimmt ist.
  • Gemäß der Erfindung wird also ein Verfahren angegeben, das die Umwandlung eines Siliciumkörpers mit p-Leitfähigkeit in einen Siliciumkörper mit n-Leitfähigkeit ermöglicht. Dabei entsteht ein elektrisch homogener Körper aus Silicium von gleichmäßigem Profil des . spezifischen Widerstands. Es wird von einem Halbleiterkörper ausgegangen, der eine relativ geringe Akzeptorkon4entration aufweist. Die im Halbleiterkörper gleichmäßig verteilten, in definierter Weise gesteuerten Mengen an den Leitfähigkeitstyp bestimmenden Verunreinigungsatome werden im wesentlichen durch Umwandlung von Siliciumatomen innerhalb des Kristallgitters erzeugt.
  • Die für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlichen thermischen Neutronen sind aus verschiedenen Quellen erhältlich. Allgemein können thermische Neutronen durch Bremsen von Neutronen höherer Energie unabhängig von der Quelle derselben erzeugt werden. Es ist z. B. bekannt, daß Neutronen von thermischer Energie, d. h. von einer Energie in der Größenordnung von 0,04 eV und weniger, in moderierten Spaltungsreaktoren durch vielfache Wechselwirkung zwischen Bremssubstanzen und den beim Spaltprozeß anfänglich in Freiheit gesetzten Neutronen von höherer Energie erzeugt werden. Dabei wird Energie von den schnellen Neutronen absorbiert, wodurch diese Neutronen in Neutronen von der gewünschten thermischen Energie umgewandelt werden. Eine andere bekannte Quelle für schnelle Neutronen ist diejenige, die aus dem in einem Beschleuniger erzeugten Ionenstrahl erhalten wird. Zu diesem Zweck läßt man den Ionenstrahl auf einen Stoff, wie Bor, auftreffen, wodurch schnelle Neutronen in Freiheit gesetzt werden. Diese schnellen Neutronen -werden dann gebremst und liefern die für das erfindungsgemäße Verfahren benötigten thermischen Neutronen.
  • Die Bildung von Phosphor aus Silicium durch Umwandlung wird durch die folgenden Gleichungen I und 11 dargestellt: 14siso + -,ni --> idsi31 + 7, 1 14si31 -> 15 p31 + ß- . II Wie sich aus Gleichung 1 ergibt, werden thermische Neutronen durch das SisO-Isotop des Siliciums eingefangen, wobei das unbeständige Isotop Si31 und ein y-Strahl entstehen. Das Si31 zerfällt spontan zu p31 unter Aussendung eines ß--Teilchens, wie sich aus Gleichung II ergibt.
  • Gleichzeitig mit den oben angegebenen erwünschten Reaktionen spielen sich aber noch andere Reaktionen ab, deren Auftreten von der Gegenwart anderer, in natürlichem Silicium vorkommender Isotope in der Masse der bestrahlten Siliciumprobe abhängt. Zum Beispiel kann das Isotop P28 nach der folgenden Gleichung eine Umwandlung in Si29 erleiden: 14S'28 + Oril --> :t4S29 + y - Ebenso kann Si29 in Si30 umgewandelt werden. Diese Reaktionen würden aber, wenn sie überhaupt stattfinden, nur die Isotopenzusammensetzung des Siliciumgrundkörpers der Probe ändern, sie würden jedoch nicht die schließliche Umwandlung von Sis() in P3' beeinflussen.
  • Weitere gleichzeitige Reaktionen, die bei der Bestrahlung auftreten, sind durch die Gleichungen III und IV dargestellt: 15p31 + onl --> 15p32 ni 15p32 -> 16 s32 + ß-. IV Diese Gleichungen zeigen, daß P3' unter dem Einfluß des Beschusses durch thermische Neutronen in S32 übergehen kann. Die in dem Silicium erzeugte Konzentration an P31 ist jedoch so gering, daß sich nur eine zu vernachlässigende Menge an P32 und dem daraus entstehenden Schwefel bildet, so daß diese Reaktionen praktisch nichts zu den Massenkennwerten des Siliciums beitragen.
  • Es ist zu erwarten, daß die oben angegebenen Reaktionen stattfinden, wenn thermische Neutronen als Beschußquelle verwendet werden. Neutronen, die in moderierten Spaltungsreaktoren oder Beschleunigern erzeugt werden, bestehen aber zum Teil aus ungebremsten Neutronen oder teilweise gebremsten Neutronen mit Energien von thermischen Energien bis zu 20 MeV. Diese Neutronen können fähig sein, andere Umwandlungen als die oben beschriebenen hervorzurufen. Solche anderen Umwandlungen können den Gesamtbeitrag des durch die gewünschten Reaktionen erzeugten Phosphors beeinträchtigen, indem sie zur Bildung von neutralisierenden Akzeptorverunreinigungselementen, wie Magnesium und Aluminium, durch Elektronen von höherer Energie - führen. Infolge dieser Neutralisationswirkung müßte die Einwirkungsdauer, die zur Erzeugung einer auf den Phosphorgehalt der bestrahlten Probe zurückzuführenden Wirkung erforderlich ist, verlängert werden. Daher soll die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Beschußquelle vorzugsweise nicht mehr Neutronen von hoher Energie.enthalten, als zulässig sind, um einen bestimmten Kennwert in der bestrahlten Probe unter wirtschaftlichen Bedingungen des thermischen Neutronenflusses und der Einwirkungsdauer hervorzubringen.
  • Die Anzahl der durch Einfang von thermischen Neutronen in Phosphoratome umgewandelten Siliciumatome und mithin der Grad, zu welchem die Leitfähigkeit und der spezifische Widerstand der ursprünglichen Siliciumprobe beeinflußt wird, hängt von dem in dem Reaktor zur Verfügung stehenden thermischen Neutronenfluß und der Einwirkungsdauer ab. Jedoch ist die Größe keiner dieser beiden Veränderlichen an sich kritisch; denn ein langsamer Neutronenfluß kann durch eine verlängerte Bestrahlungsdauer kompensiert werden. Die Wahl einer geeigneten Kombination von Werten für diese beiden Veränderlichen hängt daher von einer Abwägung der Wirtschaftlichkeit längerer Bestrahlungszeiten gegenüber der Verwendung eines stärkeren Neutronenflusses zur Erzeugung einer bestimmten Wirkung in der bestrahlten Siliciumprobe ab.
  • Die besonderen Kennwerte der für den Beschuß gemäß der Erfindung ursprünglich gewählten Siliciumprobe richten sich weitgehend nach der gewünschten Wirkung, die erzielt werden soll. Zum Beispiel kann Silicium mit n-Leitfähigkeit von jedem beliebigen spezifischen Widerstand durch Beschuß mit thermischen Neutronen in Silicium mit n-Leitfähigkeit und gleichmäßigem niedrigerem spezifischem Widerstand übergeführt werden. Durch Beschuß von Stoffen mit p-Leitfähigkeit erhält man zunächst ein neutralisiertes Material mit p-Leitfähigkeit von höherem spezifischem Widerstand als dem-Jenigen der ursprünglichen Probe. Bei fortgesetztem Beschuß dieses Materials bildet sich aber schließlich eine solche Menge Phosphor, daß die p-Leitfähigkeit der -ursprünglichen Probe in n-Leitfähigkeit übergeht. Daher kann durch Variieren des Neutronenflusses, der Einwirkungsdauer auf die Siliciumprobe und der Kennwerte der ursprünglich gewählten Siliciumprobe oder beliebiger Kombinationen dieser Werte Silicium von beliebigen Kennwerten hergestellt werden.
  • Elektrische Messungen an einer erfindungsgemäß mit thermischen Neutronen beschossenen Siliciumprobe zeigen, daß das Sflicium. nur geringe oder gar keine Halbleitereigenschaften besitzt. Die Art der Leilf ähigkeit ist nahezu unbestimmbar, und der spezifische Widerstand beruht praktisch auf Eigenleitung. Es wird angenommen, daß dieser Zustand das Ergebnis von zwei anderen Wirkungen ist, die durch die Bestrahlung hervorgerufen werden, nämlich der Deformation des Kristallgitters des Siliciums und der Anwesenheit von Phosphoratomen in den Zwischenräumen des Siliciumkristalls, wo sie sehr wenig zu den Masseneigenschaften beitragen. Infolgedessen ist es notwendig, die Siliciumprobe nach der Bestrahlung so zu behandeln, daß der Schaden, den der Kristall bei der Bestrahlung erlitten hat, beseitigt wird und die Phosphoratome in die substitutionellen Stellungen zurückgeführt werden, damit die größtmögliche Wirkung des Phosphors auf die Halbleitereigenschaften des bestrahlten Siliciums erzielt wird. Hierfür hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die bestrahlte Probe für verschiedene Zeitdauern, die sich nach der Intensität der vorherigen Einwirkung im Kernreaktor richten, zu erhitzen. Die jeweilige Erhitzungstemperatur und Erhitzungszeit bestimmen sich daher nach dem Grad der bei der Bestrahlung erzeugten Kristallverzerrung und sind infolgedessen für verschiedene Proben verschieden. Die Erhitzungstemperaturen sollen hoch genug sein, um in einer tragbaren Zeit den Schaden, den der Kristall erlitten hat, zu beseitigen und die Verunreinigungsatome in die sübstitutionellen Stellungen zurückzuführen. Im allgemeinen beginnen die Halbleitereigenschaften einer bestrahlten Probe nach den ersten paar Stunden des Erhitzens wieder zu erscheinen, wenn die Erhitzung bei niedrigen Temperaturen, z. B. bei etwa 350" C, erfolgt; jedoch ist eine erheblich längere Zeit erforderlich, um die stärkste Wirkung der Verunreinigungsatome zu erzielen. Der Fachmann versteht, daß die stärkste Wirkung dann erreicht worden ist, wenn die betreffende Probe bei weiterem Erhitzen sich in ihren Eigenschaften nicht weiter verändert.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde ein 15 cm langer, durch Zonenraffination gereinigter Silicium-Einkristall mit p-Leitfähigkeit, einem spezifischen Widerstand von 1800 bis 2500 Ohm - cm und einer Lebensdauer von 400 bis 800 sec-6 28 Stunden einem thermischen Neutronenfluß von 6,1 - 1012 Neutronen/CM2/sec ausgesetzt. Nach der Bestrahlung wurde die Probe aus der Strahlungsquelle entfernt, und die elektrischen Eigenschaften wurden gemessen. Die Messung des spezifischen Widerstandes ergab, daß der Widerstand nahezu vollständig auf Eigenleitung beruhte, und die Leitfähigkeitsart war praktisch nicht feststellbar. Dann wurde die Probe in einem Ofen 24 Stunden auf 1000' C erhitzt. Nach dem Erhitzen wurden die elektrischen Werte wiederum gemessen, und es wurde gefunden, daß die Probe nunmehr n-Leitfähigkeit und einen gleichmäßigen spezifischen Widerstand von 27,5 ± 0,5 Ohni - cm ihrer ganzen Länge nach sowie eine Lebensdauer von 100 sec-6 besaß. Aus dem spezifischen Widerstand wurde berechnet, daß der Phosphorgehalt des bestrahlten Siliciums etwa 3,2 Teile je 109 Teile betrug.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zum Herstellen eines homogen dotierten Siliciumkristallkörpers, d a d u r c h g e - kennzeichnet, daß zum Erzeugen eines n-Siliciumkörpers ein p-Siliciumkristallkörper, der eine um wenigstens eine Größenordnung kleinere Konzentration von Akzeptoren als der entstehende n-Siliciumkörper Donatoren enthält, mit thermischen Neutronen so lange beschossen wird, bis sich in ihm die gewünschte Phosphormenge durch Kernumwandlung gebildet hat, und daß anschließend der Siliciumkristallkörper so lange wärmebehandelt wird, bis die durch die Neutronenbestrahlung entstandenen Fehlstellen beseitigt sind, so daß die n-Leitfähigkeit wesentlich durch die durch die Bestrahlung gebildeten Phosphoratome bestimmt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 289 519; Phys. Rev., Vol. 111, 1958, Nr. 6, S. 1500 bis 1505; Semiconductivity Materials, 1951, London, S. 47 bis 69.
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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CH289519A (de) * 1949-04-27 1953-03-15 Western Electric Co Verfahren zur Herstellung eines Transistors und nach dem Verfahren hergestellter Transistor.

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH289519A (de) * 1949-04-27 1953-03-15 Western Electric Co Verfahren zur Herstellung eines Transistors und nach dem Verfahren hergestellter Transistor.

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