DE1214334B - Verfahren zur Herstellung von Brennelementen fuer Kernreaktoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Brennelementen fuer KernreaktorenInfo
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- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C3/00—Reactor fuel elements and their assemblies; Selection of substances for use as reactor fuel elements
- G21C3/02—Fuel elements
- G21C3/28—Fuel elements with fissile or breeder material in solid form within a non-active casing
-
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
G21c
Deutsche KL: 21g-21/20
Nummer: 1214 334
Aktenzeichen: K 47736 VIII c/21 g
Anmeldetag: 15. September 1962
Auslegetag: 14. April 1966
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Kernreaktor-Brennelements, bestehend
aus einem von einer Hülle aus keramischem Material umgebenen Kern aus keramischem Brennstoffmaterial,
durch Zusammenpressen und Sintern von Ausgangsmaterialien unterschiedlicher Korngrößen.
Es ist an sich bekannt, Brennelemente aus UO2 als
Kernbrennstoff mit einer dicken Graphithülle als Moderator herzustellen. Der Einsatz dieser bekannten
Brennelemente ist begrenzt, da der Gestehungspreis sehr hoch liegt und die Graphithüllen meist
nicht hinreichend gasdicht sind. Vor allem bei Reaktoren mit schnellen Neutronen sind derartige
Brennelemente nicht verwendbar, weil eine den physikalischen Bedingungen entsprechende dünne Moderatorhülle
aus Graphit bisher gasdicht nicht herstellbar war.
Weiterhin sind auch Brennelemente für Kernreaktoren bekannt, bei denen unter Verwendung entsprechender
Verfahren der Brennstoff mit einer annähernd gasdichten Hülle umgeben ist, wobei ein
keramischer Bremsstoff, z. B. Berylliumoxyd, als Hülle und ein Kern aus einem Metalloxyd, wie UO2,
PuO2 od. dgl., als Brennstoff zusammengepreßt und gesintert werden. Es hat sich jedoch gezeigt,· daß
die bisher bekannten Brennelemente dieser Art keinen hohen Spaltgasdruck aufnehmen können und
sehr leicht Risse bilden, durch die das Spaltgas nach außen in den Kühlkreislauf entweichen und diesen
kontaminieren kann.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, Brennelemente zu schaffen, deren Hülle
auch hohen Ansprüchen an Gasdichtigkeit genügt, d. h., bei denen keine Risse in der Hülle während
des Betriebes auftreten. Weiterhin sollen diese Brennelemente bei hohen Temperaturen verwendbar
und in wirtschaftlich tragbarer Weise herstellbar sein.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren nach der Erfindung dadurch gelöst, daß ein Hüllmaterial von
wesentlich feinerer Körnung als der des Brennstoffmaterials verwendet wird. Es ist zwar bekannt, unterschiedliche
Korngrößen für die Ausgangsmaterialien von Kern und Hülle zu verwenden. Jedoch wurde
hierbei im Gegensatz zur Erfindung für den Kern von wesentlich feinkörnigerem Material ausgegangen
als für die Hülle. Die der Erfindung zugrunde liegenden Untersuchungen haben jedoch gezeigt, daß im
Gegensatz zu der durch den Stand der Technik gegebenen Lehre ein entscheidender Fortschritt mit
dem Verfahren nach der Erfindung erreicht wird.
Verfahren zur Herstellung von Brennelementen
für Kernreaktoren
für Kernreaktoren
Anmelder:
Gesellschaft für Kernforschung
mit beschränkter Haftung,
Karlsruhe, Weberstr. 5
mit beschränkter Haftung,
Karlsruhe, Weberstr. 5
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Ludolf Heinrich Ritz,
Karlsruhe-Waldstadt
Dipl.-Ing. Ludolf Heinrich Ritz,
Karlsruhe-Waldstadt
Die hiernach hergestellten Brennelemente zeigen nämlich im Betrieb, insbesondere bei hohen Temperaturen,
eine ausgezeichnete Gasdichtigkeit und weisen auch nach längerer Betriebsdauer keine Risse
auf, durch die Spaltgase in den Kühlkreislauf gelangen und diesen kontaminieren können.
Besonders günstig ist es, den keramischen Brennstoff in Pulverform bis zum Schmelzen und Koagulieren
der Pulverteilchen zu Körnern zu erhitzen und hierauf die Abkühlung so zu führen, daß die Körneroberfiäche
bereits erstarrt, während das Innere der Körner noch plastisch ist. Das kann z. B. in der
Weise geschehen, daß der körnige Brennstoff in einem Plasmastrahl erhitzt wird.
Das Berylliumoxyd ist als Hüll- bzw. Moderatormaterial gut geeignet, wenn — was im Reaktorbetrieb
ohne weiteres realisierbar ist — die Brennelemente nur bei Temperaturen oberhalb 300° C
einer nuklearen Strahlung ausgesetzt werden. In diesem Zustand sind sie absolut beständig, und ein
durch die nukleare Strahlung bewirkter Zerfall tritt nicht auf. Dabei lassen sich mit BeO als Hüllmaterial
sehr wesentliche Vorteile erreichen, die mit anderen bekannten Materialien für die Hülle nicht erzielbar
waren. Mit BeO kann eine relativ dünne, jedoch sehr gut gasdichte Brennelementhülle geschaffen
werden. Außerdem kann man durch Variation der Hüllenstärke Elemente der gleichen Form sowohl
für schnelle als auch für thermische und dazwischenliegende Reaktortypen ausbilden. Günstig ist es, daß
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man auch Moderatorelemente aus dem gleichen Werkstoff wie die Hüllen herstellen kann und dadurch
einfache Möglichkeiten zur Steuerung des Spaltprozesses hat.
Ein weiterer Vorteil von Berylliumoxyd oder ähnlichen Werkstoffen als Hülhnaterial ist in der hohen
Wärmeleitfähigkeit zu sehen. Dadurch kann der Brennstoff hoch wärmebelastet werden, was zu einer
erheblichen Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Reaktors führt. Selbst eine dünne, auf der Basis der
vorgenannten Werkstoffe nach dem Erfindungsvorschlag hergestellte Hülle wird nicht durch thermische
Spannungen zerstört. Weiterhin ist es bemerkenswert, daß derartige Brennelemente auch gegenüber einer
kühlenden Gas- insbesondere Dampfatmosphäre weitgehend neutral bzw. unempfindlich sind.
Bei den bisher bekannten Brennelementen sprengten die beim Spaltprozeß im Brennstoff entstehenden
gasförmigen Spaltprodukte nach relativ kurzer Zeit die Brennstoffhülle, so daß die Brennelemente bereits
ausgewechselt werden mußten, bevor der für die Rentabilität wesentliche optimale Abbrand des
Elements erreicht war. Die Ursache dafür liegt darin, daß die verwendeten, insbesondere keramischen
Materialien wohl sehr starken hohen Druck, jedoch nur geringe Zugspannungen aufzunehmen in
der Lage sind.
Wird dagegen das Brennelement entsprechend den Vorschlägen nach der Erfindung, z. B. das Hüllmaterial
mit dem Brennstoff zusammengepreßt und gesintert, so tritt eine innige Bindung zwischen
Brennstoff und Brennstoffhülle ein, die auch bei der unterschiedlichen Schrumpfung der Materialien nicht
zerstört wird.
Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Brennelemente können beliebig geformt
sein. Besonders vorteilhaft ist jedoch ihre Ausbildung als kugelförmige Körper, da bei diesen die Hülle in
besonders einfacher Weise gasdicht hergestellt werden kann. Als Ausgangsmaterial für den Brennstoff
verwendet man zweckmäßigerweise ebenfalls kugelförmige Körper, die bereits mit einer weitgehend
gasdichten Außenhaut versehen werden. Wenn man beispielsweise keramische Brennstoffpulver in einen
Plasmastrahl einführt, so schmilzt und koaguliert das Pulver. Die Abkühlung wird dann so geführt, daß
zunächst die Oberfläche erstarrt, so daß das innere plastische Material auf die erstarrte Oberfläche unter
Bildung von Hohlräumen, die keine Verbindung nach außen haben, aufschrumpft.
Diese Hohlräume machen sich beim Einsatz der Brennelemente sehr förderlich dadurch bemerkbar,
daß sie einen erheblichen Anteil der entstehenden Spaltgase in sich aufnehmen können, so daß der
Druck auf die Hülle, der in Form einer Zugspannung hervorgerufen würde, erheblich herabgesetzt wird.
Zweckmäßig werden mehrere derartige Körper zu einer Einheit zusammengesintert, wobei es zweckmäßig
ist, ein Bindemittel zuzugeben. Als besonders geeignetes Bindemittel empfiehlt sich hier wiederum
Berylliumoxyd, das nicht nur die Sinterfähigkeit erhöht, sondern auch dem Stoffgemisch eine höhere
Wärmeleitfähigkeit vermittelt. Darüber hinaus wird die Bindung der Brennstoffeinheit zu ihrer Außenhülle,
die meist ebenfalls aus BeO bestehen wird, entscheidend verbessert.
Nach dem Erfindungsvorschlag hergestellte Brennelemente in Kugelform können als Schüttgut in der
bisher üblichen Weise in Reaktoren eingesetzt werden. Hierbei werden die Kugeln zur Verwendung der
Brennelemente in schnellen Reaktoren mit Hüllen von 1 bis 3 mm und zur Verwendung in thermischen
Reaktoren mit Hüllen von maximal 50 bis 60 mm Wandstärke hergestellt. In Weiterbildung des Verfahrens
wird nach der Erfindung jedoch vorgeschlagen, die Brennelemente vorzugsweise unter Beigabe
von Bindemitteln zu Packungen zusammenzuschließen. Dadurch ist es insbesondere bei Reaktoren mit
schnellen Neutronen möglich, den Kühlmittelstrom definiert zu führen, so daß die hohen auftretenden
Wärmebelastungen zu keiner Beschädigung oder Zerstörung der Elemente führen können, vor allem
werden örtliche Überbelastungen vermieden. Andererseits kann einer solchen Packung in definierter
Form Moderatormaterial, z. B. in Form von gleichgeformten Kugeln, beigeordnet werden.
Die Ausführungsmöglichkeiten des Verfahrens nach der Erfindung sind nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Bemerkt sei vor allem, daß die meisten der beschriebenen Prozesse vollautomatisch bzw. ferngesteuert durchführbar sind, was z. B. bei der Verwendung von Plutonium als Brennstoff von ausschlaggebender Bedeutung ist. Darüber hinaus können damit die Herstellungskosten wesentlich gesenkt werden. Auch die Wiederaufbereitung derartiger Brennelemente ist relativ einfach, weil Beryllium und gleichartige Stoffe infolge ihrer inerten Eigenschaften sich leicht von den Brennstoffen trennen lassen.
Die Ausführungsmöglichkeiten des Verfahrens nach der Erfindung sind nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Bemerkt sei vor allem, daß die meisten der beschriebenen Prozesse vollautomatisch bzw. ferngesteuert durchführbar sind, was z. B. bei der Verwendung von Plutonium als Brennstoff von ausschlaggebender Bedeutung ist. Darüber hinaus können damit die Herstellungskosten wesentlich gesenkt werden. Auch die Wiederaufbereitung derartiger Brennelemente ist relativ einfach, weil Beryllium und gleichartige Stoffe infolge ihrer inerten Eigenschaften sich leicht von den Brennstoffen trennen lassen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines Kernreaktor-Brennelements, bestehend aus einem von einer
Hülle aus keramischem Material umgebenen Kern aus keramischem Brennstoffmaterial, durch
Zusammenpressen und Sintern von Ausgangsmaterialien unterschiedlicher Korngrößen, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Hüllmaterial von wesentlich fernerer Körnung als der des Brennstoffmaterials verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der keramische Brennstoff in
Pulverform bis zum Schmelzen und Koagulieren der Pulverteilchen zu Körnern erhitzt wird,
worauf die Körneroberfläche bereits zum Erstarren gebracht wird, während das Innere der
Körner noch plastisch gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pulverförmige körnige
Brennstoff in einem Plasmastrahl erhitzt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Brennstoffkörner
unter Beigabe eines Binders, wie z. B. BeO, zu einem Brennstoffgrundteil zusammengesintert
werden, das anschließend mit einer Hülle aus vorzugsweise Binderwerkstoff ummantelt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffelemente
in Kugelform hergestellt werden und vorzugsweise zu regelmäßigen Packungen, gegebenenfalls
unter Beigabe von Bindemitteln zusammengesetzt werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verwendung in
5 6
schnellen Reaktoren bzw. thermischen Reaktoren französische Patentschrift Nr. 1206 858;
Hüllen von 1 bis 3 bzw. maximal 50 bis 60 mm britische Patentschrift Nr. 878 911;
Wandstärke hergestellt werden. »Die Atomwirtschaft«, September 1959, S. 386,
Spalte 1, 1. Abschnitt;
In Betracht gezogene Druckschriften: 5 »Berichte der Deutschen Keramischen Gesell-Deutsche
Auslegeschrift Nr. 1015 952; schaft«, Bd. 39, Februar 1962, Heft 2, S. 115 bis 124.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK47736A DE1214334B (de) | 1962-09-15 | 1962-09-15 | Verfahren zur Herstellung von Brennelementen fuer Kernreaktoren |
GB36425/63A GB1048187A (en) | 1962-09-15 | 1963-09-16 | Fuel elements for nuclear reactors |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK47736A DE1214334B (de) | 1962-09-15 | 1962-09-15 | Verfahren zur Herstellung von Brennelementen fuer Kernreaktoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1214334B true DE1214334B (de) | 1966-04-14 |
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ID=7224675
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK47736A Pending DE1214334B (de) | 1962-09-15 | 1962-09-15 | Verfahren zur Herstellung von Brennelementen fuer Kernreaktoren |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1214334B (de) |
GB (1) | GB1048187A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5182077A (en) * | 1991-04-15 | 1993-01-26 | Gamma Engineering Corporation | Water cooled nuclear reactor and fuel elements therefor |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1015952B (de) * | 1956-06-06 | 1957-09-19 | Degussa | Verfahren zum Umkleiden von Brennelementen fuer Reaktoren mit einer Umhuellung aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen |
FR1206858A (fr) * | 1957-05-21 | 1960-02-12 | Cie Des Meules Norton | élément combustible nucléaire de nature céramique |
GB878911A (en) * | 1957-10-14 | 1961-10-04 | Gen Electric | Improvements in nuclear fuel |
-
1962
- 1962-09-15 DE DEK47736A patent/DE1214334B/de active Pending
-
1963
- 1963-09-16 GB GB36425/63A patent/GB1048187A/en not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1015952B (de) * | 1956-06-06 | 1957-09-19 | Degussa | Verfahren zum Umkleiden von Brennelementen fuer Reaktoren mit einer Umhuellung aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen |
FR1206858A (fr) * | 1957-05-21 | 1960-02-12 | Cie Des Meules Norton | élément combustible nucléaire de nature céramique |
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---|---|---|---|---|
US5182077A (en) * | 1991-04-15 | 1993-01-26 | Gamma Engineering Corporation | Water cooled nuclear reactor and fuel elements therefor |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1048187A (en) | 1966-11-16 |
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