DE1212553B - Verfahren zur Herstellung von Oxytocin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von OxytocinInfo
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Description
Crt
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. CL:
C07c
Deutsche Kl.: 12 q-6/01
Nummer: 1212 553
Aktenzeichen: F 42119IV b/12q
Anmeldetag: 25. Februar 1964
Auslegetag: 17. März 1966
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung des Hypophysenhormons Oxytocin, einem
cyclischen Oktapeptidamid der Formel I. dessen Struktur von Du Vigneaud und Mitarbeitern
(J. Amer. Chem. Soc, 76 [1954], S. 3115 bis 3121) aufgeklärt
wurde.
NH2 NH2
H-Cys-Tyr-Ile-Glu-Asp-Cys-Pro-Leu-Gly-NHa
H-Cys-Tyr-Ile-Glu-Asp-Cys-Pro-Leu-Gly-NHa
Es sind verschiedene Verfahren zur Synthese des Oxytocins bekannt. Ihr gemeinsames Aufbauprinzip
ist die Synthese eines am Aminoende und beiden SH-Gruppen geschützten Nonapeptidamids der allgemeinen
Formel II, anschließend die gleichzeitige Abspaltung der drei Schutzgruppen und schließlich die
Herstellung der Disulfidbrücke durch Oxydation.
R2 NH2 NH2 R2
R1- Cys-Tyr-Ile-Glu-Asp -CyS-PrO-LeU-GIy-NH2
Die bekannten Synthesen verwenden die Schutzgruppen Kombinationen a) bis c) mit folgender
Bedeutung:
a) R' = Carbobenzoxy-, R2 = Benzylrest;
b) R1 = p-Toluolsulfonyl-, R2 = Benzylrest;
c) R1 = R2 = Triphenylmethylrest.
Die bekannten Synthesen haben jedoch eine Reihe von Nachteilen, die sich insbesondere einer Herstellung
im technischen Maßstab entgegenstellen. So kommt der Weg über das Zwischenprodukt II c für eine
Gewinnung des Oxytocins im technischen Maßstab nicht in Betracht, da die Säurelabilität der Triphenylmethyl-Schutzgruppe
ein äußerst kompliziertes Syntheseschema erforderlich macht, bei dem in einigen Stufen eine partielle Racemisierung in Kauf genommen
werden muß. Außerdem kristallisieren triphenylmethylgeschützte Aminosäuren und Peptide sehr schlecht.
Weiterhin sind zwar die an beiden Mercaptogruppen durch Benzylreste geschützten Nonapeptidderivate Ha
und II b technisch einfach darzustellen (J. Amer. Chem. Soc, 81 [1959], S. 5688 bis 5691; Coil. Czechoslow.
Chem. Com., 21 [1956], S. 202 bis 210), jedoch wirkt sich bei der Überführung von Ha oder Hb in Oxytocin
die Beständigkeit der S-Benzylreste ungünstig aus.
Verfahren zur Herstellung von Oxytocin
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius &Brüning, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dr. Karl Sturm, Frankfurt/M.-Unterliederbach;
Dr. Rolf Geiger, Frankfurt/M.,
Dr. Walter Siedel, Bad Soden (Taunus)
Ihre Abspaltung kann nur durch Reduktion mit Natrium in flüssigem Ammoniak erfolgen, wobei
zwangläufig auch der Carbobenzoxy- bzw. p-Toluolsulfonylrest
eliminiert werden. Dabei kommt es in erheblichem Umfang zu Nebenreaktionen. Die Ausbeute
an rohem Oxytocin sinkt mit zunehmender Reaktionsdauer und Konzentration der Reaktionspartner von 66 bis 79°/o der Theorie bei Ansätzen im
50-mg-Maßstab auf 40% der Theorie bei einem
1,3-g-Ansatz. Das danach erhaltene Rohmaterial besteht neben aktivem Oxytocin aus inaktiven Peptiden
und Salzen, wobei der Gehalt an aktivem Oxytocin höchstens 20% beträgt. Eine technische Oxytocinsynthese
sollte aber mindestens im 10-g-Maßstab gute Ausbeuten liefern. Da Oxytocin sehr labil ist und nur
unter hohem Aufwand an Zeit und Apparaturen (Gegenstromverteilung über 200 Stufen, Elektrophorese)
und auch dann nur unter beträchtlichen AktivitätsverJusten gereinigt werden kann, ist die
Ausbeute dieser Stufe entscheidend. Bereits beim Eindampfen einer wäßrigen Oxytocinlösung im Rotationsverdampfer
bei Raumtemperatur sinkt die biologische Aktivität um etwa 10%. Daher läßt sich nicht einmal eine so einfache Reinigungsoperation
wie das Abtrennen des bei dem bekannten Reduktionsverfahren anfallenden Natriumchlorid und Ammoniumchlorid
vom Oxytocin verlustlos durchführen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Oxytocin gefunden, das dadurch gekeiaBKäßhnet ist,
daß man das Dipeptidderivat der FortpeLJJJ .
Bz tBu
BOC~Cys-Tyr-N2H2
(HI)
worin BOC den tert.-Butyloxycarbonyl-, Bz den
609 538/400
Benzyl- und tBu den tert.-Butylrest bedeutet, nach der moniak in das Nonapeptidderivat der Formel VI
Azidmethode mit dem Heptapeptidderivat der For- überführt,
mel IV
mel IV
tBu NH2 NH2
NH2 NH2 Bz 5
NH2 NH2 Bz 5
BOC-Cys-Tyr-Ile-GIu-Asp-Cys-Pro-LeU-GIy-NH2
H-Ile-Glu-Asp-Cys-Pro-Leu-Gly-NH2 (IV)
worin Bz ebenfalls den Benzylrest bedeutet, konden- dieses durch Behandeln mit überschüssiger starker
siert, das gebildete Nonapeptidderivat der Formel V io Säure in das Nonapeptidamid VII
Bz tBu NH2NH2 Bz
NH, NH,
BOC-Cys-Tyr-Ile-Glu-Asp-Cys-Pro-Leu-Gly-NH, H-Cys-Tyr-Ile-Glu-Asp-Cys-Pro-Leu-Gly-NH,
(V) l5 (VH)
überführt und dieses in bekannter Weise durch durch Behandlung mit Natrium in flüssigem Am- Oxydation in Oxytocin umwandelt.
Die Durchführung der Synthese erfolgt nach dem Schema 1:
Bz tBu
NH2 NH2 Bz
BOC-
Cys Tyr
-N2H3 + H-
He GIu Asp Cys Pro Leu GIy
-NH2
Bz tBu
Azidkupplung
NH2 NH2 Bz
BOC-
BOC-
H-
Cys | Tyr | Na | He | GIu | Asp | GIu | Asp | Cys | Pro | Leu | GIy |
tBu I |
in flüssigem NH NH2 NH2 I |
NH2 | NH2 ι |
3 | |||||||
Cys | Tyr | H© | He | GIu | Asp | Cys | Pro | Leu | GIy | ||
Cys | Tyr | He | Cys | Pro | Leu | GIy | |||||
-NH.
1°.
Oxytocin
Danach wird zunächst das Hydrazid III in wäßrigem Tetrahydrofuran oder Dioxan bei Temperaturen
zwischen —10 und 200C, vorzugsweise zwischen O und 5°C, in Gegenwart von vorteilhaft 1,5 bis
2,0 Äquivalenten Mineralsäure, vorzugsweise Salzsäure, mit der äquivalenten Menge salpetriger Säure
in das entsprechende Azid übergeführt. Dieses wird durch Fällen mit Eiswasser und Aufnehmen in ein mit
Wasser nicht mischbares, indifferentes, leicht flüchtiges organisches Lösungsmittel wie Diäthyläther, Diisopropyläther,
Methylenchlorid, Chloroform oder Essigsäureäthylester abgetrennt und durch Eindampfen
der bei O0C getrockneten Lösung bei Temperaturen
unterhalb +50C isoliert.
Zur Kondensation wird das Azid in 10- bis 50%igem molaren Überschuß mit der Aminkomponente IV,
vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 0 und +50C,
in einem indifferenten organischem Lösungsmittel wie Dimethylformamid umgesetzt. Nach 2tägigem Stehen
bei Zimmertemperatur wird das Nonapeptidderivat V aus der Reaktionslösung durch Zugabe eines orga-
nischen Lösungsmittels wie Äther, Essigester oder Methanol ausgefällt und durch Umkristallisieren aus
Methanol, Methanol—Wasser, Dimethylformamid—
Essigester oder Extraktion mit heißem Äthanol gereinigt.
Zur Abspaltung der Benzyl-Schutzgruppen wird das Zwischenprodukt V in der 50- bis 250fachen Menge
trocknen Ammoniaks gelöst und bei der Siedetemperatur des Ammoniaks unter Rühren soviel
Natrium, vorteilhaft als 2- bis 5%tige Lösung in
trocknem Ammoniak, innerhalb einiger Minuten zugegeben, daß die ursprünglich farblose Reaktionslösung tiefblau gefärbt ist und diese Färbung mindestens
30 Sekunden beständig bleibt. Damit ist die Reduktion beendet. Man neutralisiert das gebildete
Natriumamid durch Zugabe eines großen Überschusses des Ammoniumsalzes einer starken Säure,
vorzugsweise Ammoniumchlorid, und läßt das Ammoniak bei Raumtemperatur abdampfen. Man erhält
so das in Wasser schwer lösliche Zwischenprodukt Vl, das durch Digerieren mit verdünnter Essigsäure und
Wasser von Salzen befreit wird und nach einmaligem Umkristallisieren aus Methanol oder Methanol—
Wasser analysenrein ist. Dieses Peptidderivat ist sehr stabil und deshalb für längere Lagerung besonders
geeignet.
Die Abspaltung der BOC- und tBu-Schutzgruppen von dem Nonapeptidderivat VI wird vorteilhaft mit
starken, leicht flüchtigen Säuren bei Raumtemperatur ausgeführt. Als Carbonsäure hat sich dabei Trifluoressigsäure
bewährt. Man löst das Peptid bei Raumtemperatur in der 5- bis lOfachen Gewichtsmenge
90- bis 100°/oiger Trifluoressigsäure und läßt die
Mischung etwa '/2 Stunde bei Raumtemperatur stehen.
Das gebildete Trifluoracetat wird durch Abziehen der Trifluoressigsäure im Vakuum isoliert.
Besonders vorteilhaft ist die Abspaltung der BOC- und tBu-Schutzgruppen mit einer Mineralsäure, insbesondere
Salzsäure. Man kann das Nonapeptid VI in der 3- bis öfachen Menge konzentrierter wäßriger
Salzsäure unter Bildung des Hydrochlorids der Dimercaptoverbindung VII lösen und sofort anschließend
mit viel Wasser verdünnen, die überschüssige Säure mit einem stark basischen Ionenaustauscher
entfernen und Iyophilisieren. Bevorzugt ist jedoch die Chlorwasserstoff-Spaltung in wasserfreien organischen
Lösungsmitteln. Dazu löst man das Nonapeptid VI in der 5- bis 15fachen Menge Eisessig, versetzt die
Mischung mit dem gleichen Volumen einer 1 bis 2n-Lösurig von Chlorwasserstoff in Eisessig, fällt nach
kurzem Stehen bei Raumtemperatur das Hydrochlorid der Dimercaptoverbindung VII mit absolutem Äther
und trocknet das pulverige Produkt im Vakuum über Kaliumhydroxyd. Die Ausbeute ist unabhängig von
der Größe des Ansatzes fast quantitativ.
Die Oxydation der leicht wasserlöslichen Dimercaptoverbindung VII zu Oxytocin wird nach
ίο bekannten Verfahren, z. B. mit Luftsauerstoff in
wäßriger Lösung bei pH 6,5 bis 8,0 ausgeführt. Die Ausbeuten liegen zwischen 75 und 80% der Theorie.
Das durch Lyophilisieren der Oxydationslösung gewonnene Oxytocin läßt sich auch durch Trocknen
im Hochvakuum über P2O5 nicht vollständig von
Wasser befreien und hat, je nach Trocknungsgrad, eine Aktivität von 300 bis 350 I.E./mg. Das Produkt ist
farblos und klar wasserlöslich und kann in Form einer sterilen wäßrigen Lösung in der anfallenden Reinheit
ao unmittelbar subcutan, parenteral und intravenös appliziert werden.
Die Darstellung des in erster Stufe als Aminkomponente eingesetzten Heptapeptidderivates IV ist
bereits in Jour. Am. ehem. Soc, 81 (1959), S. 5688 bis 5691, beschrieben. Das Dipeptidhydrazid III ist neu
und wurde gemäß Schema 2 durch Umsetzen von BOC-S-Beneylcystein mit O-tert.-Butyl-tyrosin-methylester
mittels Dicyclohexylcarbodiimids und nachfolgender Hydrazinolyse des Dipeptidesters gewonnen.
Schema 2:
Bz
Cys -OH BOC-Azid/
Triäthylamin
Triäthylamin
Z-Tyr -OCH3 1. Isobutylen/H+
2. Pd/H2
2. Pd/H2
BOC-
Bz
Cys
Bz
-OH
H-Tyr
-OCH,
Dicyclohexylcarbodiimid
tBu
tBu
BOC- | Cys | BOC- | Cys | Hydrazin | Tyr |
Bz | tBu | ||||
Tyr |
Auch die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Zwischenprodukte V und VI sind neu.
Die Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung liegen einerseits darin, daß bei der Reduktion in
flüssigem Ammoniak lediglich die beiden S-Benzyl-Schutzgruppen abgespalten werden, während die endständige
Aminogruppe und die Hydroxygruppe des Tyrosinrestes durch den BOC bzw. den tert.-Butylrest
geschützt bleiben. Dadurch werden die bei der Natriumreduktion der bekannten Verbindungen IIa
und Hb auftretenden Nebenreaktionen, die im wesentlichen
durch das Auftreten von Benzylradikalen (Benzylierung der endständigen Aminogruppe und des
Hydroxyphenyirestes· von Tyrosin) und das stark alkalische Reaktionsmedium (Umamidierung unter
dem Einfluß von NaNH2) bedingt sind, stark zurückgedrängt.
Außerdem wird der Natriumverbrauch reduziert und die Reaktionszeit verkürzt. Deshalb
fällt das Zwischenprodukt VI in sehr hoher Ausbeute an. Von besonderem Vorteil für die Abtrennung der
bei der Natriumreduktion stets anfallenden Salze ist ferner die Schwerlöslichkeit des Nonapeptids VI in
Wasser bei neutralem bis schwach saurem pH-Wert. Weiterhin ist das Nonapeptidderivat VI so stabil, daß
die nachfolgende Spaltreaktion in beliebig großem Maßstab und in besonders einfacher Weise das aktive
7 8
Oxytocin liefert. Vorteilhaft ist weiterhin, die über- eine Lösung von 22,0 g Dicyclohexylcarbodiimid in
raschend hohe Ausbeute, die von der Größe des 50 ecm Acetonitril zu. Nach ltägigem Stehen bei +40C
Ansatzes unabhängig ist und somit für eine Her- wird der ausgefallene Dicyclohexylharnstoff abgesaugt
stellung in technischem Maßstab von Bedeutung ist. und das Kupplungsprodukt aus dem Filtrat durch
Entscheidend ist schließlich die hohe Aktivität des 5 Zugabe von 1,01 Wasser abgeschieden. Das Roh-
Endproduktes von 300 bis 360 I.E./mg, während nach produkt wird in 0,5 1 Essigester aufgenommen und mit
dem Stand der Technik ähnliche Produkte eine je 0,11 lmolarer Zitronensäure ln-Natriumbicarbonat-
Aktivität von 80 bis 100 I.E./mg aufweisen. lösung und Wasser gewaschen. Die Essigesterlösung
Durch die nachstehenden Beispiele wird die Er- wird über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft,
findung näher erläutert. io Der ölige Rückstand kristallisiert bei Raumtemperatur.
Alle eingesetzten Aminosäuren gehören der L-Reihe Ausbeute: 46 g (85% der Theorie),
an. Die Schmelzpunkte wurden im Kupferblock Zur Überführung in das entsprechende Hydrazid
bestimmt und sind unkorrigiert. Lösungsmittelgemisch wird der so erhaltene Dipeptidester in einer Mischung
für die Chromatographie (System A): 375 ecm n-Bu- von 0,21 Methanol und 28 ecm 80%igem Hydrazin-
tanol—75 ecm Eisessig—250 ecm Pyridin—300 ecm 15 hydrat 4 Stunden am Rückfluß gekocht. Nach dem
Wasser. Abkühlen saugt man die Lösung von wenig kristallin
Beispiel abgeschiedenem Dicyclohexylharnstoff ab und dampft
das Filtrat im Vakuum zur Trockne ein. Der kristalline
Stufe 1 Rückstand wird mit Äther verrieben, abgesaugt, mit
BOC-Cys(Bz)-Tyr(-tBu)-N2H3 (HI) 20 Äther gewaschen und im Vakuum über Phosphorpent-
r>r\r- η r\v ?.x^ getrocknet. Nach dem Umkristallisieren aus
a) BOC-Cys(Bz)-OH Äthanol beträgt die Ausbeute 32,5 g (70% der
210 g S-Benzyl-cystein (1,0 Mol), 166 ecm Triäthyl- Theorie); Schmelzpunkt 123 bis 124°C; [<x]i° = -22,1°
amin (1,2 MoI) und 191 g 90%iges tert.-Butyl-oxy- (c = 2 in Methanol).
carbonylazid (1,2 Mol) werden in 2,51 60%igem 25
Dioxan 24 Stunden bei 500C gerührt, die Mischung Stufe 2
dann im Vakuum auf 1,01 eingeengt, mit 2 01 Wasser ßOC-Cys(Bz)-Tyr(tBU)-Ile-Glu(NH2)-AsP(NH2)-verdunnt
und mit 0,5 1 Essigester ausgeschüttelt. Die ' kJTnj \rn \ ... r¥rv MH (ΐλ
nitrierte wäßrige Phase versetzt man bei 0°C mit 1,51 Cys(öz)-Fro-Leu-Oly-NH2 (V)
20%iger Citronensäure, schüttelt das harzig ab- 30 Die Mischung von 84 g BOC-Cys(Bz)-Tyr-(tBu)-geschiedene BOC-Derivat in 2 1 Essigester, wäscht mit N2H3 (135 Mol) in 0,8 1 Tetrahydrofuran und 150 ecm Wasser, trocknet über Natriumsulfat und dampft lmolarer Natriumnitritlösung wird bei 0°C unter im Vakuum unterhalb 50° C ein. Das zurückbleibende Rühren tropfenweise mit 50 ecm 5n-Salzsäure versetzt öl kristallisiert und wird nach dem Verreiben mit und dann noch 5 Minuten bei O0C gehalten. Nach Petroläther abgesaugt und an der Luft getrocknet. 35 Zugabe von 3 1 Eiswasser schüttelt man das ölig abAusbeute: 205 g (66% der Theorie), Schmelzpunkt geschiedene Azid in 1,5 1 Essigester, wäscht die Lösung 86 bis 870C, [a]? 0° = -33,6° {c = 1 in Methanol). bei 0°C mit 0,51 ln-Natriumbicarbonatlösung und
nitrierte wäßrige Phase versetzt man bei 0°C mit 1,51 Cys(öz)-Fro-Leu-Oly-NH2 (V)
20%iger Citronensäure, schüttelt das harzig ab- 30 Die Mischung von 84 g BOC-Cys(Bz)-Tyr-(tBu)-geschiedene BOC-Derivat in 2 1 Essigester, wäscht mit N2H3 (135 Mol) in 0,8 1 Tetrahydrofuran und 150 ecm Wasser, trocknet über Natriumsulfat und dampft lmolarer Natriumnitritlösung wird bei 0°C unter im Vakuum unterhalb 50° C ein. Das zurückbleibende Rühren tropfenweise mit 50 ecm 5n-Salzsäure versetzt öl kristallisiert und wird nach dem Verreiben mit und dann noch 5 Minuten bei O0C gehalten. Nach Petroläther abgesaugt und an der Luft getrocknet. 35 Zugabe von 3 1 Eiswasser schüttelt man das ölig abAusbeute: 205 g (66% der Theorie), Schmelzpunkt geschiedene Azid in 1,5 1 Essigester, wäscht die Lösung 86 bis 870C, [a]? 0° = -33,6° {c = 1 in Methanol). bei 0°C mit 0,51 ln-Natriumbicarbonatlösung und
Wasser, trocknet kurz bei 00C über Natriumsulfat
b) Z-Tyr(tBu)-OCH3 uncj zjent dann bei einer Badtemperatur von +50C
333 g Z-Tyr-OCH3 hergestellt nach Biochem. J., 40 den Essigester im Vakuum ab. Den Rückstand
Bd. 57 (1954), S. 538, (1,0 Mol) werden in einer versetzt man sofort mit der eiskalten Lösung von
Mischung von 2,01 Methylenchlorid, 2,0 kg Iso- 83,5 g H-Ile-Glu(NH2)-Asp(NH2)-Cys(Bz)-Pro-Leu-
butylen und 25 ecm konzentrierter Schwefelsäure in GIy-NH2 (100 mMol) (J. Amer. ehem. Soc, 81 [1959],
einer Drucknasche 4 Tage bei Raumtemperatur gerührt. S. 5688 bis 5691) in 11 Dimethylformamid. Nach
Zur Aufarbeitung kühlt man auf — 15°C, öffnet die 45 2tägigem Stehen bei+5° C wird die hellgelbe Reaktions-
Druckflasche, spült den Inhalt mit 2,0 1 Äther heraus lösung mit 4 1 5%iger Essigsäure geschüttelt, die
und wäscht die Mischung mit zweimal 0,5 I 2n-Soda- Fällung abgesaugt, mit Wasser gewaschen und bei
lösung. Die organische Phase wird dann im Vakuum 40cC im Vakuum über Kaliumhydroxyd getrocknet,
unterhalb 40° C eingedampft, der Rückstand mit Äther Das Rohprodukt (138 g, Zersetzungspunkt 225 bis
aufgenommen und die Lösung bei O0C mit 0,31 50 2280C) wird durch Auskochen mit 21 Äthanol von
In-NaOH und 1 1 Wasser gewaschen. Das nach Nebenprodukten befreit, bei Raumtemperatur abge-
Abdampfen desÄthers zunächst ölige Reaktionsprodukt saugt und bei 50° C im Vakuum über Kaliumhydroxyd
kristallisiert bei Raumtemperatur innerhalb einiger getrocknet. Ausbeute: 94 g (70% der Theorie);
Stunden. Ausbeute: 305 g (79% der Theorie); Zersetzungspunkt 233 bis 235°C; Rf(A) = 0,95;
Schmelzpunkt 52 bis 53°C; [λ]2",= -10,2° (c = 2 in 55 [*]f = -60,1° (c = 1 in Eisessig).
Methanol).
Methanol).
Stufe 3
c) BOC-Cys(Bz)-Tyr(tBu)-OCH3
38,4 g Z-Tyr(tBu)-OCH3 (0,1 Mol) werden in 0,3 1
Methanol bei Raumtemperatur und in Gegenwart 60
von 4 g Palladiummohr hydriert, wobei das frei- 40 g des Nonapeptidderivates V (30 mMol) werden
gesetzte Kohlendioxyd in einem zweiten Gefäß durch in 5,01 trockenem flüssigem Ammoniak gelöst. Bei
40%tige Kahlauge absorbiert wird. Nach beendeter der Siedetemperatur des Ammoniaks läßt man dann
Wasserstoffaufnahme saugt man die Lösung vom unter Rühren eine Lösung von 5 g Natrium in 0,21
Katalysator ab, versetzt das Filtrat mit 31,2 g 65 trockenem flüssigem Ammoniak eintropfen, bis die
BOC-Cys(Bz)-OH (0,1 Mol) und dampft die Mischung Blaufärbung 1 Minute lang bestehen bleibt. Man
unterhalb 30° C im Vakuum ein. Den Rückstand nimmt entfärbt durch Zugabe von 40 g Ammoniumchlorid,
man in 0,11 Dimethylformamid auf und gibt bei 00C läßt das Ammoniak bei Raumtemperatur abdampfen
ίο
und verreibt den Rückstand mit 2 1 5%Jger Essigsäure.
Das ungelöste pulverige Produkt wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und bei Raumtemperatur im
Vakuum über Kaliumhydroxyd getrocknet. Ausbeute: 31,8 g (92% der Theorie); Zersetzungspunkt 22O0C;
Rf(A) = 0,86.
Stufe 4
H-Cys-Tyr-lle-GIuiNHii-AspiNHäV-Cys-Pro-Leu-GIy-NH2
· HCl (VII)
30 g des Nonapeptiddenvates VI (26 mMol) werden in 300 ecm Eisessig gelöst. Bei Raumtemperatur gibt
man 300 ecm einer 2,0 η-Lösung von Salzsäure in Eisessig zu, und die Hauptmenge des Hydrochlorids
von VII scheidet sich als farblose Masse ab. Nach 2 Minuten fällt man den Rest durch Zugabe von 2,5 1
trockenem Äther, dekantiert, verreibt das amorphe Produkt mit frischem Äther, saugt ab, wäscht mit
trockenem Äther und trocknet im Vakuum über Kaliumhydroxyd. Ausbeute: 26 g farbloses, klar
wasserlösliches Pulver (fast quantitativ), Rf(A) = 0,89; [«]*>
= -61,4° (c = 1 in Wasser).
Oxytocin (I)
20 g des Nonapeptid-hydrochlorids VII (19 mMol) löst man in 201 Wasser, gibt 10 g Ammoniumacetat
zu, stellt den pH-Wert mit 2n-Ammoniak auf 7,0 ein und leitet 7 Stunden lang einen lebhaften Strom
kohlendioxydfreier Luft durch die Lösung. Anschließend wird filtriert, das Filtrat mit Eisessig auf pH 5
eingestellt und lyophilisiert. Das farblose Lyophilisat wird bei Raumtemperatur 10 Stunden bei 0,001 Torr
über Phosphorpentoxyd getrocknet. Ausbeute: 19,5 g 5 Oxytocinhydrochlorid mit einer Aktivität von 350
±301. E. pro Milligramm (79% der Theorie); RF(A) = 0,69; [«f = -21,6° (c = 1 in l%iger
Essigsäure).
Claims (1)
- Patentanspruch:
10Verfahren zur Herstellung von Oxytocin, dadurch gekennzeichnet, daß man das Dipeptidderivat der Formel INBz tBuBOC-Cys-Tyr-N2H3 (III)worin BOC den tert.-Butyloxycarbonyl-, Bz den Benzyl- und tBu den tert.-Butylrest bedeutet, nach der Azidmethode mit dem Heptapeptidderivat der Formel IVNH2 NH2 BzH-Ile-Glu-Asp-Cys-Pro-Leu-Gly-NHss(IV)worin Bz ebenfalls den Benzylrest bedeutet, kondensiert, das gebildete Nonapeptidderivat der Formel VBz tBu NH2 NH2 BzBOC-Cys-Tyr-Ile-Glu-Asp-Cys-Pro-Leu-Gly-NHj (V)durch Behandlung mit Natrium in flüssigem Ammoniak in das Nonapeptidderivat der Formel VI überführt,tBu NH„ NH21 : ΊBOC-Cys-Tyr- Ile-Glu-Asp-Cys-Pro-Leu-Gly-NH., (VI)dieses durch Behandeln mit überschüssiger starker Säure in das Nonapeptidamid VIINH2 NH2
H-Cys-Tyr-Ue-Glu-Asp-CyS-PrO-LeU-GIy-NH2 (VII)überführt und dieses in bekannter Weise durch Oxydation in Oxytocin umwandelt.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
DEF42119A DE1212553B (de) | 1964-02-25 | 1964-02-25 | Verfahren zur Herstellung von Oxytocin |
CH248265A CH462190A (de) | 1964-02-25 | 1965-02-23 | Verfahren zur Herstellung von Oxytocin |
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GB817665A GB1097434A (en) | 1964-02-25 | 1965-02-25 | Process for the manufacture of oxytocin |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=7098948
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DEF42119A Pending DE1212553B (de) | 1964-02-25 | 1964-02-25 | Verfahren zur Herstellung von Oxytocin |
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CH (1) | CH462190A (de) |
DE (1) | DE1212553B (de) |
GB (1) | GB1097434A (de) |
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1964
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