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Verfahren und Vorrichtung zum Vorspannen von ebenen, polierten Glasplatten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vorspannen von ebenen, polierten Glasplatten,
die in einem Ofen erweicht, in senkrechter Lage aus dem Ofen herausgezogen und in
dieser Lage in . freier Luft zwischen zwei Kühlflächen, die aus einem Material mit
großer Temperaturleitfähigkeit bestehen, gebracht werden, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
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Es ist bekannt, daß eine genügend starke Vorspannung den zur Diskussion
stehenden Glasblättern eine erhöhte mechanische Widerstandsfähigkeit sowie eine
andere wichtige Eigenschaft verleiht, nämlich, sich im Falle des Bruches in eine
Menge Splitter von geringer Größe aufzulösen, deren Ränder nicht schneiden.
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Dieser Eigenschaften wegen werden stark vorgespannte Glasblätter mit
glatten, polierten und parallelen Oberflächen als Sicherheitsverglasung in Automobilen
verwendet.
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Die Vorspannung, die bei Glasblättern mit glatten, polierten und parallel
verlaufenden Oberflächen angewendet wird, ist nur dann von Bedeutung, wenn diese
drei Eigenschaften erhalten bleiben. Dies ist auch der Grund, weshalb der Vorspannvorgang
den nachstehenden Bedingungen unterworfen ist: a) Die Erwärmung bis zur Erweichung,
die vor der Abkühlung stattfindet, muß in vertikaler Lage durchgeführt werden; b)
die schnelle Abkühlung muß erfolgen, indem man einen Strom (beispielsweise einen
Luftstrom) in Berührung mit den Oberflächen aktiv in der Weise zirkulieren läßt,
daß er keine örtlichen Deformationen hervorruft und nicht die Politur verändert.
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Es ist bekannt, daß Gläser zur Verglasung von Automobilen irisieren,
d. h. ein Schillern in den Regenbogenfarben oder, genauer gesagt, doppelbrechende
Stellen aufweisen, wenn man die Gläser im reflektierten, teilweise polarisierten
Tageslicht betrachtet. Diese Stellen sind eine Folge des ersten Auftreffens der
Luftstrahlen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein neues
Vorspannverfahren der Glasblätter mit glatten, polierten und parallel verlaufenden
Oberflächen zu schaffen; das die Glätte der Oberflächen nicht verändert, das keinerlei
aktiven Umlauf eines Kühlmittels in Berührung mit den Glasoberflächen erfordert
und das die Bildung von Stellen mit Doppelbrechung vermeidet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Glasplatte
so weit zwischen die Kühlflächen gebracht wird, daß deren Ränder über die der Glasplatte
hinausragen und die Kühlflächen dann von beiden Seiten der Glasplatte an diese gleichmäßig
bis auf eine Entfernung von weniger als s/ 1o mm herangerückt werden.
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Es wurde gefunden, daß, wenn man die Dicke der beiden Luftschichten
zwischen den Oberflächen des Glasblattes und denen der Kühlplatten auf etwa 1 mm
herabsetzt, die Schnelligkeit der Abkühlung des Glasblattes genau dieselbe ist,
als wenn man das Glasblatt sich in der umgebenden Luft abkühlen läßt.
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Darüber hinaus wurde festgestellt, wenn die Dicke der fraglichen Luftschichten
auf weniger als ohoo eines Millimeters sinkt, nimmt die Geschwindigkeit der Abkühlung
des Glasblattes zunächst nur langsam zu. Sobald diese Dicke der Luftschicht erfindungsgemäß
unter 30/10o eines Millimeters sinkt, nimmt die Abkühlgeschwindigkeit hingegen sehr
schnell zu. Bei einer Dicke der Luftschichten von 15/10o eines Millimeters geht
der Wärmeverlust von 5,5 mm dicken, vorher weich gemachten Glasblättern in der Zone,
in der das Glas formbar (plastisch) geworden ist, so schnell vor sich, daß die Glasblätter
eine starke Vorspannung aufweisen, nachdem sie
auf die Umgebungstemperatur
abgekühlt wurden. Wenn die Dicke der Luftschichten auf 10/100- eines Millimeters
herabgesetzt wird, wird die Vorspannung unter anderem dieser Glasblätter so stark,
daß sie, wenn man sie zerbricht, sich in Splitter unterteilen, die viel kleiner
sind als die Splitter derjenigen vorgespannten Gläser, die bisher als Sicherheitsgläser
in Automobilen Verwendung finden.
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Die obigen Ergebnisse finden eine zufriedenstellende Erklärung, wenn
man annimmt, daß die Übertragung der Wärme des Glasblattes auf die Kühlplatten dank
der relativ hohen Temperaturleitfähigkeit der zwischen den Platten und den Oberflächen
des Glasblattes befindlichen Luft vor sich geht. Die Wärmeleitfähigkeit der Luft
ist gering (K=0,578 10-4 cal/cm s, °C). Ihre Temperaturleitfähigkeit - die bekanntlich
der Quotient der Wärmeleitfähigkeit durch die spezifische Wärme mal Dichte ist -unter
atmosphärischem Druck besitzt jedoch einen relativ hohen Wert (etwa 0,18 cm-/s).
Dieser Wert ist mit der Temperaturleitfähigkeit mehrerer Metalle, z. B. des Flußstahls,
vergleichbar.
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Die Kühlplatten bestehen im allgemeinen aus Metall. Metalle, die sich
dafür eignen, sind Flußstähle, rostfreie Stähle, Messing, Aluminium und Kupfer.
Sie weisen Werte für die Temperaturleitfähigkeit auf, die bei 0° C etwa zwischen
0,12 und 1,12 cm2/s liegen, wodurch es ermöglicht ist, die Geschwindigkeit der Abkühlung
und damit auch den Grad der Vorspannung abzustufen.
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Außer den Metallplatten kann man Platten verwenden, die aus anderem
Material mit großer Temperaturleitfähigkeit bestehen, z. B. Graphit und Siliziumkarbid.
Diese beiden Materialien dehnen sich weit weniger aus als Metalle, was vorteilhaft
sein kann, soweit es die Deformationen der Platten unter der Einwirkung der trotz
ihrer großen Temperaturleitfähigkeit leichten asymmetrischen Erwärmung der Platten
betrifft.
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Die Dicke der Platten liegt im allgemeinen zwischen 1 und 4 cm. Die
Dicke wird in Abhängigkeit von der Temperaturleitfähigkeit und von der Dicke der
vorzuspannenden Glasblätter ausgewählt.
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Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen werden folgende Vorteile erhalten:
1. Es werden keinerlei Veränderungen der Politur der der Vorspannung unterworfenen
Glasblätter verursacht; 2. nach der Vorspannung sind die Oberflächen dieser Glasblätter
frei von Unebenheiten, wie Wellen, selbst wenn man die Oberflächen in reflektiertem
Licht betrachtet; 3. nach der Vorspannung sind die Glasblätter frei von doppelbrechenden
Stellen, wenn man sie im reflektierten Licht betrachtet; 4. die bei den jetzigen
Vorspannungsverfahren durch die Luftgebläse benötigte Energie wird gespart.
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Das Vorspannungsverfahren gemäß der Erfindung ist gut dafür geeignet,
stark vorgespannte Glasblätter von 5 bis 6 mm Dicke zu erzielen, die zur Verglasung
von Automobilen bestimmt sind; das Verfahren eignet sich auch zur Vorspannung von
dickeren Glasblättern, z. B. für eine Dicke von über 10 mm.
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Das Verfahren ermöglicht es, Glasblättern von 4 mm und sogar 3 mm
Dicke eine Vorspannung zu verleihen, die genügt, daß die .Glasblätter im Falle eines
Bruches die besondere Art des Bruches aufweisen, die man von den Scheiben verlangt,
die in den Automobilen verwendet werden.
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Die Erfindung sieht außerdem Maßnahmen vor, die es ermöglichen, jede
der Kühlplatten dem Glasblatt auf den gleichen, vorher festgelegten Abstand nahezubringen.
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Um ein Biegen der der Vorspannung unterworfenen Glasblätter zu vermeiden,
ist es erforderlich, daß die Wärmemengen, die von beiden Seiten des weich gewordenen
Glasblattes durch die beiden Luftschichten während der Vorspannung abgezogen werden,
gleich groß sind. Deshalb müssen ihre Dicken auch gleich groß sein. Da andererseits
die durch die Luftschichten abgegebene Wärmemenge sich in Abhängigkeit der Dicke
dieser Luftschichten sehr schnell ändert, muß man für jede Dicke eines Glasblattes
und für jeden gewünschten Grad der Vorspannung Luftschichten von genau festgelegter
Dicke vorsehen.
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Die beiden obigen Bedingungen werden erfindungsgemäß durch Abstandshalter
von kalibrierter Dicke erfüllt, die aus einem Material angefertigt sind, das eine
Temperaturleitfähigkeit derselben Größe wie die-Luft hat. Diese Abstandshalter bringt
man zwischen den Oberflächen der_ Glasblätter und den Kühlplatten an.
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Die Kühlplatten stützen die Abstandshaller und zwingen somit das Glasblatt,
sich von den beiden aufrecht stehenden Oberflächen der Kühlplatten in gleichem Abstand
zu halten. Andererseits verursachen die Abstandshalter, wenn sie die Voraussetzungen
erfüllen, wie sie die Erfindung lehrt, keine wesentliche Änderung des Wärmeabstroms
dort, wo sie (die Abstandshaller) an dem Glas anliegen, und es kann infolgedessen
keinen wesentlichen Unterschied in dem Grad der Vorspannung bei den verschiedenen
Teilen des Glasblattes geben.
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Die Materialien, die am besten für die Abstandshalter geeignet sind,
sind die Metalle mit einer Temperaturleitfähigkeit von etwa 0,18 cm2/s, da dieser
Wert der Temperaturleitfähigkeit der Luft entspricht. Die sogenannten rostfreien
Stähle eignen sich gut dazu, und zwar in Form von kalibriertem Draht, der zu Beginn
an die senkrechten Oberflächen der Kühlplatten gelegt wird, oder in Form kleiner,
glatter Teilchen (Plättchen), die auf diesen Platten angebracht werden.
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Abstandshalter aus rostfreiem Stahldraht können während der zur Vorspannung
durchgeführten Erwärmung an den vorzuspannenden Glasblättern angebracht werden;
sie können dann dazu dienen, das Glasblatt in vertikaler Lage zu halten.
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Eine Abwandlung in der Anbringung der Abstandshalter zwischen den
Kühlplatten und den Oberflächen des vorzuspannenden Glasblattes besteht darin, auf
den senkrechten Oberflächen der Kühlplatten, die sich gegenüber dem Glasblatt befinden,
eine kleine Anzahl von Körnchen einer ganz bestimmten Größe anzubringen, die man
mehr oder weniger gleichmäßig über die Kühlplattenflächen verteilt.
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Diese Körnchen können aus verschiedenen Materialien bestehen, z. B.
aus Metallen, Metalloxyden, Mineralverbindungen usw.
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Diese Art von Abstandhalter ist besonders geeignet, wenn die Dicke
der Luftschichten, die die Kühlplatten von den Glasblättern trennen, weniger
als
lo/ioo eines Millimeters betragen sollen, z. B. wenn es sich darum handelt, Glasblätter
von einer Dicke von weniger als 3 mm zu härten.
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Das Verfahren nach der Erfindung kann auf folgende Weise durchgeführt
werden: a) Das zu härtende Glasblatt wird während der Erwärmung bis zum Weichwerden
in aufrechter Lage mit Hilfe einer Vorrichtung gehalten, die nacher die Annäherung
der Kühlplatten an die Oberflächen des Glasblattes bis auf die geringe Entfernung,
die durch den gewünschten Grad der Vorspannung bedingt ist, nicht behindert; b)
nach der Erwärmung wird das Glasblatt in vertikaler Lage zwischen die Kühlplatten
eingeführt, die weit genug auseinanderstehen; dann nähert man rasch die Kühlplatten
dem Glasblatt, und zwar parallel zu dessen Flächen, bis die symmetrisch zu den Glasoberflächen
befindlichen Kühlplatten in einer Stellung sind, in der der Wärmestrom je Zeiteinheit,
der jede der beiden Luftschichten durchsetzt, die das Glasblatt von den beiden Kühlplatten
trennen, den gewünschten Wert erreicht hat.
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Als Aufhängevorrichtung kann man z. B. einen flachen Rahmen aus rostfreiem
Metall verwenden, dessen Seiten höchstens so dick sind wie der erforderliche Abstand
zwischen den Platten während der schnellen Abkühlung des Glasblattes. Das Glasblatt
ruht dann mit seiner unteren, horizontalen Kante auf der horizontalen Seite des
Rahmens vermittels einer gewissen Anzahl von Plättchen aus isolierendem Material.
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Unter den verschiedenen Vorrichtungen, die dazu geeignet sind, die
Glasblätter während der Erwärmung in vertikaler Stellung zu halten, sind die folgenden:
1. Das Glasblatt wird durch einen Streifen aus einer rostfreien Legierung getragen,
der über drei Abschnitte geht und dessen Breite höchstens soviel wie der Abstand
zwischen den Kühlplatten beträgt, wenn sich diese in der Lage der Vorspannung befinden.
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2. Das Glasblatt wird mit zwei oder mehreren vertikalen Ösen aus rostfreiem
Metalldraht umwickelt, dessen Durchmesser höchstens soviel wie der Abstand beträgt,
auf den die Kühlplatten den Flächen des Glasblattes genähert werden.
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Das Vorspannverfahren nach der Erfindung beruht hauptsächlich auf
der schnellen Weiterleitung der Wärme, die von dem weich gewordenen Glasblatt auf
die Kühlplatten dank der relativ hohen Temperaturleitfähigkeit der beiden dünnen
Luftschichten übergeht, die sich zwischen den Oberflächen des Glasblattes und den
in Frage stehenden Kühlplatten befinden. Die Vorspannung ergibt sich also nicht
aus dem stofflichen, starren, allgemeinen Kontakt zwischen dem weich gewordenen
Glasblatt und den Kühlplatten. Hierin liegt der grundsätzliche Unterschied zwischen
dem Verfahren nach der Erfindung und den bekannten Verfahren, bei denen man zwischen
den Oberflächen der Glasblätter und den Kühlplatten feste Materialien einbringt,
die unter Druck zahlreiche Berührungspunkte der einen mit der anderen Fläche haben,
was die Oberfläche des Glases verändert und außerdem starke Unterschiede in dem
Grad der Härtung der einzelnen Stellen des Glasblattes verursacht.
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In der praktischen Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung befindet
sich das Glas mit starren Elementen in Berührung, entweder in einigen Punkten oder
längs einiger Linien, die nur einen ganz geringen Bruchteil der Oberfläche der Gläser
darstellen, doch erfolgt der Wärmeübergang durch diese Berührungspunkte mit einer
Geschwindigkeit von derselben Größenordnung wie der Wärmedurchgang durch die dünne
Luftschicht, die die Gläser umgibt, und dies verursacht keinerlei Unregelmäßigkeit
im Grad der Vorspannung. Da im übrigen die Berührung ohne Anwendung von Druck erfolgt,
werden Politur und Glätte der Glasoberflächen nicht verändert.
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Es muß betont werden, daß in dem Fall, wo die Abstandshalter durch
eine kleine Anzahl von Körnchen gebildet werden, die durch ein Adhäsionsmittel auf
den Kühlplatten festgehalten werden, die Menge der durch diese Körnchen übertragenen
Wärme absolut zu vernachlässigen ist und nur der Wärmeverlust durch die Luftschicht
in Betracht gezogen werden muß.
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Eine weitere Möglichkeit, das erfindnungsgemäße Verfahren durchzuführen,
besteht darin, daß die Kühlplatten auf jeder Seite des Glasblattes aus zwei unabhängig
voneinander verschiebbaren Gruppen von Kühlplatten bestehen, von denen je zwei einander
gegenüber angeordnete unmittelbar nach dem Herausziehen des Glasblattes gegen dasselbe
hin verschoben werden, so daß das Glasblatt zwischen den Abstandshaltern gehalten
wird, wonach die zum Herausziehen des Glasblatts aus dem Ofen verwendete Vorrichtung,
von der ein Teil das Glasblatt an einer oder mehreren Stellen hält, die sich gegenüber
den noch nicht gegen das Glasblatt vorgerückten Kühlplatten befinden, gelöst wird,
und unmittelbar darauf auch diese Kühlplatten gegen das Glasblatt hin verschoben
werden.
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Die Vorrichtungen zum Festhalten des Glasblattes in vertikaler Lage
unterliegen dadurch, daß erfindungsgemäß zwei übereinanderliegende Gruppen vertikaler,
abkühlender Platten verwendet werden, die voneinander unabhängig und nur durch eine
Fuge von sehr geringer Höhe voneinander getrennt sind, keiner Beschränkung.
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»Platten für die erste Einwirkung« werden zuerst an die Oberflächen
des Glasblattes herangerückt, weil dieser Annäherung nichts im Wege steht. Diese
Gruppe von Platten hat zwei Aufgaben zu erfüllen: 1. diejenige Glasblattzone, die
durch diese Plattengruppe bedeckt wird, schnell abzukühlen, wobei diese Zone entweder
der obere oder der untere Teil des Glasblattes sein kann, 2. die vertikale Lage
des Glasblattes zu erhalten durch leichtes Andrücken desselben zwischen die Abstandshalter
während der Zeit, die erforderlich ist (einige Sekunden), um die Vorrichtung zu
lösen und zu entfernen, die das Glasblatt in vertikaler Stellung während der Zeitspanne
gehalten hat, in der es im Ofen war und aus dem Ofen herausgezogen wurde.
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Die zweite Gruppe der Platten, die später einwirken, wird an die restliche
Zone des Glasblattes herangerückt, sobald dies durch Wegnahme der Vorrichtung, die
anfänglich das Glasblatt in seiner vertikalen
Lage festgehalten
hat, möglich ist. Es gibt also einen geringfügigen Zeitunterschied (einige Sekunden)
zwischen dem Beginn der Abkühlung, die diese zweite Gruppe von Platten ausübt, und
dem Beginn der Abkühlung durch die erste Gruppe von Platten.
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"Im allgemeinen bedeckt die erste Plattengruppe einen viel größeren
Teil der Oberfläche des Glasblattes als die zweite Gruppe von Platten, doch ist
das nicht unbedingt erforderlich.
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Hierbei ist zu erwähnen, daß während der eigentlichen Härtung das
Glasblatt durch keinerlei Vorrichtung aufgehängt oder gestützt wird; es wird ganz
einfach zwischen den Abstandshaltern der beiden Gruppen von Kühlplatten in der vertikalen
Lage gehalten.
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Die zuletzt beschriebene Verfahrensweise nach der Erfindung geht folgendermaßen
vor sich: 1. Es wird in freier Luft zwischen den glatten, vertikalen und miteinander
parallellaufenden Flächen von zwei übereinanderliegenden Gruppen dicker, vertikaler
Platten - die aus einem Material hergestellt sind, dessen Temperaturleitfähigkeit
mehr als 0,10 cm2ls beträgt - das zum Erweichen gebrachte Glasblatt eingeführt,
das aus dem Vorspannofen in vertikaler Lage parallel zu den Flächen der Platten
herauskommt; 2. dem Glasblatt werden schnell die ersten Platten nahegebracht, bis
die Abstandshalter, von denen die Platten getragen werden, mit den Flächen des Glasblattes
in Berührung kommen; 3. die Vorrichtung, die das Glasblatt in vertikaler Lage hält,
wird gelöst und schnell entfernt, während der übrige Teil des Glasblattes zwischen
die ersten Kühlplatten gepreßt wird; 4. die Teilplatten, die später einwirken, werden
schnell an das Glasblatt herangedrückt, bis die Abstandhalter, von denen diese Platten
gehalten werden, mit demjenigen Teil des Glasblattes in Berührung kommen, der vorher
durch das Vorhandensein der Vorrichtung, die das Glasblatt in vertikaler Lage hält,
unzulänglich war.
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Die Lösung der Vorrichtung, die das Glasblatt während seiner Erwärmung
und seines Transports zu den Kühlplatten festhält, geschieht rasch, ganz gleich
ob diese Vorrichtung aus zwei oder mehreren Aufhängeklammern besteht, die mit Gelenk
versehen sind und zu dem bekannten Typ gehören, dessen, beide Arme, die je eine
Spitze aus extra hartem Metall tragen, sich ohne Schwierigkeit auseinanderspreizen,
sobald sie nicht mehr das Gewicht des Glasblattes zu tragen haben, oder ob diese
Vorrichtung aus einem Bügel besteht, der aus einem waagerechten Spannriegel gebildet
ist, der an jedem Ende einen vertikalen Aufhängearm hat, welcher mit einer Gabel
versehen ist, die zwischen ihren Zinken eine der Seitenkanten des Glasblattes festhält.
Nach den obigen Ausführungen geschieht die Abkühlung durch die später einwirkenden
Platten auf einer (oberen oder unteren) Zone des Glasblattes, deren Anfangstemperatur
nicht wesentlich verschieden von der Anfangstemperatur der durch die erste Gruppe
von Platten abgekühlten Zone im Augenblick der Berührung mit den Abstandhaltern
ist.. Tatsächlich werden diese beiden Zonen fast zu gleicher Zeit fest, wenn man
darauf achtet, den Abstand'shaltern der später einwirkenden Platten eine geringere
Dicke als den Abstandshaltem der ersten Gruppe von Platten zu geben.
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Schließlich sind die Vorspannungsgrade der beiden Zonen praktisch
dieselben. Andererseits gibt es keine Unterbrechung der Vorspannung zwischen den
beiden Zonen, denn der Spielraum, der die beiden Gruppen von Platten trennt, beträgt
weniger als einen Millimeter.
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Wenn die Vorspannung des Glasblattes beendet ist, genügt es, die beiden
Platten, die später einwirken, auseinander zu schieben, um die Vorrichtung zum Halten
des Glasblattes (Klammern oder Bügel) wieder anzubringen; dann kann man das Glasblatt
aus der Vorspannungsvorrichtung entfernen, nachdem man die Platten, die zuerst einwirken,
auseinandergeschoben hat.
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Man kann das Glasblatt ebensogut von Hand oder durch ein ganz banales
Hilfsmittel lösen, indem man die beiden Gruppen von Platten, eine nach der anderen,
löst.
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An Hand der Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert.
Dabei zeigt F i g. 1 schematisch einen Querschnitt durch eine Anordnung, die sich
zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens auf diskontinuierliche Weise eignet,
wobei die Kühlplatten über einem Wärmeofen angebracht sind, F i g. 2 im Querschnitt
eine Anordnung, die sich zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens auf kontinuierliche
Weise eignet, wobei in gewisser Entfernung von dem Ofenausgang des Ofens, der zur
Erwärmung der Glasblätter dient, ein Paar von Kühlplatten angeordnet ist, deren
Wirkungsweise von der um den Ofen zirkulierenden Warmluft nicht beeinträchtigt wird;
F i g. 3 und 3 a zeigen von hinten und von der Seite gesehen ein Glasblatt, das
in einem Rahmen angeordnet ist, der das Glasblatt während der Erwärmung, die der
Vorspannung vorausgeht, und während der Vorspannung selbst in vertikaler Lage hält;
F i g. 4 zeigt ein an einem rostfreien Metallstreifen aufgehängtes Glasblatt; F
i g. 5 zeigt ein Glasblatt, das in mehreren vertikalen Ösen aus rostfreiem Metalldraht
aufgehängt ist; F i g. 5 a zeigt, wie man diese äsen anbringt; F i g. 6 und 6 a
zeigen von vorn und im Querschnitt eine Kühlplatte, auf der eine kleine Anzahl von
Körnern, die als Abstandshalter wirken, verteilt sind; F i g. 7 zeigt schematisch
einen Querschnitt durch eine weitere Anordnung, mit der das erfindungsgemäße Verfahren
auf diskontinuierliche Weise durchgeführt werden kann, wobei zwei übereinander angeordnete
Gruppen von Kühlplatten sich über einem Ofen befinden und die Gruppe der Platten,
die zuerst einwirkt, unter der Plattengruppe liegt, die später einwirkt; F i g.
8 zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine der in F i g. 7 gezeigten Anordnung
analoge Anordnung, bei der die Gruppe der Platten, die zuerst auf die Glasplatte
einwirkt, über der Gruppe der Platten angeordnet ist, die später einwirkt; F i g.
9 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Kühlplatte, die mit zwei Abstandshaltern
in Form von horizontalen Metalldrähten versehen ist; F i g. 10, 11 -und 12 zeigen
schematisch in Seitenansichten verschiedene Stellungen der Plattengruppe,
die
erst nach Lösen der Halteklammern gegen das Glasblatt zu verschoben werden; F i
g. 13 zeigt eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer Vorrichtung mit zwei
Kühlplattengruppen, bei der die Platten, die zuerst auf die Glasplatte einwirken,
die Abstandshalter gegen die Flächen des vorzuspannenden Glasblattes drücken, während
die Platten, die erst nach Lösen der Haltevorrichtung auf das Glasblatt einwirken,
in ihrer zurückgezogenen Stellung dargestellt sind; F i g. 14 zeigt einen Schnitt
längs der Linie XIII-XIII in F i g. 7; F i g. 15 zeigt das vorzuspannende Glasblatt,
das vermittels eines Bügels, der zwei seitliche Gabeln besitzt, in vertikaler Lage
gehalten wird, von vorn.
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In F i g. 1 ist das vorzuspannende Glasblatt im Inneren des elektrisch
geheizten Ofens 2 dargestellt. Über diesem Ofen befinden sich die vertikal und parallel
zueinander angeordneten Kühlplatten 3, die aufeinander zu und voneinander weg verschoben
werden können. Auf den glatten, senkrecht stehenden Oberflächen 4 der Kühlplatten
befinden sich kalibrierte Metalldrähte 5, deren obere Enden auf den Kanten 6 befestigt
sind. Am unteren Ende jedes dieser Metalldrähte ist ein. Streckgewicht 7 angebracht.
Auf diese Weise ist es möglich, mittels der Drähte 5 die Oberfläche 4 genau in das
Lot zu bringen.
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Das Glasblatt 1 wird in die Stellung 1' gebracht, die durch gestrichelte
Linien dargestellt ist. Hierauf werden die Kühlplatten 3 schnell in die Stellung
3' gebracht, wobei die kalibrierten Metalldrähte 5, von denen im allgemeinen zwei
Stück je Kühlplatte angebracht werden, in die Stellung 5' vorgeschoben werden und
in Berührung mit den beiden Randzonen des Blattes 1' kommen.
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Bei der in F i g. 2 dargestellten Anordnung werden die zu härtenden
Glasblätter 1 in dem Ofen kontinuierlich in Richtung des Pfeils vom Eingang 9 zum
Ausgang 10 befördert. In der Nähe des Ofenausgangs befinden sich außerhalb desselben
Kühlplatten 3. Ein Glasblatt 1' ist in der Vorspannungsstellung gegenüber der Kühlplatte
3 dargestellt, die in einem Rahmen 11 befestigt ist. Die andere Kühlplatte ist aus
Darstellungsgründen nicht zu sehen. Der Rahmen 11 kann senkrecht zur Zeichenebene
vor- und zurückbewegt werden, wozu ein System aus drei rohrförmigen Elementen 12
dient, die auf drei Rohren 13 verschieblich gelagert sind.
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Ebenfalls sind zwei kalibrierte Metalldrähte 5 zu sehen, die es während
des Vorspannens ermöglichen, die Kühlplatten 3 in eine genau definierte Entfernung
von den Oberflächen des Glasblattes zu bringen.
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In F i g. 3 ist eine Anordnung dargestellt, bei der sich das zu härtende
Glasblatt 1 im Innern eines flachen Rahmens 14 befindet, der aus rostfreiem Stahl
besteht und dessen Dicke geringer ist als die Dicke des Glasblattes. Das Glasblatt
ruht auf den hervorstehenden Elementen 15, die von dem unteren horizontalen Teil
16 des Rahmens 14 gestützt werden.
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Das Glasblatt wird in einer senkrechten Lage durch zwei Drähte 17
gehalten, die auf dem oberen horizontalen Teil 18 des Rahmens 14 aufliegen. An den
beiden Enden eines jeden Drahtes hängen zwei Streckgewichte 19 (s. F i g. 3 a).
Der Rahmen wird mit Hilfe einer flachen Stange 20, die an dem oberen horizontalen
Teil 18 befestigt ist, aufgehängt. . In F i g. 4 ist eine Aufhängung des vorzuspannenden
Glasblattes 1 dargestellt, die durch einen Chrom-Nickel-Streifen 21 gesichert ist,
der mit seinem unteren horizontalen Teil 22 und seinen beiden vertikalen Abschnitten
23 mit dem Glasblatt in Berührung steht. Die Dicke des Chrom-Nickel-Streifens ist
geringer als die Dicke des Glasblatts. Die beiden äußeren Bänder 24 des Chrom-Nickel-Streifens
laufen über Abrundungen 25 des flachen Aufhängeträgers 26. Die Enden des Chrom-Nickel-Streifens
werden mittels Schrauben 27 am Träger 26 befestigt. Die Bänder 24 sind leicht gegen
die Vertikale geneigt, um einen schwachen seitlichen Druck auf .das Glasblatt auszuüben.
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Der Abstand zwischen den Kühlplatten und den Oberflächen des vorzuspannenden
Glasblattes wird durch kalibrierte Metalldrähte geregelt, die 1. entweder auf den
Kühlplatten befestigt sind oder 2. auf der flachen Stange 26 befestigt sind, wie
in F i g. 3 dargestellt ist.
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Bei einer Anordnung, wie sie in F i g. 5 dargestellt ist, wird das
zu härtende Glasblatt 1 mittels drei vertikaler Schleifen 28 gehalten, die aus kalibriertem
Metalldraht bestehen. Diese Art der Aufhängung ist leicht zu bewerkstelligen, indem
man (s. F i g. 5 a) die Enden der einzelnen Drähte 27, die zur Bildung der Schleifen
28 bestimmt sind, auf zwei flachen Stangen 29 befestigt. Da die Stangen 29 und die
Einzeldrähte 27, die mit denselben verbunden sind, horizontal angeordnet sind, kann
man das vorzuspannende Glasblatt mit seiner unteren Kante 30 auf der Mitte der Einzeldrähte
aufsetzen. Die Drähte werden dann um die Glasblattkante geführt und die beiden Platten
29 in der Ebene des Glasblattes, wie in F i g. 5 a angedeutet ist, miteinander vereinigt.
Die Platten 29 werden mittels Klammern 31, in denen sich die Ringe 32 befinden,
zusammengehalten, so daß sich eine horizontale Aufhängestange 33 ergibt, an der
die vertikalen Schleifen 28, wie in F i g. 5 dargestellt ist, befestigt sind.
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In F i g. 6 ist eine Anordnung dargestellt, bei der die Kühlplatte
3 eine kleine Anzahl kalibrierter Körner 34 enthält, die durch ein Adhäsionsmittel
auf der vertikalen Fläche 4 festgehalten werden. Die Befestigung kann beispielsweise
dadurch erhalten werden, daß man auf die Fläche einen Strahl aus einer Spritzpistole
richtet, die mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, in der ein Adhäsionsmittel gelöst
wurde, das die entsprechenden kalibrierten Körner als Schwebeteilchen enthält. Auf
diese Weise können Körner aus Calciumcarbonat in einer wäßrigen Lösung von Natriumsilikat
als Schwebeteilchen verwendet werden.
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In F i g. 6 a ist ein Teilquerschnitt der Kühlplatte 3 dargestellt,
auf die eine Anzahl kalibrierter Körner 34 in der beschriebenen Weise aufgebracht
wurden.
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In F i g. 7 ist eine Anordnung dargestellt, bei der ähnlich, wie im
Zusammenhang mit den F i g. 1 und 2 beschrieben wurde, das vorzuspannende Glasblatt
1 in einem Ofen 2 erwärmt wird. Über diesem Ofen befinden sich zwei Gruppen von
Kühlplatten, 1. die Plattengruppe 3 a, die zuerst auf die Glasplatte einwirkt, und
2. die Plattengruppe 3 b, die erst später auf die Glasplatte in der nachfolgend
beschriebenen Weise einwirkt.
Die Plattengruppen sind unabhängig
voneinander senkrecht zu der Ebene, in der sich das vorzuspannende Glasblatt bewegt,
verschieblich angeordnet und nur durch einen sehr geringen vertikalen Spielraum
38, der vorzugsweise kleiner als 1 mm ist, voneinander getrennt. Bei diesen Platten
sind die aus den horizontalen Metalldrähten 5 a und 5 b bestehenden
Abstandshalter in Berührung mit den Plattenflächen 5 a und 4 b, und die äußeren
Enden der Metalldrähte sind auf den Kanten der Platten 3 a befestigt (s. F i g.
9).
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Das Glasblatt 1 ist im Inneren des Ofens 2 mittels einer nicht dargestellten
Vorrichtung aufgehängt, die dieses Glasblatt in vertikaler Stellung hält und die
sich am oberen Teil desselben befindet.
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Das Glasblatt wird in die durch die gestrichelten Linien dargestellte
Vorspannungsstellung 1' gebracht, so daß die zum Halten des Glasblattes in Vertikalstellung
dienende Vorrichtung, die in Querrichtung einen Raumbedarf besitzt, der größer ist
als die Dicke des Glasblattes, sich zwischen den Platten 3 b befindet. Während die
Platten 3 b in ihrer zurückgezogenen Stellung verbleiben, werden die Platten 3 a
auf das Glasblatt 1' zu verschoben, so daß sie die Stellung 3a', die mit gestrichelten
Linien dargestellt ist, einnehmen, wobei die Abstandshalter 5d in Berührung mit
den Oberflächen des Glasblattes kommen. Da das Glasblatt 1' leicht gegen die Abstandshalter
5 d der Platten 3 d gedrückt wird, kann die Vorrichtung, die das Glasblatt
vorher in vertikaler Lage festhielt, gelöst und nach oben weggezogen werden, wodurch
es möglich ist, nunmehr die Platten 3 b in Richtung der Doppelpfeile zu verschieben.
Diese Platten nehmen nunmehr die Stellung 3 b' ein, in der ihre Abstandshalter
5b' mit den Oberflächen des Glasblattes in Kontakt kommen.
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In F i g. 8 ist eine Anordnung dargestellt, bei der sich die Kühlplatten
3a, die zuerst auf das Glasblatt einwirken, über den Kühlplatten 3 b angeordnet
sind, die erst dann gegen das Glasblatt zu in Richtung der Doppelpfeile vorgeschoben
werden, wenn die Vorrichtung, die in der unteren Zone des Glasblattes angebracht
ist und dieses in vertikaler Stellung hält, gelöst wurde. Der Vorspannungsvorgang
entspricht dem in F i g. 1 gezeigten. Dabei werden die Platten 3 a einander genähert
und damit in die Stellung 3 d gebracht, in der das Glasblatt !' zwischen den Abstandshaltern
5a' dieser Platten leicht festgeklemmt wird. Dann wird die Vorrichtung, die
vorher das Glasblatt in seiner vertikalen Stellung gehalten hat, gelöst und nach
unten weggezogen, wodurch es möglich wird, die Platten 3 b in Richtung der Doppelpfeile
auf das Glasblatt hin zu verschieben. Daraufhin nehmen die Platten die Stellungen
3b' ein, wobei ihre Abstandshalter 5 b' mit den Oberflächen des Glasblattes
in Berührung kommen: Während bei der in F i g. 7 dargestellten Anordnung die Abkühlung
der Vorspannung mit geringer Verzögerung im oberen Teil des Glasblattes bewirkt
wird, ist dies bei der in F i g. 8 dargestellten Anordnung umgekehrt. Hierbei wird
die Abkühlung nach der Vorspannung im unteren Teil des Glasblattes mit geringerer
Verzögerung bewirkt. Die Wirkung, die diese geringen Verzögerungen auf das Vorspannen
haben könnten, wird dadurch aufgehoben, daß die Abstandshalter 5 b eine geringere
Dicke besitzen als die Abstandshalter 5a.
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In F i g. 9 ist eine Kühlplatte dargestellt, auf deren aktiven Vorderseite
4 zwei kalibrierte Metallfäden 5, die als Abstandshalter dienen, dargestellt sind.
Die äußeren Enden dieser Metallfäden sind unter den Köpfen von Klemmschrauben 37
auf den senkrechten Kanten 36 befestigt.
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In den F i g. 10, 11 und 12 sind verschiedene Stellungen während der
Vorspannung eines Glasblattes dargestellt, das an Klammern 39 von bekannter Art,
die an Ringen 40 und 41 hängen, aufgehängt ist. In diesen Figuren sind, wie schon
bemerkt, drei Phasen der Vorspannung dargestellt. In der ersten Phase (F i g. 10)
ist das Glasblatt in der Vorspannungsstellung 1', während die Platten, die zuerst
auf dasselbe einwirken, gerade in die Stellung 3 a' gebracht worden sind, wobei
deren Abstandshalter 5a' gegen die Oberflächen des Glasblattes gedrückt werden.
Die Klammern 39 halten dabei das Glasblatt noch zwischen den Platten 3 b, die sich
in ihrer zurückgezogenen Stellung befinden. In der zweiten Phase (F i g.11) werden
die bereits gelösten Klammern 39 nach oben bewegt. Die Lösung der Klammern wird
dadurch erreicht, daß die Aufhängung gelockert und die Stange 42 etwas angehoben
wird. Das Vordrücken der Platten 3 b auf das Glasblatt zu beginnt gerade.
In der dritten Phase (F i g. 6) haben die Platten 3 b' die Stellung erreicht, in
der sie die Abstandshalter 5 b' gegen die Flächen des Glasblattes 1' drücken.
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In F i g. 13 ist eine Anordnung dargestellt, bei der die Kühlplatten
3 a, die zuerst auf die Glasplatte einwirken, in ihrem unteren Teil Schieber 43
tragen, die auf horizontalen Rohren 44 entlanggleiten. Diese Rohre sind auf dem
oberen Flansch 45 von I-Eisen 46 befestigt, die ihrerseits in den Betonblöcken 47
verankert sind. Jede der Kühlplatten 3 a ist an ihrem oberen Teil mit zwei horizontalen
Rohren 48 verbunden, die innerhalb der Rohre 49 entlanggleiten, welche ihrerseits
auf den U-Eisen 50 befestigt sind. Auf den Rohren 48 gleiten die Schieber 51 hin
und her, die die Kühlplatten 3 b tragen, welche erst nach dem Lösen der Klammern
39 zur Wirkung kommen.
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Das Glasblatt 1' wird gegen die Abstandshalter 5 a der Kühlplatten
3 a gepreßt, während es noch nicht von den Aufhängeklammern 39, zwischen deren Arme
die Abstandsstange 42 hindurchgeht, gelöst ist. In den F i g. 13 und 14 ist dargestellt,
daß diese Stange 42 an den Drähten 52 aufgehängt ist, die über die Rille der Seilscheibe
53 laufen und an deren Enden Gegengewichte 54 hängen. Die Achsen der Seilscheibe
53 sind auf den vertikalen Teilen des Querträgers 55 befestigt.
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Wenn das Aufhängekabel 56 nachgelassen wird, gehen die Arme der Klammern
39 auseinander, und die Stange 42 nähert sich unter der Einwirkung der Gegengewichte
24 dem Gelenk der Arme. Wenn das Kabel 26 aufs neue angezogen wird, können die Klammern
39 das Glasblatt 1' nicht mehr fassen, und deshalb können sie leicht nach oben weggezogen
werden. Hierauf werden die Platten 3 b schnell auf den Rohren 18 entlanggeführt,
bis die Abstandshalter 5 b mit dem oberen Teil der Flächen des Glasblattes
1' in Berührung kommen.
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In F i g. 14 ist ein Aufriß der in F i g. 13 dargestellten Anordnung
längs der Linie XIII-XIII dargestellt. Es ist in dieser Figur das in der Vorspannung
befindliche Glasblatt 1' zu sehen, das aus dem Ofen 2 gezogen wurde, in dem es in
der Stellung 1 erwärmt worden war. Die öffnung 57, die sich im oberen Teil des Ofens
befindet und durch die das weich gewordene
Glasblatt hindurchgeführt
wird, besitzt eine Umhüllung 58, die sich außerhalb des Ofens befindet und durch
die vermieden wird, daß die aus dem Ofen strömende warme Luft die I-Eisen 46 und
die Rohre 44 erwärmt, die die Platten 3 a tragen.
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In F i g. 15 ist das in Vorspannungsstellung aufgehängte Glasblatt
1' vor einer Platte 3 a, die zwei Abstandshalter 5 a auf der Fläche
4 a trägt, sowie vor einer Platte 3 b, die einen Abstandshalter
5 b auf der Fläche 4 b trägt, dargestellt. Die untere Kante des Glasblattes
1' ruht auf dem horizontalen Querträger 59 des Bügels 60 vermittels isolierender
Blöcke 61. Zwei Gabeln 62 halten das Glasblatt in vertikaler Stellung.
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Die Stangen 63, an denen der Bügel 60 aufgehängt ist, haben einen
Durchmesser, der geringer ist als die Dicke des Glasblattes, so daß diese Stangen
kein Hindernis für die Annäherung der beiden Platten 3 a in der ersten Phase der
Vorspannung darstellen.
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Es ist klar, daß, wenn das Glasblatt leicht zwischen die Abstandshalter
der Platten 3 a gepreßt wird, es leicht möglich ist, den Bügel 60 schnell in die
Stellung herabgleiten zu lassen, in der dieser Bügel der Annäherung der Platten
3 b, die erst später zur Wirkung kommen, nicht mehr im Wege ist.