DE1210511B - Verfahren zur Abscheidung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Koksofengasen - Google Patents

Verfahren zur Abscheidung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Koksofengasen

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DE1210511B DED30832A DED0030832A DE1210511B DE 1210511 B DE1210511 B DE 1210511B DE D30832 A DED30832 A DE D30832A DE D0030832 A DED0030832 A DE D0030832A DE 1210511 B DE1210511 B DE 1210511B
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water
gases
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GERAETEBAU DEUTSCHE GmbH
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
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    • C10K1/12Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
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Description

  • Verfahren zur Abscheidung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Koksofenaasen C Die Hauptpatentanmeldung bezieht sich auf ein Verfahren zur Abscheidung von Teer, Naphthalin, Ammoniak, Schwefeh#asserstoff, Cyanwasserstoff und Pyridinen aus Koksofengasen, wobei zunächst die aus dem Ofen austretenden heißen Gase durch Berieselung mit Wasser vorgekühlt werden und das Berieselungswasser von den Gasen wieder abgetrennt, von den bei der Vorkühlung sich niederschlagenden Teerkondensaten befreit und im Kreislauf zur Berieselung zurückgeführt wird, und wobei sodann die vorgekühlten Gase durch Einweg-Sturzkühlung in einem Kühler indirekt auf Temperaturen unterhalb 251C gekühlt und anschließend in einem Ammoniakwascher mit Wasser gewaschen werden und das aus dem Wascher austretende Ammoniak-wasser einem Abtreiber zugeführt wird. Die als Einweg-Sturzkühlung bezeichnete Art der Kühlung und die hierfür verwendete, als Intensiv-Querrohrkühler bezeichnete Art der Kühler ist in der Beschreibung des H auptpatentes erläutert worden.
  • Die Erfindun2 nach der Hauptpatentanmeldung besteht in erster Linie darin, daß die in dein Kühler, in dem die Einweg-Sturzkühlung erfolgt, abwärts strömenden Gase, nachdem sie auf eine Temperatur unterhalb 25-C gekühlt sind, mittels der sich in dem Kühler abscheidenden und in diesem herabrieselnden Kondensate in dem unteren Teil des Kühlers, vorzugsweise ohne weitere Kühlung, im Gleichstrom gewaschen werden und daß die aus dem Kühler austretenden Kondensate wenigstens teilweise dem Abtreiber zugeführt werden.
  • Es wurde nämlich gefunden, daß sich der übliche Gehalt des Kühlerkondensats an Ammoniak und an Schwefelwasserstoff überraschenderweise ganz erheblich steigern läßt, wenn man im. Anschluß an die Kühlung das kalte Kondensat nicht sofort von dem kalten Gas trennt, sondern in einem unteren Teil des Kühlers weiterhin das Gas abwärts strömen und das Kondensat herabrieseln läßt, so daß das kalte Gas von dem kalten Kühlerkondensat gewaschen wird. Die wesentlichsten Vorteile dieses Verfahrens bestehen darin, daß im Gegensatz zu den bekannten Verfahren in dem Kühler bereits ein Kondensat gewonnen wird, dessen Gehalte an Ammoniak und Schwefelwasserstoff überraschenderweise sogar noch über den gewöhnlichen Gehalten an Ammoniak und Schwefelwasserstoff in dem Waschwasser aus den Ammoniakwaschern liegen, so daß sich das Kondensat in hervorragender Weise zur Aufarbeitung in einem Abtreiber eignet. Durch die bereits in dem Kühler erfolgte Auswaschung werden die nachgeschalteten Schwefelwasserstoffwascher, Ammoniakwascher oder Schwefelwasserstoffreiniger entlastet und Einsparungen an Apparaturen und Energiekosten erzielt.
  • Die Erfindung nach der Hauptpatentannieldung beruht sonach unter anderem auf der Erkenntnis, daß sich ein Intensiv-Querrohrkühler überraschenderweise ausgezeichnet dazu eignet, insbesondere Ammoniak und Schwefelwasserstoff in unerwartet hohen Konzentrationen aus Koksofengasen auszuwaschen. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in weiterer Ausgestaltung des Verfahrens nach der Hauptpatentanmeldung die vorgenannte Erkenntnis bei der Auswaschung des Ammoniaks und Schwefelwasserstoffs anzuwenden, das in den den Kühler verlassenden Gasen noch enthalten ist.
  • In F i g. 1 der Zeichnung ist schematisch ein Beispiel einer Anlage dargestellt zur Durchführung der bekannten Verfahren zur Abscheidung dervorgenannten, in den Gasen noch enthaltenen Mengen an Arnmoniak und Schwefelwasserstoff. Die aus dem Koksofen austretenden heißen Gase werden in der Koksofen-Vorlage 1 durch Berieselung mit Wasser vorgekühlt, das durch eine Leitung 9 zugeführt, von den Gasen wieder abgetrennt und durch eine Leitung 2 Teerscheidem zugeleitet wird. Die Gase werden von der Koksofenvorlage 1 durch eine Leitung 10 einem Vorkühler 11 zugeführt und in diesem auf Temperaturen unterhalb 25'C gekühlt. In der Zeichnung ist als Vorkühler 11 ein Intensiv-Querrohrkühler dargestellt zur Durchführung des Verfahrens nach der Hauptpatentanmeldung. Die in dem Kühler 11 sich abscheidenden Kondensate, welche insbesondere Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Teer und Naphthalin enthalten, fließen durch die Leitung 31 ab und werden der in der Hauptpatentanmeldung beschriebenen Verarbeitung zugeführt.
  • Die kalten Gase strömen von dem Vorkühler 11 durch eine Leitung 17 zu einem Gassauger 41. Der Gassauger ist in aller Regel hinter dem Vorkühler angeordnet und dient dazu, die aus dem Koksofen austretenden Gase durch die dem Gassauger vorgeschalteten Einrichtungen anzusaugen und durch die dem Gassauger nachgeschalteten Einrichtungen zu drücken, welche der Abscheidung von Schwefelwasserstoff, Ammoniak, Benzol usw. aus dem Gas dienen. Gewöhnlich ist zwischen dem Vorkühler und dem Gassauger noch eine Einrichtung zur Entfernung der letzten Reste an Teer aus dem Gas angeordnet. Diesem Zweck dient bei der Anlage nach F i g. 1 ein in der Leitung 17 angeordneter Elektro-Gas-Reiniger 42. An seine Stelle kann selbstverständlich auch irgendeine andere geeignete, bekannte Vorrichtung treten.
  • Von dem Gassauger 41 strömen die Gase durch eine Leitung 43 zu einem Schlußkühler 44, der im wesentlichen dazu dient, die in dem Gassauger 41 erwärmten Gase wieder abzukühlen, d. h. den Gasen die Verdichtungswärme wieder zu entziehen. Die Schlußkühlung erfolgt indirekt mittels Kühlwasser, das durch Kühlrohre 46 geleitet wird. Um Ablagerungen, beispielsweise von Naphthalin, auf den Kühlrohren zu verhüten, läßt man üblicherweise die Gase in dem Kühler 44 von oben nach unten im Gleichstrom mit etwaigen sich abscheidenden und herabtropfenden Kondensaten und im Gegenstrom zu dem Kühlwasser strömen. Die durch eine Leitung47 ablaufenden Kondensate werden je nach ihrer Zusammensetzung einem Abtreiber, einem Ammoniakwascher, einem Schwefelwasserstoffwascher oder auch der Koksofenvorlage zugeführt.
  • Die gekühlten Gase gelangen von dem Schlußkühler 44 durch eine Leitung 48 in einen Schwefelwasserstoffwascher 49, in dem die Gase von unten nach oben geführt werden und durch herabrieselndes Ammoniakwasser der Schwefelwasserstoff aus dem Gas ausgewaschen wird. Anschließend strömt das Gas durch eine Leitung 50 einem Ammoniakwascher 18 zu, in dem das Gas wiederum von unten nach oben geführt und durch herabrieselndes Frischwasser das Ammoniak ausgewaschen wird. Das Frischwasser wird durch eine Leitung 51 zugeführt. Die gewaschenen Gase strömen durch eine Leitung 19 ab.
  • Das aus dem NH,-Wascher austretende ammoniakhaltige Wasser wird durch eine Leitung 52 dem H,S-Wascher 49 als Waschwasser zugeführt. Das aus dem H,S-Wascher 49 austretende Waschwasser gelangt durch eine Leitung 53 in einen Entsäurer 26, in dem mittels Dampf, der durch eine Leitung 27 zugeführt wird, der Schwefelwasserstoff abgetrieben und durch eine Leitung 28 abgeführt wird. Das entsäuerte Wasser wird vom Entsäurer 26 durch eine Leitung 29 einem Abtreiber 25 zugeführt, in dem mittels Dampf, der durch eine Leitung 38 eingeleitet wird, das Ammoniak abgetrieben und durch eine Leitung 16 abgeführt wird. Das Abwasser verläßt den Abtreiber 25 durch eine Leitung 39.
  • Bekanntlich vermag ein ammoniakhaltiges Waschwasser mit 2 g NH, je Liter nur 1 g H,S je Liter aufzunehmen, d. h. zur Auswaschung von 1 g H,S werden 2 g NH3 benötigt. Man hat daher auch bereits einen Teil des in dem Abtreiber gewonnenen Ammoniaks in den Schwefelwasserstoffwascher eingeblasen, um den Ammoniakgehalt des Waschwassers zu erhöhen und auf diese Weise mit einer geringeren Waschwassermenge eine vollständigere Auswaschung des Schwefelwasserstoffs zu erzielen. Bei der Anlage nach F i g. 1 wird zu diesem Zweck ein Teil des den Abtreiber 25 verlassenden Ammoniaks durch eine Leitung 54 in den H,S-Wascher 49 eingeführt.
  • Es ist auch bekannt, das den NH,-Wascher 18 verlassende Ammoniakwasser, das unter Umständen einen mehr oder minder großen Gehalt an H,S hat, nicht in der oben beschriebenen Weise unmittelbar durch die Leitung 52 dem H.S-Wascher 49 zuzuführen, sondern zunächst zu entsäuern. In diesem Fall hat man das durch die Leitung 56 ablaufende Waschwasser des NH,-Waschers 18 mit dem durch die Leitung 53 ablaufenden Waschwasser des H2,S-Waschers vereinigt und die beiden Waschwässer dem Entsäurer 26 zugeleitet. Von dem entsäuerten Ammoniakwasser ist sodann ein Teil durch die Leitung 57 als Waschwasser in den H,S-Wascher 49 zurückgeführt worden. Die restliche Menge an Ammoniakwasser, die der dem Ammoniakwascher 18 durch die Leitung 51 zugeführten Menge an Frischwasser entspricht, wurde dem Abtreiber 25 durch die Leitung 29 zugeführt.
  • An Stelle getrennter NH,-Wascher 18 und H,S-Wascher 49ist auchein kombinierter NH,-H,S-Wascher55 bekannt. Der obere Teil 18a dieses Waschers dient als NH3-Wascher, in dem durch Frischwasser, das durch eine Leitung 51 a zugeführt wird, das Ammoniak aus dem Gas ausgewaschen wird. In dem unteren, als H,S-Wascher dienenden Teil 49a wird mittels des herabrieselnden Ammoniakwassers der Schwefelwasserstoff ausgewaschen. Das Gas wird dem Wascher durch die Leitung 48a zugeführt und verläßt ihn durch die Leitung 19 a. Das ablaufende Waschwasser fließt durch eine Leitung 53 a dem Entsäurer 26 zu. Aus den oben geschilderten Gründen hat man auch bei diesem Wascher in den H,S-Wascherteil 49a Ammoniak eingeblasen, das durch die Leitung 54a zugeführt wird.
  • Da die Waschvorgänge in den H.S- und NH,-Waschern bekanntlich um so intensiver sind, je geringer die Gastemperatur und die Temperatur der Waschflüssigkeit sind, werden das Waschwasser bzw. das gasförmige Ammoniak, das aus dem Entsäurer bzw. Abtreiber zu den Waschern zurückgeführt wird, üblicherweise gekühlt. Es ist bekannt, diese Kühlung in Wärmeaustauschern vorzunehmen, indem heiße Gase oder Waschflüssigkeiten durch kalte Gase oder Waschflüssigkeiten gekühlt werden, oder die Kühlung in besonderen Nebenkühlern mittels Kühlwasser vorzunehmen. Diese mehr oder minder große Anzahl an Wärmeaustauschern und Nebenkühlern ist der Übersichtlichkeit wegen in der vorstehend beschriebenen F i g. 1 sowie in den nachstehend beschriebenen Figuren der Zeichnung fortgelassen worden, da sie Selbstverständlichkeiten darstellen und für den Fachmann auf der Hand liegen.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich bei der Verwendung eines Intensiv-Querrohrkühlers als Schlußkühler dieser Kühler überraschenderweise hervorragend zur Auswaschung von Ammoniak und insbesondere zur Auswaschung des Schwefelwasserstoffs eignet, wenn man die Gase in dem Kühler mit Ammoniakwasser im Gleichstrom wäscht. In dem Kühler sich etwa abscheidende, herabrieselnde Kondensate nehmen an der Gleichstromwaschung teil. Erstaunlicherweise wird dabei eine Auswaschung des Schwefelwasserstoffs erzielt, wie man sie bisher nur in den besonders hierfür eingerichteten H.S-Waschern erreicht hat.
  • Die vorliegende Erfindung, die sich auf Anlagen mit Vor- und Schlußkühler bezieht, besteht demgemäß in erster Linie darin, daß in dem als Intensiv-Querrohrkühler ausgebildeten Schiußkühler, in dem die Gase durch Einweg-Sturzkühlung von oben nach unten geführt und indirekt gekühlt werden, gleichzeitig im Gleichstrom Ammoniakwasser herabgerieselt wird.
  • Durch die Erfindung wird der erhebliche technische Fortschritt erzielt, daß die Verwendung besonderer H,S-Wascher überflüssig ist.
  • In F i g. 2 der Zeichnung ist als Beispiel einer Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung eine der oben erläuterten F i g. 1 entsprechende Anlage schematisch dargestellt, wobei einander entsprechende Einrichtungen und Vorrichtungen mit den gleichen Bezugsziffern wie in F i 1 versehen worden sind. Die Gase werden von dem Gassauger 41 durch die Leitung 43 einem Iiitensiv-Querrohrkühler45 als Schlußkühler zugeführt, den sie von oben nach unten durchströmen und durch eine Leitung 58 verlassen. Der Intensiv-Querrohrkühler 45 ist in bekannter Weise mit Kühlrohren 46 für das Kühlwasser versehen. Durch eine Leitung 60 wird oben in den Kühler 45 Ammoniakwasser eingeleitet, das im Gleichstrom mit dein Gas in dem Kühler herabrieselt und den Schwefelwasserstoff aus dem Gas auswäscht. Ein besonderer H.,S-Wascher wird daher nicht benötigt. Infolgedessen wird das gewaschene Gas durch die Leitung 58 unmittelbar dem NH,-Wascher 18 zugeleitet, in dem durch Frischwasser, das durch die Leitung 51 zugeführt wird, das Ammoniak ausgewaschen wird. Die Gase strömen durch die Leitung 19 ab. Das aus dem NH.-Wascher 18 durch die Leitung 56 ablaufende Waschwasser wird mit dem aus dem Kühler45 durch eine Leitung59 ablaufenden Waschwasser vereinigt und dem Entsäurer26 zugeführt. Von dem entsäuerten Ammoniakwasser wird ein Teil durch eine Leitung 60 als Waschwasser im Kreislauf zum Kühler 45 zurückgeführt. Das restliche Ammoniakwasser strömt durch die Leitun-29 zum A bteiber 25.
  • Vorteilhafterweise wird aus den obenerläuterten Gründen gasförmiges Ammoniak in den Schlußkühler 45 ein-eblasen, so daß der Ammoniakgehalt des Waschwassers erhöht wird und mit geringeren Waschwassermengen die gewünschte Auswaschung des Schwefelwasserstoffs erreicht wird. Zu diesem Zweck kann ein Teil des im Abtreiber 25 gewonnenen Ammoniaks durch eine Leitung 61 in den Kühler 45 zurückgeleitet werden. Auf diese Weise können in dem Schlußkühler 45 überraschenderweise bereits 90 bis 950/, des Schwefelwasserstoffs aus dem Gas ausgewaschen werden. Der Rest an Schwefelwasserstoff kann in dem NH,-Wascher 18 weitgehend ausgewaschen werden. Dadurch wird nicht nur die Verwendung eines besondern H2S-Waschers erübrigt, sondern auch die üblicherweise sich später anschließende Entschwefelungsanlage, in der die letzten Spuren von Schwefelwasserstoff von einer Reinigermasse aus dem Gas entfernt werden, kann erheblich verkleinert werden, wodurch weitere Einsparungen an Apparaturen und Betriebskosten erzielt werden.
  • Unter Umständen ]kann es zweckmäßig sein, nicht entsäuertes Ammoniakwasser durch die Leitung 60 als Waschwasser in den Kühler 45 einzuführen, sondern Frischwasser in den Kühler einzuleiten und dabei die erforderliche NH.-Konzentration im Waschwasser dadurch zu erzeugen, daß die erforderlichen Mengen an gasförmigem Ammoniak durch die Leitung 61 in den Kühler 45 eingeblasen werden. Das als Waschwasser herabrieselnde Ammoniakwasser wird in diesem Fall also von dem zugeführten Frischwasser gebildet, das das eingeblasene gasföri-nige Ammoniak aufnimmt.
  • Bekanntlich läßt sich der Schwefelwasserstoff in einem Entsäurer nicht restlos aus dem Ammoniakwasser entfernen. Würde man die Temperatur über die übliche Temperatur, bei der der Schwefelwasserstoff abgetrieben wird, erhöhen, so würden nur größere Mengen NH, mit dem H2S entweichen, ohne daß das Verhältnis von NH,: HgS im Ammoniakwasser dadurch beachtlich verbessert würde. Üblicherweise besitzt das entsäuerte Ammoniakwasser daher ein Gewichtsverhältnis von NH,: H.S von etwa 6: 1 bis 7: 1. Diese Menge an H,S wird im Abtreiber mit dein NH, abgetrieben. Es hat sich aber nun gezeigt, daß in dem Schlußkühler 45 der H,S um so weitgehender aus dem Gas ausgewaschen wird, je reiner das gasförmige NH, ist, das in den Kühler eingeführt wird.
  • Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung besteht demgemäß darin, daß oben in den Schlußkühler Frischwasser eingeleitet wird, daß das aus dem Kühler austretende Waschwasser einem Abtreiber zugeführt wird, in dem der Schwefelwasserstoff und das Ammoniak abgetrieben und sodann als H.S-NH,-Gemisch abgeführt werden, und daß das aus dem Kühler austretende Gas in einem NH3-Wascher mit Frischwasser gewaschen wird und das aus dem Wascher austretende Waschwasser einem besonderen Abtreiber zugeführt wird, in dem das Ammoniak abgetrieben wird, welches wenigstens teilweise in den Kühler eingeführt wird.
  • In F i g. 3 der Zeichnung ist eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens schematisch dargestellt. In den Kühler 45 wird durch eine Leitung 62 Frischwasser als Waschwasser ein-eführt. Ferner wird in den Kühler durch eine Leitung 68 verhältnismäßig reines Ammoniak eingeleitet, das in der nachstehend beschriebenen Weise gewonnen worden ist. Das durch die Leitung 62 zugeführte Frischwasser und das durch die Leitung 68 zugeführte, weitgehend reine Ammoniak bilden ein Waschwasser, das den H.S praktisch restlos aus dem Gas auswäscht. Durch die Leitung 68 wird dem Kühler gasförmiges Ammoniak in einer solchen Menge zugesetzt, daß das durch die Leitung 58 aus dem Kühler abströmende Gas, das praktisch frei von H.S ist -. noch reichlich Ammoniak enthält. Dieses Ammoniak wird in dem NH,-Wascher 18 durch Frischwasser aus dem Gas ausgewaschen. Das den NH,-Wascher 18 verlassende, weitgehend reine Ammoniakwasser wird durch eine Leitung63 einem besonderen Abtreiber 64 zugeführt, in den durch eine Leitung 65 Dampf eingeblasen wird. Das Abwasser verläßt den Abtreiber 64 durch eine Leitung 66. Das abgetriebene, weitgehend reine NH, wird wenigstens teilweise durch die Leitung 68 in den Kühler 45 zurückgeführt. Überschüssige Mengen an Ammoniak werden durch die Leitung 67 dem Kreislauf entzogen. Die in dem vorstehend beschriebenen Kreislauf geführte Menge an verhältnismäßig reinem Ammoniak wird so groß gehalten, daß sie zur Auswaschung des H.S in dem Kühler 45 ausreicht. Durch die Verwendung von Ammoniak, das im wesentlichen frei von H.S ist, zur Einleitung in den Kühler 45 wird in ,diesem die vollständige Auswaschung des H,S gefördert. Ferner erübrigt es sich hierdurch, zur Rückführung in den Kühler45 aus dem den Kühler verlassenden Waschwasser Ammoniak zu gewinnen, welches in dem obenerläuterten Ausmaß H2S enthält. Dementsprechend wird das Waschwasser aus dem Kühler 45 unmittelbar durch die Leitung 69 in den Abtreiber 25 geleitet, und das abgetriebene Gemisch von NH, und H2S kann in bekannter Weise zunächst einem Sättiger zugeführt werden, in dem aus dem NH, und H,SO, in bekannter Weise (NHI)2S0, erzeugt wird, worauf das den Sättiger verlassende H2S in bekannter Weise zu H2S04 verarbeitet wird. Dieses Verfahren bietet den Vorteil, daß ein Entsäurer nicht mehr benötigt wird und der Dampfbedarf für einen Entsäurer eingespart wird. Es lassen sich nach diesem Verfahren in dem aus dem Kühler 45 abgelaufenen Waschwasser beispielsweise Gehalte von 16 bis 19 g NH, je Liter und 8 bis 9,5 g H,S je Liter erzielen. In dem aus dem NH.-Wascher 18 ablaufenden Waschwasser lassen sich beispielsweise Gehalte von 12 bis 14 g NH, je Liter und von weniger als 1 bis 1,5 g H,S je Liter erreichen, so daß sich aus diesem Waschwasser ein verhältnismäßig reines Ammoniak mit einem Gewichtsverhältnis von NH,: H.S von etwa 9: 1 bis 12: 1 oder noch höher gewinnen läßt, das in den Kühler 45 zurückgeleitet wird. Der bedeutendste, mit diesem Verfahren erzielte Fortschritt besteht darin, daß eine absolute Entschwefelung des Gases erzielbar ist, d. h., ein Schwefelgehalt des Gases war mit analytischen Mitteln nicht mehr nachweisbar. Dadurch wird nicht nur die Verwendung von H,S-Waschem und Entsäurern, sondern auch die Verwendung von Einrichtungen zur trockenen oder nassen Entschwefelung des Gases, um die restlichen Mengen an H,S aus dem Gas zu entfernen, überflüssig.
  • Es ist bekannt, daß C02 in einem ammoniakhaltigen Waschwasser die Aufnahme von H2S durch das Waschwasser, d. h. die Auswaschung von H.S erschwert, andererseits aber die Entsäuerung des 'easchwassers, d. h. das Abtreiben des H,S aus dem Waschwasser erleichtert. Es ist auch bekannt, daß bei einer kurzzeitigen Wäsche nur wenig C02 von dem Waschwasser aus dem Gas aufgenommen wird, weshalb in den H,S-Waschern eine sogenannte Kurzzeitwäsche einer Langzeitwäsche vorgezogen wird. In weiterer Ausgestaltung des an Hand der F i g. 2 erläuterten Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung kann vorteilhafterweise der NH3-Wascher 18 als Langzeitwascher ausgebildet werden, so daß in dem Wascher durch eine Langzeitwaschung CO2 aus dem Gas ausgewaschen wird. Dies ist ohne Nachteil durchführbar, wenn in den Kühler 45 durch die Leitung 61 so viel NH3 eingeführt wird, daß das Waschwasser in dem NH.-Wascher 18 genügend Ammoniak enthält, um die in dem Gas noch vorhandenen Reste an H.S auszuwaschen. Durch den CO2-Gehalt des aus dem NH,-Wascher ablaufenden Waschwassers wird dann der Vorteil erzielt, daß sich das Waschwasser in dem Entsäurer 26 leichter und weitgehender entsäuern läßt, so daß das durch die Leitung 60 in den Kühler 45 zurückgeführte, entsäuerte Ammoniakwasser reiner ist und eine bessere H2S-Auswaschung ermöglicht. Auch das in dem Abtreiber 25 gewonnene NH, das durch die Leitung 61 in den Kühler 45 zurückgeführt wird, ist infolgedessen reiner und steigert ebenfalls die H,S-Auswaschung.
  • Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung stellt eine wesentliche Vervollkommnung des Verfahrens zur Abscheidung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Koksofengasen nach der Hauptpatentanmeldung dar.

Claims (2)

  1. Patentanspräche: 1. Verfahren zur Abscheidung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Koksofengasen in Anlagen mit Vor- und Schlußkühler nach Patentanmeldung D 28177 lVc/26d (deutsche Auslegeschrift 1062 348), wonach die Kühlung in dem Vorkühler indirekt durch Einweg-Sturzkühlung erfolgt und die in dem Kühler abwärts strömenden Gase, nachdem sie auf eine Temperatur unterhalb 25'C gekühlt sind, mittels der sich in dem Kühler abscheidenden und in diesem herabrieselnden Kondensate in dem unteren Teil des Kühlers im Gleichstrom gewaschen werden und die aus dem Kühler austretenden Kondensate wenigstens teilweise einem Abtreiber zugeführt werden, d a - durch gekennzeichnet, daßindemals Intensiv-Querrohrkühler ausgebildeten Schlußkühler (45), in dem die Gase durch Einweg-Sturzkühlung von oben nach unten geführt und indirekt gekühlt werden, gleichzeitig im Gleichstrom Ammoniakwasser herabgerieselt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Schlußkühler (45) gasförmiges Ammoniak eingeführt wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oben in den Schlußkühler (45) Frischwasser eingeleitet wird, daß das aus dem Kühler (45) austretende Waschwasser einem Abtreiber (25) zugeführt wird, in dem der Schwefelwasserstoff und das Ammoniak abgetrieben und sodann als H,S-NH,-Gemisch abgeführt werden, und daß das aus dem Kühler (45) austretende Gas in einem NH,-Wascher (18) mit Frischwasser gewaschen wird und das aus dem Wascher (18) austretende Waschwasser einem besonderen Abtreiber (64) zugeführt wird, in dem das Ammoniak abgetrieben wird, welches wenigstens teilweise in den Kühler (45) eingeführt wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1810601B1 (de) * 1968-11-23 1970-11-12 Didier Werke Ag Verfahren zur Kuehlung und Waschung von Koksofengasen

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DE1810601B1 (de) * 1968-11-23 1970-11-12 Didier Werke Ag Verfahren zur Kuehlung und Waschung von Koksofengasen

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