DE1207355B - Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Calciumcarbid - Google Patents

Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Calciumcarbid

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DE1207355B
DE1207355B DEL25602A DEL0025602A DE1207355B DE 1207355 B DE1207355 B DE 1207355B DE L25602 A DEL25602 A DE L25602A DE L0025602 A DEL0025602 A DE L0025602A DE 1207355 B DE1207355 B DE 1207355B
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Heinz Kalhammer
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/90Carbides
    • C01B32/914Carbides of single elements
    • C01B32/942Calcium carbide
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01PINDEXING SCHEME RELATING TO STRUCTURAL AND PHYSICAL ASPECTS OF SOLID INORGANIC COMPOUNDS
    • C01P2006/00Physical properties of inorganic compounds
    • C01P2006/80Compositional purity

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Calciumcarbid Calciumcarbid wurde bisher in technischem Maßstab fast ausschließlich durch elektrothermische oder sauerstoffthermische Schmelzverfahren erzeugt. Die elektrothermischen Schmelzverfahren arbeiten mit hohen Verlusten an Ca0, die nach H. W i 1 d h a g e n, »Calciumkarbid und die Carbidindustrie«, 1953, S. 84, Bd.5, Teil l des Handbuches der techn. Elektrochemie, Herausgeber G. E g e r, bis zu 22 % des Einsatzes betragen. Die CaC2-Ausbeuten betragen nur 79 bis 840/,. Ca0-armes Carbid kann durch elektrothermische Schmelzverfahren nur durch besondere Maßnahmen (Anwendung besonders hoher Temperaturen) gewonnen werden. Hierbei müssen noch erheblichere Ca-Verdampfverluste in Kauf genommen werden. Der CaO-Gehalt des Carbids beträgt in der Regel 10 % und mehr (W i 1 d h a g e n, a. a. O., S. 5). Ein weiterer Nachteil der elektrothermischen Schmelzverfahren besteht darin, daß Verunreinigungen der Rohstoffe (Kalk und Kohle) an Si und Fe zu störenden Ansammlungen an FeSi im elektrothermischen Schmelzofen führen. Dies ist besonders nachteilig, wenn man den bei der C,H2-Gewinnung anfallenden »Rückkalk« aus wirtschaftlichen Gründen wieder in das Verfahren einführen will. Die sauerstoffthermischen Schmelzverfahren arbeiten mit besonders starker Staub- und Rauchbelästigung: sie liefern ein sehr verunreinigtes Carbid, da sie größere Kohlenmengen samt deren Aschegehalt verarbeiten müssen. Für die Herstellung von hochprozentigem Carbid müssen besonders hohe Temperaturen (2600 bis 2900°C) angewendet werden, was einen vermehrten Anfall von Rauch und Staub und größere Verluste durch Verdampfen der Verunreinigungen bedingt.
  • Zusammenfassend gesehen sind die bekannten und gebräuchlichen Verfahren zur Herstellung von Calciumcarbid durchweg mit erheblichen Nachteilen verbunden, die unter anderem in der Bildung von Produkten von mangelnden Reinheitsgraden, schlechten Ausbeuten, störender Entwicklung von Rauch und Staub bestehen.
  • Nach der Erfindung wird ein hochprozentiges Calciumcarbid in Ca0-freier oder Ca0-armer Form mit hohen Ausbeuten, bezogen auf die eingesetzten calciumoxydhaltigen Stoffe, und unter weitgehender Vermeidung von Rauch und Staub hergestellt.
  • Das erfindungsgemäße, kontinuierliche, für den technischen Betrieb geeignete Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Calciurncarbid durch Erhitzen einer Mischung von feinteiliger Kohle und feinverteilten calciumoxydhaltigen Stoffen in einer Fremdgasatmosphäre, ohne daß dabei eine Verflüssigung des Reaktionsgutes eintritt, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung der Mischung, deren Molverhältnis C : Ca0 in bekannter Weise einen Kohlenstoffüberschuß enthält, unter Bewegung und/oder Durchführung des umzusetzenden Gutes durch den Reaktor in Gegenwart von dem Gemisch entgegenströmendem Wasserstoff vorgenommen wird, wobei die Mischung auf für die Carbidbildung in Feststoffreaktion bekannte Temperaturen von etwa 1700 bis 1970°C unter Bildung von CO und Hz enthaltenden praktisch stickstofffreien Abgasen erhitzt wird. Dieses Verfahren wird vorteilhaft derart durchgeführt, daß es mit mindestens 70 Nm3, höchstens jedoch 1050 Nm3 Wasserstoff je Tonne zu erzeugendes Carbid durchgeführt wird. Es kann mit pulverförmiger Mischung und vorteilhaft mit Preßlingen oder Formlingen durchgeführt werden. Mit Vorteil werden solche Gemische umgesetzt, deren Kalkkomponente zum Teil aus dem anläßlich der Verarbeitung von CaC2 zu CZHZ anfallenden Kalk besteht.
  • Es ist zwar bereits bekannt, Calciumcarbid aus Gemischen von Ca0-haltigen Stoffen mit Kohlenstoff durch Sinterreaktionen bei 1850 bis 2000°C herzustellen (französische Patentschrift 1088 087), ohne daß indessen vom bisher bei der Carbidherstellung üblichen Vorgehen abweichende Mittel und Wege angegeben wurden, wie dabei ein mindestens teilweises und vorübergehendes Schmelzen des Umsetzungsgutes bei der Erhitzung auf 1850 bis 2000°C ganz vermieden werden können soll, nachdem das Eutektikum CaC2 - Ca0 nach R u f f schon bei 1640'C liegt. Neuerdings wurde weiterhin ein Verfahren bekannt, (belgische Patentschrift 523158 und entsprechende schweizerische Patentschrift 312174), das in dem Patentanspruch der schweizerischen Patentschrift dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Mischung von feinen Teilchen von Calciumoxyd und des Reduktionsmittels unter Vermeidung der Berührung mit Luft auf eine Temperatur von 1800 bis 1900°C erhitzt wird und das Calciumoxyd und das kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel zur Reaktion unter Bildung von Calciumcarbid gebracht werden, ohne daß Verflüssigung stattfindet, und die Reaktionsmischung unter Vermeidung von Luftzutritt abgekühlt wird.
  • In der belgischen Patentschrift ist S. 4, Zeilen 18 bis 24, ein Beispiel beschrieben, nach dem eine Mischung von Kalkstein und Kohle, die 100/, Kohle über die stöchiometrische Menge hinaus enthält, calciniert und dann bei 1800°C in einer Argonatmosphäre erhitzt wird, indem das Material während einer Stunde auf dieser Temperatur gehalten wird. Das Produkt wird in einer Argonatmosphäre erkalten gelassen. Die belgische Patentschrift enthält ein kontinuierliches und ein diskontinuierliches Verfahren. Die Mitverwendung von Argon ist nur für das diskontinuierliche Verfahren vorgeschlagen worden; sie würde wohl auch für ein kontinuierliches Verfahren zu teuer sein.
  • Bei dem kontinuierlichen Verfahren der belgischen Patentschrift besteht die sich im Ofen über den erhitzten Reaktionsprodukten befindliche Atmosphäre aus während der Reaktion entwickelten Gasen und Verbrennungsgasen. Der Kontakt mit Luft wird hier durch Verbrennen von CO mit zugeführter Luft vermieden, dies verursacht eine Verunreinigung des Reaktionsgases mit Stickstoff. Das Merkmal des ständigen Durchleitens von Wasserstoff im Gegenstrom zu dem Reaktionsgut ist aus der belgischen Patentschrift nicht zu entnehmen. Das erfindungsgemäß bei der Reaktion entwickelte wertvolle CO wird nicht verbrannt, sondern es kann vorteilhaft zusammen mit dem Wasserstoff abgeführt und nutzbar gemacht werden.
  • Die erfindungsgemäße Anwendung von Wasserstoff im Gegenstrom bedeutet eine besonders starke Erniedrigung des CO-Druckes und damit Vervollständigung der Reaktion im Endstadium, d. h. in dem Stadium, in dem bisher nur noch eine sehr langsame Reaktion zu erzielen war. Durch die Anwendung von Wasserstoff im Gegenstrom wird überraschenderweise eine erhebliche Verminderung an CaO-Verlusten erzielt. Bei der Durchführung der Reaktion entsteht infolge zunehmender Verarmung an reaktionsfähigen Oberflächen und CaO - C-Berührungsflächen aus dem gebildeten Carbid und dem noch vorhandenen CaO gasförmiges Metall nach der Gleichung
    CaC2 -I- Ca0 H 3 Ca -f- 2 CO
    Durch die Einführung von Wasserstoff im Gegenstrom wird das Ca-Gas dem frisch zulaufenden, im Anfangsstadium der Reaktion befindlichen noch C-reichen Material zugeführt und gleichzeitig mit CO angereichert, das durch die Reaktion zwischen Ca0 und C entsteht. Es entsteht somit ein Gasgemisch, das aus Ca, HZ und zunehmendem Gehalt an CO besteht. Durch Einwirkung des CO auf das Ca-Gas wird das Ca wieder in Form von CaC2 auf der noch C-reichen Mischung niedergeschlagen.
    3 Ca -E- 2 CO H CaC2 -f- 2 Ca0
    2Ca0+6C H 3CaC2+2C0
    bzw. unmittelbar
    3Ca+2C0+6C #- 3CaC2+2C0
    Hierdurch werden Verluste an Ca und CaO in Gas- und Staubform auf ein Mindestmaß beschränkt.
  • Im übrigen stellt Wasserstoff nach den Feststellungen von R u f f und F o e r s t e r , Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, Bd. 131 (1923), S. 335, kein Inertgas gegenüber Calciumcarbid dar, da Calciumcarbid bei den hohen Temperaturen der technischen Carbidherstellung durch Wasserstoff unter Bildung von Calciumdampf, Acetylen und Calciumhydrid zersetzt wird. Nach R u f f und F o e r s t e r war zu erwarten, daß bei Anwendung von Wasserstoff eine noch lebhaftere Ca-Verflüchtigung eintreten würde als bei Anwendung von Argon. Es mußte von vornherein als unwahrscheinlich angesehen werden, daß man mit einer Wasserstoffanwendung im Sinne der vorliegenden Erfindung gute technische Erfolge erzielen würde. Es ist durchaus überraschend, daß durch die erfindungsgemäße Anwendung von Wasserstoff im Gegenstrom in Gemeinschaft mit den anderen Maßnahmen der erfindungsgemäßen Kombination wesentliche Vorteile erzielt werden.
  • Eingehende Versuche haben ergeben, daß bei Anwendung der Maßnahmenkombination der vorliegenden Erfindung in kontinuierlichem Betrieb Produkte erhalten werden, die weniger als 5 °/a Ca0, vorzugsweise nur 1 bis 2°/o Ca0, enthalten, die für bestimmte Zwecke besonders wertvoll und geeignet sind, z. B. für thermische Calciumgewinnung, z. B. sich leicht azotieren lassen (z. B. dank ihrer Porosität und hohem Reduktionsgrad) und ausgezeichnete Reduktionsmittel für die Veredelung von Gußeisen darstellen, und gleichzeitig CO und HZ enthaltende Abgase erhalten werden, die praktisch frei von Stickstoff sind und für die Verwendbarkeit als Synthesegas vorzüglich geeignet sind.
  • Die Erhitzung der erfindungsgemäß anzuwendenden Mischung wird vorteilhaft mittels eines elektrischen Stromes unter Vermeidung eines Lichtbogens, z. B. durch Widerstands- oder Induktionsheizung, vorgenommen. Die Bildung eines Lichtbogens würde Veranlassung zu hohen Temperaturen und Betriebsstörungen geben. Eine Beheizung mittels Gasen kommt nicht in Betracht, da das Ofenmaterial so hohe Temperaturen nicht aushalten würde. Eine Gasinnenheizung würde weder zu günstigen Ausbeuten führen noch die erstrebten CO und HZ enthaltenden stickstofffreien Abgase liefern.
  • Bei Einhaltung der oben ausgeführten Bedingungen und folgerichtigem Arbeiten gelingt es, das Verfahren technisch kontinuierlich unter Vermeidung des Backens bzw. Anbackens des Gutes durchzuführen und Ca0-armes Carbid in leicht austragbarem Zustand mit hohen Ausbeuten zu erzeugen. So können z. B. bei zweckentsprechendem Arbeiten (vgl. Beispiel 1 bis 3) Carbide von CaO-Gehalten von etwa 0,3 bis 2,6 °/o erhalten werden.
  • Die anzuwendenden Mischungen können in an sich bekannter lockerer Form, aber auch in Gestalt von Formkörpern, z. B. Preßlingen, in das Verfahren eingesetzt werden.
  • Das erzeugte Carbid kann in festem Zustand ausgetragen werden oder auch im Anschluß an die Feststoffreaktion durch Erhitzen des fertig umgesetzten festen Reaktionsproduktes geschmolzen und in flüssiger Form ausgetragen werden.
  • Bei Austragen des festen Carbids erhält man ein nicht verbackenes oder nicht angebackenes Material, das in kontinuierlichem Betrieb mit Feststoffaustrag als Produkt mit mehr als 85 °/o CaC2-Gehalt in hohen Ausbeuten - gewünschtenfalls in fremdelementarmer Form, was letzteres im Hinblick auf manche Verwendungszwecke ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist - erhalten wird. Versinterungen treten nicht in störender Weise in. Erscheinung.
  • Durch nachträgliches Schmelzen des in festem Zustand fertig umgesetzten Produktes kann man eine flüssige Schmelze erhalten, die nach bekannten Methoden weiterverarbeitet werden kann.
  • Wesentlich ist, daß die chemische Umsetzung unter Erhaltung des festen Zustandes des Gutes durchgeführt wird und beendet wird. Bei einem vorzeitigen Schmelzen des Gutes ist eine glatte störungsfreie Durchführung des Verfahrens unter Erzielung der obengenannten Vorteile nicht möglich.
  • Bei Anwendung der Eingangsmischung in Gestalt von Formlingen oder Preßlingen, welche durch Verpressen von Kalkhydrat oder gebranntem Kalk oder von Kalkstein mit Koks unter hohem Druck hergestellt werden können, ist eine vorherige Verkokung bzw. Calcinierung nicht erforderlich. Verkokungen, Verklebungen und Versinterungen treten nicht in störender Weise in Erscheinung. Der nach der Umsetzung gegebenenfalls verbliebene nicht umgesetzte C-Überschuß kann im Rahmen des Gesamtverfahrens wieder nutzbar gemacht werden. Bei der C,11,-Gewinnung verbleibt in diesem Falle ein kohlenstoffhaltiges Calciumhydroxyd, das ohne weiteres wieder für die erfindungsgemäße Carbiderzeugung Verwendung finden kann. Bei Einsatz dieses Materials zur Herstellung der Eingangsmischung kann der Kohlenstoffzusatz entsprechend ermäßigt werden.
  • Es ist ein Vorteil des Verfahrens der Erfindung gegenüber anderen bekannten Verfahren, daß es - wie oben ausgeführt - nicht auf die Verarbeitung grobstückiger Gemischen und auch nicht notwendigerweise auf die Verarbeitung von unter Zusatz backender, meist verunreinigungsreicher Kohle hergestellten verkokten und grobstückig gemachten Mischungsmassen angewiesen ist und mit dem Einsatz von im wesentlichen aus leicht zugänglichem Calciumoxyd bestehendem Rohstoff auskommt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann z. B. in einem schräg liegenden Rohrofen oder in einem schrägen Schachtofen durchgeführt werden. Ein dazu verwendbarer Ofenkörper, ist beispielsweise in A b b. 1 veranschaulicht.
  • Die Erfindung sei nachstehend an Hand der A b b. 1 an einigen Beispielen erläutert.
  • Beispiel 1 Formlinge 1 aus erfindungsgemäß zusammengesetzten Mischungen, welche 57 °/o CaO in sauerstoffgebundener Form und 40,5 °/o Kohlenstoff in Form verkokter Kohle enthalten (Molfaktor = 3,32), werden (Ab b. 1) in das Reaktionsrohr 2 eines gegenüber der Horizontale etwas geneigten Ofens bei 3 kontinuierlich eingeführt. Die Formlinge wandern durch ihr Eigengewicht, alternativ durch Schub, durch das Rohr 2 nach unten. Bei 4 wird Wasserstoff in den Unterteil des Reaktionsrohres 2 eingeführt; der das Rohr im Gegenstrom zu den nach unten wandernden Formlingen durchströmt und bei 5 ausgeführt wird. Die Wasserstoffmenge wird so bemessen, daß je Kilogramm erzeugtes CaC2 0,275 Nms H2 durch das Rohr geleitet werden. Das Reaktionsrohr 2, das z. B. aus Kohlenstoff besteht und, wie sich bewährt hat, zweckmäßig als Drehrohr ausgebildet ist (die Drehvorrichtung ist in A b b 1 nicht eingezeichnet), wird durch einen elektrischen Strom bzw. durch Heizelement 11 beheizt. 6-7 sind im Zulauf bzw. Ablauf des Reaktionsgutes vorgesehene Schleusen. 8 besteht aus hochtemperaturbeständiger Wärmeisolationsmasse. 9 stellt eine durch Wasser 10 gekühlte elektrische Isolation dar. Die Temperatur der Reaktionszone wird auf 1780°C gehalten.
  • Die Reaktion verläuft ohne Störung, ohne Anbacken und ohne Versinterungen. Die Formlinge behalten während und nach der Reaktion ihre Form fast unverändert bei, verkleben nicht und werden am unteren Ende des Rohres kontinuierlich ausgetragen.
  • Ein Eintrag von 4000 Gewichtsteilen Formlingen liefert einen Austrag von 2700 Gewichtsteilen Carbid mit einem Durchschnittsgehalt von 90,4 °/o CaC2, was einer Ca-Ausbeute von 93,40/0 entspricht.
  • Der durchschnittliche CaO-Gehalt des Carbids beträgt nur 1,3 °/o. Beispiel 2 In einen schrägen steilen Schachtofen, dessen Bestandteile etwa dem in A b b. 1 veranschaulichten Ofen entsprechen, werden kontinuierlich Formlinge aus einer carbidbildenden Mischung eingeführt. Die Formlinge enthalten 56,9 °/o CaO (= 40,7 °/a Ca) und 40,60/, Kohlenstoff in Form verkokter Kohle. Der Molfaktor beträgt somit 3,32. Die Formlinge wandern im Gegenstrom zu einem Wasserstoffstrom durch den Ofen. Die Temperatur in der Reaktionszone beträgt 1770°C. Die Reaktion verläuft ohne Störungen und ohne Anbacken. Die Formlinge behalten. während und nach der Reaktion ihre Form fast unverändert bei; sie werden am unteren Ende des Ofens ausgetragen.
  • Der Austrag enthält 86,1 bis 94,20/, CaC2 sowie 2,60/, Ca0. Vergleichsweise sei vermerkt, daß beim üblichen elektrothermischen Schmelzverfahren Carbide erhalten werden, die 10 bis 1501, CaO enthalten.
  • Ein Eintrag von 4300 Gewichtsteilen Formlinge ergibt einen Austrag von 3000 Gewichtsteilen Carbid mit einem Durchschnitts-CaC2-Gehalt von 87,10/,), was einer Ca-Ausbeute von 93,5 % entspricht. Vergleichsweise sei bemerkt, daß beim üblichen elektrothermischen Schmelzverfahren Ca-Ausbeuten von nur 78 bis 83,8 % erhältlich sind. Der Verlust an Ca0 (nicht als CaC2 wiedergewonnenes Ca0) beträgt bei üblichen elektrothermischen Schmelzverfahren 16,2 bis 22 °/o, gemäß vorliegender Erfindung nur etwa 6,5 °/o.
  • Beispiel 3 In einen feststehenden schrägliegenden Ofen (Ab b.1) werden kontinuierlich Formlinge eingeführt, die 58,2 % Ca0 und 42,5 % Kohlenstoff in Form verkokter Kohle enthalten. Der Molfaktor Cä0 beträgt somit 3,42.
  • Die Formlinge wandern im Gegenstrom zu einem in dem Unterteil des Ofens eingeführten Wasserstoffstrom durch den Ofen. Die Temperatur der Reaktionszone beträgt 1780°C. Die Reaktion verläuft ohne Störung, ohne Anbacken und ohne Sintern. Die Formlinge behalten während und nach der Reaktion ihre Form fast unverändert bei, verkleben nicht und werden am unteren Ende des Ofens ausgetragen. Ein Eintrag von 4100 Gewichtsteilen Formlinge ergibt einen Austrag von 2800 Gewichtsteilen Carbid mit einem Durchschnitts-CaC2-Gehalt von 90,7 0/0, was einer Ca-Ausbeute von 93,00/0 entspricht.
  • Der durchschnittliche CaO-Gehalt des Carbids beträgt nur 0,25 0/0.
  • Unter anderem bietet sich für die Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens für größere Umsätze dem Fachmann z. B. folgende Durchführungsform an: A b b. 2 veranschaulicht einen Ofentyp, bei dem das Eintragsgutg von oben nach unten wandert, hierbei in festem Zustand zu CaC2 umgesetzt wird und das Gut nach erfolgter Umsetzung im Unterteil des Ofens in eine Schmelze übergeführt wird, die kontinuierlich abgeführt oder auch periodisch abgestochen werden kann. Das Eintragsgut (z. B. Preßlinge oder Formlinge) wird in den Oberteil des Ofens bei a eingeführt. Der Wasserstoffstrom wird unten bei b eingeführt und geht oben bei c ab. Das von oben nach unten wandernde Eintragsgut wird vor Erreichen des unten befindlichen, durch elektrische Beheizung hoch erhitzten Ofenteils zu CaC2 umgesetzt. In dem unteren hocherhitzten Ofenteil wird das zu CaC2 umgesetzte Material unter Bildung eines Sumpfes geschmolzen. Die Beheizung erfolgt durch Elektroden d, die in den Sumpf e hineinragen. Die Abführung der flüssigen Schmelze erfolgt durch die Entleerungsöffnung f. Beispiel 4 (Vorführungsversuch vom 11. 7. 1963) In einem Schrägschachtofen mit einem Gefälle von 55°, dessen Ofenkörper etwa dem in A b b. 1 veranschaulichten Ofenkörper entspricht, wurde lose Pulvermischung, die sich ihrerseits in nicht verschlossenen Grafitgefäßen befand, eingeführt. Die Mischung enthielt 59,48"/, Ca0 und 39,360f, Kohlenstoff.
  • Der Molfaktor betrug somit 3,09.
  • Die Mischung wanderte der Schwerkraft zufolge zusammen mit den aneinandergereihten Gefäßen, in die sie ungeformt und lose geschüttet eingefüllt worden war, im Gegenstrom zu einem in den Unterteil des Ofens eingeführten Wasserstoffstrom durch den fortdauernd auf die eingestellte Temperatur beheizten Ofen. Die Temperatur des Ofens in der Reaktionszone betrug 1940°C. Die Reaktion verlief ohne Störung und ohne Schmelzen, das Umsetzungsgut versintert zu einer porösen ungeschmolzenen Masse ohne anzubacken. Die Gefäße mit dem darin nicht angebackenen Reaktionsgut wurden am unteren Ende des Ofens fortlaufend ausgetragen und konnten ohne Schwierigkeit entleert und wieder verwendet werden. Der Austrag stellte eine poröse, gesinterte, verhältnismäßig weiche und sehr leicht pulverisierbare Masse dar. Ein Eintrag von 428,5 Gewichtsteilen Pulvermischung ergab einen Austrag von 278,5 Gewichtsteilen Carbid mit einem durch pulverisierendes Pseudohomogenisieren und Analyse ermittelten Durchschnittscarbidgehalt von 91,40 0/0, was einer Ca-Ausbeute von 87,410/0 entspricht. Der CaO-Gehalt des Carbids betrug 0,0 0/0, d. h. ein CaO-Gehalt war auf Grund komplexometrischer Titration nicht mehr nachzuweisen. Die Gesamtverunreinigungen betrugen nur 0,160/0 und setzten sich aus folgendem zusammen:
    Sio2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,010/,
    Fe............................. 0,02%
    All03 .......................... 0,07%
    Mg0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,020/,
    S ............................. 0,04%
    P.............................. 0,00l%
    N ............................. frei

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von hochwertigem, insbesondere calciumoxydarmem Calciumcarbid durch Erhitzen einer Mischung von feinteiligem Kohlenstoff und feinverteilten calciumoxydhaltigen Stoffen in einer Fremdgasatmosphäre, ohne daß dabei eine Verflüssigung des Reaktionsgutes eintritt, d a d u r c h gekennzeichnet, daß die Umsetzung der Mischung, deren Molverhältnis C : Ca0 in bekannter Weise einen Kohlenstoffüberschuß enthält, unter Bewegung und/oder Durchführung des umzusetzenden Gutes durch den Reaktor in Gegenwart von dem Gemisch entgegenströmendem Wasserstoffvorgenommenwird, wobei die Mischung auf an sich bekannte Temperaturen von etwa 1700 bis 1970°C erhitzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es mit mindestens 70 Nm3, höchstens jedoch 1050 Nm3, Wasserstoff je Tonne zu erzeugenden Carbids durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß solche Gemische umgesetzt werden, deren Kalkkomponente zum Teil aus dem anläßlich der Verarbeitung von CaC2 zu CH, anfallenden Kalk besteht.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzmaterial in Form von Preß- oder Formlingen zugeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in einem Elektroschachtofen durchgeführt wird, wobei das Gut den Ofen von oben nach unten durchwandert.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in einem schrägliegenden Drehrohrofen durchgeführt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in beheizten, vorzugsweise schräggelagerten Rohren durchgeführt wird, welche das Einsatzgut kontinuierlich durchwandert. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 674 581; belgische Patentschrift Nr. 523 158; Zeitschrift für anorganische Chemie, 31, S. 136 ff. (1902).
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0047856A1 (de) * 1980-09-17 1982-03-24 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von Calciumcarbid

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BE523158A (de) * 1953-09-30 1954-03-30
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