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Verfahren und Vorrichtung zur Kühlung von Braunkohle oder ähnlichem
Gut Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kühlung von Braunkohle oder ähnlichem
Gut mittels eines in einem Gehäuse umlaufenden Förderers unter Trennung des zu kühlenden
Gutes in Fein- und Grobkorn.
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Nach einem älteren Vorschlag wird das Grobkorn im Wirbelschichtkühlverfahren,
das Feinkorn für sich mittels Belüftung gekühlt und beides gemischt aus dem Trog
ausgetragen.
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Durch die Beschränkung des Wirbelschichtkühlverfahrens auf das Grobkorn
sollen trotz hoher Kühlleistung umfangreiche Entstaubungsanlagen vermieden werden.
Das Verfahren nach der Erfindung benutzt ebenfalls das Wirbelschichtkühlverfahren
für das Grobkorn und besteht darin, daß das Grobkorn im Wirbelschichtkühlverfahren
unterkühlt und das Feinkorn durch Zumischen zum unterkühlten Grobkorn gekühlt wird.
Die Unterkühltemperatur für das Grobkorn wird dabei so bemessen, daß die Mischung
aus gekühltem Grobkorn und ungekühltem Feinkorn die gewünschte Brikettiertemperatur
aufweist.
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Durch die erfindungsgemäße Anwendung nur eines einzigen Kühlverfahrens,
nämlich des wegen seiner guten Kühlleistung bevorzugten Wirbelschichtkühlverfahrens,
ergibt sich eine bedeutende Vereinfachung der gesamten Kühlanlage, da für die Feinkornkühlung
die Belüftungseinrichtungen und damit die hierzu in gewissem Umfang gehörenden Staubabscheider
in Fortfall kommen.
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Ein Anwendungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung, die einen
Längsschnitt durch die Kühlanlage zeigt, veranschaulicht.
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Die zu kühlende Braunkohle wird über eine Fördereinrichtung
1 bekannter Art und ein Zuteilorgan 2, das beispielsweise, wie gezeichnet,
eine Aufgabewalze sein kann, dem Obertrum 3 eines Trogkettenförderers bekannter
Bauart aufgegeben, der im Trog über Umlenkscheiben 4 geführt und angetrieben wird.
Das Untenrum 13 des Kettenförderers bewegt sich über dem Gehäuseboden 14 des Kettenförderergehäuses
11. Unter dem Obertrum 3 ist ortsfest ein Siebboden 5 mit sich in Förderrichtung
vergrößernder Maschenbreite vorgesehen. Die Maschenbreiten des Siebabschnittes
5a sind so bemessen, daß nur Feinkorn bis 1 mm Korngröße der im Oberturm
3 beförderten heißen Braunkohle abgesiebt wird, wogegen die Maschenbreiten des Siebabschnittes
5 b ein Absieben des Grobkornes und der Knorpel mit Korngrößen von 1 bis
4 mm gestatten.
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Das im Siebabschnitt 5 b durch das Oberturm 3 abgesiebte Grobkorn
fällt in den Untertrumabschnitt 13 b, unter dem sich im Gehäuseboden 14 Wirbel-Schichterzeuger
16 befinden. Diese Wirbelschichterzeuger 16 können beispielsweise aus an
sich bekannten Filtersteinplatten, feingeschlitzten Platten od. dgl. bestehen.
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Durch die Wirbelschichterzeuger 16 wird ein gasförmiges Kühlmittel,
das aus Kühlluft oder einem sonstigen hierfür geeigneten Gas, beispielsweise Inertgas,
besteht und gegebenenfalls vorgewärmt sein kann, gepreßt. Dieses Kühlmittel bildet
mit dem abgesiebten Grobkorn eine Wirbelschicht, in der der Feststoff auf eine bestimmte
Temperatur unterkühlt wird. Diese Temperatur ist so zu wählen, daß der beim anschließenden
Mischen des Grobkorns mit dem nicht gekühlten Feinkorn zustande kommende Wärmeaustausch
die gewünschte Brikettiertemperatur in allen Kornklassen ergibt. Das Kühlmittel
wird nach seinem Durchtritt durch den Siebaschnitt 5 b
und den diesem Siebabschnitt
entsprechenden Teil des Obertrums 3 über Auffangtrichter 17, gegebenenfalls unter
Anwendung eines geringen Unterdruckes, abgeführt.
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Im Siebabschnitt 5 a des Obertrums 3 wird das heiße Feinkorn
bis zu 1 mm Größe auf einen unter diesem Siebabschnitt befindlichen Vibrationsförderer
10 abgesiebt. Dieser Vibrationsförderer 10, der in seiner Länge und Neigung veränderlich
sein kann und in Förderrichtung vom Anfang des Siebabschnittes 5a zum Anfang
des Untenrumabschnittes 13 a verläuft, wird durch Antriebsmittel 12 in Schüttelbewegung
versetzt.
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Um sicherzustellen, daß beim Wirbelschichtkühlverfahren kein Feinkorn
oder Staub aus dem Bereich des Siebabschnittes 5 a in den Siebabschnitt
5 b übertritt, ist zwischen den Siebabschnitten 5 a und 5 b
eine Trennwand
18 mit einer daran befestigten Pendelklappe 19 vorgesehen. Die Pendelklappe
19, die
auf dem Untertrum 13 aufliegt oder in bestimmter
Lage festgestellt werden kann, gewährleistet eine Abschirmung der beiden Siebabschnitte
5 a und 5 b gegeneinander.
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Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens ist folgende.
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Die heiße Braunkohle gelangt über das Zuteilorgan 2 in das Obertrum
3 des Kettenförderers. Im Siebabschnitt 5a wird das Feinkorn bis 1 mm Größe
zusammen mit den Stäuben abgesiebt und fällt auf den Vibrationsförderer 10.
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Im Siebabschnitt 5 b wird das Grobkorn 1 bis 4 mm abgesiebt
und gelangt in den Untertrumabschnitt 13b, in dessen Bereich es im Wirbelschichtkühlverfahren
auf eine gewisse, sich aus dem weiteren Verfahrensverlauf ergebende Temperatur unterkühlt
wird.
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Dem im Untertrumabschnitt 13 b befindlichen unterkühlten Grobkorn
wird nach Weiterbeförderung durch den Kettenförderer am Anfang des Untertrumabschnittes
13 a das heiße Feinkorn durch den Vibrationsförderer 10 zugemischt. Im Untertrumabschnitt
13 a findet nun während der Weiterbeförderung infolge des Umwälzens aller Kornklassen
mittels bekannter Mittel ein Wärmeaustausch zwischen diesen statt, so daß bei entsprechend
bemessener Unterkühltemperatur im vorangegangenen Wirbelschichtkühlverfahren das
am Ende des Untertrums 13 in die Förderschnecke 15 ausgetragene Gut die zur
Brikettierung erforderliche Mischtemperatur aufweist.
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Die Kühlanlage zur Durchführung des beschriebenen Kühlverfahrens ist
so ausgestattet, daß das Überkorn vom Obertrum 3 über eine Umlenkrolle 4 einem Magnetschneider
6, der mit einer Klappe 7 versehen ist, und nachfolgend einer Trockenkohlenhammermühle
8 zugeführt wird, in der ein nochmaliges Zerkleinern des Überkorns stattfindet,
das danach über ein Förderorgan 9 erneut zum Zuteilorgan 2 und zum
Obertrum 3 gelangt.