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Bremszylinder für eine hydraulisch oder mechanisch betätigte Innenbackenbremse
Die Erfindung bezieht sich auf einen Bremszylinder für eine hydraulisch betätigte
Innenbackenbremse mit in beiden Drehrichtungen selbstverstärkend wirkenden Bremsbacken,
der durch eine in seiner Mitte vorgeordnete Trennwand in zwei Druckräume für je
einen Betätigungskolben unterteilt ist, wobei die Trennwand eine mit der Druckfiüssigkeitsleitung
verbundene axial gerichtete Öffnung aufweist, die über ein doppeltwirkendes Rückschlagventil
die beiden Druckräume abwechselnd mit der Drucklüssigkeitsleitung verbindet.
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Die Erfindung bezweckt, die Gleichmäßigkeit der Wirkungsweise solcher
Bremsen zu verbessern bei gleichzeitiger optimaler Anpassung des Wirkungsgrades
und der gleichmäßigen Bremswirkung, wenn sich der Reibungskoeffizient des Bremsbelags
ändert. Unter Wirkungsgrad soll dabei verstanden werden: Das Verhältnis zwischen
dem Bremsmoment bei einem bestimmten Einheitsdurchmesser der Bremstrommel und dem
mittleren Reibungskoeffizienten des Bremsbelags, zu der Arbeit, die der Kraft oder
den Kräften zur Öffnung der Bremsbacken zugeordnet ist, geteilt durch die radiale
Bewegung der Backen. Unter gleichmäßiger Bremswirkung soll der Quotient aus dem
Verhältnis der beiden Grenzreibungskoeffizienten (beispielsweise 0,45 und 0,2) dividiert
durch das Verhältnis der diesen Reibungskoeffizienten entsprechenden Grenzbremsmomente
verstanden werden.
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Gemäß der Erfindung verbinden bei einem Bremszylinder der angegebenen
Art Leitungen im Bremszylinder jeweils den Druckraum des einen Betätigungskolbens
mit einem zwischen zwei Kolbenabschnitten verschiedenen Durchmessers gebildeten
Ringraum des anderen Betätigungskolbens, wobei der Durchmesser des äußeren Kolbenabschnitts
kleiner ist als derjenige des inneren Kolbenabschnitts.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen
beschrieben.
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F i g. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen Bremszylinder gemäß
der Erfindung, F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in der F i g. 1 und weitere
Einzelheiten, insbesondere die Befestigung des Zylinders an dem Bremsträger, F i
g. 3 eine Draufsicht zu F i g. 1, F i g. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in
der Fig.3, F i g. 5 eine Innenbackenbremse mit einem Bremszylinder gemäß der Erfindung
und F i g. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der F i g. 5, F i g. 7 zeigt im
Schnitt nach der Linie VII-VII der F i g. 8 eine weitere Ausführungsform eines Bremszylinders
gemäß der Erfindung und F i g. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII der F i
g. 7.
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Wie aus den F i g. 1 bis 4 hervorgeht, besteht die hydraulische Betätigungsvorrichtung
aus einem Zylinder 1, der in üblicher Art mit Schrauben an dem Bremsträger 3 zwischen
den beiden benachbarten Erden der Bremsbacken 4, 4' (F i g. 5) befestigt
ist. Die Bremsbacken 4, 4' wirken selbstverstärkend, und ihre beiden anderen,
dem Bremszylinder diametral gegenüberliegenden Enden stützen sich durch ein bekanntes,
als Nachstellvorrichtung ausgebildetes Verbindungsstück 5 aneinander ab, wobei Zugfedern
6, 6' zwischen den Bremsbacken 4,4' angeordnet sind. Die Bremsbacken 4 und 4' sind
in üblicher Weise mit Bremsbelägen 4a und 4ä versehen, welche bei der Bremsung mit
der Bremstrommel 7 in Reibungsschluß treten.
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Der Bremszylinder 1 enthält eine Trennwand 8, die in seiner Mitte
zwsichen zwei Zylinderbohrungen 9 und 9' liegt. Die Trennwand 8 weist eine zylindrische
Öffnung 10 auf, in die eine Flüssigkeitszuleitung 11
(F i g. 2) mündet.
Die Öffnung 10 wird abwechselnd auf der einen oder anderen Seite durch ein
doppeltwirkendes Rückschlagventi112 verschlossen.
In den beiden
Bohrungen 9 und 9' des Zylinders sind Kolben 13 und 13' geführt, die je zwei Kolbenabschnitte
29 und 30 bzw. 29' und 30' verschiedenen Durchmessers aufweisen. In Ringnuten der
Kolbenabschnitte sind Dichtungsringe 14, 14a und 14',14ä mit axialem Spiel eingelegt.
Je zwei Kolbenabschnitte 29, 30 bzw. 29', 30' begrenzen je einen Ringraum 2 bzw.
2', und der Durchmesser des äußeren Kolbenabschnitts 30 bzw. 30' ist kleiner als
der des inneren Kolbenabschnitts 29 bzw. 29'. Die Dichtungsringe 14 und 14' liegen
unmittelbar an den Bohrungen 9 und 9' an, während die Dichtungen 14 a und
14 a' an zwei Buchsen 15 und 15' anliegen, die in die offenen Enden des Zylinders
1 eingeschraubt sind und einen kleineren Durchmesser haben als die Bohrungen 9 und
9'. Dabei sind feste Dichtungen 16 und 16' vorgesehen.
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Der obere Teil des Zylinders 1 enthält zwei Leitungen 17 und 17'.
Die Leitung 17 verbindet den Ringraum 2 zwischen den beiden Kolbenabschnitten
29 und 30 mit dem Druckraum des Betätigungskolbens 13' zwischen der
Trennwand 8 und der Dichtung 14', während die andere Leitung 17' den Ringraum 2'
zwischen den beiden Kolbenabschnitten 29' und 30' mit dem Druckraum
des Betätigungskolbens 13 zwischen der Trennwand 8 und der Dichtung 14 verbindet.
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Die Leitungen 17 und 17' sind mit Entlüftungsleitungen 18 bzw. 18'
verbunden, die nach der Füllung des Zylinders mit der Bremsflüssigkeit durch Schrauben
19 und 19' verschlossen werden.
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Die äußeren Enden der Kolben 13 und 13' weisen Ansätze 20 und 20'
auf, die entsprechend der Darstellung nach F i g. 5 mit den Enden der Bremsbacken
4 und 4' verbunden sind. Die Kolben liegen in der in F i g. 1 dargestellten Ruhelage
an der Trennwand 8 an und halten das doppeltwirkende Rückschlagventi112 in einer
Mittelstellung.
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Die hydraulische Betätigungsvorrichtung arbeitet in folgender Weise:
Es sei angenommen, daß die Füllung mit Bremsflüssigkeit in üblicher Weise vorgenommen
ist und daß die Leitungen 18 und 18' durch die Entlüftungsschrauben 19 und 19' verschlossen
sind.
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Wenn nun Druckflüssigkeit über die Zuführungsleitung 11 zuströmt und
die Bremstrommel 7 sich in Pfeilrichtung (F i g. 5) dreht, haben die beiden Kolben
13 und 13' das Bestreben, sich gegensinnig auseinanderzubewegen. Da aber die Bremsbacken
4 und 4' nun an der Trommel anliegen, wird in bekannter Weise eine beträchtliche
Verschiebung des Gleichgewichts zwischen der Reaktionskraft der ersten und der zweiten
Bremsbacke auftreten. Der Kolben 13' wird daher weiter aus dem Zylinder 1 austreten
und drückt dabei die Flüssigkeit im Ringraum 2' zwischen den Kolbenabschnitten 29'
und 30' zusammen, wobei das Ventil 12 die Öffnung 10 auf der Seite 13 infolge der
Verschiebung des Druckgleichgewichts schließt und die im Ringraum 2' zwischen den
Kolbenabschnitten 29' und 30' zusammengedrückte Flüssigkeit auf den Kolben 13 wirkt
und ihn um eine Strecke bewegt, die von der des Kolbens 13' abweicht.
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Entsprechend dem Verhältnis der Durchmesser der Kolbenabschnitte 29'
und 30' kann das Verhältnis der Bewegungsstrecken der Kolben 13 und 13' vorherbestimmt
werden. Es ist daher einfach, die charakteristischen Eigenschaften der Bremse der
vorgesehenen Verwendung anzupassen, wobei lediglich die Durchmesser der Kolbenabschnitte
29' und 30' entsprechend zu ändern sind und die Buchse 15' dem neuen Durchmesser
des Abschnitts 30' anzupassen ist.
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Bei umgekehrter Drehrichtung der Trommel übernimmt der Kolben 13 die
Rolle des Kolbens 13'.
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Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 haben die Kolben 13 und 13' den
gleichen Durchmesser, jedoch können bei manchen Ausführungsformen auch die Kolben
verschiedene Durchmesser haben.
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Der Bremszylinder kann bei allen Backenbremsen verwendet werden. Es
gibt jedoch Bauarten, bei denen deren Verwendung besonders vorteilhaft ist. Dies
sind, wie erwähnt, vor allem diejenigen mit selbstverstärkend wirkenden Bremsbacken
mit wenigstens zwei Bremsbacken, deren eine Enden an der äußeren Stirnfläche der
beiden Kolben 13 und 13' der hydraulischen Betätigungsvorrichtung frei anliegen
und deren andere Enden in an sich bekannter Weise durch ein als Nachstellvorrichtung
ausgebildetes Verbindungsstück 5 verbunden sind, wie es in F i g. 5 dargestellt
ist.
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Wenn die Vorteile der hydraulischen Betätigungsvorrichtung besonders
günstig eingesetzt werden sollen, d. h. wenn der bestmöglichste Wirkungsgrad der
Bremse erreicht werden soll, werden Bremsbacken der beschriebenen Art verwendet,
bei denen die selbstverstärkende Wirkung der Primärbremsbacke für einen gegebenen
mittleren Reibungskoeffizienten der Bremsbeläge unendlich wird. Die Bremse bleibt
aber trotzdem unter Kontrolle, da die Abstufung der Bremswirkung durch die Bremsbetätigungsvorrichtung
regelbar ist und die von dieser auf die Primärbremsbacke übertragene Betätigungskraft
positiv oder negativ sein kann, je nach dem zwischen den Bremsbacken und der Bremsbetätigungsvorrichtung
erzielten Gleichgewicht, das sich in Abhängigkeit vom Wert des Reibungskoeffizienten
der Bremsbeläge ändert. Eine solche Bremse ist gegeben, wenn das Verbindungsstück
5 (F i g. 5) verhältnismäßig nahe an der Bremstrommelachse liegt.
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Bei der beschriebenen und in F i g. 5 dargestellten Bremse mit einem
Verbindungsstück 5 zwischen den beiden Bremsbacken 4 und 4' gilt für den Abstand
h folgende Beziehung:
r ist dabei der Radius der Bremstrommel, und h ist der Abstand des Verbindungsstückes
5 von der Bremsachse.
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Wenn man Bremsbacken mit einem in dieser Weise angeordneten Verbindungsstück
5 verwendet, muß die Verbindung zwischen den Bremsbacken und den Kolben des Zylinders
Kräfte in beiden Richtungen aufnehmen können. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist daher jedes äußere Ende der Kolben 13 und 13' z. B. mit einem Bügel 21 bzw.
21' versehen, die die Bremsbacken 4, 4' mit den entsprechenden Kolben 13 bzw. 13'
verbinden.
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Bei dieser Bauart können die Reaktionskräfte zwischen den Kolben und
den Bremsbacken in beliebiger Richtung auftreten und sind stets senkrecht zur Kolbenfläche
gerichtet.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den F i g. 5 und 6 ist einer Bremsbetätigungsvorrichtung
für die
normale Bremsung mit Hilfe des beschriebenen Bremszylinders
eine mechansiche Bremsbetätigungsvorrichtung (Handbremse) für die Hilfsbremsung
zugeordnet. Die mechanische Betätigungsvorrichtung wirkt ebenfalls auf die Bremsbacken
4 und 4'. Sie besteht aus einem bei 23 an die Bremsbacke 4' angelenkten Hebel 22,
an dem bei 25 eine Druckstange 26 angelenkt ist, deren freies Ende mittels
einer Gabel 27 um einen am Steg der Bremsbacke 4 befestigten Bolzen 28 greift. Am
freien Ende 23' des Hebels 22' ist ein Zugseil mit Führungshülle
24 eingehängt.
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Aus der folgenden Betrachtung geht hervor, daß sich bei Verwendung
des an Hand der F ig. 1 bis 4 beschriebenen Bremszylinders auch eine andere Wirkungsweise
der mechanischen Betätigungsvorrichtung ergibt, als dies bei den üblichen Einrichtungen
der Fall ist.
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Nachstehend sind einige Beispiele der Wirkungsweise beschrieben, bei
denen das Verbindungsstück 5 einen Abstand h einhält, der der Beziehung
entspricht, und die Bremsbeläge verschiedene Reibungskoeffizienten haben.
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Ist der Reibungskoeffizient niedrig (in der Größenordnung von 0,2),
so arbeitet die hydraulische Bremsbetätigungsvorrichtung in der bereits beschriebenen
Weise. Die Kraft, die z. B. der Fahrer eines Fahrzeugs über das nicht dargestellte
Bremspedal und den Hauptbremszylinder ausübt, wird bei einer bestimmten Drehrichtung
der Trommel durch den hinter der inneren Stirnfläche des entsprechenden Kolbens
wirkenden Bremsflüssigkeitsdruck auf die Primärbremsbacke übertragen, wobei das
doppeltwirkende Rückschlagventi112 auf der anderen Seite geschlossen ist. Die auf
die Stirnseite des Kolbens ausgeübte Kraft kann in zwei Teilkräften zerlegt werden:
a) eine auf die Primärbremsbacke ausgeübte mechanische Kraft, b) eine vom Druckraum
des Sekundärkolbens über die Leitung 17 bzw. 17' auf den Primärkolben wirkende hydraulische
Gegenkraft.
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Die von dem Fahrer ausgeübte Betätigungskraft wird also durch zwei
in gleicher Richtung wirksame Kräfte im Gleichgewicht gehalten, und je kleiner der
Reibungskoeffizient ist (d. h. je kleiner das Verhältnis zwischen der Gegenkraft
der Sekundärbremsbacke und der Öffnungskraft auf die Primärbremsbacke ist), um so
mehr Kraft ist zum Anlegen der Primärbremsbacke aufzubringen. Haben die Bremsbeläge
einen höheren Reibungskoeffizienten, bei dem das Verhältnis zwischen der Gegenkraft
der Sekundärbremsbacke und der Kraft zum Anlegen der Primärbremsbacke plus oder
minus unendlich wird, so ist der Beginn der Wirkung der Bremsbetätigungsvorrichtung
ebenso, wie vorhergehend beschrieben; da jedoch das Verhältnis der Gegenkraft zur
Bremsbackenanlegkraft unendlich ist, wird der durch den Fahrer auf die Innenfläche
des Primärkolbens ausgeübte Druck infolge des im Ringraum zwischen den beiden Kolbenabschnitten
verschiedenenDurchmessers durch den auf den Primärkolben einwirkenden Bremsflüssigkeits-Gegendruck
im Gleichgewicht gehalten, wobei der Druck, der in der Leitung 17 bzw. 17' herrscht,
stets gleich dem Gegendruck der Sekundärbremsbacke ist. Es steht daher keine Kraft
mehr zum Anlegen der Primärbremsbacke zur Verfügung, und die auf diese Backe einwirkende
Betätigungskraft ist daher gleich Null. Die Bremse wird daher durch die Sekundärbremsbacke
betätigt.
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Ist der Reibungskoeffizient so groß, daß sich ein Verhältnis zwischen
der Gegenkraft der Sekundärbremsbacke und der Betätigungskraft der Primärbremsbacke
ergibt, das gleich einem endlichen, aber negativen Wert ist, so bleibt der Beginn
der Wirkung der gleiche. Da dann aber die Bremsbacken im Gleichgewicht sind, muß
eine negative Betätigungskraft an der Primärbremsbacke auftreten, und der Primärkolben
bleibt unter der Einwirkung dreier Kräfte im Gleichgewicht, und zwar durch a) die
positiv gerichtete Betätigungskraft, b) die hydraulische Gegenkraft, die durch die
Leitung 17 bzw. 17' übertragen wird und gleich der Gegenkraft der Sekundärbremsbacke
ist, c) eine von der Primärbremsbacke ausgehende mechanische Kraft, die jetzt ebenfalls
positiv ist, also die Primärbremsbacke zurückzieht. Die beschriebene hydraulische
Bremsbetätigungsvorrichtung vermeidet den Hauptnachteil der selbstverstärkend wirkenden
Bremsen, nämlich die fehlende Gleichmäßigkeit der Wirkung.
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Die tatsächlich auf die Primärbremsbacke zu übertragende Kraft ist
umgekehrt proportional zu dem Reibungskoeffizienten. Die Wirkung ist so, als wenn
die Betätigungsvorrichtung das Verhältnis Bremsmoment zu Betätigungskraft »berechnet«
und derart die Betätigungskraft einregelt, daß das Verhältnis Bremsmoment zu Betätigungskraft
so konstant wie möglich bleibt.
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Daraus geht hervor, daß sich mit der beschriebenen hydraulischen Betätigungsvorrichtung
dann eine sehr gleichmäßige Bremswirkung ergibt, wenn selbstverstärkende Bremsbacken
verwendet werden.
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Es wird nunmehr die Wirkungsweise der zusätzlichen mechanischen Betätigungsvorrichtung
beschrieben.
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Wenn die Bremsbacken durch ein Verbindungsstück 5 miteinander verbunden
sind, dessen Abstand von der Trommelachse der Beziehung-
entspricht, so ist es nicht notwendig, zwischen den Bremsbacken und den Kolben ein
in beiden Richtungen wirksames Verbindungsstück vorzusehen: Die mechanische Betätigungsvorrichtung
arbeitet in üblicher Weise, die Sekundärbremsbacke stützt sich auf einen der hydraulischen
Betätigungskolben ab, und die Bremse arbeitet als übliche selbstverstärkend wirkende
Bremse.
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Wenn man nun den vorher betrachteten erfindungsgemäßen Fall zugrunde
legt, bei dem der Abstand des Verbindungsstückes von der Trommelachse der Beziehung
entspricht, so entspricht jedes Betätigen der Bremsbacken durch das Hilfsgestänge
24 (F i g. 5) einer selbstverstärkend wirkenden Verschiebung der Kolben im Drehsinn
der Trommel.
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Durch die in wenigstens einer der Leitungen 17 bzw. 17' entstehenden
Drücke wird das doppeltwirkende Rückschlagventil 12 in der einen oder anderen
Richtung
geschlossen, und die Wirkungsweise entspricht der hydraulischen Bremsbetätigungsvorrichtung
mit praktisch nur dem einzigen Unterschied, daß die Bremskraft durch die mechanische
Einrichtung aufgebracht wird.
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Das Ergebnis der Vereinigung der hydraulischen Betätigungsvorrichtung
mit den selbstverstärkend wirkenden Bremsbacken besteht darin, daß die Bremse die
bestmögliche Anpassung zwischen dem Wirkungsgrad und der gleichmäßigen Bremswirkung
hat.
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Wenn man andererseits das Verhältnis der Durchmesser der Kolben 13
und 13' festlegt, kann die Bremsleistung in bestmöglicher Weise dem gewünschten
Zweck angepaßt werden, wobei stets die gleichen Bremsbacken verwendet werden können.
Dies ist ein besonderer Vorteil bei der fabrikmäßigen Herstellung der Bremseinrichtungen,
da man bei Serien verschiedener Bremsen stets die gleichen Bremsbackentypen verwenden
kann.
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Nachstehend wird das zweite Ausführungsbeispiel an Hand der F i g.
7 und 8 beschrieben.
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Die hydraulische Betätigungsvorrichtung besteht aus einem Zylinder
31 mit zwei koaxialen Bohrungen 32 und 32', die durch eine feste Wand 33 getrennt
sind. Die Trennwand 33 weist eine Bohrung 34 auf, die zur Zuführung der Druckflüssigkeit
(z. B. Öl) dient und mit zwei Ringkanälen 35 und 35' in Verbindung steht. Weiter
hat die Trennwand 33 eine axiale Bohrung 36, in der eine Hülse 37 frei verschiebbar
angeordnet ist, die mit zwei elastische Dichtungsscheiben 39 und 39' tragenden Ventiltellern
38 und 38' verbunden ist.
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In den beiden Bohrungen 32 und 32' des Zylinders 31 sind zwei Betätigungskolben
40 und 40'verschiebbar angeordnet, welche ihrerseits zwei koaxiale Bohrungen 41
und 41' aufweisen.
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Auf den Kolben 40 und 40' sind Dichtungen
42
und 42' befestigt. Die Schultern von in die hohlen Betätigungskolben
40 und 40' von innen her eingeschraubten 1-.Tzilsen 43 und 43' bilden
Anschläge für auf den Betätigungskolben 40 und 40' axial bewegbar angeordnete topfförmige
Anschlagringe 44 und 44', die unter der Wirkung von die Kolben
40 und 40' umgebenden und an den Schultern der Kolben 40 und 40' anliegende
Ringscheiben 46 und 46' sich abstutzenden Druckfedern 45 und 45' gegen die Schultern
der Schraubenhülsen 43 und 43' gedrückt werden. Die Dichtungen 42 und 42' sind zwischen
der äußeren Schulter der Kolben 40 und 40' und den Ringscheiben 46 und 46' eingespannt.
Die einander zugekehrten Enden der Anschlagringe 44, 44' liegen an der Trennwand
33 an und gestatten dem doppeltsvirkcnc@en Riickschlagventil 377 38, ",3
39, 39',
die in der F i g. 7 gezeigte Mittelstellung einzunehmen.
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Durch Vorspannung der Federn 45 und 45' ist deren Kraft etwas größer
als die Kraft der Rückzu-federn für für die Bremsbacken auf die Kolben 40 und
40', wenn die Bremse gelüftet ist. Diese Rückzu,-federn sind in den F i g.
7 und 8 nicht dargestellt, da eine Bremse, die zusammen mit dem hier beschriebenen
Bremszylinder verwendet werden kann, bereits in den F i g. 5 und 6 dargestellt ist.
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In den Bohrungen 41 und 41' der Betätigungskolben 40 und 40' sind
zwei Hilfskolben 47 und 47' axial beweglich angeordnet, die mit Dichtungen 48 bzw.
48' und mit Anschlagringen 49 und 49' versehen sind. Letztere werden an einer Schulter
einer Verbindungsstange 50 durch die Verschraubung der beiden Hilfskolben 47 und
47' auf Gewindeansätzen der Verbindungsstange 50 in fester Anlage gehalten werden.
Die Verbindungsstange 50 ist in der Hülse 37 dichtend gleitbar geführt und weist
eine ringförmige Aussparung auf, in der ein Dichtungsring 52 untergebracht ist.
Die Enden der Kolben 40 und 40' sind mit Befestigungsorganen für die
Bremsbacken versehen; die Befestigungsorgane bestehen im vorliegenden Fall aus Ansätzen
53, 53' mit eingefrästen Aussparungen, in die Kupplungsteile 54 und 54' einschiebbar
sind. Die Teile 54 und 54' weisen Bohrungen 55 und 55' auf, in die die zur Kupplung
mit den Bremsbacken erforderlichen Bolzen od. dgl. eingreifen.
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Die beiden Schraubenhülsen 43 und 43' halten zwei in die Kolbenbohrungen
41, 41' hineinragende Ringe 56 und 56' gegen eine Schulter der Kolben 40, 40'. Diese
Ringe 56 und 56' dienen den an den Hilfskolben 47 und 47' befestigten Ringen 49,
49' als Anschläge. Zwischen jedem Betätigungskolben 40 und 40' und dem doppeltwirkenden
Rückschlagventil 37, 38, 38', 39, 39' ist ein Dämpfungselement 57, 57' vorgesehen,
das sich einerseits gegen die Anschlagringe 56 und 56' und andererseits gegen den
Ventilteller 38 und 38' abstützt.
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Im Zylinder 31 sind zwei Entlüftungskanäle 58 und 58' vorgesehen,
die in eine konische Entlüftungsbohrung 59 einmünden. In der konischen Bohrung 59
ist eine mit einer zur Atmosphäre führenden Bohrung od. dgl. versehene Schraube
60 (F i g. 8) angeordnet. Die Schraube kann die Verbindung zwischen den beiden
Entlüftungskanälen 58 und 58' und die Verbindung zwischen den beiden Kanälen und
der Atmosphäre abschließen.
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Druckräume 62 und 62', die von den Zylinderbohrungen 32, 32' und den
Außenwänden der Betätigungskolben begrenzt werden, stehen in ständiger Verbindung
mit den Druckräumen 63 und 63', die durch die Bohrungen 41 und 41' der Betätigungskolben
40 und 40' und den Hilfskolben 47 und 47' begrenzt sind.
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Bei gelüfteter Bremse geben die Vcntilteller 38 und 38' die Ringkanäle
35 und 35' frei, und die Kolben 40 und 40' liegen an den Ventiltellern über die
elastischen Dämpfungselemente 57 und 57' an. Die Kolben 40 und 40' stützen sich
an der festen Trennwand 33 über die Anschlagringe 44 und 44' ab.
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Die beschriebene Dremsbetäugungsvorrichtung arbeitet wie folgt: Wenn
die Bremsflüssigkeit durch die Bohrung 34 und die Ringkanäle 35 und 35' in den Druckräumen
62, 62', 63, 63' zur Wirkung kommt, haben die Kolben 40 und 40' das Bestreben, sich
auseinanderzubewegen. Da jedoch bei den Reaktionskräften an den Bremsbacken, die
sich an die rotierende Bremstrommel anlegen, lein Gleichgewicht besteht, wird der
Kolben auf der Seite der Sekundärbremsbacke zurückgezogen, und die Bremsflüssigkeit
hinter dem Kolben stark zusammengedrückt.
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Wenn man annimmt, daß sich die Bremstrommel 7 in umgekehrter Richtung
des in F i g. 5 dargestellten Pfeils dreht und die mit dem Betätigungskolben 40'
verbundene Bremsbacke die Sekundärbremsbacke ist, wird dieser Kolben zurückgezogen,
und die hinter ihm sich befindende Bremsflüssigkeit wird stark zusammengedrückt.
Der Druckunterschied, der sich auf
der rechten Seite des Ventiltellers
38' auswirkt und der über den Ringraum 61' zwischen dem Ventilteller 38' und der
Innenfläche der Schraubenhülse 43' in dem Druckraum 63' wirkt, schließt den Ventilteller
38'. Der im Druckraum 63' herrschende Druck ist höher als der im Druckraum 63 herrschende,
so daß die Hilfskolben 47 und 47' sich nach rechts bewegen, bis der Anschlagring
49 des Kolbens 47 an den Anschlagring 56 des Kolbens 40 anliegt. In diesem Augenblick
ist der Kolben 40 unter der Einwirkung dreier Kräfte im Gleichgewicht: a) dem Bremsflüssigkeitsdruck,
der auf die Flächen der Kolben 40 und 47 wirkt, b) der Reaktionskraft
der Primärbremsbacke, die sich über die Kupplungsteile 53 und 54 auf den Kolben
40 auswirkt, c) dem Bremsflüssigkeitsgegendruck auf den Kolben 47', der über die
Verbindungsstange 50, den Kolben 47 und die Ringe 49 und 56 auf den Kolben
40 übertragen wird, wobei dieser Flüssigkeitsdruck eine Funktion der an der
Sekundärbremsbacke auftretenden Kraft ist.
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Das Gleichgewicht des Primärkolbens 40 wird also in ähnlicher
Weise hergestellt, wie es bereits bei dem ersten Ausführungsbeispiel nach F i g.
1 bis 4 erläutert worden ist.
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Es sei noch bemerkt, daß die Verwendung der Druckfedern 45, 45' zwischen
den Kolben 40 und 40' einerseits und der Trennwand 33 andererseits sowie die Verwendung
der elastischen Dämpfungselemente 57 und 57' zwischen den Kolben 40 und 40' einerseits
und den Ventiltellern 38 und 38' andererseits verhindert, daß bei geringem Hub oder
ungenügender Füllung der Vorrichtung der der Sekundärbremsbacke zugeordnete Kolben
direkt oder indirekt über die Ventilteller 38 und 38' keinen nennenswerten mechanischen
Druck auf die Trennwand 33 ausüben kann; dies würde zu einem Verlust an Flüssigkeitsdruck
auf der Sekundärseite führen, und dementsprechend würde die Vorrichtung nicht, wie
gewünscht, arbeiten.
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Infolge der elastischen Verbindung hat auch ein nennenswerter Rückwärtshub
des Kolbens 40 oder 40' keine wesentliche mechanische Krafteinwirkung auf die Trennwand
33 zur Folge, so daß sich das beschriebene hydraulische Gleichgewicht einstellt.
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Die Druckfedern 45 und 45' und die Dämpfungselemente 57 und 57' können
auch durch andere in gleicher Weise vorkommende Elemente ersetzt sein.
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Die Ausführungsform der hydraulischen Bremsbetätigungsvorrichtung
gemäß F i g. 7 und 8 kann auch bei einer Bremse verwendet werden, wie sie in den
F i g. 5 und 6 dargestellt ist, und auch bei Bremsen anderer Art.
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Die an Hand der F i g. 7 und 8 beschriebene hydraulische Einrichtung
hat insbesondere die Vorteile, daß sie leicht und einfach herzustellen und zu montieren
ist und auch regeltechnisch einfach zu beherrschen ist.
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Die Dichtungen der Kolben, die stets in der gleichen Richtung arbeiten,
können auch in anderer Weise ausgebildet sein. Es können also Dichtungen anderer
Art verwendet werden, als sie in den F i g. 1 bis 4 dargestellt sind, wo je nach
dem Drehsinn der Bremstrommel eine Umkehrung der Arbeitsrichtung der Dichtungen
stattfindet.