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Verfahren zur Teilnehmeridentifizierung bei Datenübertragung über
Femmeldeleitungen Bei der Abwicklung von Fernschreiben über Fernschreibnetze besteht
das Bedürfnis, daß sich der rufende Teilnehmer vergewissern kann. ob er mit dem
gewünschten Teilnehmer verbunden wurde. Eine solche Identifizierungsmöglichkeit
ist besonders wichtig bei unbesetztern Betrieb der gerufenen Teilnehmerstelle.
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In den Telex- und Telegraphenwählnetzen wurde hierfür einheitlich
das Verfahren der Namengebersendung eingeführt, wobei auf ein Anforderungssignal
(Ziffernseite D) von der Ferne ein automatischer Fernschreibzeichensender
gestartet wird, der einen Identifizierungstext (Namengebertext) enthält, der nur
diesem Teilnehmer zugeordnet ist. Dieser Code wird auf dem Papier der beiden beteiligten
Fernschreibmaschinen abgedruckt.
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Im Falle von Netzen zur Übertragung digitaler Information oder Verfahren
zur Übertragung digitaler Information über Analogübertragungsnetze, bei denen mit
Telegraphiergeschwindigkeiten über 100 Baud gearbeitet wird, ist z. Z. jedoch
noch kein Abdruck der übertragenen Information mit einfachen Mitteln möglich. Als
Endgeräte werden hier Lochstreifen-, Lochkarten- und Magnetbandsender usw. sowie
Empfangslocher auf Streifen, Karten usw. verwendet. Auch im Falle von Telegraphiergeschwindigkeiten
unter 100 Band kann eine gedruckte Identifizierung unmöglich sein, nämlich
in Netzen, bei denen Code, Geschwindigkeit und Alphabet nicht einheitlich sind.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, auch in solchen Fällen eine Teilnehmeridentifizierung
zu ermöglichen.
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Die Erfindung hat demnach ein Verfahren zum Gegenstand, bei dem die
Identifizierung unabhängig von der Arbeitsgeschwindigkeit, dem Code und dem Übertragungsverfahren
(Start-Stop oder Synchron) der Endgeräte ist. Gemäß der Erfindung wird jedem Teilnehmer
unabhängig vom Code, Zeichengeschwindigkeit und übertragungsverfahren eine einheitliche
Kennung, vorzugsweise die Teilnehmer-Rufnummer in dekadischer Form, zugeordnet,
und die Kennung des jeweils gerufenen Teilnehmers zu einer der beiden Endstellen
der Verbindung übertragen und dort auf Übereinstimmung mit der beim Verbindungsaufbau
eingegebenen oder fest prograinmierten Kennung überprüft.
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Nach dem Erfindungsgedanken sind zwei Methoden möglich, wobei die
eine Methode eine vollständige Identifizierung, welcher Teilnehmer erreicht wurde,
erlaubt; die zweite Methode sagt hingegen aus, ob der gewünschte Teilnehmer erreicht
wurde. Beiden Methoden gemeinsam ist die Verwendung von Impulsen in dekadischer
Codierung von einer Länge, die noch einfach zu erzeugen und zu empfangen ist. Die
Übertragung der Signale und der Kennung erfolgt von der Endstelle aus in der für
die Übertragung der Datennachricht verwendeten Modulationsart, also Einfach- oder
Doppelstrom für Netze nach dem Telegraphierprinzip, Amplituden-, Frequenzmodulation
usw. für Datenübertragung über Fernsprechnetze. Hierbei wird das Modulationsgerät
mit dem Beginnzeichen in die Anschlußleitung eingeschleift.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand dreier Blockschaltbilder
näher erläutert.
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Die F i g. 1 hat eine Identifizierung durch optische Anzeige
zum Gegenstand.
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Nach Aufbau der Verbindung sendet die rufende Endstelle
A ein Anforderungssignal zur gerufenen Endstelle B, das aus einer definierten
Zahl von Impulsen besteht. Die Aussendung kann mittels eines Zahlengebers ZG oder
eines besonderen Nummernschalters NS erfolgen, der einen oder mehrere,
z. B. 11 oder 12 Impulse in einer Impulsfolge erzeugen kann.
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Die Impulse von der Endstelle B werden von einem Empfänger KSE bei
der gerufenen Endstelle B abgezählt, z. B. mittels Relais oder Zählmagneten, und
als Anforderungssignal erkannt. Hierdurch wird die Rücksendung der Teilnehmerkennung
eingeleitet, die zweckmäßigerweise aus der dekadischen
Darstellung
der Teilnehmer-Rufnummer besteht. Als Kennungssender KS kann jede elektronische,
Relais-oder Zählmagnetanordnung verwendet werden. Bei Vorhandensein eines Zahlengebers
(statt eines Nummernschalters) wird dieser zweckmäßigerweise für die Aussendung
der Kennung mitbenutzt. Die Teilnehmerkennung wird durch den Kennungsempfänger KSE
bei der rufenden Endstelle A abgezählt und die Ziffern auf einem Kennungsanzeiger
KA, z. B. einem Lampentableau, angezeigt. Hierdurch ist der rufende Teilnehmer in
der Lage, festzustellen, welchen Teilnehmer er erreicht hat. Die Anforderung der
Teilnehmerkennung kann mehrmals erfolgen. Ist der gerufene Teilnehmer identifiziert,
so wird die Kennungseinrichtung auf beiden Seiten durch Kontakt mittels eines vom
rufenden Teilnehmer zu sendenden Umschaltesignals abgeschaltet, um zu vermeiden,
daß durch falsche Interpretation von Zeichen der übermittelten Nachricht eine ungewollte
Kennungssendung erfolgt. Gleichzeitig wird hierdurch bei beiden Endstellen die Durchschaltung
zum Nachrichtenübermittlungsgerät NU vollzogen. Am Schluß der Nachricht ist
keine nochmalige Teilnehmeridentifizierung notwendig, da bei überinittlungsfehlern
durch Störeinbrüche oder Unterbrechungen die Fehlerkennungseinrichtung, die bei
Datenübermittlung vorausgesetzt werden kann, anspricht.
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Die Notwendigkeit eines Anforderungs- und Umschaltesignals entfällt,
wenn das Verfahren so gewählt wird, daß die gerufene Endstelle B nach dem Aufbau
der Verbindung im Anschluß an das Freizeichen (bzw. Beginnzeichen in Fernsprechnetzen)
ihre Kennung automatisch aussendet und anschließend den Kennungssender KS abschaltet
sowie zum Nachrichtenübermittlungsgefät Nü durchschaltet. Hierbei ist allerdings
kein mehrfaches Anfordern der Kennung mehr möglich.
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Eine Variante dieses Verfahrens, z. B. für unbesetzten Betrieb bei
gerufenem und rufendem Teilnehmer zeigt das Blockschaltbild der F i g. 2.
Der wesentliche Unterschied zum vorstehend beschriebenen Verfahren besteht darin,
daß bei der Wahl von der rufenden Endstelle A die Wahlinformation zusätzlich
in einem Speicher Sp gespeichert und die zurückkommende Kennung in Form der Rufnummer
der gerufenen Endstelle B durch einen Vergleicher V mit diesem Speicherinhalt verglichen
wird. Ergibt der Vergleich keine Übereinstimmung, so wird die Verbindung ausgelöst.
Zusätzlich kann auch hier wiederum die Kennung der gerufenen Endstelle B sowie die
gewählte Rufnummer von einem Anzeigegerät KA angezeigt werden. Der übrige Aufbau
unterscheidet sich nicht von dem des ersten Ausführungsbeispiels.
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Die F i g. 3 zeigt einen von den vorhergehend beschriebenen
Ausführungsbeispielen prinzipiell unterschiedlichen Identifizierungsvergleich beim
gerufenen Teilnehmer.
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Das Prinzip bei diesem Verfahren ist, daß die rufende EndstelleA nach
Aufbau der Verbindung die Kennung der von ihr angewählten Endstelle B aussendet.
Die gerufene EndstelleB empfängt diese und vergleicht sie über den Vergleicher V
mit ihrer eigenen Kennung. Stimmen beide nicht überein, so liegt Falschwahl vor
und die Verbindung wird von der gerufenen Endstelle B automatisch ausgelöst. Als
Kennung wird zweckmäßigerweise die Teilnehmer-Rufnummer verwendet, die Aussendung
der Kennung kann manuell mittels des Nummernschalters bzw. Zahlengebers SZG erfolgen
oder automatisch aus einem Speicher. Im letzteren Fall kann als Bedienungskomfort
die vom Teilnehmer (oder der Einrichtung) für den Verbindungsaufbau gewählte Rufnummer
zugleich in einen Speicher eingespeichert und nach dem Freizeichen unter Weglassung
der Ortskeniizahl wieder für die Kennungsüberprüfung ausgesendet werden. (Speicherzahlengeber
SZG). Die rufende Endstelle schaltet nach Aussendung der Kennung die Leitung von
der Kennungseinrichtung um auf das Nachrichtenübermittlungsgerät, bei der gerufenen
Endstelle erfolgt die Umschaltung nach positiv durchgeführtem Vergleich.
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Dieses Verfahren der Prüfung durch den gerufenen Teilnehmer bietet
gegenüber dem vorhergehend beschriebenen den Vorteil eines geringeren Aufwandes.