-
Vorrichtung zum Belegen von Dammböschungen mit Deckenbaustoffen Das
Aufbringen von vorzugsweise bituminösen Dichtungsbelägen auf die wasserseitigen
Dammböschungen von Staudämmen oder Speicherbecken geschieht mit Hilfe von Deckenfertigern
und nachfolgenden besonderen Verdichtungsgeräten. Diese Geräte werden mittels auf
einem Windenwagen auf der Dammkrone verfahrbaren Winden an Seilen längs der Böschung
auf- und abwärts bewegt.
-
Zum Beschicken des Deckenfertigers wurde derselbe bisher zur Dammkrone
aufwärts gezogen, um dort mit Hilfe eines auf der Dammkrone fahrenden Baggers jeweils
mit einem neuen Baustoffvorrat beschickt zu werden.
-
Man hat den Baustoff auch schon in speziellen Feldbahnloren auf einen
luftbereiften, lenkbaren Zubringerwagen im Inneren des Windenwagens geschoben, der
mit Hilfe einer besonderen Seilwinde dem Deckenfertiger auf der Dammböschung entgegenfährt,
um den Baustoff an diesen zu übergeben.
-
Diese bekannten Beschickungsverfahren verursachen jedoch sehr große
Zeitverluste bei der Dekkenfertigung, weil das Fassungsvermögen des Vorratsbehälters
auf dem Deckenfertiger nur beschränkt ist und der Deckenfertiger deshalb zur Übernahme
neuen Baustoffs sehr oft leer zur Dammkrone 4inaufgezogen und zur Baustoffübernahme
stillgesetzt werden muß. Praktische Erfahrungen haben ergeben, daß die Verlustzeiten
dabei mehr als 30 % betragen. Außerdem wird die Qualität der gefertigten Decke durch
die häufige Unterbrechung des Fertigungsvorganges beeinträchtigt. Der bituminöse
Baustoff muß bekanntlich heiß eingebaut werden. Er erkaltet während der Baustoffübernahme
an der Unterbrechungsstelle und verursacht beim Wiedereinsetzen der Fertigung eine
Nahtstelle, die wegen der hohen Anforderungen an die Wasserdichtheit der Decke unerwünscht
ist und eine sehr kostspielige Nachbehandlung verlangt.
-
Das Beschicken des Deckenfertigers mit besonderen Feldbahnloren verlangt
eine sehr schwere Portalkonstruktion des Windenwagens, um den Zugang für die Feldbahnloren
zu ermöglichen und den Zubringerwagen mit seiner Winde unterzubringen. Dieses Verfahren
setzt zudem voraus, daß sich die Mischanlage in gleicher Höhe wie die Dammkrone
befindet. Ist dies nicht möglich, muß der Baustoff von der Aufbereitungsanlage mittels
Lastkraftwagen in heißem, einbaufertigem Zustand herbeigefahren und in die Feldbahnloren
umgeladen werden. Dieser Vorgang verlangt eine Umschlagstation, die isolierte Bunker
aufweisen muß, um unzulässige Abkühlung des Deckenbaustoffes beim Umschlagen soweit
wie möglich zu vermeiden. Außer der Abkühlung besteht bei jedem Umschlag die Gefahr
der Entmischung des Deckenbaustoffes.
-
Bei im Straßenbau eingesetzten Deckenfertigern ist es bekannt, letzteren
den Deckenbaustoff vermittels Lastkraftwagen mit Hinterkippeinrichtungen zuzuführen,
die den Baustoff unmittelbar in den Vorratsbehälter des Deckenfertigers schütten.
Hierbei fahren die Lastkraftwagen mit eigener Motorkraft auf dem zu belegenden Planum
bis zum Dekkenfertiger und übergeben den Baustoff an letzteren im Fahren. Dieses
Verfahren ist beim Belegen von Dammböschungen nicht ohne weiteres anwendbar, weil
letztere zu steil sind, um das Befahren mit Lastkraftwagen zu erlauben, und weil
die Anwesenheit des Windenwagens auf der Dammkrone das Manövrieren der Lastkraftwagen
behindern würde.
-
Gemäß der Erfindung ist ein auf der Dammböschung fahrender Schwenkkran
zum Heben und Auf- und Abwärtsbewegen der auf der Dammkrone herbeigefahrenen Lastkraftfahrzeuge
längs der Dammböschung und zum Vorsetzen derselben vor den Deckenfertiger vorgesehen.
-
Der Schwenkkran vermag den auf der Dammkrone herbeigefahrenen, mit
Deckenbaustoff beladenen Lastkraftwagen ohne weiteres anzuheben, in die Spur des
Deckenfertigers zu schwenken, auf die Dammböschung abzusenken, an seinen Seilen
beliebig weit dammabwärts zu leiten und dem Deckenfertiger vorzusetzen und während
der Baustoffübergabe mit der Geschwindigkeit des Deckenfertigers voranzubewegen.
-
Hierdurch werden Verlustzeiten weitgehend vermieden und Umschlaganlagen
für den Deckenbaustoff im Transportweg von der Aufbereitungsanlage bis zum Deckenfertiger
erspart. Der Saustoff kann nunmehr sehr schnell auf Lastkraftwagen von der
Aufbereitungsanlage
bis zum Deckenfertiger gebracht werden, gleichgültig in welcher Niveauhöhe sich
die Aufbereitungsanlage und in welchem Abstand von der Dammkrone sich der Deckenfertiger
befindet. Der Deckenfertiger kann die Decke nun in einem Zug ohne Unterbrechungen
verlegen, so daß unzuverlässige Quernähte vermieden werden. Insgesamt ergeben sich
neben der besseren Qualität der Decke sehr große Ersparnisse an Einbauzeit und Kosten.
-
Der Schwenkkran wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung auf dem
das Einbaugerät (Deckenfertiger und Verdichtungsgeräte) bewegenden, auf der Dammkrone
fahrenden Windenwagen angeordnet. Er benötigt dann kein eigenes Fahrgestell und
befindet sich ständig an der für das Vorsetzen der Lastkraftwagen günstigsten Stelle
des Gesamtgerätes.
-
Mit Rücksicht auf die in weiten Grenzen wechselnden Zugkräfte, welche
die Kranwinden beim Heben und Senken des Lastkraftwagens unter ständig wechselnder
Richtung der Tragseile aufzubringen haben, sind dieselben erfindungsgemäß mit Antrieben
versehen, die selbsttätig in Abhängigkeit vom Lastmoment schaltende Drehzahlstufen
aufweisen.
-
Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung näher erläutert, die ein Ausführungsbeispiel
des neuen Deckeneinbaugerätes in Seitenansicht darstellt.
-
Auf der Dammkrone des Dammes D ist ein vorzugsweise auf Schienen oder
Raupenketten fahrender Windenwagen 1 angeordnet, dessen Doppelseilwinde 2 an ihren
Seilen 3 den Deckenfertiger 4 auf der Dammböschung auf- und abbewegt, um auf dieselbe
einen wasserdichten Dichtungsbelag d aufzubringen. Der Deckenfertiger ist speziell
für diese Aufgabe ausgerüstet. Er besitzt einen Vorratsbehälter 5 für einen Baustoffvorrat
sowie Einrichtungen zum gleichmäßigen Aufbringen des Baustoffes auf das Planum und
zum Verdichten desselben. Das Einbauen des Dichtungsbelages geschieht in nebeneinanderliegenden
Bahnen, die sich in Richtung der Dammböschung erstrecken, vorzugsweise am Fuß des
Dammes beginnend und zu dessen Krone hin fortschreitend. Nach der Fertigstellung
einer jeden Belagsbahn wird der Deckenfertiger 4 auf einer Rampe in den Windenwagen
1 hineingezogen, worauf dieser samt dem Fertiger um eine Belagsbahnbreite auf der
Dammkrone voranbewegt wird. An dem Windenwagen und am Deckenfertiger können quer
zur Belagsbahn verfahrbare Seilwinden vorgesehen sein, vermittels deren Nachverdichter,
vorzugsweise Verdichtungswalzen, im Bereich der vom Deckenfertiger eingebauten Belagsbahnen
auf- und abbewegt werden, um diese nachzuverdichten und zu glätten.
-
Auf dem Windenwagen 1 ist ein Schwenkkran 6
angeordnet,
der die auf der Dammkrone heranfahrenden, mit einbaufertigem Deckenbaustoff beladenen
Lastkraftwagen anhebt, in die Arbeitsbahn des Deckenfertigers schwenkt, dort auf
das Böschungsplanem absenkt und auf demselben beliebig weit abwärts zum Deckenfertiger
leitet, bis sich der Lastkraftwagen mit seiner nach hinten kippbaren Pritsche an
den Deckenfertiger anlegt. Durch Anheben der Hinterkippeinrichtung des Lastkraftwagens
wird nunmehr, wie auf der Zeichnung dargestellt, der Baustoff in den Vorratsbehälter
5 des Deckenfertigers geschüttet. Dabei schiebt der Deckenfertiger den Lastkraftwagen
in Arbeitsrichtung voran, so daß er seine Einbauarbeit auch während der Baustoffübergabe
nicht zu unterbrechen braucht. Der entleerte Lastkraftwagen wird vom Schwenkkran
beschleunigt auf der Böschung nach oben gezogen, angehoben und auf derselben oder
der anderen Seite des Windenwagens wieder auf die Dammkrone abgesetzt. Das Aufsetzen
des beladenen Lastkraftwagens auf die Dammböschung wird wesentlich vereinfacht,
wenn das Gehänge 7, vermittels dessen der Lastkraftwagen mit den Seilen des Schwenkkranes
verbunden wird, so angeordnet und ausgebildet ist, daß der Lastkraftwagen mit Bezug
auf seine Längsachse beim Anheben etwa eine der Neigung der Dammböschung entsprechende
Schräglage einnimmt, wie auf der Zeichnung gestrichelt angedeutet. Der Schwenkkran
ist mit doppelten Tragseilen ausgerüstet, so daß der am Kran hängende Lastkraftwagen
keine Drehbewegungen auszuführen vermag, sondern mit seiner Längsachse in der Ebene
des Kranauslegers verbleibt. Die Doppelseile des Schwenkkranes erlauben es, sicherheitstechnisch
den Fahrer des Lastkraftwagens während des gesamten Beschickvorganges zum Bedienen
der Hinterkippeinrichtung und zum Steuern des Wagens auf dem Führerstand des Lastkraftwagens
zu belassen. Auf diese Weise ist ein schnelles, störungsfreies Beschicken des Deckenfertigers
während des Betriebes desselben gewährleistet.
-
Zur Verbesserung der Schwerpunktlage des Lastkraftwagens ist auf der
nach hinten kippbaren Pritsche ein besonderer Behälter 8 für den Baustoff befestigt,
der den Baustoff auf der Pritsche einen solchen Platz einnehmen läßt, daß sein Schwerpunkt
etwa mit dem Schwerpunkt des unbeladenen- Wagens zusammenfällt oder senkrecht über
demselben liegt. Auf diese Weise werden Gleichgewichtsänderungen von beladenen gegenüber
entladenen Wagen vermieden.
-
Die beim Bewegen des Lastkraftwagens mit dem Schwenkkran von der Winde
desselben aufzubringenden Zugkräfte weisen während eines Arbeitsspiels sehr große
Schwankungen auf, die Winde hat zu Beginn den beladenen Lastkraftwagen senkrecht
anzuheben, auf die Böschung abzusetzen und auf der Böschung abwärts fahren zu lassen.
Sie hat nach der Baustoffübergabe an den Deckenfertiger den entladenen Lastkraftwagen
beschleunigt die Böschung hinaufzuziehen und anzuheben. Beim Abwärtsfahren wie auch
Aufwärtsziehen des Lastkraftwagens wechselt die Hubneigung des Tragseiles und damit
die Zugkraft stetig. Um dabei eine möglichst gleichmäßige Belastung des Antriebsmotors
zu erreichen, sind die Kranwinden mit Antrieben versehen, die die Windendrehzahl
und damit die Seilgeschwindigkeit selbsttätig in Abhängigkeit vom Lastmoment verändern.
Auf diese Weise wird bei konstanter Drehzahl des Antriebsmotors das von diesem abzugebende
Drehmoment konstant gehalten.
-
Die Seilwinden sind zum Zweck des Seillängenausgleichs untereinander
mit einem Differentialgetriebe verbunden und mit je einer automatischen Halte- und
je einer Sicherheitsbremse ausgerüstet, von denen jede für sich allein imstande
ist, die volle Last zu halten.