DE1202910B - Kugelfoermiges Brennstoffelement fuer Hochtemperatur-Leistungskernreaktoren - Google Patents
Kugelfoermiges Brennstoffelement fuer Hochtemperatur-LeistungskernreaktorenInfo
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- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C3/00—Reactor fuel elements and their assemblies; Selection of substances for use as reactor fuel elements
- G21C3/02—Fuel elements
- G21C3/04—Constructional details
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21C—NUCLEAR REACTORS
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
G21c
Deutsche KL: 21g-21/20
Nummer: 1202910
Aktenzeichen: N 23119 VIII c/21 g
Anmeldetag: 7. Mai 1963
Auslegetag: 14. Oktober 1965
Die Erfindung bezieht sich auf ein kugelförmiges Brennstoffelement für Hochtemperatur-Leistungskernreaktoren
aus Spaltstoff und Moderator oder Spaltstoff, Brutstoff und Moderator, bei dem der
Spaltstoff in einer Ausnehmung eines kugelförmigen, aus Graphit bestehenden Gerüstkörpers angeordnet
ist.
Für Hochtemperatur-Leistungsreaktoren sind kugelförmige Brennelemente auf der Basis von Graphit
bekannt, die den nuklearen Brennstoff bzw. auch den Brutstoff als Carbid enthalten. Bei einem Typ eines
solchen Brennelementes wird der nukleare Brennstoff in Gestalt sogenannter beschichteter Partikeln, d.h.
kleiner Brennstoffteilchen mit einer dünnen, praktisch gasdichten Umhüllung, verwendet. Zur Herstellung
eines kugelförmigen Brennelements ist vorgeschlagen worden, solche beschichteten Partikeln mit einer im
wesentlichen aus Kohlenstoff bestehenden und ein geeignetes Bindemittel enthaltenden Masse zu mischen
und diese Masse zu einer Kugel zu verpressen. Durch anschließendes Erhitzen einer solchen gepreßten
Kugel soll das Bindemittel verkokt und die Kugel damit für eine Leistungsabgabe im Reaktor bei höheren
Temperaturen geeignet gemacht werden. Ein Nachteil dieser Ausführung besteht darin, daß durch den Preß-Vorgang
die empfindliche Schicht auf den Brennstoffpartikeln zerstört werden kann, wodurch die wertvollen
Eigenschaften der beschichteten Partikeln verlorengehen. Werden dagegen beim Pressen der Brennelementkugeln
nur geringe Drücke angewendet, um die Schicht auf den Partikeln zu schonen, so werden
nur Kugeln niedriger Dichte mit geringer Festigkeit und schlechter thermischer Leitfähigkeit gewonnen.
Bei einer anderen Ausführung verwendet man Kugeln aus kompaktem Elektrographit, in die man
eine zylindrische Bohrung einarbeitet. In diese Bohrung wird dann der Brennstoff, z. B. ein Gemisch
aus Urancarbid mit überschüssigem Graphit, in Form einer zylindrischen Patrone eingebracht. Den Vorteilen
eines solchen Konzeptes, nämlich der guten thermischen Leitfähigkeit und der befriedigenden
mechanischen Festigkeit, stehen die entscheidenden Nachteile gegenüber, daß bei einer Brennstoffpatrone
dieser Art in dem Brennstoff selbst sehr hohe lokale Temperaturen auftreten und im Reaktor in großem
Umfang flüchtige Spaltprodukte abgegeben werden, die durch die poröse Graphitschicht leicht hindurchdiffundieren
können. Um dies zu vermeiden, ist vorgeschlagen worden, durch besondere Imprägnierungsverfahren
den hier verwandten Elektrographit für Gase schwer durchlässig zu machen. Es hat sich erwiesen,
daß dieser Prozeß nicht nur technisch schwie-Kugelförmiges Brennstoffelement
für Hochtemperatur-Leistungskernreaktoren
Anmelder:
NUKEM Nuklear-Chemie und -Metallurgie
Gesellschaft m. b. H.,
Wolfgang bei Hanau
Als Erfinder benannt:
Lothar Rachor, Klein-Auheim
Lothar Rachor, Klein-Auheim
rig ist, sondern auch einen außerordentlichen wirtschaftlichen Aufwand erfordert.
Weiterhin sind kugelförmige Brennelemente bekannt, bei denen ein Preßling aus Uran oder einem
Gemisch aus Uran und Graphit mit einer dünnwandigen Umhüllung aus Metall versehen ist, wobei im
Inneren gegebenenfalls ein Hohlraum zur Aufnahme von Graphit oder einem anderen Werkstoff vorgesehen
ist, der Neutronen reflektiert, Derartige Brennelemente mit Metallhülle sind für Hochtemperaturreaktoren
nicht geeignet, da bei Temperaturen von über 1000° C eine Umhüllung aus Metall im Dauerbetrieb
praktisch nicht mehr beständig ist.
Diese Nachteile der bekannten Ausführungen werden dadurch behoben, daß bei dem Brennstoffelement
gemäß der Erfindung der Brennstoff bzw. Brutstoff auf der Wand des Hohlraumes der Kugel
aufgebracht ist und der restliche Hohlraum mit einer neutronenphysikalisch günstigen, hochtemperaturbeständigen
Masse, vorzugsweise Graphit, ausgefüllt ist.
Der Vorteil der Konzentration des Brennstoffes auf eine dünne Schicht liegt in der besseren Wärmeabfuhr
infolge des kurzen Weges von der Wärmequelle zur Oberfläche der Brennelementkugel, wobei keine
lokale Konzentration der Temperatur — wie beispielsweise im Zentrum eines Zylinderkörpers —
eintritt.
Die Einhaltung einer niedrigen Betriebstemperatur ist auch deshalb vorteilhaft, weil die Spaltproduktdiffusion
sehr stark temperaturabhängig ist.
Das kugelförmige Brennelement der Erfindung besteht vorzugsweise aus einem gut wärmeleitenden und
mechanisch festen Elektrographit mit z. B. eingeschraubten Verschlußstopfen. In die Kugel wird eine
Höhlung eingearbeitet, die vorzugsweise von kugeliger oder annähernd kugeliger Gestalt ist. Der
nukleare Brennstoff bzw. das Brennstoff-Brutstoff-
509 717/330
Gemisch wird in die Höhlung, und zwar in relativ dünner Schicht auf deren Wandung eingebracht.
Das Verhältnis von Innen- und Außendurchmesser der Hohlkugel liegt vorteilhaft zwischen 0,4:1 und
0,8 : 1. Es wird einmal bestimmt durch das Bestreben, die Oberfläche der Höhlung für die Aufnahme des
Brennstoffs zur besseren Wärmeabfuhr möglichst groß zu machen, andererseits muß die Schale aus
kompaktem Graphit dick genug sein, um eine ausreichende Festigkeit zu behalten und einen einwandfreien
Verschluß mit einem Graphitstopfen zu gewährleisten. Je nach den Anforderungen, die vom
Reaktorkonzept her an Wärmeleitung und Festigkeit gestellt werden, ist eine mehr oder weniger dickwandige
Schale erforderlich.
Erfindungsgemäß wird der Brennstoff auf die Innenwand der Höhlung in nicht zu großer Schichtstärke
aufgetragen, wobei sich der Brennstoff in feiner bis grobdisperser Verteilung befindet, vorzugsweise
in Gestalt von beschichteten Partikeln, gegebenenfalls gemischt mit Graphitpulver. Der Brennstoff 3
(s. Abbildung) wird in konzentrierter Form mit einem geeigneten Bindemittel, beispielsweise im Schlickergußverfahren,
auf die Innenwand einer Hohlkugel 1 aufgetragen. Als Bindemittel wird beispielsweise ein
gelöstes Kunstharz, z. B. Phenolharz, verwendet, das beim anschließenden Erhitzen nach Abdampfen des
Lösungsmittels polymerisiert und dann durch Vercracken in Koks übergeht. Außer gelösten Bindemitteln
können auch flüssige Bindemittel verwendet werden, beispielsweise Furfuralkohol, die direkt
polymerisiert und vercrackt werden. Da das verkokte Bindemittel ein relativ schlechter Wärmeleiter ist,
wird vorzugsweise ein Graphitpulver als Füllstoff beigemischt, so daß die partikelhaltige Schicht im fertigen
Brennelement aus Partikeln, Graphitkörnern und Binderkoks besteht, wobei die Partikeln 5 bis
50 °/o des Schichtvolumens darstellen.
Der restliche Hohlraum 4 wird anschließend mit einer neutronenphysikalisch günstigen, hochtemperaturbeständigen
Masse, vorzugsweise Graphitpulver, ausgefüllt. Anschließend wird ein Stopfen 2 eingeschraubt,
wobei er zweckmäßig eingekittet wird, und durch Glühen der Kugeln auf 1000 bis 2000° C wird
das in den Innenschleifen enthaltene Bindemittel sowie
der Kitt auf dem Stopfen verkokt.
Der Vorteil der Konzentration des Brennstoffs auf eine dünne Schicht liegt in der besseren Wärmeabfuhr
infolge des kurzen Weges von den Wärmequellen zur Oberfläche der Brennelementkugel. Die Berechnung
des Wärmetransports für verschiedene Schichtdicken (bei gleichem Brennstoffgehalt) ergibt, daß der Temperaturanstieg
in der Schicht — von der Hohlkugelwand zur Innenseite der Schicht — proportional zur
Schichtdicke ist. Bei Konzentration der Partikeln auf eine sehr dünne Schicht tritt daher nur eine sehr
geringe Temperaturerhöhung ein. Die Einhaltung einer niedrigen Betriebstemperatur ist vorteilhaft, da
die Spaltproduktdiffusion durch die Hüllschichten sehr stark temperaturabhängig ist.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäß ausgebildeten Brennstoffelements gegenüber den erwähnten
bekannten Brennstoffelementen mit beschichteten Partikeln besteht darin, daß die Partikeln bei der
Bildung der Schicht völlig schonend eingebracht werden und daß auch die Hinterfüllung des Hohlraumes
mit Graphitmasse ohne Anwendung von nennenswerten Preßdrücken geschieht, so daß die Partikeln bei
der Brennelementherstellung nicht geschädigt werden können.
Claims (5)
1. Kugelförmiges Brennstoffelement für Hochtemperatur-Leistungskernreaktoren
aus Spaltstoff und Moderator oder Spaltstoff, Brutstoff und Moderator, bei dem der Spaltstoff in einer Ausnehmung
eines kugelförmigen, aus Graphit bestehenden Gerüstkörpers angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Brennstoff bzw. Brutstoff auf der Wand des Hohlraumes
der Kugel aufgebracht ist und der restliche Hohlraum mit einer neutronenphysikalisch günstigen,
hochtemperaturbeständigen Masse, vorzugsweise Graphit, ausgefüllt ist.
2. Brennstoffelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung in der
Graphitkugel kugelförmige oder annähernd kugelförmige Gestalt hat.
3. Brennstoffelement nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von
Innen- und Außendurchmesser der Hohlkugel zwischen 0,4 : 1 und 0,8 : 1 liegt.
4. Brennstoffelement nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Brenn- bzw.
Brutstoff in Form von Partikeln, die mit einer gasundurchlässigen Hülle versehen sind, auf die
Wand des Hohlraumes der Kugel aufgebracht ist.
5. Brennstoffelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Brenn- bzw. Brutstoffpartikeln, vorzugsweise im Gemisch mit Grphitpulver, mit Hilfe eines flüssigen
Bindemittels auf die Wand des Hohlraumes aufgetragen sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 037 036,
121 238;
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 037 036,
121 238;
USA.-PatentschriftNr. 2 863 814;
»Proceedings of the Second United Nations International Conference on the Peaceful Uses of Atomic Energy«, Vol. Ί, 1958, S. 748 bis 750.
»Proceedings of the Second United Nations International Conference on the Peaceful Uses of Atomic Energy«, Vol. Ί, 1958, S. 748 bis 750.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
509 717/330 10.65 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEN23119A DE1202910B (de) | 1963-05-07 | 1963-05-07 | Kugelfoermiges Brennstoffelement fuer Hochtemperatur-Leistungskernreaktoren |
Applications Claiming Priority (4)
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DEN23119A DE1202910B (de) | 1963-05-07 | 1963-05-07 | Kugelfoermiges Brennstoffelement fuer Hochtemperatur-Leistungskernreaktoren |
DEN23700A DE1210095B (de) | 1963-09-05 | 1963-09-05 | Kugelfoermiges Brennstoffelement fuer Hochtemperatur-Leistungskernreaktoren und Verfahren zur Herstellung desselben |
DEN23701A DE1210096B (de) | 1963-09-05 | 1963-09-05 | Kugelfoermiges Brennstoffelement fuer Hochtemperatur-Leistungskernreaktoren |
DEN23747A DE1208014B (de) | 1963-09-05 | 1963-09-13 | Kugelfoermiges Brennstoffelement fuer Hochtemperatur-Leistungskernreaktoren und Vorrichtung zur Herstellung desselben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1202910B true DE1202910B (de) | 1965-10-14 |
Family
ID=27437271
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEN23119A Pending DE1202910B (de) | 1963-05-07 | 1963-05-07 | Kugelfoermiges Brennstoffelement fuer Hochtemperatur-Leistungskernreaktoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1202910B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2309306A1 (de) * | 1973-02-24 | 1974-09-26 | Hochtemperatur Reaktorbau Gmbh | Brennstoffelement fuer hochtemperaturleistungskernreaktoren |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1037036B (de) * | 1957-10-25 | 1958-08-21 | Babcock & Wilcox Dampfkessel | Verfahren zur Herstellung von Spaltstoffelementen fuer Kernreaktoren |
US2863814A (en) * | 1952-09-26 | 1958-12-09 | Kenneth A Kesselring | Neutronic reactor fuel element |
DE1121238B (de) * | 1957-08-16 | 1962-01-04 | Andre Huet | Kernreaktor-Brennstoffelement |
-
1963
- 1963-05-07 DE DEN23119A patent/DE1202910B/de active Pending
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