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Schauglasanordnung, insbesondere für Werkzeugmaschinen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Schauglasanordnung, insbesondere für Werkzeugmaschinen, die
dem Zweck dient, den Ölstand bzw. Ölumlauf durch einen durchsichtigen Schauglaskörper
erkennbar zu machen.
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Es ist bereits eine Schauglasanordnung bekannt, bei welcher der Schauglaskörper
mit einem Bund und einem gegen diesen aufschiebbaren ölfesten elastischen Druckring
und mit einem Gewindeansatz für einen aufschraubbaren Gewindering versehen ist,
der mit seiner Stirnfläche gegen eine solche des Druckringes anpreßbar ist, welcher
infolge seiner dabei bewirkten radialen Ausdehnung gegen die Wandung der Einsatzöffnung
abdichtend anliegt.
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Der Einbau dieses bekannten Schauglases vollzieht sich so, daß zunächst
der Druckring durch Anziehen des Gewinderinges von Hand so weit vorgespannt wird,
daß sich das Schauglas mit mäßiger Kraft in die Einsatzbohrung drücken läßt. Um
jedoch den Druckring genügend vorspannen und das Schauglas festziehen zu können,
wurde empfohlen, die Gewinderingstirnfläche vor dem Einbau einzufetten. Dabei müssen
aber die Mantelfläche des Druckringes und die Wandung der das Schauglas aufnehmenden
Bohrung absolut trocken sein, damit eine genügend große Reibung zwischen dem etwas
aufgewölbten Druckring und der Wandung der Einsatzöffnung vorhanden ist, die ausreicht,
um den Gewindering nunmehr mit Hilfe eines Stiftschlüssels od. dgl. festziehen zu
können. Das vorherige Einfetten erleichtert zwar das Vorspannen, ist aber dem Festziehen
oft hinderlich, da bei unsachgemäßer Handhabung Fett auf die Mantelfläche des Druckringes
und beim Einsetzen an die Wandung der Bohrung gelangen kann. Häufig wurde auch das
Fetten der Stirnfläche vergessen. Durch diese beiden Unsicherheitsfaktoren ist das
Festziehen des Gewinderinges nur begrenzt möglich. Die Grenze ist dann erreicht,
wenn sich der Schauglaskörper in seiner Einsatzbohrung zu drehen beginnt. Ein solches
Schauglas kann also nicht einbaufertig geliefert werden.
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Es hat sich gezeigt, daß es in manchen Fällen erwünscht ist, das
Schauglas fester anziehen zu können, insbesondere dann, wenn es in geschlossene
Ölbehälter eingesetzt werden muß, die im Betrieb einer Erwärmung ausgesetzt sind,
sei es durch das Getriebe oder durch äußere Einwirkung. In diesen Fällen kann sich
nämlich ein Überdruck in dem Gehäuse, welches das Schauglas trägt, bilden, der so
groß sein kann, daß das nicht ausreichend festgezogene Schauglas herausgedrückt
wird.
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Das in der Einsatzbohrung befindliche Ölstandsglas ist von der Rückseite
nicht zugänglich. Daher kann der Einsatzkörper auch nicht festgehalten werden, um
den Gewindering fester anziehen zu können.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein einbaufertiges Schauglas
mit bleibendem Reibwert zu schaffen und mit einfachen Mitteln ein festeres Anziehen
des Gewinderinges, der auf dem eingesetzten Schauglaskörper schraubt, zu ermöglichen
und eine Verbesserung der Dichtung zu schaffen, und erreicht dies erfindungsgemäß
dadurch, daß zwecks Steigerung des ausübbaren axialen Druckes ein Gleitring, welcher
den Reibungskoeffizienten zwischen den Ringstirnflächen des Gewinderinges und des
Druckringes herabsetzt, gegen die Stirnfläche des elastischen Druckringes anliegt
und den von dem Gewindering beim Aufschrauben ausgeübten Druck überträgt.
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Durch den Gleitring verringert sich der zwischen den Stirnflächen
des Druckringes und des Gewinderinges vorhandene Reibungskoeffizient, so daß der
Gewindering beträchtlich fester angezogen werden kann und trotzdem keine Verdrehung
des Ölschauglases in der Bohrung eintritt, wenn der Einsatzkörper als solcher nicht
festgehalten werden kann.
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Es kann daher die Pressung zwischen dem Druck ring und der Bohrungswandung
um ein beträchtliches erhöht und die Dichtungsverhältnisse können verbessert werden.
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Eine weitere Möglichkeit, den Gewindering fester anzuziehen, besteht
in der Verminderung der Verformarbeit am Druckring. Erreicht wird dies da-
durch,
daß der bisher rechteckige Querschnitt des Druckringes innen kegelig, also keilförmig,
ausgebildet wird und dementsprechend der Bund des Schauglaskörpers mit einem entsprechenden
außenkegeligen Sitz versehen wird. Bei gleicher Breite des Druckringes ist dadurch
das Volumen desselben auf etwa die Hälfte verringert, und bei einem bestimmten Anzugsmoment
am Gewindering ergibt sich bei entsprechend kleinerer Verformarbeit ein festerer
Sitz des Ölschauglases. Beide Maßnahmen zusammen, die der keilförmigen Ausgestaltung
des Dichtungsringes in Verbindung mit dem Gleitring, ergeben eine optimale Wirkung.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
der Gleitring aus einer dünnen Kunststoffolie hergestellt und als Zwischenring zwischen
den Stirnflächen des Druckringes und des Gewinderinges angeordnet ist.
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Der Gleitring kann auch Bestandteil der Stirnfläche des Gewinderinges
sein und die Oberfläche der Stirnfläche bilden. Zu diesem Zweck kann die Stirnfläche
des Gewinderinges mit dem Werkstoff des Gleitringes beschichtet, beispielsweise
plattiert oder lackiert sein. Eine solche Beschichtung kann durch Auftragen eines
gelösten Kunststoffes ähnlich einem Lackieren erzielt werden. Es ist auch möglich,
die Ringstirnfläche mit dem Kunststoff zu plattieren, was unter Anwendung von Wärme
und Druck oder auch gegebenenfalls durch ein Klebemittel geschehen kann.
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Schließlich kann auch der Gewindering als Ganzes aus dem Werkstoff
des Gleitringes bestehen.
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In jedem Falle ist es vorteilhaft, wenn die Ringstirnfläche des Gewinderinges
glattflächig und möglichst poliert ist. Das Polieren der Ringstirnfläche bringt
auch dann einen Vorteil, wenn der Gewindering aus Aluminium besteht.
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Der als Werkstoff des Gleitringes verwendete Kunststoff soll eine
Wärmeformbeständigkeit von mindestens 800 C aufweisen. Geeignete Kunststoffe sind
beispielsweise solche der Vinylverbindungen oder die Polymerisate und Mischpolymerisate
der Acrylsäure und der Methacrylsäure.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 den Schauglaskörper mit aufgesetztem Druckring
und Reflektor, F i g. 2 einen Gleitring, Fig.3 einen auf den Gewindeansatz des Schauglaskörpers
nach F i g. 1 aufschraubbaren Gewindering, Fig.4 eine andere Ausführungsform des
Gewinderinges, dessen Stirnfläche mit einem Kunststoff beschichtet ist, F i g. 5
einen Gewindering aus Kunststoff, F i g. 6 die zusammengebaute Schauglasanordnung
mit einem Druckring, der einen rechteckigen Querschnitt aufweist, und F i g. 7 eine
andere Schauglasanordnung mit einem Druckring, der einen keilförmigen Querschnitt
besitzt.
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Der Schauglaskörper 1 besteht beispielsweise aus Plexiglas. Er besitzt
einen Bund 2 und einen Gewindeansatz 3. Der elastische Druckring, der vorzugsweise
aus Buna besteht, ist mit 4 bezeichnet.
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Gemäß der Ausführungsform nach F i g. 1 und 6 hat er einen rechteckigen
Querschnitt und liegt gegen die Ringfläche des Bundes 2 an.
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Der Reflektor 5 greift mit beispielsweise drei abgewinkelten Ansätzen
6 in die hinter dem Bund befindliche Rille7 ein, wodurch die Reflektorplatte im
Abstand zu dem Schauglaskörper 1 gehalten ist.
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Der Ciewindering 8 ist auf den Gewindeansatz 3 des Schauglaskörpers
1 mit Hilfe eines nicht dargestellten Stiftschlüssels aufschraubbar, der in hierfür
vorgesehene Löcher 9 eingesetzt wird. Der Gewindering hat einen Bund 10, der die
Einsatzöffnung 11, die sich in einer Wandung 12 befindet, übergreift, um dadurch
die Stellung des Schauglases in axialer Richtung festzulegen.
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Der in F i g. 2 dargestellte Gleitring 13 liegt gegen die Ringstirufläche
des Druckringes 4 an und überträgt den axialen Druck beim Anziehen des Gewinderinges
8. Der Gleitring besteht aus einer dünnen Kunststoffolie, die eine Stärke von 0,1
mm hat oder auch stärker sein kann. Sein Außendurchmesser ist etwas kleiner als
derjenige des Druckringes 4. Der nach F i g. 2 als Zwischenring dienende Gleitring
setzt infolge seiner Materialeigenschaften den Reibungskoeffizienten zwischen den
Ringstirnflächen des Gewinderinges 8 und des Druckringes 4 wesentlich herab.
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Die gleiche Wirkung wird auch dann erzielt, wenn die Stirnfläche
des Gewinderinges, wie in F i g. 4 dargestellt, mit dem Werkstoff des Gleitringes
beschichtet, beispielsweise plattiert ist. Diese Beschichtung ist mit 13 a bezeichnet.
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Der in F i g. 5 dargestellte Gewindering 8 besteht als Ganzes aus
einem Werkstoff ähnlich dem des Gleitringes. Dieser Gewindering kann mit und ohne
Gleitring verwendet werden. Zweckmäßig ist die Ringstirnfläche des Gewinderinges
8 poliert und vorzugsweise prägepoliert, damit gleichzeitig auch eine Materialverfestigung
dieser Ringzone erzielt wird. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn der Gewindering
aus Aluminium besteht.
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Die zweite Ausführungsform nach F i g. 7 ist gegenüber derjenigen
nach F i g. 6 insoweit geändert, als der Bund zu einem außenkegeligen Sitz 14 verbreitert
und ausgebildet ist. Dementsprechend ist ein innen kegelig ausgebildeter Druckring
4 a vorhanden.
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Der von dem Gewindering 8 ausgeübte axiale Druck wird auch hier durch
den vorhandenen Gleitring 13 übertragen.