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Medizinischer Arbeitstisch, Liege od. dgl.
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Sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin werden in großem
Umfange medizinische Tische, Liegen od. dgl. verwendet. Diese Geräte dienen zur
Aufnahme von zu behandelnden Patienten, an denen Untersuchungen, Operationen od.
dgl. vorgenommen werden sollen. Die bisher bekannten, für diesen Zweck verwendeten
Geräte bestehen im wesentlichen aus einem Gestell mit einer Deckplatte, auf die
die Patienten gelegt oder gesetzt werden. Bei der Behandlung einer Mehrzahl von
Patienten auf ein und demselben Gerät muß dafür gesorgt werden, daß die Oberfläche
der Deckplatte für den folgenden Patienten stets keimfrei ist. Um dies zu erreichen,
wurden bisher für jeden Patienten entweder besondere Unterlagen auf die Deckplatte
gelegt, die nach Benutzung dann vernichtet wurden oder die Deckplatte wurde vor
Benutzung jedesmal von Hand mit einem Desinfiziermittel gesäubert. Beide Verfahren
der Desinfizierung sind äußerst nachteilig. Das erste Verfahren ist unwirtschaftlich,
da die besonderen Unterlagen nur einmalig benutzbar sind und stets wieder ersetzt
werden müssen. Das zweite Verfahren kann unter Umständen Schädigungen des die Deckplatte
säubemden Personals und unter Umständen auch des folgenden Patienten hervorrufen,
wenn keine einwandfreie Säuberung der Platte erzielt ist. Beiden Verfahren gemeinsam
ist der für eine gründliche Säuberung notwendige Zeitaufwand.
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Bei einem das erste Verfahren benutzenden Operations- und Untersuchungsmöbel
ist ein Schutzpapierhalter vorgesehen, der eine über die ganze Breite des Operations-
bzw. Untersuchungsmöbels reichende Achse für eine Papierrolle hat. Um diesen Papierhalter
für Möbel mit den verschiedensten Breiten verwenden zu können, ist sowohl die Papierrollenachse
als auch der am Möbel angebrachte Haltebügel für die Rollenachse veränderbar ausgebildet.
Wie oben bemerkt, wird bei diesem Möbel jeweils ein Teil des Rollenpapiers als Unterlage
verwendet, der nach Benutzung vernichtet wird.
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Durch die Erfindung werden die obengenannten Nachteile in einfacher
Weise vermieden. Die Erfindung bezieht sich auf einen medizinischen Arbeitstisch,
Liege od. dgl. mit Mitteln zur Keimfreihaltung der Arbeits- bzw. Liegefläche. Die
Erfindung besteht darin, daß der benutzte Teil der Arbeits- bzw. Liegefläche nach
Gebrauch durch eine Desinfiziereinrichtung selbsttätig säuberbar ist, derart, daß
die Desinfiziereinrichtung und die Arbeits- bzw. Liegefläche relativ zueinander
bewegbar sind. Gemäß einer weiteren Ausbildung ist ein in Bewegung setzbares endloses
Band vorgesehen, von welchem im Stillstand
ein Teil als Arbeits- oder Liegefläche
dient und welches bei Inbewegungsetzung ein Desinfizierbad durchläuft. Der Erfindungsgegenstand
kann auch derart gestaltet sein, daß die Arbeits- bzw. Liegefläche feststehend ist
und eine - Mittel für die Vorsäuberung und Entfernung des Desinfektionsmittels enthaltende
- Desinfiziereinrichtung über die Arbeits- bzw. Liegefläche bewegbar ist. Ist ein
endloses Band verwendet, so wird dieses zweckmäßig derart aufgehängt, daß sich für
dieses die Form eines mit der Spitze nach unten gerichteten Dreiecks ergibt und
das Desinfizierbad an dieser Spitze angeordnet ist.
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Einer weiteren Ausbildung entsprechend ist in diesem Falle ein Gestell
vorgesehen, welches das Desinfizierbad und dreipunktartig gelagerte Führungsrollen
für das endlose Band aufweist, und das Band und das Bad sind so zueinander angeordnet,
daß eine ständige Benetzung von einem Teil des Bandes erfolgt. Zweckmäßig sind zur
Vorsäuberung und Entfernung des Desinfektionsmittels mechanisch wirkende Mittel
vorgesehen, die die Arbeits- bzw. Liegefläche säubern. Einer weiteren Ausbildung
entsprechend sind die Mittel Bürsten, Wassersprenger, Absauger od. dgl. Zweckmäßig
wirkt auf die gesäuberte Fläche eine Trockenvorrichtung ein. Einer weiteren Ausbildung
entsprechend erfolgt der Antrieb des endlosen Bandes bzw. der bewegbaren Desinfiziereinrichtung
motorisch.
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Die Erfindung wird an Hand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Nach der F i g. 1 besteht der medizinische Arbeitstisch oder die
Liege 1 gemäß der Erfindung aus einem endlosen Band 2, das in Bewegung gesetzt werden
kann. Dem endlosen Band 2 ist ein Desinfizierbad 3
zugeordnet. Das endlose Band 2 ist über Rollen 4, 5, 6 geführt. Die Rolle wird beispielsweise
durch einen Motor 7 angetrieben. Im Stillstand des endlosen Bandes 2 dient die mit
8 bezeichnete Oberfläche des Bandes 2 als Arbeits- oder Liegefläche, auf welche
die Patienten gelegt oder gesetzt werden. Das Desinfizierbad3 ist gegenüber der
Arbeitsfläche 8 des Bandes 2 angeordnet, wobei das endlose Band über die Rollen
4, 5, 6 so aufgehängt ist, daß sich für das Band die Form eines mit der Spitze nach
unten gerichteten Dreiecks ergibt. Das Band 2 mit den Rollen 4, 5, 6 und das Desinfizierbad
3 sind in einem Gestell 9 untergebracht.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung ist eine Absaugvorrichtung 10, eine
durch den Motor 7 angetriebene Bürstenvorrichtung 11 und eine Wasserreinigungsvorrichtung
12 vorgesehen. Das endlose Band 2 bewegt sich beispielsweise in der durch den Pfeil
angegebenen Richtung. Der das Desinfizierbad 3 verlassende Teil des Bandes 2 wird
an einer Abstreifvorrichtung 13 vorbeigeführt. Ferner durchläuft dieser Teil eine
Trockenvorrichtung 14, die beispielsweise aus einem Heißluftventilator 15 bestehen
kann.
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Die Absaugvorrichtung 10 besitzt eine Absaugdüse 16, die sich über
die gesamte Breite des endlosen Bandes 2 erstreckt. Die Wasserreinigungsvorrichtung
12 besteht gleichfalls aus sich über die gesamte Breite des endlosen Bandes erstreckende
Düsen, die in nicht weiter dargestellter Weise an eine Wasserleitung angeschlossen
sind und das Wasser gegen die Oberfläche des endlosen Bandes und gegen die Bürstenvorrichtung
11 spritzen, wie durch die Strichelung angedeutet ist. Mit 17 ist ein WasserabeI'angedeutet.
Auch die Bürstenvorrichtungll und die Abstreifvorrichtung 13 erstreckt sich über
die gesamte -Breite des Bandes 2. Die Trockenvorrichtung 14 mit ihren Kammern18,19
umschließt gleichfalls die Breite des Bandes 2.
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Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Gerätes ist folgende: Nachdem
der behandelte Patient von der Liegefläche8 genommen worden ist, wird eine nicht
weiter dargestellte Druckknopf-Steuervorrichtung betätigt, die den Motor 7, die
Absaugvorrichtung 10, die Reinigungsvorrichtung 12 und die Trockenvorrichtung 14
einschaltet. Das endlose Band 2 setzt sich in Bewegung, und die benutzte Oberfläche
des Bandes läuft an der Absaugdüse 16 der Absaugvorrichtung 10, an der Reinigungsvorrichtung
12 und an der Bürstenvorrichtungll vorbei in das Desinfizierbad3. Der nunmehr gesäuberte
und desinfizierte Teil des Bandes durchläuft dann die Abstreifvorrichtung 13 und
die Trockenvorrichtung 14.
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Er verläßt vollständig gesäubert und getrocknet diese Vorrichtung
14 und steht damit als Benutzungsfläche für den nächsten Patienten sofort wieder
zur Verfügung. Die Steuereinrichtung kann so ausgebildet sein, daß nach dem Durchlaufen
des ber4etzten Teiles durch die verschiedenen Vorrichtungen eine selbsttätige Stillsetzung
des endlosen Bandes 2 erfolgt. Die Bürstenvorrichtung 11, die beispielsweise als
Bürstenwalze ausgebildet sein kann, wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel gleichfalls
vom Motor 7 angetrieben. Die Rolle6 kann an einem nicht weiter dargestellten Hebelarm
befestigt sein, der seinerseits schwenkbar an einer der Streben20 oder 21 des Gestelles
9 angeordnet ist. Durch diese Aufhängung der Rolle 6 wirkt ihr Eigengewicht auf
das endlose Band und spannt dieses.
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Die Erfindung kann mit Vorteil auch bei ortsveränderlichen Tischen,
Stühlen od. dgl. angewendet werden. Auch bei Liegen für Massagen, die bekanntlich
fortwährend benutzt werden, ist die Erfindung mit Vorteil anwendbar. Im Ausführungsbeispiel
nach Fig.1 ist der Ablauf 17 mit einem erdseitig vorhandenen Abfluß 22 verbunden.
Selbstverständlich könnte insbesondere bei ortsveränderlichen, nach der Erfindung
ausgerüsteten Geräten der Ablauf 17 beispielsweise tankartig ausgebildet sein, dessen
Wasser von Zeit zu Zeit abgelassen wird.
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Die Fig.2 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausbildung. An Stelle
des bewegbaren Bandes nach der Fig.1 ist nunmehr eine feststehende Arbeitsfläche
31 vorgesehen. Über diese Arbeitsfläche 31 ist eine beispielsweise durch einen Motor
32 und eine Gewindespindel 33 angetriebene Desinfiziereinrichtung34 bewegbar, welche
Mittel zur Vorsäuberung und Entfernung des Desinfektionsmittels aufweist.
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Durch eine nicht weiter dargestellte Steuereinrichtung ist die Desinfiziereinrichtung
34 in den beiden durch die Pfeile dargestellten Richtungen bewegbar. Die Führung
der Desinfiziereinrichtung 34 kann auch so ausgebildet sein, daß diese die Arbeitsfläche
31 vollständig freigibt.