DE838088C - Viehputzgerät - Google Patents

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 5. MAI 1952

H 2247 IU145 h

Viehputzgerät

Die Erfindung Ix'trifft ein Viehputzgerät, das insofern neu und vorteilhaft ausgebildet ist, als es als Werkzeuge drehbare, angetriebene walzenförmige Bürsten besitzt. Vorzugsweise werden zwei in zueinander entgegengesetzten Richtungen in einem haubenartigen Gehäuse umlaufende Walzenbürsten verwendet, und ü1>er diesen Bürsten ist ein Absaugkanal zur Abführung von Staub, Schmutz usw. vorgesehen. In solcher Ausbildung l>e\vährt sich das Gerät sehr gut für die Benutzung mit nur einer Hand, zu welchem Zweck das Gerät in Handbreite ausgebildet wird und einen Hand·- rückengurt erhält. Im übrigen sieht die Erfindung noch die l>esondere Ausbildung seiner Einzelteile vor.

Wichtig ist die Lagerung der Bürsten, nämlich derart, daß die Bürsten leicht ausgewechselt werden können. Der Borstentragkörper ist vorteilhaft aus Schalen zusammengesetzt, was den Vorzug hat, daß die Borstenbündel am Innenteil der Schalen gut ge- ao sichert werden können. Was die Antriebsorgane anbelangt, so werden vorteilhaft einfache Stirnzahnräder zur Übertragung der Drehbewegung einer an das Gerät anzuschließenden biegsamen Welle auf die l>eiden Walzenbürsten verwendet. Es as kann zur Erhöhung der Wirkung des Gerätes auch die Einrichtung getroffen sein, daß die umlaufenden Walzenbürsten zusätzlich gleichzeitig hin und her bewegt werden. Das Gerät kann auch mit nur einer Walzenbürste ausgerüstet sein. Auch bei einem solchen Gerät ist es möglich, außer der Drehbewegung noch eine hin und her gehende Bewegung vorzusehen. Über die Borstenträger hin ist ein Schutzrechen gelegt, der aus^ehreren Querstäben besteht, die zwischen verschiedenen Borstenbündeln hindurchziehen, jedoch derart, daß die Borsten

noch reichlich, über den Rechen hervorstehen. Der Schutzrechen verhindert das Einwölben des Tierfelles zwischen die Bürsten während der Arbeit.

Das Gerät soll mit seiner, biegsamen Bürstenantriebswelle vorzugsweise an einen kleinen Motor (Elektromotor, Druckluft- oder Benzinmotor) angeschlossen sein, der gleichzeitig eine Absaugevorrichtung antreibt, die durch einen Schlauch mit dem Staubabsaugestutzen des Gerätes in Verbindung steht. Beim Betrieb mittels eines Druckluftmotors ist der austretende Luftstrom zur Abführung des beim Viehputzen aufgewühlten Staubes verwendbar, z. B. unter Verwendung einer Düse. Die Antriebsvorrichtung soll leicht tragbar sein; am vorteilhaftesten wird sie auf eine Rücken^ trage aufgesetzt, so daß die das Vieh behandelnde Person für das Viehputzen im Stall oder im Freien gute Bewegungsfähigkeit behält. Die Antriebsvorrichtung läßt sich auch unmittelbar an das Gerät ao anschließen,.wie siez. B. bei Haartrockenmaschinen üblich ist.

Sollte durch irgendeinen Zufall die motorische Kraft ausfallen, so steht nichts im Wege, das Bürstgerät wie eine gewöhnliche Bürste zu verwenden, zu welchem Zweck Mittel vorzusehen sind, die · zum Festsetzen der Walzenbürsten gegen Drehung geeignet sind.

Die Zeichnung läßt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes erkennen.

Fig. ι zeigt das Viehputzgerät quer geschnitten nach Linie I-I (Fig. 2) ;

Fig. 2 ist ein Längsschnitt nach Linie II-II (Fig. 1.);

Fig. 3 zeigt das Gerät von oben gesehen; Fig. 4 zeigt eine zusätzliche Einrichtung für den Antrieb der Walzenbürsten; die Abbildung ist eine Teilansicht von oben;

Fig. 5 bis 8 zeigen den Borstenhalter einer Bürste;

Fig. 5 ist eine in der Mitte abgebrochene Längsansicht des Borstenhalters;

Fig. 6 ist eine zu Fig. 5 gehörige Ansicht von oben;

Fig. 7 ist ein Querschnitt zu Fig. 5; . Fig. 8 zeigt die eine Stirnseite des Borstenhalters nach Fig. 5.

Als Träger der beiden Walzenbürsten 1, I dient ein haubenartiges Gehäuse 2, das so gestaltet ist, daß es bequem mit der Hand umfaßt werden kann. Zweckmäßigerweise ist ein die Hand umspannender Gurt 3 am Gehäuse befestigt. Die Walzenbürsten 1 sind einerseits im Wandteil 4 und andererseits an einem in das Gehäuse eingesetzten Antriebsräderblock 5 gelagert. Der Wandteil 4 ist zwecks Einsetzens und Herausnehmens der Bürsten 1 getrennt hergestellt und abnehmbar-am Gehäuse 2 befestigt. Der Räderblock 5 besitzt die Lager, vorzugsweise Kugellager, für vier Zahnräder 6, 6 und 7, 7, die ständig miteinander im Eingriff stehen. Eines der Räder 7 besitzt eine verlängerte Welle 8, die aus dem Gehäuse herausragt und zum Anschluß einer biegsamen Antriebswelle 9 geeignet ist. Von der Gehäusedecke führt ein Abzugskanal 10 nach außeii, an dessen Mündung der Schlauch 11 einer Absapgevorrichtung angeschlossen werden kann.

Der Antrieb der Walzenbürsten erfolgt so, daß diese in entgegengesetzten Richtungen zueinander umlaufen und vom Tierkörper gelösten Staub und Schmutz nach oben in das Gehäuse fördern, der dann durch den Kanal ι ο und Schlauch 11 abgesaugt wird.

In diesem Schlauch ist der Einfachheit halber die biegsame Antriebswelle 9 untergebracht.

Es kann auch vorgesehen sein, den Walzenbürsten außer der Drehbewegung auch eine hin und her gehende Bewegung zu erteilen, was insofern sehr vorteilhaft ist, als das Fell des Tierkörpers besonders stark aufgewühlt und der Staub gründlicher gelöst wird. Wie ein solcher Antrieb der Walzenbürsten erfolgen kann, zeigt z. B. die Fig. 4. Hier sind die Borstenträger der Bürsten auf ihren Achsen längs verschiebbar, müssen sich aber mit den Achsen drehen. Das Hinundherbewegen wird z. B. dadurch erzeugt, daß die Borstenträger an den Stirnseiten als Kurvenscheiben 12 ausgebildet sind und an Rollen 13 anliegen.

Bei jeder Walzenbürste ist der Borstenträger 14 aus zwei halbrunden Schalenteilen zusammengesetzt, was den Vorteil bietet, daß die einzelnen Borstenbündel 15 an der Innenseite jedes Schalenteiles 14gut gesichert werden können, was angesichts der verhältnismäßig hohen Umdrehungsgeschwindigkeit der Walzenbürsten wichtig ist. Die beiden Schalenteile sind mittels Schrauben 16 zusammengehalten. Der eine Schalenteil besitzt runde Stirn^ scheiben, von denen die eine mit einer Bohrung 17 zum Aufschieben auf den Wellenzapfen eines Rades 6 versehen ist. Die Wellenzapfen 18 der Räder 6 tragen Mitnehmerkeile 19, die in entsprechende Ausnehmungen 20 des Borstenträgers 14 passen. Das andere Ende jedes Borstenträgers besitzt einen Wellenzapfen 21 zur Lagerung im Wandteil 4 des Gehäuses 1.

Die offene Seite des Gehäuses 1 besitzt einen Schutzrechen, der aus quer über die Borstenträger 14 zwischen den Borstenbüscheln 15 hindurch sich erstreckenden Stäben 23 besteht. Über diesen Stäben ist eine mittlere Längsversteifungsleiste 24 angebracht.

An Stelle der in der Zeichnung dargestellten zylindrischen Walzenbürsten können auch kegelförmige Bürsten verwendet werden. Das Gerät erhält dadurch eine nach vorn etwas spitze Form, die den Vorteil hat, daß auch Stellen des Tierfelles geputzt werden können, die sonst weniger gut zugänglich sind.

Claims (10)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Viehputzgerät, dadurch gekennzeichnet, daß als Werkzeug eine oder mehrere drehbare, angetriebene walzenförmige Bürsten vorgesehen sind.

2. Viehputzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei walzenförmige Bürsten

vorgesehen sind, die in zueinander entgegengesetzten Richtungen in einem haubenartigen (jehäuse umlaufen, woixei ein Abzugskanal über den Bürsten vorgesehen ist.

3. Viehputzgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Schutzrechen (23), der aus quer zu den Borstenträgern zwischen den Borstenbüscheln hindurch sich erstreckenden Stäben besteht.

4. Viehputzgerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzrechen (23) eine mittlere Längsversteifungsleiste (24) besitzt.

5. Viehputzgerät nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Lagerung der Bürsten derart, daß sie leicht auswechselbar sind.

6. Viehputzgerät nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Borstenträger aus Schalen zusammengesetzt sind.

7. Viehputzgerät nach den Ansprüchen 1 bis 6, so dadurch gekennzeichnet, daß für die Bürsten außer der drehenden Bewegung eine hin und her gehende Bewegung vorgesehen ist.

8. Viehputzgerät nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es in Handbreite «5 ausgebildet und mit einem Handgurt (3) versehen ist, um als Ganzes nach Art einer üblichen einfachen Handbürste erfaßt und benutzt werden zu können.

9. Viehputzgerät nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät an einen auf dem Rücken einer Person zu tragenden Motor mit Absaugevorrichtung angeschlossen ist.

10. Viehputzgerät nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die biegsame Antriebswelle (9) in einem Absaugeschlauch (n) untergebracht ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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