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Übungsgerät für das Skilaufen Die Erfindung bezieht sich auf ein Übungsgerät
für das Skilaufen, das aus einem Gehäuse besteht, das in seinem oberen Teil den
Ski trägt und in seinem unteren Teil eine Einrichtung aufweist, die ein Bewegen
des Skis auf trockenem Untergrund ermöglicht. Wegen ihres relativ einfachen Aufbaues
und der Möglichkeit, einen normalen Ski mit ihnen auszurüsten und ohne zusätzliche
Einrichtungen auf trockenem Boden die gewünschten Übungen durchführen zu können,
unterscheiden sich solche Übungsgeräte grundsätzlich von bekannten stationär angeordneten
Übungseinrichtungen mit Schienen, Führungen u. dgl.
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Der Wert der Übungsgeräte ist danach zu beurteilen, inwieweit sie
eine möglichst naturgemäße Nachbildung des Bewegungsablaufs des normalen Skilaufs
ermöglichen.
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Bei einem bekannten Übungsgerät, das am vorderen und am hinteren Skiende
angebracht werden soll, ist ein quer zur Längsachse des Skis angeordneter Bügel
unter der Lauffläche des Skis vorhanden. Hiermit läßt sich jedoch nur ein Verkanten
des Skis üben. Bei einem anderen bekannten Übungsgerät, das im vorderen, mittleren
und hinteren Teil des Skis angeordnet wird, ist unter dessen Lauffläche jeweils
eine Laufrolle mit vertikal zur Längsrichtung des Skis angeordneter Laufachse vorhanden.
Mit diesem Übungsgerät läßt sich nur ein Geradeauslauf bzw. auf geneigtem Untergrund
eine Schußfahrt üben. Schließlich ist ein Übungsgerät bekannt, das mit Abstand fünffach
über die Lauffläche des Skis verteilt angeordnet wird und das jeweils Laufrollen
aufweist, deren tragende Welle in einem Drehteller gelagert ist. Mit diesem Übungsgerät
kann man außer einem Lauf in gerader Richtung wie bei dem vorgenannten Übungsgerät
auch einen Lauf in beliebig schräger Richtung oder sogar ein seitliches Verschieben
im rechten Winkel zur Längsachse des Skis, also ohne jede Geradeausfahrt, üben.
Im letztgenannten Fall nimmt der Drehteller eine solche Stellung ein, daß die Laufachse
jeder Laufrolle in Richtung des Skis verläuft.
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A11 diesen bekannten Übungsgeräten ist jedoch gemeinsam, daß mit ihnen
die Schwünge der modernen Skitechnik, wie insbesondere das mit Körperverwindung
erfolgende Kurzschwingen bzw. Wedeln, nicht geübt werden können. Der Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, ein Übungsgerät der eingangs genannten Art zu entwickeln,
daß das Üben der modernen Schwungtechnik ermöglicht.
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Zum Lösen dieser Aufgabe geht die Erfindung von einem Übungsgerät
aus, bei dem wie in der einen Betriebsstellung des letztgenannten bekannten übungsgerätes
eine Laufrolle mit Laufachse in Richtung des Skis vorgesehen ist. Nach der Erfindung
ist vorgesehen, daß am Gehäuse des Übungsgerätes eine beim Verkanten des Skis nach
einer Seite auf die Laufrolle einwirkende Bremse vorgesehen ist.
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Zum Üben des Schwingens wird für jeden Ski nur ein einziges Übungsgerät
benötigt, das am hinteren Skiende angebracht wird. Das vordere Skiende liegt mit
der Lauffläche auf dem Boden auf. Beim Üben des Schwingens wird das hintere Skiende
gegenüber dem vorderen seitlich versetzt und der Ski dabei wie im normalen Skilauf
verkantet. Das Gewicht des Übungsgerätes, das etwa 400 g pro Ski beträgt, entspricht
dabei dem Widerstand, den der Skiläufer im Schnee zusätzlich zur Entlastung der
Skienden überwinden muß. Im normalen Schnee wird ferner der Schwung je nach dem
Grad des Verkantens durch das Zusammenwirken des schräg gestellten Skis und seiner
Unterkante mit dem Schnee weich abgebremst und abgefangen, so daß der Skiläufer
zum Gegenschwung ansetzen kann. Diese Bremswirkung des Schnees kann durch die bei
Verkanten des Skis nach einer Seite auf die Laufrolle einwirkende Bremse des Übungsgerätes
gemäß der Erfindung in überraschend einfacher und zugleich ähnlicher Weise nachgebildet
werden. Ohne die Bremse ist ein Üben der Schwünge hingegen nicht möglich, da der
Schwung nicht abgefangen werden kann, was bei einem Versuch zu gefährlichen Stürzen
führen kann.
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Bewährt hat sich eine Ausführungsform eines Übungsgerätes gemäß der
Erfindung, bei der die Bremse aus einer auf den Umfang der Laufrolle wirkenden Bremswelle
besteht, die in Schrägschlitzen des Gehäuses geführt ist und durch an der Bremswelle
vorgesehene Rollen betätigt wird. Bei unverkantetem Ski hängt die Bremswelle im
Schrägschlitz, ohne daß.sie die Laufrolle berührt und ohne daß die an ihr vorgesehenen
Rollen den Untergrund berühren.
Nach einem bestimmten Verkantungswinkel
kommen die an der Bremswelle vorgesehenen Rollen zur Auflage auf dem Untergrund
und heben beim weiteren Verkanten die Bremswelle im Schrägschlitz an, bis sie mit
der Lauffläche der Laufrolle in bremsende Berührung kommt. Hierbei läßt sich die
Stär'ke der Bremswirkung bei geeigneter Wahl des Materials der Laufrolle recht gut
dosieren. Fernerhin tritt nur eine geringe Abnutzung beim Bremsen auf, da die Stellen,
an denen die an der Bremswelle vorgesehenen Rollen auf dem Untergrund und die Bremswelle
mit der Lauffläche der Laufrolle in Berührung kommen, zufällig sind und daher bei
häufigem Gebrauch gleichmäßig über den Umfang der Laufrolle, der Bremswelle und
der an dieser vorgesehenen Rollen verteilt sind. Es ist daher bei normalem Betrieb
mit einer langen Lebensdauer ohne Auftreten merklicher Unrundheiten an den Abnutzung
ausgesetzten Teilen des Übungsgerätes zu rechnen.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines übungsgerätes
gemäß Erfindung; F i g. 2 zeigt die Anordnung dieses übungsgerätes jeweils am hinteren
Skiende, und F i g. 3 und 4 zeigen zwei charakteristische Stellungen einer mit dem
Übungsgerät gemäß der Erfindung ein Schwingen übenden Person.
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In F i g. 1 ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Ausführungsform
eines übungsgerätes gemäß der Erfindung dargestellt, das in bekannter Weise mittels
einer Klemmeinrichtung 2 unter der Lauffläche eines Skis an dessen hinterem Ende
angebracht werden kann, wie es in F i g. 2 zu erkennen ist. In dem unter der Klemmeinrichtung
2 angeordneten Gehäuseteil 1 a des übungsgerätes ist ein Laufrad bzw. eine
Laufrolle 3 in einem Kugellager auf einer Welle 4 gelagert, die sich in Längsrichtung
des Skis erstreckt. In F x g. 2 ist durch Pfeile die durch die Laufrolle ermöglichte
Bewegungsrichtung der hinteren Skienden etwa entlang eines Kreisbogens angedeutet,
wenn die vorderen, in F i g. 2 nicht dargestellten Skienden direkt auf dem Boden
aufliegen. Je nach Körpergewicht kann übrigens das Gerät an verschiedener Stelle
angeordnet werden, damit der durch das Gerät hinten angehobene Ski nicht durchgetreten
wird.
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Die erfindungsgemäße Bremse für die Laufrolle ist von einer mit deren
Lauffläche zusammenwirkenden Bremswelle 5 gebildet, die in zwei Schrägschlitzen
6 des Gehäuseteils 1 a geführt ist und an ihren beiden Enden je eine starr mit ihr
verbundene Rolle 9 trägt. Diese Rollen 9 dienen als Anschlag der Bremswelle 5 auf
dem Boden, um bei Verkanten des Skis die Bremswelle aus der gezeigten hängenden
Lage zur Lauffläche der Laufrolle 3 anzuheben und sie an die Lauffläche zum Abbremsen
der Laufrolle anzudrücken. Nach vollendetem Abbremsen und Ansetzen der übenden Person
zum Gegenschwung wird die Verkantung des abgebremsten Skis wieder aufgehoben, die
Bremswelle fällt in ihren Schrägschlitzen wieder in ihre Ausgangslage zurück, und
der Schwung kann in der anderen Richtung durchgeführt werden. Man erkennt, daß bei
richtiger Anordnung der Übungsgeräte an beiden Skiern beim Schwung in der einen
Richtung die Bremse an dem einen Übungsgerät, und beim Schwung in der Gegenrichtung
die Bremse an dem anderen Übungsgerät in Tätigkeit tritt. Da stets beim Abfangen
des Schwungs der äußere Ski nach innen verkantet wird, ordnet man zweckmäßigerweise
die Bremse an den Innenseiten der Skier an, wie es in F i g. 2 angedeutet ist.
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Die Erfindung ermöglicht sowohl einen angestemmten Schwung, wie es
in F i g. 3 dargestellt wird, als auch einen modernen Parallelschwung bzw. ein Kurzschwingen
oder Wedeln gemäß F i g. 4. Im letzteren Fall ist die zum Schwingen notwendige Körperverwindung
zu erkennen.