DE1189762B - Vorrichtung zum Ermitteln des Betriebsverhaltens von eingebundenen Giessereiformstoffen - Google Patents
Vorrichtung zum Ermitteln des Betriebsverhaltens von eingebundenen GiessereiformstoffenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: GOIl
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Auslegetag:
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GOIn
Deutsche Kl.: 42 k - 49/02
1189 762
V16539IXb/42k
15. Mai 1959
25. März 1965
V16539IXb/42k
15. Mai 1959
25. März 1965
Gegenstand des Hauptpatentes 1165 308 ist ein Verfahren zum Ermitteln des Betriebsverhaltens von
eingebundenen Gießereiformstoffen durch Messen der Zugfestigkeit eines aus grünen Sanden und
Bindemitteln hergestellten Prüfkörpers bei Gießtemperatur, das sich dadurch kennzeichnet, daß der
Prüfkörper vor der Messung von einer Fläche her, die senkrecht zu der Prüfspannung verläuft, z. B. ein
zylindrischer Prüfkörper von einer Stirnfläche her, so lange erhitzt wird, bis die in dem Prüfkörper befindliche
Feuchtigkeit sich in einer räumlich begrenzten Schicht (Kondensationsschicht) angesammelt hat,
und unmittelbar danach der Zugversuch vorgenommen wird.
Die Erfindung bezweckt, eine zur Ausführung des Verfahrens nach dem Hauptpatent besonders vorteilhafte
Vorrichtung zu entwickeln, die es gestattet, betriebsnahe Bedingungen, wie sie in dem Formsand
unter Einwirkung der Gießhitze entstehen, in einem Prüfkörper einzustellen und ihn unter diesen Bedingungen
zu prüfen. Dies wird unter Verwendung eines den Prüfkörper enthaltenden Prüfrohres gemäß der
Erfindung durch einen auf das Prüfrohr aufzusetzenden Deckel erreicht, der an seiner Innenfläche eine
zur Verbindung mit dem Prüfling geeignete Gestaltung, etwa in Form einer Nutung, Hinterschneidung
od. dgl. aufweist, in Verbindung mit einer Einrichtung zum Erhitzen des Deckels und einer Einrichtung,
um den Deckel mit meßbarer Zugkraft abzuziehen.
Die bekannten, aus Gießereiformstoffen bestehende Prüfkörper aufnehmenden Prüfrohre sind
beidendig offen. Sie werden zwecks Ermittlung der Wärmeausdehnung des in ihnen befindlichen Prüfkörpers
in einen zylindrisch gestalteten Ofen gebracht, in welchem der Prüfkörper einerseits an
einem feststehenden Stempel und andererseits an einer axial verstellbaren Taststange abgestützt wird,
die mit einer die temperaturabhängige Längenausdehnung des Prüflings anzeigenden Meßuhr in Verbindung
steht. Weiterhin kann in solchen Prüfrohren der Prüfkörper mittels einer Verstellstange axial
verschoben und aus der dazu notwendigen Kraft die Modellabhebungskraft des Gießereiformsandes ermittelt
werden.
Schließlich sind solche Prüfrohre mit darin axial verschiebbarem Prüfkörper auch zur Bestimmung
der Druckfestigkeit und der Luftdurchlässigkeit des Formsandes verwendet worden. Dagegen ermöglichen
die bekannten Prüfrohre und die in Verbindung damit vorgeschlagenen Hilfsvorrichtungen keine
Ermittlung der Naßzugfestigkeit der Gießereiform-Vorrichtung zum Ermitteln des Betriebsverhaltens von eingebundenen Gießereiformstoffen
Zusatz zum Patent: 1165 308
Anmelder:
Verein zur Förderung der Gießerei-Industrie,
Düsseldorf, Sohnstr. 70
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Dietmar Boenisch,
Dr.-Ing. Wilhelm Patterson, Aachen
Dipl.-Ing. Dietmar Boenisch,
Dr.-Ing. Wilhelm Patterson, Aachen
stoffe, um die es sowohl beim Hauptpatent als auch bei der vorliegenden Erfindung geht.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann diese Vorrichtung so gestaltet werden, daß alle Gewähr
dafür besteht, daß der Prüfling dort behinderungsfrei reißt, wo sich das Kondensat gebildet hat, also die
Kondensationsschicht befindet. Dies kann durch einen den Boden des Prüfrohres bildenden Kolben
erreicht werden, mittels dessen der Prüfkörper nach dem Erhitzen und vor dem Zerreißen zwecks Freilegung
einer Zone seiner Außenfläche aus dem Rohr teilweise ausgeschoben wird.
Was die Gestaltung des Deckels betrifft, so soll mit ihr erreicht werden, während des Zerreißvorganges
die ausgetrocknete Stirnzone des Sandkörpers mit der Innenfläche des Deckels fest verbunden zu
halten. Für diesen Zweck kann in der bevorzugten Ausführung der Erfindung der Deckel einen Bund
mit kegelförmig hinterschnittener Innenfläche besitzen. Gute Haftung des Prüflings am Deckel kann
aber auch durch an der Innenfläche des Deckels vorgesehene, hinterdrehte Nuten erhalten werden, die am
besten konzentrisch angeordnet sind. Stets empfiehlt es sich, die Deckelplatte planparallel zu gestalten, um
gleichförmige Erhitzung zu gewährleisten. Damit das Kondensat nicht vor dem Zerreißvorgang aus dem
Prüfkörper entweicht, empfiehlt es sich, den Deckel auf das Prüfrohr möglichst dicht schließend aufzusetzen.
509 520/203
Ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung nach der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht.
Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine schematisch dargestellte
Prüfeinrichtung, die in Zerreißstellung mit vollen und während der Erwärmung mit strichpunktierten
Linien dargestellt ist, und
F i g. 2 zwei verschiedene Ausführungen des Dekkels
im Querschnitt.
Auf einer mit einer Führungsleiste 1 versehenen Bodenplatte 2 ist eine Unterlage 3 für ein Prüfrohr 4
verschiebbar angeordnet. Die Unterlage besteht aus einem Hohlzylinder mit zu seiner Achse senkrecht
stehenden Stirnwänden 5 und 6, einem in dem Zylinder axial verschiebbaren Kolben 7, der unter der
Federwirkung einer sich gegen die Stirnwand 5 abstützenden Schraubenfeder 8 mit einem Abstandsbolzen
la an der Stirnwand 6 anliegt. Ein an dem Kolben 7 axial angeordneter Stempel 9 ragt durch
ein Loch der Wand 6 hindurch. An dem Zylinder ist ferner zwischen dem Kolben und der Wand 5 eine
zum Anschluß einer nicht gezeichneten Absaugvorrichtung geeignete Rohrleitung 10 angebracht.
Über dem Stempel 9 ruht auf der Unterlage ein Kolben 11, über den das Prüfrohr 4 mit eingestampftem
Sandkörper 12 und aufsitzendem Deckel 13 gestülpt ist. Durch entsprechende Bohrungen in dem
Prüfrohr 4 und dem Stempel 9 und achsparallel verlaufende Schlitze in dem Kolben 11 ist ein Bolzen 14
hindurchgesteckt. Dadurch ist das Rohr 4 gegenüber dem Stempel 9 in seiner Lage festgelegt, kann aber
zusammen mit dem Stempel eine kleine Bewegung gegenüber dem auf der Unterlage 3 ruhenden Kolben
11 ausführen. Zum Erwärmen des Deckels 13 dient ein Gasgebläse 15. Es ist mit einer Einrichtung
16 zum Zerreißen des Prüfkörpers und Anzeigen der Zugkraft fest verbunden. Die Zerreißeinrichtung besteht
aus einem Hohlzylinder 17 mit verschiebbarem Kolben 18, der ein durch den Boden des Zylinders
hindurchragendes Gestänge mit selbstjustierender Klaue 19 trägt, die an einem auf dem Deckel 13 angeordneten
Knopf angreift. Der bei dem Zerreißvorgang ausgeführte Kolbenhub ist durch einen auf der
dem Gestänge entgegengesetzten Kolbenseite angeordneten Abstandsbolzen 18 a begrenzt. Auf dieser
Kolbenseite münden Rohrleitungen 20 und 21 in den Zylinderraum, von denen die Leitung 20, in der ein
Ventil 22 angeordnet ist, zu der vorerwähnten Absaugvorrichtung führt. Die Leitung 21 führt zu einem
Vakuummeter 23, das in Einheiten der Zugfestigkeit geeicht ist.
Bei der in F i g. 2 dargestellten Form A hat der Deckel 13 einen Bund 24, mit dem er auf die Stirnkante
25 des Prüfrohres 4 aufgesetzt wird. Die innere Mantelfläche 26 des Bundes 24 ist konisch hinterschnitten.
Die Höhe h des Bundes soll kleiner sein als die sich einstellende Dicke der ausgetrockneten
Stirnzone. Es haben sich Höhen h von 3 bis 5 mm und Kegelwinkel von 65 bis 75° bewährt. Bei der
Deckelform B sind an der inneren Bodenfläche 27 konzentrische Ringnuten 28 ausgebildet, deren Querschnitt
die Form hinterschnittener Sägezähne hat. Die Zahnhöhe A beträgt etwa 2 bis 4 mm. Als Deckelmaterial
ist ein hitzebeständiger Stahl geeignet.
Am Beispiel einer Formsandprüfung sei die Arbeilsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung erläutert:
Nach dem Aufsetzen des Deckels 13 auf das Prüfrohr 4 wird das Rohr mit einer ausreichenden
Menge an eingebundenem Sand gefüllt, so daß nach dem Verdichten mit drei Schlägen auf einem Rammapparat
bekannter Ausführung ein den Normvorschriften entsprechender Prüfkörper entsteht. Das
Rohr 4 wird sodann zusammen mit dem darin befindlichen Prüfkörper 12 und dem auf dem Rohr
aufsitzenden Deckel 13 über den auf der Unterlage 3 ruhenden Kolben 11 gestülpt und unter das
Gasgebläse 15 gebracht. Darauf wird der Bolzen 14
ίο durch die in dem Rohr 4, dem Stempel 9 und dem
Kolben 11 vorhandenen Ausnehmungen hindurchgesteckt. Nach dem Anzünden des Gasbrenners 15
zeigt ein auf dem Deckel aufgetragener Strich mit einem auf eine Temperatur von 300° C ansprechen-
den Thermocolorstift nach etwa 30 Sekunden durch seinen Farbumschlag das Erreichen dieser Temperatur
an. Unmittelbar nach dem Abstellen des Gasbrenners 15 wird der Prüfkörper in die Zerreißstellung
übergeführt, wobei der Knopf auf der Außen-
ao seite des Deckels 13 in die Klaue 19 der Zugvorrichtung
16 einrastet. Nach Erreichen der Zerreißstellung öffnet sich in der Saugleitung 10 ein nicht dargestelltes
Ventil, wodurch der Stempel 9 angesaugt wird und dabei das Prüfrohr 4 mittels des Bolzens 14
bis zum Aufsitzen auf der Unterlage 3 herunterzieht, während der Prüfkörper 12 in seiner Lage verharrt.
Die Höhe der freigelegten Zone soll in der Größenordnung von 5 mm liegen. Unverzüglich nach dem
Freilegen der Kondensatschicht 29 wird das in der Leitung 20 befindliche Ventil 22 geöffnet und der
Unterdruck im Zylinder 17 stetig verstärkt, bis die Kraft des Kolbens 18 ausreicht, den Prüfkörper zu
zerreißen. Die Haftung zwischen dem Sandkörper und dem Prüfrohr ist im allgemeinen hoch genug,
um den noch in dem Prüfrohr sich befindenden Teil des Sandkörpers festzuhalten. Bei Sanden hoher
Naßfestigkeit kann das Herausgleiten des Prüfkörpers durch ein leichtes Aufrauhen der Innenseite des
Rohres oder durch Einarbeiten einer geringen Ko-
nizität verhindert werden. An der Anzeigevorrichtung des Vakuummeters 23 wird die Zerreißfestigkeit
des Prüfkörpers abgelesen.
Da mit der Vorrichtung nach der Erfindung sehr kleine Kräfte mit großer Genauigkeit angezeigt werden
sollen, ist es zweckmäßig, die zur Ausführung einer Messung erforderlichen Arbeitsgänge möglichst
automatisch zu steuern, um Fehlerquellen durch menschliche Einwirkung und Wartezeiten weitgehend
auszuschließen.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Ermitteln des Betriebsverhaltens von eingebundenen Gießereiformstoffen
durch Messen der Zugfestigkeit eines aus grünen Sanden und Bindemitteln hergestellten
Prüfkörpers bei Gießtemperatur, wobei der in einem Prüfrohr befindliche Prüfkörper nach
Patent 1165 308 vor der Messung von einer Fläche her, die senkrecht zu der Prüfspannung
verläuft, z.B. ein zylindrischer Prüfkörper von einer Stirnfläche her, so lange erhitzt wird, bis die
in dem Prüfkörper befindliche Feuchtigkeit sich in einer räumlich begrenzten Schicht (Kondensationsschicht)
angesammelt hat, und danach der Zugversuch vorgenommen wird, gekennzeichnetdurch
einen auf das den Prüfkörper (12) enthaltende Prüfrohr (4) aufzusetzenden
Deckel (13), der an seiner Innenfläche eine
zur Verbindung mit dem Prüfkörper geeignete Gestaltung (Nutung 28, Hinterschneidung 26
od. dgl.) aufweist, in Verbindung mit einer Einrichtung (15) zum Erhitzen des Deckels (13) und
einer Einrichtung (16), um den Deckel mit meßbarer Zugkraft abzuziehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen den Boden des Prüfrohres (4)
bildenden Kolben (11), mittels dessen der Prüfkörper nach dem Erhitzen und vor dem Zerreißen
zwecks Freilegung einer Zone (29) seiner Außenfläche aus dem Rohr (4) teilweise ausgeschoben
wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Deckel (13) aus einer
Scheibe mit planparallelen Flächen und einem Bund (24), dessen Innenfläche (26) kegelförmig
hinterschnitten ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Deckel, dessen innere so
Bodenfläche mit hinterdrehten Nuten versehen ist, und der einen Bund aufweist, der über das
Prüfrohr faßt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, gekennzeichnet durch eine Unterlage (3)
für das Prüfrohr (4), die aus einem Hohlzylinder mit zu seiner Achse senkrecht stehenden Stirnwänden
(5, 6) besteht, einen in dem Zylinder axial verschiebbaren Kolben (7), eine zwischen
dem Kolben und der Stirnwand (5) angeordnete Schraubenfeder (8), einen an dem Kolben (7)
axial angeordneten, durch die Stirnwand (6) hindurchragenden Stempel (9), welcher mit dem
Prüfrohr (4) kraftschlüssig verbindbar ist, sowie eine in dem Zylinder zwischen dem Kolben und
der Wand (5) mündende Rohrleitung (10) zum Anschluß an eine Absaugvorrichtung.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1058 280;
USA.-Patentschriften Nr. 2448 964, 2 647397.
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1058 280;
USA.-Patentschriften Nr. 2448 964, 2 647397.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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