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Als Kunststoffbeutel ausgebildete Tasche Als Kunststoffbeutel ausgebildete
Tragtaschen finden umfangreiche Verwendung, z. B. bei der Lieferung von Herren-,
Damen- und Kinderkonfektionskleidung. Die Beuteltaschen ersetzen die früher gebräuchlichen
sperrigen Pappkartons.
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Bei einer bekannten Tragtasche der eingangs erwähnten Art ist der
Folienbeutel an seiner Oberkante offen. An den sich gegenüberliegenden Rändern der
Behälteröffnung ist jeweils ein Saum vorgesehen, in den eine mit einem Handgriff
versehene Verstärkungsleiste eingelagert ist. Der Handgriff ist durch die Oberkante
des Saumes hindurchgeführt. Eine solche Tragtasche besitzt den wesentlichen Nachteil,
daß sie nicht verschließbar ist. Dadurch wird ihr Gebrauchswert insofern stark beeinträchtigt,
als das in die Tasche eingebrachte Gut nicht staub- und feuchtigkeitsdicht aufbewahrt
werden kann. Hierbei ist noch zu berücksichtigen, daß derartige Taschen nach Erfüllung
ihrer ersten Zweckbestimmung auch noch für andere Zwecke, nämlich vielfach als staub-
und feuchtigkeitsdichte Verpackung verwendbar sein sollen. Damit soll indirekt der
Kaufreiz für solche Waren erhöht werden, mit denen die Tragtaschen als Verpackung
kostenlos mitgeliefert werden. Ein weiterer Mangel der bekannten Kunststoffbeutel-Tragtaschen
ist darin zu sehen, daß die zur Verstärkung der Behälteröffnung und der Anbringung
des Traggriffes vorgesehenen Maßnahmen verhältnismäßig aufwendig sind. So muß an
jeder Beutelseite eine gesonderte Verstärkungsleiste mit Handgriff vorgesehen werden.
Es sind demnach auch für die Anbringung der beiden gegenüberliegenden Leisten und
Griffe zwei Säume zur Unterbringung der Verstärkungseinlagen erforderlich. Dieselben
Nachteile besitzt auch eine andere Tragtasche aus Kunststoffolie, die im wesentlichen
dieselbe Ausbildung wie die zuletzt beschriebene Taschenausführung besitzt, nur
mit dem Unterschied, daß die beiden Verstärkungsteile an dem Öffnungsrand des Beutels
angeschweißt sind.
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Es ist weiterhin eine Beuteltasche bekannt, die aus einem beschichteten
Plastikgewebe besteht. Durch das Gewebe soll ein Verziehen bzw. Dehnen der Tasche,
wie es bei Verwendung von blanker Kunststoffolie auftreten könnte, ausgeschlossen
werden. Die Tasche ist an ihrer Oberkante geschlossen. Etwa in der Mitte der einen
Seitenwand ist eine Schlitzöffnung vorgesehen, die sich nur etwa über die halbe
Beutelbreite erstreckt. Die Öffnung ist vermittels eines an den Öffnungsrändern
befestigten Reißverschlusses verschließbar. Unterhalb der geschlossenen Oberkante
ist ein als Griff ausgebildeter Bügel durch den Beutel durchgezogen, wobei der eigentliche
Griffteil
an den Enden der Beuteloberkante in den Beutel eingeführt ist, wodurch
sich der Nachteil ergibt, daß die Beuteloberkante von ihren Enden her zufolge der
Anlage des Griffes an diesen Enden leicht eingerissen werden kann.
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Da die zuletzt beschriebene Tasche zur Erzielung einer ausreichenden
Dehnungsfestigkeit aus einem beschichteten Plastikgewebe hergestellt werden muß,
liegt sie in den Gestehungskosten viel zu hoch, um als Massenartikel eingesetzt
werden zu können. Ihr Gebrauchswert ist dadurch begrenzt, daß die Einfüllöffnung
ziemlich weit unten liegt, so daß nicht der gesamte Innenraum des Beutels zur Unterbringung
von Gegenständen ausgenutzt werden kann. Aus diesem Grunde und auch wegen der verhältnismäßig
kurzen Behälteröffnung kann diese Tasche auch nicht zur Verpackung von räumlich
etwas aufwendigeren Teilen dienen, obgleich diese in ihrer Größe über die Maße der
Tasche nicht hinausgehen. Die bekannte Tasche eignet sich deshalb auch nicht oder
nur wenig zur Verpackung von in der üblichen Weise zusammengelegten Kleidungsstücken,
z. B. Anzügen. Hier liegt jedoch gerade ein großes Verwendungsgebiet der als Kunststoffbeutel
ausgebildeten Tragtaschen.
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Es ist auch bereits eine Aktentasche mit seitlich liegender Öffnung
und geschlossener Oberkante, gegen die sich eine mit einem Handgriff versehene Stütze
abstützen kann, bekanntgeworden. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine aus
einem Kunststoffbeutel gebildete Tasche, so daß sich hier auch nicht das Erfindungsproblem
stellt. Die erwähnte Stütze dient deshalb bei dieser Tasche auch lediglich als Befestigungsmittel
für den Traggriff. Eine Stabilisierungswirkung ist hiermit weder beabsichtigt, noch
ist eine solche wegen der Eigensteifigkeit des Taschenmaterials notwendig. Bei der
bekannten Aktentasche ist zum Festhalten der Klappe in der Verschlußstellung ein
Schnappschloß vorgesehen, das eine im Vergleich zur Breite der Tasche geringe Breite
besitzt, so daß mit einer solchen Tasche auch eine staub- und
feuchtigkeitsdichte
Aufbewahrung von Gegenständen nicht möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine als Kunststoffbeutel
ausgebildete Tragtasche zu schaffen, welche die oben geschilderten Mängel der bekannten
Beuteltaschen nicht mehr aufweist. Die Erfindung ist insbesondere auf die Schaffung
einer Beutel-Tragtasche gerichtet, die trotz dehnungsfester Ausbildung in der Herstellung
billig und weiterhin staub- und feuchtigkeitsdicht verschließbar ist. Ferner soll
die Tasche so stabil sein, daß ein Einreißen der Beuteloberkante an der Befestigungsstelle
des Handgriffes nicht auftreten kann.
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Bei der Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einer als Kunststoffbeutel
ausgebildeten Tragetasche mit geschlossener Oberkante aus, unterhalb der die sich
mindestens über den größten Teil der Beutelbreite erstreckende Beutelöffnung vorgesehen
ist, deren Ränder mit den Rändern eines aus Kunststoff bestehenden Gleit- oder Druckverschlusses
verbunden sind. Bei einer solchen Tasche, die ebenfalls zum Stande der Technik gehört,
ist jedoch kein Traggriff vorgesehen, so daß sich bei einer solchen Tasche auch
nicht die Schwierigkeit ergibt, daß bei Belastung der Tasche von der Befestigungsstelle
des Traggriffes ausgehende Deformationen auftreten können. Wie bereits erwähnt,
stellt aber gerade die Schaffung einer dehnungsfesten Beutel-Tragtasche einen wesentlichen
Teil der Erfindungsaufgabe dar.
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Zur Lösung der Erfindungsaufgabe wird in Ausgestaltung der zuletzt
erwähnten Tasche vorgeschlagen, daß in dem Hohlraum zwischen der mit beiden Beutelwandungen
verschweißten Verschlußoberkante und der Beuteloberkante in an sich bekannter Weise
eine sich über die gesamte Beutelbreite erstreckende Verstärkung vorgesehen ist,
die in ihrer Mitte einen Griff aufweist, der im Bereich der Beuteloberkante durch
die Beutelwandung hindurchgeführt ist.
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Diese Ausbildung einer Beutel-Tragtasche nach der Erfindung macht
sich den Umstand zunutze, daß die durchgehenden rippenförmigen Längsprofile der
beiden Verschlußteile nach gegenseitiger Verklemmung die Beutelwandung im Bereich
der Beutelöffnung so stabilisieren, daß an den Öffnungsrändern ein Verziehen der
Beutelöffnung beim Anfassen der belasteten Tasche am Griff ausgeschlossen ist. Ein
Gliederverschluß (Reißverschluß), wie er bei einer der oben beschriebenen bekannten
Taschen vorgesehen ist, kann eine solche Stabilisierungswirkung nicht ausüben. Die
bei der erfindungsgemäßen Beutel-Tragtasche an der Behälteröffnung liegenden und
in der Schließstellung miteinander verklemmten Kunststoffprofile ergänzen sich somit
in vorteilhafter Weise mit der von der unmittelbar unterhalb der geschlossenen Beuteloberkante
vorgesehenen Verstärkungseinlage, die gleichzeitig auch als Halterung für den im
Bereich der Beuteloberkante durch die Beutelwandung herausgeführten Griff dient.
Da der Griffteil selbst nicht gegen die Beuteloberkante gedrückt wird, kann diese
auch nicht ausreißen, womit hingegen bei der bekannten Tragtasche gerechnet werden
muß, bei der das Griffteil an den Enden der Beuteloberkante in den Beutel eingeführt
ist. Da bei der erfindungsgemäßen Tragtasche nur eine einzige Verstärkungseinlage
erforderlich ist und der Griffteil auf einen Bruchteil der Beutelbreite beschränkt
werden kann, ist die Anbringung der Verstärkung und des Griffteils sehr viel weniger
aufwendig als bei den
bekannten Tragtaschen mit obenliegender Behälteröffnung, bei
denen über die gesamte Beutelbreite sich erstreckende Verstärkungseinlagen die in
der Mitte jeweils einen Griff aufweisen, der im Bereich der Beuteloberkante durch
die Beutelwandung hindurchgeführt ist, an sich bereits bekannt sind. Schließlich
bedarf auch die Anbringung von Verstärkung und Griff bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Beutel-Tragtasche keinen besonderen Arbeitsgang, weil der zur Unterbringung der
Einlage vorgesehene Hohlraum beim Anschweißen des an der Behälteröffnung obenliegenden
Verschlußteils gleich miterzeugt wird.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist der Griff
um die Unterkante der Verstärkung durch die Beutelwandungen hindurchgezogen.
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Dies ermöglicht, die Verstärkung als einfache Leiste, z. B. aus Federstahl,
herzustellen, während der Griff aus einem billigerem Material, beispielsweise Kunststoffbändern,
bestehen kann.
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Die erfindungsgemäße Beutel-Tragtasche liegt in ihren Herstellungskosten
im Vergleich zu anderen Tragtaschen mit verschließbarer Beutelöffnung sehr niedrig
und ist diesen Taschen im Gebrauchswert überlegen.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt in perspektivischer Ansicht Fig. 1 einen Beutel, bei dem die Verstärkung
in ihrer Mitte zusätzlich zu einem Griff ausgebildet ist, Fig. 2 einen Beutel, bei
dem die Verstärkung in der Mitte den Griff selbst bildet, Fig.3 einen Beutel, bei
dem die Verstärkung einem besonderen Griff oder Tragbändern als Gegenhalter dient,
F i g. 4 einen Beutel, bei dem die Verstärkung die besonderen Tragelemente selbst
trägt.
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In Fig. 1 ist der Beutel mit 1, der Gleit- oder Druckverschluß mit
2, die gemeinsame Oberkante des Beutels mit 3 und die des Verschlusses mit 4 bezeichnet.
Zwischen letzteren befindet sich der Hohlraum 5, in den die Verstärkung 6 aus Pappe,
Holz, Metall oder Kunststoff eingelagert ist, die in ihrer Mitte zusätzlich zu einem
Griff ausgebildet ist. Die der lichten Weite des Griffs 7 etwa entsprechende Mitte
8 der Oberkante 3 kann zugeschweißt sein oder auch offen bleiben.
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F i g. 2 zeigt den Fall, daß die Verstärkung 9 den Griff 10 selbst
bildet. Auch hier kann die Oberkante 3 in der Mitte 8, wo der Griff 10 aus der Tasche
herausragt, zugeschweißt sein oder offen bleiben. Die Verstärkung 9 mit ihrem Griff
10 besteht beispielsweise aus einem Federdraht, der auch bei stärkerer Belastung
stets seine Form zurückgewinnt.
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In F i g. 3 ist die Verstärkung 11 ein flacher Streifen, eine flache
Leiste, ein Flachstab oder ein Draht, zwischen dem und der Verschlußoberkante 4
durch die Beutelwandungen ein besonderes Griff- oder Tragelement hindurchgeführt
ist, z. B. ein Draht- oder Holzgriff 12 oder auch Tragbänder, die miteinander verknüpft
sind. Auch in diesem Fall eignet sich für die Verstärkung besonders gut eine flache,
vorzugsweise federnde Schiene, die mit ihrer schmalen Seite hohe Belastungen aufzunehmen
vermag.
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In dem Beispiel der Fig. 4 befindet sich in dem Hohlraum eine Verstärkung
13, z. B. aus Pappe, Holz, Metall oder Kunststoff, durch deren Mitte und die Beutelwandungen
hindurch besondere Griffelemente,
z. B. Tragbänder 14, angeordnet
sind. In diesem Fall trägt die Verstärkung diese Tragbänder 14, während die Verstärkung
nach F i g. 3 diese Elemente abstützt.